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  #1  
Alt 25.11.2004, 20:23
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Standard unfreiwillig mitrauchen - lungenkrebs

wieviele hat er unfreiwillig mitgeraucht???
ingrid44
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  #2  
Alt 25.11.2004, 20:50
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Standard unfreiwillig mitrauchen - lungenkrebs

hallo nisi,
meine erste antwort ist seehr knapp ausgefallen, so gehts nicht. ich habe eine fieberhafte lungenentzündung und mir gehts schlecht, deshalb.
du machst dir sorgen um deinen onkel, das ist sehr nachvoolziehbar.
es gibt statistiken wieviel und wie oft. aber was hilfts. es gibt auch verschiedene krebsarten, das broncho-alveoläre adeno-ca wird als einziges nicht dem rauchen zugeschrieben. ich kennen auch in unserem dorf männer, die nie geraucht und getrunken haben, und an lk verstorben sind. es ist vielfältig.
dieses thema habe ich eröffnet - vor langer zeit.
mir ging es darum, dem rauch aus dem weg zu gehen, denn wo rauch ist, kriege ich keine luft (beidseits lk). mir blieb in der öffentlichkeit kein raum mehr mich zu bewegen. aber dies nur nebenbei.

vielleicht ist es bei deinem onkel frühzeitig entdeckt und er hat gute chancen. ich hatte eine op vor immerhin 9 jahren, wenn auch schon lange jahre wieder metastasen. also, richtige therapie, beste lebensführung, positives denken etc. - blättere weiter im krebskompass - du findest viele antworten - lerne sie zu sortieren.

alles gutem, trotzdem besinnlichen advent,
ingrid44
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  #3  
Alt 26.11.2004, 09:34
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Thorax Thorax ist offline
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Standard unfreiwillig mitrauchen - lungenkrebs

Lungenkrebs durch Rauchen!!!

Ich habe vom 15. Lebensjahr bis zum 50. Lebensjahr mit ca. 4 Jahren Unterbrechung kräftig geraucht.

Teilweise bis zu 60-70 Zigarretten pro Tag.

Als ich die Diagnose Lungenkrebs hatte habe ich nicht nur wegen der bevorstehenden Operation sofort aufgehört zu rauchen sondern aus Angst und bin seit dem Nichtraucher.

Es mag eine Ironie des Schiksals sein, dass ich ausgerechnet ein Adenocarzinom hatte, das landläufig als Lungenkrebs der Nichtraucher bezeichnet wird.

Ich war lange Zeit ein radikaler Raucher weil es einfach zu meiner "Lebensqualität" gehörte zu rauchen.

Erst jetzt weiss ich wie schön es ist nicht zu rauchen.

Wenn ich könnte und es ginge würde ich sofort rückwirkend ab dem 15. Lebensjahr aufhören zu rauchen.

OK, von den ca. 15 Kg mehr, habe ich auf Dauer erst 3 Kg wieder abgebaut aber das stört mich nicht hauptsache ich bleibe gesund.

So, das war keine Moralpredigt sondern ein Erfahrungsbericht.

Gruß

Jürgen
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  #4  
Alt 26.11.2004, 11:30
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Standard unfreiwillig mitrauchen - lungenkrebs

Hallo Ingrid44,
danke für deine Zeilen. Mein Onkel ist zu Hause "rauchlos" aufgewachsen, hat aber ein aar Jahre in einem Büro gearbeitet, wo kräftig geraucht wurde. Aber er konnte es damals nicht ändern,wer hört schon auf einen Neuanfänger. Er war doch froh, dass er eine Arbeit gefunden hat!
Ich ärgere mich täglich! über das Rauchen!! Ich arbeite ebenfalls in einem Büro und nur unsere Sekretärin raucht. Zum Glück sitze ich in einem eigenen Zimmer. Aber alle Mahlzeiten (Frühstück, Mittag, Kaffee) sind versaut. Ich habe mich oft sehr laut dazu geäußert, es findet kein Gehör... (wie eigentlich überall). Ich beschäftige mich sehr mit Gesundheit und da ist mir das ein Dorn im Auge... Sollen sie sich doch alle vergiften, aber mich nicht gleich noch mit! Ich habe sehr starke Migräne, di mich ca. 30% meiner Lebenszeit befällt. Eine Zigarette in der Nähe reicht bei mir aus, um mich in die nächste Migräneattacke zu stürzen. Das wissen alle im Büro, es reagiert keiner...
Mein Mann hat sich vor 8 Jahren selbständig gemacht. Wir wohnen auch in diesem Geschäft. Wir haben das Areal sofort als raucherfreie Zone erklärt. Alle Bekannten lachten uns aus und sagten, dass das nicht mit der Gesellschaft zu vereinen sei. Mein Mann war bis heute absolut konsequent und hat jeden!, auch gute Kunden, bei Minusgraden und Schneesturm vor die Tür geschickt. Ich bin ihm sehr dankbar dafür.
Ich hoffe zutiefst, dass bald alle öffentlichen Bereich vom Rauch verschont bleiben, ich kann nicht nachvollziehen, wieso das bis heute nicht passiert ist!?!
Im übrigen wird mein Onkel den Krebs schon sehr weit fortgeschritten... wir hoffen trotzdem alle!
Liebe Grüße und alles Gute für dich Ingrid!
Nissi
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  #5  
Alt 26.11.2004, 12:45
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Standard unfreiwillig mitrauchen - lungenkrebs

Liebe Nissi, liebe Ingrid44,
liebe andere Mitleser/innen,

da ich nicht weiß, zu welcher Zeit Dein Onkel in einem Raucherbüro gearbeitet hat, kann ich dazu nichts sagen. Aber zu Deinem eigenen Erleben möchte ich Dir (und allen in vergleichbarer Situation) etwas sagen.

Du (Nissi) schreibst: „Ich ärgere mich täglich! über das Rauchen!! Ich arbeite ebenfalls in einem Büro und nur unsere Sekretärin raucht. Zum Glück sitze ich in einem eigenen Zimmer. Aber alle Mahlzeiten (Frühstück, Mittag, Kaffee) sind versaut. Ich habe mich oft sehr laut dazu geäußert, es findet kein Gehör... (wie eigentlich überall).“

Das „wie eigentlich überall“ stimmt nicht. Es gibt inzwischen viele Betriebe, in denen es Betriebsvereinbarungen zum Schutz vor ungewolltem Mitrauchen gibt. Ich selbst habe als Betriebsratsvorsitzender eine solche Betriebsvereinbarung mit ausgehandelt und unterschrieben.

In dieser Vereinbarung wird unter anderem bestimmt: In der Kantine und Cafeteria darf nicht geraucht werden. In allen Konferenzen, Sitzungen, Meetings und in den einzelnen Büros darf dann nicht geraucht werden, wenn auch nur eine Person dem Rauchen widerspricht.

Praktische Folge: In Konferenzen, Sitzungen, Meetings wird überhaupt nicht geraucht. In einzelnen Büros, in denen ein Raucher oder eine Raucherin allein arbeitet, kann geraucht werden, sofern es keinen Besucher stört. Wer also ganz allein im Raum arbeitet (und dabei keine technischen Geräte beeinträchtigt), darf dort rauchen. Es gibt einige wenige (meist Ketten-)Raucher/innen, die das tun. Wir haben das zugelassen, weil damit erreicht werden konnte, dass die Regelung allgemein akzeptiert wird. Will zum Beispiel jemand von einem Kollegen / einer Kollegin etwas (Beispiel Sekretariat), dann muss der Raucher oder die Raucherin eben in das Nichtraucherzimmer gehen, nicht umgekehrt.

Wir haben die Absicht zu dieser Betriebsvereinbarung ausführlich in Betriebsversammlungen diskutiert, haben die Verhandlungsschritte vorgestellt und das Ergebnis. Das hat zwar einige Monate gedauert, aber das Ergebnis wurde dann so gut wie einhellig begrüßt.

In jeder Firma muss man dazu die Belegschaft informieren und mit ihr Lösungsmöglichkeiten diskutieren. Wenn man dabei alle nur provozierenden Bemerkungen über „die“ Raucher oder „die“ Gesundheitsapostel unterlässt, sind die Chancen für eine Vereinbarung groß. Je nach Firma (auch je nach Tätigkeiten und Räumlichkeiten) kann dann ein absolutes Rauchverbot herauskommen, eine Lösung wie die von mir skizzierte oder auch eine mit Raucherzimmern. Der Fantasie sind da nur durch Raum und Geld Grenzen gesetzt.

Arbeitgeber reagieren oft positiv auf solche Vorschläge, weil sie an gesünderen und zufriedeneren Beschäftigten interessiert sind. Die Kosten solcher Regelungen sind oft fast kaum zu benennen, aber auch bei einigen räumlichen Veränderungen werden sie meistens durch Ersparnisse beim Auswechseln der Filter einer Klimaanlage eingespart – Luftfilter einer Klimaanlage in Raucherzimmern sehen ähnlich versifft aus wie die Lungen von Kettenrauchern...

Wer unter Rauch leidet, sollte nicht darauf warten, dass andere etwas tun oder der Gesetzgeber irgendwann eine Regelung erlässt. Zuerst einmal sollte man die schon vorhandenen Möglichkeiten nutzen. Da muss man sich allerdings kümmern, den Betriebsrat gegebenenfalls auf Trab bringen und in Betriebsversammlungen den Mund aufmachen.

Meine Erfahrung: Dauerhaftes Motzen und Wehklagen im engeren Kreis nutzt nichts. Klagen ohne eigene Vorschläge werden auch oft nicht ernst genommen. Und wer die Raucher/innen in den Diskussionen persönlich angreift, erreicht sein Ziel auch nicht (oder viel später und gegen unnötige Widerstände).

Schädlich sind der Rauch und das Mitrauchen – nicht die Kolleg/innen, die privat das Rauchen nicht lassen wollen.

Übrigens: Außer dem Betriebsrat gibt es dann meistens noch den Arbeitssicherheitsbeauftragten, den Suchtbeauftragten, jemanden, der sich um Gesundheitsschutz in der Personalabteilung kümmert, die Gewerkschaft, manchmal eine Betriebskrankenkasse...

Liebe Grüße,

Christian H.
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  #6  
Alt 26.11.2004, 13:52
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Standard unfreiwillig mitrauchen - lungenkrebs

Hallo Christian,
das von dir geschilderte hört sich sehr positiv an und ist sicher für viele von Vorteil. Mein eigenes Problem ist jedoch, dass ich als Architektin fast ausschließlich in kleineren Büros eine Anstellung finde (wenn überhaupt). Das bedeutet, dass es einen Chef gibt, der ca. 1 bis 3 Angestellte hat. Dort hat ausschließlich der Chef das Sagen. Einen Betriebsrat oder eine Gewerkschaft gibt es nicht... Auch ich habe schon drei Jahre als einzigste Angestellte in einem Büro gearbeitet, welches von zwei gleichgestellten Architekten geführt wurde. Der eine war Kettenraucher, den anderen hat der Rauch keineswegs gestört. Wir saßen alle in einem Raum. Bis auf den Rauch herrschte ein super Arbeitsklima mit sehr viel Verständnis - bis auf den Rauch. Es war nicht möglich, darüber zu disskutieren... und ich bin regelmäßig dröhnenden Hauptes nach Hause gelaufen. Nun bin ich froh, "wenigstens" mein eigenes Zimmer zu haben und nehme die Pausen in Kauf, weil ich erstens kaum eine Chance auf eine neue Arbeitsstelle habe, geschweige mir aussuchen kann, mit wem ich dann im Zimmer landen würde... Was rätst du in diesem Fall?
Bin verzweifelt!
Nissi
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  #7  
Alt 28.11.2004, 00:04
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Standard unfreiwillig mitrauchen - lungenkrebs

Hallo Nissi,

ja, ich verstehe Deine Situation. Sie ist auch nicht an Deinen Beruf gebunden, so geht es etlichen Menschen in sehr kleinen Betrieben. Ein Trost ist das aber nicht.

Es gibt die rechtliche Seite: Schutz vor Gesundheitsschädigung sieht das Gesetz auch in kleinen Betrieben vor. Aber es ist gewiss nicht jedermensch Sache, seinen Arbeitgeber zu verklagen, wenn das Arbeitsklima sonst gut ist. Solange man aber freundlich-nachdrücklich bleibt, verfehlen Argumente auch bei Chefs kleiner Unternehmen oft nicht ihre Wirkung. Ich habe da vielleicht ein paar Tipps, aber sie müssen auf eine konkrete Situation zugeschnitten sein, und von der weiß ich ja nichts. Wir müssten also miteinander mailen oder mal im Flüsterbetrieb chatten. Zum Chatten komme ich aber in den nächsten Tagen nicht.

Überleg mal, ob Du mir eine Mail-Adresse zukommen lassen kannst, oder ob wir uns etwas später mal im Chat treffen sollen.

Lieben Gruß,

Christian H.
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  #8  
Alt 30.11.2004, 00:35
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Standard unfreiwillig mitrauchen - lungenkrebs

Liebe (Namensvetterin) Ingrid, hallo an alle anderen,
ich habe Eure Diskussionen mit großem Interesse gelesen, allerdings aus Zeitgründen nicht alle Seiten.
Ich habe nie geraucht und immer das Passivrauchen hingenommen, wenn ich als begeisterte Tänzerin abends weggegangen bin oder mich mit Freunden/Bekannten in diversen Lokalitäten getroffen habe. Ich fand es zwar jedesmal etwas unangenehm, wenn die Kleidung und auch die Haare hinterher so stark nach Rauch gerochen haben, aber die Kleidung konnte ich wenigstens über Nacht auf den Balkon hängen. Ich habe mich nie daran gestört, wenn andere in meiner Gegenwart geraucht haben, da ich ein sehr toleranter Mensch bin und auf die Kommunikation mit netten Menschen großen Wert lege. Da die Raucher in meinem Bekanntenkreis auch immer weniger wurden, da einer nach dem anderen das Rauchen aufgab, war das ganze sowieso kein Thema, über das ich groß nachdachte. Nur in meiner Wohnung wird nicht geraucht, wie auch bei allen anderen nichtrauchenden Bekannten. Für die letzten Raucher in unserem Kreis ist dies gar keine Frage und sie gehen wie selbstverständlich auf den Balkon oder vor die Tür, sollten sie ein Bedürfnis nach einer Zigarette verspüren.Es gab auch nie Diskussionen um Toleranz etc., da für uns alle gegenseitige Rücksichtnahme selbstverständlich ist.
Allerdings hat sich die Sachlage in den letzten 2 - 3 Jahren für mich erheblich geändert, da ich plötzlich immer mehr hustete und seit ca. 2 Jahren wegen angeblicher chronischer Bronchitis täglich ein Kortison-Spray benutze. Damit ging es mir eigentlich wieder relativ gut. War ich allerdings mit den anderen wieder für ein paar Stunden in einem Lokal, in dem wie fast überall viel geraucht wurde, ging es mir am nächsten Tag wieder schlechter, so daß ich nun immer weniger Lust bekomme, abends überhaupt noch wegzugehen. Bleibe ich daheim, ist es besser für meine Gesundheit, aber nicht unbedingt für meine Seele, da ich auch ein unternehmungslustiger Mensch bin. Da sich meine Lungenprobleme aber seit Anfang November nun erheblich verschlechtert haben, bleibt mir momentan nichts anderes übrig, als solche Plätze zu meiden, an denen viel geraucht wird.
Was ich eigentlich damit sagen will: solange man keine (gravierenden) Lungenprobleme hat, ist die ganze Raucherei aus Nichtrauchersicht kein großes Thema, jedenfalls bestand für mich auch immer das Motto "Leben und leben lassen". Kommt es durch das Passivrauchen jedoch wegen einer bereits bestehenden Krankheit zu einer massiven gesundheitlichen Verschlechterung, so finde ich es nicht fair, von mangelnder Toleranz gegenüber Rauchern zu sprechen und Vergleiche mit Alkoholikern, Knoblauchessern etc. mehr als unangemessen.Daß man Rauchen in Lokalen ganz verbieten soll, finde ich nicht realistisch, denn da habe ich auch wieder Mitleid mit den Rauchern, da es sich ja immerhin um eine Sucht handelt, denn viele Raucher würde sehr gerne mit ihrem Laster aufhören, wenn sie könnten. Wie bin ich froh, nie geraucht zu haben, denn ich weiß nicht, ob ich es schaffen würde, einfach aufzuhören. Bei uns in München gibt es immerhin schon einige Lokale mit Nichtraucherecken. Da ich aber gerne zu Kleinkunstbühnen, Kabarett und in Musikkneipen gehe,wird es schon sehr schwierig.
Also, liebe Raucher, vielleicht seht ihr uns Nichtraucher nicht immer nur als Nörgler, Bevormunder oder Leute, die Euch das Leben schwer machen wollen, sondern als solche, die auch ganz gern am "normalen Leben" teilnehmen und etwas Spaß haben wollen,die dies aber, wenn sie sich in einer verrauchten Umgebung aufhalten,in der Folgezeit bitter büßen müssen. Wenn in Lokalen jeder Raucher seinen Zigarettenkonsum etwas einschränken würde, wäre das sicher auch schon eine Verbesserung. Aber ich würde mir nie anmaßen, jemandem vorzuschreiben, wieviel er rauchen darf. Aber vielleicht könnte man an eine gewisse Rücksichtnahme appellieren, denn es weiß ja inzwischen jeder, wie schädlich Rauchen/Passivrauchen
ist. Mich würde interessieren, wie Ihr darüber denkt.

Liebe Ingrid44, ich kann Dich so gut verstehen, denn mit LK ist die ganze Problematik ja um einiges schlimmer. Wenn man die Argumentation einiger Leute liest, muß man sich schon zusammenreissen, nicht aggressiv zu werden, wobei ich Dich jetzt nicht so empfunden habe. Ich denke, daß Du den Leuten einfach nur klar machen wolltest, wie stark Dich jeder Zigarettenrauch wegen Deiner schweren Erkrankung beeinträchtigt. Aber es ist leider so, daß Menschen, die dieses Problem nicht haben, gar nicht nachvollziehen können, daß es für Dich so schlimm ist. Man wird dann leicht als überempfindlich usw. abgestempelt. Lass Dich nicht unterkriegen, ich wünsche Dir auf jeden Fall ganz viel Kraft und alles, alles Gute.
Ich hätte zum Schluß noch eine Frage: Du hast von Rundherden bei Dir gesprochen. Ich war jetzt erst 9 Tage im Krankenhaus und im vorläufigen Arztbericht steht "Nachweis multipler pleuraständiger Lungenrundherde unklarer Dignität; Verlaufskontrolle in 3 (bis max 6) Monaten empfohlen. Im Nebenbefund Zwerchfellhochstand rechts". Im Internet habe ich jetzt gelesen, daß etwa 60 % der Lungenrundherde gutartig sind und bei 40 % handelt es sich um bösartige Erkrankungen. Außerdem müssen sie solange als bödartig betrachtet werden, bis das Gegenteil bewiesen ist. Dies war auf dem Lungenportal der Gautinger Lungenfachklinik (bei München) zu finden. Bitte kannst Du mir näheres mitteilen, da ich jetzt schon etwas beunruhigt bin. Mein Hausarzt hat mir nur gesagt, ich solle mich nicht verrückt machen. Ich wäre Dir sehr dankbar, wenn Du mir Deine Erfahrungen mitteilen könntest.

Liebe Grüße, auch an alle anderen
Ingrid
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  #9  
Alt 30.11.2004, 18:46
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Standard unfreiwillig mitrauchen - lungenkrebs

Liebe Ingrid54,
liebe alle anderen,

nicht Raucher sind zu bekämpfen, sondern der krankmachende Rauch. Deshalb, Ingrid54, ist Deine tolerante Einstellung gegenüber Rauchern eine gute Grundlage für freiwillige Vereinbarungen und Verhaltensweisen.

Im öffentlichen Bereich geht es aber weniger um Toleranz als darum, Menschen, die nicht rauchen und nicht mitrauchen wollen oder dürfen, den Zugang zu Behörden, Lokalen, Veranstaltungen und öffentlichen Verkehrsmitteln möglich zu machen. Und es geht natürlich auch darum, den dort arbeitenden Menschen eine gesunde Atmosphäre zu geben.

Deshalb bin ich für Rauchverbot in öffentlichen Einrichtungen, Lokalen, in öffentlichen Verkehrsmitteln und bei öffentlichen Veranstaltungen. Wenn man dazu ein Gesetz macht, kann man über wenige begründete Ausnahmen nachdenken – wenn ein Raucherverein seine Jahresversammlung öffentlich abhält, wird man das Rauchen vielleicht zulassen. Man kann auch über Raucherabteile in Lokalen nachdenken, wenn man das Personal dort schützt.

Du schreibst: Daß man Rauchen in Lokalen ganz verbieten soll, finde ich nicht realistisch, denn da habe ich auch wieder Mitleid mit den Rauchern, da es sich ja immerhin um eine Sucht handelt, denn viele Raucher würde sehr gerne mit ihrem Laster aufhören, wenn sie könnten.

Mitleid ist eine Sache, Schutz von Schutzbedürftigen eine andere. Dabei denke ich auch an Kinder und Jugendliche, für die das Mitrauchen noch ungesünder ist und die oft nicht frei entscheiden können, wohin sie gehen.

Wenn den Rauchern zu Hause und an etlichen öffentlichen Stellen (Raucherabteile) die Möglichkeit zum Rauchen geboten wird, können sie es auch aushalten. Schließlich beweisen das täglich all die Menschen, die am Arbeitsplatz nicht rauchen dürfen und in ihrer Freizeit rauchen. Wenn es den einen schwer fällt, das Mitrauchen auszuhalten, und den anderen, ein paar Stunden nicht zu rauchen, dann muss man deshalb niemanden beschimpfen – man muss nur das jeweils zu schützende Recht abwägen. Und da halte ich den Schutz der Nichtraucher vor gesundheitsschädlichem Mitrauchen für höherrangig als den Schutz von Sucht-Rauchern vor Entzugserscheinungen.

Liebe Grüße,

Christian H.
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  #10  
Alt 01.12.2004, 00:37
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Lieber Christian H.

danke für Deine Antwort. Du hast durchaus Recht hast. Auch ich finde, daß der Schutz der Nichtraucher vor gesundheitsschädlichem Passivrauchen höherrangig einzustufen ist und bin für Rauchverbot in öffentlichen Einrichtungen, öffentlichen Verkehrsmitteln, auch Schulen etc., also Orte, die man nicht einfach meiden kann und an denen sich vor allem Kinder aufhalten. Auch am Arbeitsplatz bin ich für unbedingtes Rauchverbot, denn ich bin ja gezwungen, mich dort aufzuhalten. Auch ich habe an meinem Arbeitsplatz gekämpft, daß im Büro nicht mehr geraucht wird, da ich merkte, wie sehr es mich gesundheitlich beeinträchtigt. War nicht einfach, da man schnell als Querulant abgestempelt wird.

Wenn ich abends in Lokale gehe, so bin ich ja nicht gezwungen, dort hinzugehen. Aber das ist natürlich nur Theorie, denn wenn Bekannte von mir abends weggehen und ich nicht mitgehen kann, weil dort zu viel geraucht wird, so finde ich das natürlich nicht besonders gut. Da aber die meisten von uns Nichtraucher sind und wir uns in der Regel Lokale mit guter Klimaanlage aussuchen, geht es im großen und ganzen. Gehen wir zum Essen, dann nach Möglichkeit in Nichtraucherecken.

Was mein Mitleid mit den Süchtigen anbelangt (auch Sucht ist eine Krankheit), so kommt das wahrscheinlich durch meine Tochter, die leider Kettenraucherin ist, ebenso mein Bruder. Beide schaffen es einfach nicht, aufzuhören. Aber sie würden bei Familientreffen nie in meiner Gegenwart rauchen, sondern gehen vor die Tür oder auf den Balkon. Ich habe keinerlei Mitleid mit Rauchern,die rücksichtslos vor sich hinpaffen, vor allem in Gegenwart von Kindern, was man auch sehr oft bei jungen Müttern sieht.
Da in den meisten Betrieben inzwischen Rauchverbot herrscht, was gerade starken Rauchern eine große Selbstbeherrschung abverlangt, da in immer mehr Betrieben Rauchpausen auch nicht mehr gern gesehen werden, kann ich verstehen, daß diese Gruppe sich abends nicht auch noch kasteien will. Das meinte ich mit meinem Mitleid.

Natürlich wäre es mir wesentlich lieber, wenn alle Lokale usw. rauchfrei wären. Daß man einfach von einem Tag auf den anderen mit dem Rauchen aufhören kann, hat mir mein Sohn gezeigt. Er meinte, daß man nur den Willen dazu bräuchte.

Ich merke aber auch, daß mit der zunehmenden Verschlechterung meines Gesundheitszustandes das Verständnis für Raucher immer geringer wird und ich würde wahrscheinlich, wenn ich die Probleme von Ingrid44 hätte, genauso empfinden wie sie. So bleibt nur zu hoffen, daß der Schutz für Nichtraucher immer mehr ausgeweitet wird, um anderen dieses Schicksal zu ersparen und um bereits Erkrankten nicht noch mehr Schadstoffe zuzumuten.

Ich wünsche Dir eine möglichst rauchfreie Zeit und grüße Dich
Ingrid54
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  #11  
Alt 01.12.2004, 00:40
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hallo ingrid 54,
allzu häufig ist unser vorname nicht, wir sind also etwas besonderes.
wegen der rundherde kannst du nun ständig beunruhigt sein, oder aber der empfehlung folgen, sie kontrollieren zu lassen. ob es krebs sein könnte erbringt erst eine gewebeprobe, sofern man an den herd kommt. er muß eine gewisse größe haben.
ich hatte/habe ein adeno-ca. es wächst relativ langsam, z.z. beeilt es sich ein bischen, ich versuche es aufzuhalten.
ich sage es deshalb, krebs ist nicht gleich krebs. auf alle fälle keine panik aufkommen lassen.
auf alle fälle würde ich an deiner stelle schadstoffe meiden so gut es geht (autoabgase, fußgängerzonnen am nachmittag, lokale). es gibt nischen (stehcafes z.b., absolut rauchfreie hotels). informiere dich unter "pro rauchfrei".
übernehme verantwortung für deine gesundheit. lasse dein immunsystem überprüfen. ist dein seelenleben in ordnnung. hast du täglich freude?
und und und --- liebe grüße ingrid44
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  #12  
Alt 01.12.2004, 00:45
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hallo christian h.
du bist wie früher am thema dran. ich erinnere, daß du dich eerfolgreich eingesetzt hast.
meine situation ist die, daß ich meine kraft für mich brauche und meine nischen gefunden habe, es geht schon an die nerven, wenn man sich von vielem ausschließen muß, aber ständig lungenentzündungen in kauf nehmen wäre dumm.
viel erfolg bei deiner arbeit, ingrid44
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  #13  
Alt 07.12.2004, 00:52
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Liebe Ingrid44,

ich danke Dir für Deine sehr schnelle Antwort. Bitte entschuldige, daß ich nicht gleich geantwortet habe. Meine Mutter (80 Jahre)kann ab Mitte Dezember ins Seniorenheim umziehen und jetzt stresst sie mich ganz schön. Ich muß mich jetzt um die ganze Organisation kümmern und ihr auch beim aussortieren helfen, da sie nicht sehr viel mitnehmen kann. War heute wieder fast den ganzen Tag bei ihr.

Ich werde natürlich die Rundherde kontrollieren lassen, aber 3 Monate Unsicherheit sind ganz schön lange. Was ist eigentlich, wenn man wegen einer Gewebeprobe nicht an den Herd kommt? Die ersten Tage hatte ich schon Panik, aber inzwischen habe ich mich wieder einigermassen beruhigt. Aber ich denke, daß Du das sicher alles von Dir kennst.Mich hätte interessiert, was Du am Anfang für Symptome hattest bzw. wie man den LK entdeckt hat, aber vielleicht willst Du gar nicht mehr darüber schreiben.

Ich habe auch immer Verantwortung für meine Gesundheit übernommen (ausgewogene Ernährung, Sport, nie geraucht, keinen Alkohol, genügend Schlaf usw.), nur mit meiner Psyche steht es teilweise nicht zum Besten, da meine Tochter seit 8 Jahren (mit kleineren Unterbrechungen) stationär in einer Klinik untergebracht ist. Ich habe desöfteren das Gefühl, daß ich diesen Zustand nicht mehr ertrage und denke, daß sich dieser starke psychische Druck nun physisch bei mir bemerkbar macht. Ansonsten bin ich ein sehr positiv denkender Mensch und beherzige nun Deinen Rat, mich täglich zu freuen, was mir eigentlich gar nicht so schwer fällt.
Was mir sehr hilft, ist die Astrologie (ich mache gerade eine Ausbildung), aber das werden jetzt sicher einige lächerlich finden.
Liebe Ingrid44, warum soll man eigentlich Fußgängerzonen am Nachmittag meiden (wegen Ausdünstung etc.)?

Ich wünsche Dir von ganzem Herzen, daß es Dir gelingt, Dein adeno-ca aufzuhalten. Es hat mich schon erschreckt, als ich gelesen habe, daß Du es schon so lange hast und hoffe sehr, daß Du eine Familie und/oder gute Freunde hast, die Dir (wenigstens etwas) beistehen.

Ich grüsse Dich ganz herzlich aus Bayern (vielleicht wohnst Du ja auch hier)
Ingrid 54
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  #14  
Alt 07.12.2004, 11:30
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Liebe Ingrid,

ich habe noch etwas wichtiges vergessen: wie kann ich mein Immunsystem überprüfen lassen?
Danke im voraus!!

Ganz liebe Grüße
Ingrid

P.S. Ich denke auch, daß wir etwas besonderes sind.
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  #15  
Alt 04.02.2005, 11:18
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Liebe Mit-Diskutierer aus dem letzten Jahr,

heute steht im Internet diese Meldung:

Immer deutlicher zeichnet sich in Deutschland eine große Koalition für ein umfassendes Rauchverbot ab. Nach Informationen des "Spiegels" wächst im Bundestag parteiübergreifend die Zustimmung für eine ähnlich strikte Regelung wie in Italien, Irland oder den USA.

Ein solches Verbot sei in Deutschland nicht nur in öffentlichen Gebäuden, sondern auch in Restaurants notwendig, sagte die SPD- Gesundheitsexpertin Marlies Volkmer dem Nachrichtenmagazin. "Wir haben die Verpflichtung, Nichtraucher und Restaurantangestellte zu schützen."

Auch die Drogenbeauftragte der Unionsfraktion, Gerlinde Kaupa, will die Möglichkeit zum Tabakkonsum einschränken. Eine freiwillige Selbstverpflichtung für Hotels und Gaststätten auf die Einrichtung von Nichtraucherzonen, wie sie die Bundesregierung anstrebt, reiche nicht aus. "Wenn selbst in Ländern wie Italien oder Irland ein Rauchverbot durchsetzbar ist, sollte dies auch bei uns möglich sein", sagte Kaupa dem "Spiegel".

Laut einer Ende Januar vom "Stern" veröffentlichten Umfrage wünscht sich die Mehrheit der Bundesbürger ein ähnlich strenges Rauchverbot wie in Italien. 65 Prozent der Befragten würden demnach ein Rauchverbot für alle öffentlichen Räume begrüßen; 34 Prozent sind dagegen. Seit Januar gilt in Italien eines der europaweit strengsten Anti-Raucher-Gesetze. Das Rauchen ist in allen öffentlich zugänglichen Räumen verboten, etwa in Restaurants und Büros. Ausnahmen gelten nur für abgetrennte Raucherräume.

Soweit die Meldung,

Wer die Entwicklung vorantreiben möchte, kann ja mal seiner oder seinem Bundestagsabgeordneten schreiben.

Liebe Grüße,

Christian H.
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