#16
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AW: Endlich erlöst
Liebe Moni,
mein herzliches Beileid. Ich schicke Dir ganz viel Kraft und Mut für die kommende Zeit. Ich kann Dir ja nun wirklich sehr gut nachempfinden. Aber ich denke Pit hat Deinen Mann schon in Empfang genommen und wird sich um ihn kümmern. Liebe Grüße und ein großer Drücker Petra |
#17
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AW: Endlich erlöst
Hallo Moni!
Ich war zu Kur und bin gestern erst zurück gekehrt! Es tut mir sehr leid um Deinen Hermann! Ich bin dankbar, daß ich Euch beide kennen lernen durfte! Ich bin auch froh, daß ich nochmal bei Euch war! Ich weiß nur zu gut, wie es Dir geht! Ich denke fest an Dich und werde Dich bald mal anrufen! Sei lieb umarmt! Deine Stefanie |
#18
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AW: Endlich erlöst
Hallo,
vielen Dank für Eure Anteilnahme. Es war überwältigend, wie viele Menschen am Donnerstag ihm das letzte Geleit gaben. Der Kaplan sang, daß die Märtyrer ihn empfangen und das empfinde ich als ein schönes Bild. Ich stelle mir vor, daß er jetzt bei all denen ist, die auch so leiden mußten und auch seine Brüder, meinen Bruder und alle anderen sieht. Seine Arbeitskollegen gaben eine große Spende und meine Kollegen sammelten sogar für mich. Heute muß ich wieder Behördenkram erledigen, man kommt gar nicht zur Ruhe und das ist ganz gut. Gestern bedankte ich mich noch bei den Ärzten in der UNI. Sie waren auch berührt und meinten, er hätte es lange ausgehalten. Unser Kapitel ist beendet, aber ich werde dem Forum treu bleiben. Alles Gute für Euch alle! Moni |
#19
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AW: Endlich erlöst
Liebe Monika ,
es hat ein bisschen gedauert bis ich Deinen Beitrag hier lesen konnte oder wollte . Zur Zeit bin ich einfach zu stark in dieses Thema involviert. Ich möchte Dir aber mein Beileid aussprechen und auch meine Hochachtung , daß Du so tapfer bist ! Liebe Grüße Simone |
#20
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Zwei Jahre Kampf
Hallo,
mein Mann starb am 1.1. 2006 an Bauchspeicheldrüsenkrebs. Er kämpfte wie ein Löwe dagegen an und hat sich nie hängen lassen. Vorhin war ich im Dunkeln am Grab und schmuggelte auch den Hund mit rein. Seit Montag gehe ich wieder arbeiten. Bis jetzt habe ich das Gefühl der Erleichterung und Zufriedenheit darüber, daß er daheim bei uns in Frieden sterben durfte. Ich wundere mich über meine Gefaßtheit und daß ich mit allen darüber normal reden kann, ohne in Tränen auszubrechen. Jeder prophezeit mir, ich werde bald in ein " Loch " fallen und die Trauer werde kommen. Ich bin auf mich wütend, daß mir das Weinen so schwer fällt und würde mich dafür am liebsten ohrfeigen. Aber wenn ich im Schlafzimmer in meinem Bett liege, da, wo er gestorben ist, fühle ich Frieden und keine Traurigkeit, denn er ist einfach eingeschlafen und hat keinen schlimmen Todeskampf mitmachen müssen. Seine furchtbaren Schmerzen muß er nicht mehr aushalten, es muß ihm kein Bauchwasser mehr punktiert werden, kein Stent mehr gewechselt werden, keine Chemo verursacht Übelkeit, kein Erbrechen, kein schlimmer Schluckauf. Er muß nicht mehr weinen, wenn er sich nackt im Spiegel sieht- als Schmerzensmann mit dem dicken Wasserbauch und dem Skelettkörper. Warum muß ein Mensch das alles aushalten? Ich bin froh, daß wir im Oktober noch einmal in Urlaub waren und daß es ihm dort so gut ging. Auf den Vesuv sind wir geklettert und haben Pompej besichtigt und einmal ist er auch im Meer geschwommen. Alles ist wie ein Traum, aus dem ich nicht aufwache. Moni |
#21
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AW: Zwei Jahre Kampf
Hallo Monika
ein wenig von deinem Seelenfrieden konnte ich spüren, als ich deine Zeilen gelesen habe. Ich finde es wunderbar, dass du so fühlst, dass du die Liebe zu deinem Mann im Herzen trägst und Frieden mit ihm und dir hast. Weißt du, es wird dir leider noch oft passieren, dass andere meinen (nicht im bösen, das möchte ich nicht unterstellen) wie es sein sollte, wie es sein wird oder was man am besten tut oder lässt. Ich bin selbst heute manchmal noch irritiert, wenn ich merke, dass es sich bei mir häufig einfach "anders" anfühlt. Natürlich kann es passieren, dass das große Loch noch kommt, dass es dich trifft wie ein Hammerschlag, aber es muss ja nicht. Jeder erlebt die Trauer und den Schmerz anders, nicht schlechter, nicht besser, ganz einfach anders. Das einzige was ich weiß ist, dass man alles zulassen können sollte so wie man es gerade braucht, den Seelenfrieden ebenso wie die Ausweglosigkeit und die Tränen. Ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass du dir diesen Seelenfrieden noch lange bewahren kannst und du, sollte das Loch dich vielleicht doch einmal verschlingen, daraus Kraft schöpfen wirst. Ansonsten hoffe ich, dass du dich in unserer Runde ein wenig aufgehoben fühlst, solltest du dich vom Rest der Welt einmal nicht so ganz verstanden fühlen. LG Andrea
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Που να 'σαι τώρα που κρυώνω και φοβάμαι και δεν επέστρεψες |
#22
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AW: Zwei Jahre Kampf
Liebe Moni,
mein herzlichstes Beleid zu Tod Deines Mannes. Auch ich hatte das große Glück, dass meine Frau bei mir zu Hasue eungeschlafen ist. Auch sie hatte keinen Todeskampf und ist freidlich eingeschlafen. Trotzdem werde ich diesen Anblick, als sie von mir ging nie in meinem Leben vergessen können. Bei mir tritt auch genau das Gegenteil ein, wie bei Dir. Ich kann kaum schlafen, esse kaum, bin so unsagbar traurig und weine sehr viel. Ich will auch viel alleine sein um mit meiner Frau zu trauern. Ich habe in den vergangenen Wochen (seit 30.11.2005) sehr viel an Kraft verloren. So sieht man, wie unterschiedlich die Menschen sind, jeder hat seine eigene Art zu trauern. Alles Gute und viel Kraft Gerhard |
#23
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AW: Zwei Jahre Kampf
Liebe Moni,
lass dich nicht verrückt machen. Ich trauere so ähnlich wie du. Zwar ist meine Mutter überraschend eingeschlafen (11.09.2005) und ich war völlig unvorbereitet, aber das große Loch ist noch ausgeblieben. Anfangs hab ich gedacht, es kann nicht sein. Heißt es etwas ich habe sie nicht richtig geliebt? Aber das ist totaler quatsch. Hier habe ich ein paar Mädels gefunden, die so ähnlich trauern wie ich und das hat mich doch erleichtert. Wenn ich hier lese dann kommen mir schon mal die Tränen und in wenigen anderen Situationen auch. Ich versuche es so zu nehmen wie es ist. Wenn das Loch noch kommt, dann werde ich dagegen ankämpfen, wenn es nicht kommt bin ich froh darüber. Ich glaube nicht, dass meine Mutter oder dein Mann hilflos zugucken wollen, wie schlecht es uns geht. Ich wünsche dir weiterhin viel Kraft und umschiffe die Löcher, die da evtl. noch kommen wollen Wolke |
#24
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AW: Zwei Jahre Kampf
Hallo Wolke!
Warum willst du dagegen ankämpfen, sollte das Loch doch kommen? Damit bewertest du doch für dich auch wiederum eventuell veränderte Gefühle. Zugegeben, es ist schrecklich, wenn das Loch einen verschlingt, aber es hat durchaus auch "reinigende Fähigkeiten", da du dich in dieser Zeit total auf deinen Schmerz konzentrierst und hinterher meist viele Dinge besser begreifen und annehmen kannst. Bewusst dagegen anzukämpfen bedeutet doch irgendwie auch verdrängen, das wiederum geht erfahrungsgemäß nur eine Weile und äußert sich irgendwann und irgenwie vielleicht sogar so, dass du es nicht mehr zuordnen kannst, weil zwischen Verlust und Reaktion dann ggf. schon sehr viel Zeit vergangen ist. Was ich meine ist, dass man einfach das zulassen sollte, was man gerade fühlt. Wenn kein Loch kommt, sich der Seelenfrieden (der meistens auf die Abstürze eintritt) ohne Krise einstellt, ist das wunderbar. Ich habe nur meine Probleme, gegen irgendetwas ankämpfen zu wollen - am Ende sogar noch, damit man die Umwelt nicht mit seinem Schmerz belästigt.. LG Andrea
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Που να 'σαι τώρα που κρυώνω και φοβάμαι και δεν επέστρεψες |
#25
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AW: Zwei Jahre Kampf
Liebe Moni, auch von mir tröstende Grüße. Auch mein Mann mußte am 25.12.05 gehen, ich kann verstehen wie es Dir geht.
Ich möchte Dir ganz viel Kraft senden für die schwere Stunden, sei ganz lieb gegrüßt und von Katrin
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Gekämpft, gehofft - und doch verloren |
#26
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AW: Zwei Jahre Kampf
Hallo Monika und all die anderen!
Meine Ma ist am 02.01.06 friedlich eingeschlafen. Sie oder besser gesagt wir hatten ein sch... Jahr. Erst ein halbes Jahr Chemo und dann noch 3 Monate Chemo mit Bestrahlungen. Sie hat gekämpft wie ein Löwe. Und doch war alles für die Katz.........! Als ich Sie so da liegen sah, ganz friedlich und erlöst, das tat mir gut. Ich wußte nun, Sie braucht keine Höllenqualen mehr über sich ergehen lassen. Die erste Woche nach Ihrem Tod stand ich völlig neben mir. Da ich die letzten 3 Monate selten zuhause war, genieße ich nun einfach meinen neuen--alten Alltag, einfach nur wieder zuhause zu sein. Irgendwie habe ich ein schlechtes Gewissen zu sagen, das es mir gut geht........!!!! Aber ich weiß Sie von Ihren Qualen befreit und das gibt mir viel Trost. Oft stehe ich vor Ihren Bild und denke an UNSERE gemeinsame Zeit, vor allem das letzte intensive Jahr. Es vergeht auch keinen Minute wo ich nicht an Sie denke. Oft denke ich das kann doch nicht sein, das ich nicht viel weine und nur traurig bin. Dann weiß ich aber auch ganz genau das meine Ma das auch nicht gewollt hätte. Ich weiß nicht warum es so ist, vielleicht weil ich das ganze Jahr über viel geweint habe und wir immer nur Niederschläge verarbeiten mußten!!!!! Ich spreche viel von Ihr und über Sie und ich weiß Sie ist immer bei mir, ganz tief in meinem Herzen. All die anderen Menschen sagen mir auch, das das besagte Loch bestimmt irgendwann kommen wird (da ich auch erst vor 6 Monaten meine Schwiegerma verloren habe). Nun gut, wenn es dann kommt ist es da. Euch allen ganz viel Kraft mit unseren Lieben im Herzen! Viele Grüße Twinsma |
#27
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AW: Zwei Jahre Kampf
Liebe Moni !
Mein herzliches Beileid zum Heimgang Deines Mannes. Ich habe im Juli meine Mama verloren (nach 11 Jahren Krebskampf), und ich denke meine trauer recht gut im Griff zu haben. Manchmal muss ich lange Zeit nicht weinen und wundere wie gut ich darüber reden kann. Ein anderes mal kommt alles wie ein großer Stein auf mich eingestürtzt und ich bin völlig fertig. Dann kann ich nur noch weinen. Aber ich lasse es zu. Egal was und wie es kommt. Es gibt Tage (ehr Abende, wenn die Kinder schlafen) an denen ich mir ganz bewusst Fotos oder Videos anschaue und dann richtig trauern kann. Andere verdrängen lieber, aber mir tut es so gut. Meine Mama ist auch in unserem beisein zu Hause gestorben und ich weiß das sie es so gewollt hätte und nicht im Krankenhaus. Somit hatte sie ihren Frieden. Und das "Loch", Moni, wenn es denn kommt, es geht auch wieder vorrüber. Du siehst es ganz richtig das Dein Mann nun nicht mehr leidem muß steht im Vordergrund. Das Du ihn nun auch nie wieder um Dich haben wirst, wird Dir vielleicht erst später so richtig bewusst. Ich begreife es heute noch manchmal nicht das ich meine Mama nie wieder in den Arm nehmen kann........ Aber das ist unsere Aufgabe, zu lernen damit umzugehen und weiterzuleben... Moni, ich wünsche Dir alles Liebe und viel Kraft und Zuversicht für die nächste Zeit ! Liebe Grüße, Imke !!! |
#28
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AW: Zwei Jahre Kampf
Hallo Ihr Lieben,
vielen Dank für Eure Zuschriften. Es ist gut zu wissen, daß man nicht allein mit der Trauerarbeit ist. Ich habe die ganzen 2 Jahre getrauert und heimlich Tränen vergossen, damit er es nicht merkt. Er ist 48 Jahre alt geworden, ich bin 46 und wir hätten gestern den 23. Hochzeitstag gehabt. Die Tochter ist 22 und der Sohn bald 19, somit habe ich es ja gar nicht schlecht und er hat die Kinder aufwachsen sehen. Viele von Euch haben ja noch kleinere Kinder! Fast bis zum Schluß hat er seine Krankheit nicht angenommen. Sein wichtigster Ausspruch war " Ich will gesund werden!", was natürlich utopisch war. Beim Spazierengehen rammte er seinen Stock wütend in die Erden und schimpfte über den " Mistkerl ", den er am liebsten selbst rausreißen würde. Im Oktober 2005 ging es ihm trotz mancher Beschwerden so gut, daß wir sogar eine Busreise nach Ischia machten. Mit vielen Rentnern ( er war ja auch einer ), auf die ich irgendwie auch wütend war, denn es machte mich traurig, daß Hermann und ich im Alter nicht zusammen sein würden. Wir schwammen jeden Tag, besichtigten Pompej und kletterten auf den Vesuv. Er wäre noch gerne länger geblieben, alles bekam ihm ausgezeichnet. Ich bin dankbar, daß wir diese schöne Zeit noch haben durften. Moni |
#29
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AW: Zwei Jahre Kampf
Hallo Andrea,
vielleicht hab ich mich da nicht ganz deutlich ausgedrückt. Ich würde gegen das Loch ankämpfen, weil ich da nicht ewig drin hocken möchte. Von manchen hier lese ich, dass sie seit langer Zeit gar nichts mehr können. Das möchte ich nicht. Wenn ich ins Loch geplumpst bin, dann will ich auch wieder raus. Gruß Wolke |
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AW: Zwei Jahre Kampf
Hallo Wolke,
noch mal zum Thema " ins Loch fallen ": ich denke, es will niemand gerne in solch einem seelischen Tief bleiben und wenn man auch den starken Willen hat, wieder hochzukommen- manche müssen sich vielleicht helfen lassen. Morgens kämpfe ich mit mir, aufzustehen. Als Hermann noch lebte, war ich meistens gleich beim ersten Weckerklingeln draußen. In den ersten Tagen nach seinem Tod war ich auch sehr erschöpft und ständig müde. Das hat sich jetzt wieder gegeben. Wenn ich bei Euch lese, kann ich endlich einmal wieder weinen- wahrscheinlich habe ich es zu lange unterdrückt, weil ich immer die Starke sein wollte. Natürlich dämmert mir jetzt langsam, daß ich allein bin- keiner da, mit dem ich mich streiten kann über irgendwelche Nebensächlichkeiten, keiner mehr da, der kocht und einkauft und der sagt, ich solle mich neben ihn setzen. Es ist alles noch ein Traum. |
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