Kann es nochmal besser werden?

[chrisi0211]

Hallo Elbi!

Trauer bedeutet nicht unentwegt weinen zu müssen, Trauer kennt keine Zeit... Trauer bedeutet einen lieben Menschen "loszulassen", innerlich Frieden zu finden mit dem auferlegten Schicksal, Akzeptanz des Unfassbaren, das eigene Leben neu zu suchen, weiterzumachen...
Die Facetten der Trauer sind so zahlreich wie die der Liebe .

Wünsche Dir alles Liebe und viel Kraft!

lg Elke

[Dini]

Liebe Elbi,

du durchlebst das totale Gefühlschaos, und es wird leider noch ne Weile so bleiben. Ich kann das gut nachempfinden.
Die Sorgen deiner Kinder kann ich verstehen, hatte auch große Angst um meine Mama, aber mittlerweile geht es. Es gibt immerwieder traurige Momente, das kennen alle hier. Aber wir packen das schon irgendwie.

Es ist schön, dass du Menschen um dich hast, die dich unterstützen. Es entlastet dich und du fühlst dich beruhigt, wenn die Dinge geregelt sind.

Du schaffst es diesen schweren Weg zu gehen...

Dini

[Mariesol]

Liebe Ebi,

ich habe Deine traurigen zeilen gelesen und kann so gut mit Dir fühlen. Auch ich finde keine Worte wenn ich auf dem Friedhof stehe...das ist nicht unser Platz...ganz sicher nicht!
Deine Wut bezüglich der Lebensversicherung...auch die kann ich nachvollziehen.
Mein Onkel starb ganz plötzlich 2 Wochen vor meinem Vater. Er hat nichts aber auch gar nichts hinterassen und hatte weder eine Sterbe- noch eine Lebensversicherung.Seine Lebensgefährtin war sehr verzweifelt und wir haben es zum Anlass genommen alle Papiere von meinem Vater durchzusehen. ich kam mir vor wie eine Verräterin...eine die in anderer Leute Sachen wühlt...aber ich fand eine Sterbeversicherung und...was sehe ich....sie stand auf den Namen der Exfrau und der gemeinsamen Tochter! Die beiden hätten sich das Geld auszahen lassen und ich hätte dann sehen können wie ich alles gezahlt hätte. So haben wir noch einen schnellen Änderungsantrag gestellt. Ich hab ihn mit ins Krankenhaus genommen...zum unterschreiben, als es meinem Vater schon recht schlecht ging. Sein Bettnachbar war total entsetzt. Ich dachte er springt mich an.Meinem Vater war es nicht bewusst, dass diese Vericherung nicht auf mich ausgestellt war. Er hat mit geschwollener Hand und viel Kraft noch unterschrieben. Wir bekamen die Bestätigung von der Versicherung 2 Tage vor seinem Tod!
Er hatte einfach nicht dran gedacht! So war es bestimmt auch bei Euch...
Sei nicht zornig...auch wenn es ganz schwer ist sich mit all den Hürden auseinader zu setzen, welche einem das Leben in den Weg stellt.

Alles Liebe von Mariesol

[stellina]

allerliebste elbi, wie geht es dir? ich sorge mich auch um dich, bin mir aber sicher, daß du alles meistern wirst. du hast diese schlimmste zeit mit deinem mann durch gestanden, da wirst du auch den schritt auf deinen neuen weg schaffen. es ist so, wie dein opa wohl immer sagte: geht eine tür zu, geht eine andere auf. ich nehm dich ganz lieb in den arm und wünsche dir kraft und beistand, tina.

[petra48]

Liebe Elbi,

möchte dir einfach mal einen lieben Gruß schicken.

Liebe Grüße
Petra

[Birne]

Ihr Lieben,

danke fürs an mich denken.

Ich kann gar nicht sagen, wie es mir geht Es hat sich eine tiefe große Traurigkeit über mich gelegt, Ja, ich glaube, so kann man es sagen
Seit Montag arbeite ich wieder. Das bringt ein Stück Alltag in mein Leben. Hier ist der Platz, an dem mein Schatz noch am wenigsten fehlt. Da war er auch zu Lebzeiten nicht. Auch das Aufstehen morgens ist nicht anders als vorher. War er doch schon seit September 2008 daheim und ist - klar - nicht morgens mit mir aufgestanden.
Aber das abends nach Hause kommen ist ganz schlimm. Ich bin nach der Arbeit erst auf den Friedhof ihn besuchen und dann heim. Ob ich das auch in Zukunft so mache?
Ich steh dann vor dem Grab und das Kopfkino läuft - die letzten Tage im KH schrecklich. Wie er sich gewehrt hat, gekämpft und doch verloren hat
Tränen fließen immer noch viel zu selten.
Alle im Geschäft sind so so lieb zu mir. Heute kamen aus einem Referat meiner Abteilung die Menschen und überreichten mir einen Blumenstrauß mit den Worten: "Wir sind froh, dass Sie wieder da sind und wollen, dass Sie sich bei uns ein bißchen wohl fühlen können!"
Heute Abend werde ich mit meinem Schwager zusammen die Kränze wegschaffen. Mein Schatz hat ja einen sonnigen Platz bekommen. Leider sind jetzt (morgen sind es 14 Tage) die Blumen alle verblüht Die bepflanzten Schalen passen sicher nicht alle auf das Grab. Was tu ich damit? Ich weiß es nicht. Werde es vorort entscheiden.
Diese große Traurigkeit schlägt sich mir auf den Magen. Ich kann nicht essen. Hab so ein unbeschreiblich flaues, flatterndes Gefühl im Magen. Kennt ihr das?
Ich hab so ein tiefes Bedürfnis nach Ruhe. Ich mag abends zuhause gar keine Menschen sehen. Eigentlich mag ich überhaupt keine sehen. Eigentlich mag ich überhaupt nichts. Ich glaub, ich steck in einem tiefen Loch. Aber das kennt ihr sicher alle. Auch hier passt der Titel "Kann es nochmal besser werden?". Ich weiß, die Zeit heilt alle Wunden. Ich kann es mir aber gar nicht vorstellen. Ich kann mich auch nicht an den schönen Dingen, die wir hatten, festhalten. Ich hab immer nur die letzten Zeit im Kopf und erschrecke, wenn ich das lebensfrohe Bilder von meinem Schatz sehe. "Ach ja, so hast du mal ausgesehen" Da waren wir auf Hochzeitsreise. Da waren wir so so glücklich. Obwohl - auch da warst du schon schlapp und oft sehr müde. Dieser Scheißkrebs hat da schon lang an dir genagt, nur wußten wir es noch nicht. Die Diagnose kam erst zwei Monate später. Seitdem war nichts mehr, wie es war. Die Zeit der Sorglosigkeit war ein für allemal vorbei. Ich könnte schreien, toben, ummichschlagen vor Wut an dieser Ungerechtigkeit. Auch das hilft aber nicht. Nichts, gar nichts hilft gegen diese Traurigkeit.
Ach Ihr Lieben, an wen jammer ich da hin? Ihr kennt das sicher alle.

Traurige Grüße

Elbi

[stellina]

liebste elbi, das ist nun wirklich kein jammern. du bist in der ersten phase der allertiefsten trauer. wenn nicht hier, wo dann, kannst du deine gefühle so eindringlich schildern. dafür ist das hier doch auch da.
ich weiß, daß ich dir nicht helfen kann, jeder geht seinen weg anders - trauer ist sehr individuell. aber versuchen, zu trösten, kann ich. bin doch auch so einen weg gegangen. alle wunden sind noch offen, sie können nur von innen nach außen heilen - im übertragenen sinn. und das dauert und dauert. gegessen hab ich auch kaum. hatte nur noch 50 kg bei 172 cm. doc sagte, ich laß sie noch zwangs ernähren. ging vorüber. ich habe tagelang durch geheult, ging vorüber. ich sah keinen sinn mehr im hier und jetzt, ging vorüber. mit der zeit wird es milder, die schlimmen bilder verblassen und jenen aus guten zeiten platz.
liebe elbi, ich wünsche dir von herzen, daß es auch bei dir so kommt und nur noch die dankbarkeit und freude über die zeit mit deinem mann bleibt. ich umarme dich, tina.

[Morgana]

Liebe Elbi,
da kann ich Tina zustimmen. Am Anfang scheint der Schmerz, die Trauer, dieses Unwiderrufliche kaum erträglich. Das ist völlig normal und es tut verdammt weh. Ich hatte anfangs auch keinen Hunger, keinen Appetit auf garnix. Da habe ich mir angewöhnt mindestens ein Joghurt oder ein Nutellabrot morgens zu essen; Mittags...ein Käsebrot...Abends...wieder irgend eine Scheibe Brot mit irgend einem Belag.... Bald ging es wieder besser mit dem Essen.
Trauer ist eine schwere, oft sehr dunkle Zeit.
Die Zeit heilt keine Wunden, doch sie umhüllt die Wunden mit linderndem Balsam. Die Narben bleiben, doch man lernt damit zu leben.

Ich wünsche Dir von Herzen, dass die schlimmen Bilderbald in den Hintergrund treten und die schönen und so kostbaren Erinnerungen an eure gemeinsame Zeit Dein Herz wärmen und Dir ein kleines Lächeln schenken werden.

Die Liebe bleibt!

LG
Morgana

[Ingrid50]

Liebe Elbi,
bei mir ist es nun neun Wochen her, es wird nicht einfacher aber realer. Heute war das erste mal daß ich mich wieder an glückliche Zeiten erinnern konnte, ohne sofort in ein tiefes Loch zu fallen. Es tut weh, aber so langsam kommt auch die Erkenntnis wieviel schönes uns vebunden hat und das wird immer so sein!!! Es ist eine Gratwanderung zwischen Erinnerungen und Verzweiflung und ich glaube wir müssen ganz langsam lernen wieviel wir uns zumuten können. Ich habe auch ein paar tage nach der Beerdigung wieder angefangen zu arbeiten, tagsüber hat mir das sehr geholfen, aber abends nach Hause zu kommen ist immer noch sehr schwer. Ich denke wir müssen nur aushalten und uns auf uns selbst besinnen. Jede Ablenkung ist nur ein davonlaufen. Aber ich habe heute auch die ersten Schwalben dieses Jahr gesehen!!
Ich schicke Dir Hoffnung und Zuversicht es ist unheimlich schwer aber wir schaffen das!!
Alles Lliebe Ingrid

[heike_mike]

LIebe Elbi,

jedes Wort von dir kann ich so gut nachvollziehen,
Ebenso das essen,nur mußte ich mich irgendwie zwingen was zu essen.
Abends allein zu Haus,ja das ist das schlimmste. Deswegen bin ich immer geflüchtet, zu irgendjemand hin.
Mußte ja die Tage schon überstehen da ich nicht arbeiten kann.
Liebe Elbi, die schlimmen Bilder werden seltener kommen und man wird öfter mit Trauer aber auch mit einem Lächeln Bilder aus guten TAgen ansehen können.
Um aus dem Loch zu klettern haben wir alle zeit der Welt!
Aber wir werden es schaffen mit unseren ENgel h´ganz tief im Herzen und immer an unserer Seite.

TG Heike

[Dini]

Liebe Elbi,

auch ich kann allen Vorrednerinnen nur zustimmen, es wird mit der Zeit besser. Am 04. Mai ist es bei uns 3 Monate her, und ich muss jetzt sagen, langsam kehrt etwas Ruhe ein und der Alltag wird normaler. Manchmal erschrecke ich, wie gut es mir heute gegangen ist. Mittlerweile kann ich mir sein Bild ansehen ohne gleich traurig zu sein.
Ich rede nach wie vor oft mit ihm, schimpfe über das Wetter oder freue mich an Situationen wo ich genau wusste wie er reagiert hätte - dann lachen wir "gemeinsam".

Ich weiß, dass diese tröstenden Worte und Ratschläge am Anfang an einem selbst abprallen, manchmal nervte es mich sogar ständig zu hören: Ist es noch nicht besser? oder Lass mal, das wird schon wieder. Natürlich wird es, aber es braucht Zeit - bei jedem anders.

Elbi, ich wünsch dir die Zeit die du brauchst, lass dich nicht drängen und versuche nicht für andere zu funktionieren, sag es wenn es dir schlecht geht - alles andere tut nicht gut, hab ich leider selbst erfahren.

Dini

[Birne]

Ihr Lieben,

danke fürs Trösten.
Ich spüre keine Besserung. Ich heul hier den ganzen Abend und schau mir die schönen Bilder der Vergangenheit an. Nie nie nie wieder werden wir das noch mal haben dürfen. Ich bin so tief traurige. Ich liebe ihn doch so. Was soll ich denn machen? Ich bin so furchtbar unglücklich. Den ganzen Tag funktioniere ich ganz automatisch. Keine Träne, nichts, allen Menschen, die mir kondolieren, ihr Mitgefühl ausdrücken, steh ich tapfer gegenüber - im Gegenteil - manche tröste ich sogar - und hier zuhause, wo ich ´mit meinem Herz allein bin, heule ich. Ich kann die Tränen nicht stoppen. Ich sollte schlafen. Bin immer so so müde. Die letzten 19 Monate haben mich so viel Kraft gekostet. Immer war er wichtig - nicht ich. Klar, und jetzt soll ich an mich denken. Ich kann nicht!!! Ich denke immer immer nur an ihn. Ich möchte bei ihm sein. Seine Liebkosungen spüren, möchte seine Lippen auf meinen spüren, sein Gesicht in meinen Händen halten.
Himmel, gibt mir doch wenigstens ein Zeichen.
Trotzdem so viele Menschen sich um mich sorgen, sich für mich einsetzen, sich engagieren, ich fühl mich so so allein. Bestimmt ist es so, je mehr man sich geliebt habt, desto schlimmer ist der Verlust.
Ich bin froh, hier einfach, egal was für eine Uhrzeit gerade ist, einfach schreiben zu können.
Ich möchte bei ihm sein. Möchte hier nicht allein sein. Ich fühl mich so verlassen, amputiert. Das Wichtigste an mir fehlt. Ich bin einfach nur ein Überbleibsel - ein Rest, mindestens halbiert, die bessere Hälfte fehlt. Ich mag nicht ohne ihn sein. Er fehlt mir so sehr. Ich träum nicht mal von ihm. Nichts - einfach verschwunden Da ist gar nichts Spirituelles, Mysteriöses, nichts - einfach verlassen und im Herzen einsam. Die tiefe große Traurigkeit hat einen großen Mantel um mich gelegt.

Traurige Grüße

Elbi

[brigitte1901]

Liebe Elbi,
es ist so traurig Deine Trauer mitzufühlen aber keinen Trost geben zu können.
Was können wir alle hier tun um Dir zu helfen? Ein paar Worte die unserer aller Hilflosigkeit ausdrücken?
Ich möchte auch Dir (ich hoffe dass ist erlaubt) ein Buch empfehlen:
Jenseitsbotschaften - und der Himmel tat sich auf
von James van Praagh

Mir hat es sehr geholfen.
Ich wünsche auch Dir so sehr dass es Dir bald wieder besser geht.
von Herzen
Brigitte

[heike_mike]

Liebe Elbi, ich fühle mit dir.
Jedes einzelne Wort :-(((
Fühle mic hgenau wie du.

Du mußt nicht wechseln.Dein Gefühl sagt dir was richtig ist.
Mein Thread bleibt da und ich bleibe da.
Das ist unsere geschichte und die wird nicht neu oder woanders geschrieben.
Aber jeder geht seinen Weg.
Das müssen wir,leider.Allein :-((

Drück dich, Heike

[Birne]

Ihr lieben Tröster,


ja bestimmt braucht es eine Zeit zu Trösten.

Heute war Donnerstag, der 3. Wochentag des Todes meines Herzens. Alle Menschen gingen sorglos - gefühlt - an mir vorüber. Ich ging bewußt um 12 - seinem Sterbezeitpunkt in die Kirche - ich fühle nichts, einfach nichts- ich wünschte es mir so so so sehr. Aber warum ist da nichts? Glaube ich nichts intenesiv genug? Waum ist Gott - den ich mir so sehr an meiner Seite wünsche, nicht da??? Kann mir das jemand sagen? Ich würde mir so so so so gern einen Glauben an Gott wünschen - und er, er hört mich nicht!!!! Ich weiß nicht warum. Ansonsten wäre ich jederzeit bereit für meinen verlorenen Schatz lieber heute als morgen mein Leben zu geben. Aber das hilft ja leider nicht - schade -- ich wäre erleichtert gewesen. Ich weiß, dass klingst wie Hohn - aber es stimm.
Traurige Elbi