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#1
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AW: Krebs verpflichtet... oder?
Irgendwie ein sehr intelligenter Thread, der viele Fragen in mir aufwirft! Ich hatte vor ca. 5 Jahren schon mal einen fast tödlichen Unfall und meine liebe Familie durfte sich sorgen und alles mögliche bürokratische für mich erledigen, und das neben all der Sorge, was aus mir wird, während ich im Koma lag... Als es mir wieder gut ging, habe ich mir gesagt, dass ich alles besser ordnen werde, aber wo bin ich jetzt: immer mehr Versicherungen, Anschaffungen, Verträge, Verpflichtungen, mehr, mehr, mehr und "im Falle eines Falles" ist für niemanden mehr nachvollziehbar, was ich so alles am Laufen habe...
Mit dem Krebs habe ich mir wieder den Vorsatz gemacht, mein Leben weniger komplex zu gestalten, Dinge zu entsorgen, auf die ich verzichten kann und den Blick auf das Wesentliche zu richten. Wie lange werde ich das so machen und wie schnell werde ich wieder in alte Muster verfallen? Der "Vorteil" der sehr lange dauernden Therapien ist, dass ich die Gelegenheit habe, über einen langen Zeitraum über Veränderungen nachzudenken und ich hoffe sehr, dass diese Veränderungen im Leben langfristiger Natur sind! ... Ich werde aber auch nicht in der ständigen Todesangst leben, irgendwelche Rezidive und Metastasen zu bekommen. Ja, schließlich kann man immer sterben, Autounfall, Fahrradunfall, vor der Badewanne ausrutschen und auf den Hinterkopf fallen, Dachziegel fällt auf den Kopf, Lawinenverschüttung... Natürlich werde ich weiter meine Berg- und Skitouren machen, aber das Zitat von Kimmy stimmt mich ein wenig nachdenklich Zitat:
Also bewußter gehe ich die Freizeitaktivitäten und das ganze Leben schon an. Der Kampf gegen dem Krebs soll nicht umsonst gewesen sein!!! |
#2
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AW: Krebs verpflichtet... oder?
Super Beitrag, ging uns ähnlich da erst mein Mann an LK erkrankte und ich drei Monate später an Zungengrundkrebs. Da hatte ich gerade die Krankheit meines Mannes verarbeitet, da fällt man gleich in das nächste Loch.
Ich habe auch angefangen alles zu ordnen, irgendwann habe ich mich gefragt was machst du hier hast du nichts besseres zu tun. Jetzt mache ich zuerst das was mir/ uns Freude macht und wenn ich dann noch Zeit habe kann ich meine Baustellen immer noch beheben. Zum sterben habe ich noch keine Zeit bei dem was ich alles noch sehen/erleben möchte. Alles liebe hexxer |
#3
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AW: Krebs verpflichtet... oder?
Hallo,
der Krebs hat auch mein Leben entscheidend verändert.Früher,obwohl gesund war ich ständig unzufrieden und hatte an allem etwas auszusetzen.Jetzt bin ich viel ruhiger und gelassener.Ist schon makaber,daß es erst so einer bösen Erfahrung bedarf,um das Leben wirklich zu schätzen.Hab mich getraut,nach 25 Jahren meine Jugendliebe anzumailen und mich auch mit ihm zu treffen.Eine wunderschöne Erfahrung,die jetzt noch mein Herz wärmt.Klar gibt es auch Phasen,in denen es mir dann nicht so gut geht.So wie zur Zeit.Anfang Oktober wurde bei mir erneut eine Knochenmetastase gefunden.Hatte heute die 14.Bestrahlung und das Cortison macht mir schon zu schaffen.Schlafe schlecht,habe Heißhungerattacken und ein dünnes Nervenkostüm.Aber auch dieser Zustand wird sich wieder bessern und dann kommt noch die Reha Mitte November,die wird mich schon wieder nach vorn bringen.Ja,dieses Leben ist schon eins der Schwersten,aber es ist das Einzige,das wir haben.Deswegen versuche ich auch,alles zuzulassen.Gehe feiern,kann fast vergessen,krank zu sein.Lasse aber auch den Tränen freien Lauf,wenn mir danach ist und beklage mein Schicksal. Gute Nacht! Liebe Grüße Rosi |
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