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  #1831  
Alt 12.06.2007, 21:44
djalpha djalpha ist offline
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Registriert seit: 11.06.2007
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Standard AW: Selbsthilfegruppe Zungenkarzinom

Hallo,

bei meinem Vater ist gestern Zungenkrebs festgestellt worden, allerdings ist bisher noch nicht bekannt ob auch noch andere Gegenden des Mund-und Rachenbereichs, sowie die Lymphknoten befallen sind, diese Untersuchung steht leider noch aus, was für meine Mutter, meine Geschwister und mich die Sache natürlich nicht leichter macht. Der einzige der von uns allen ruhig ist, ist komischerweise mein Vater, ist so ein Verhalten normal oder hat er es vielleicht noch nicht wirklich realisiert?
Meine Schwester die beruflich mit Krebspatienten (Kinder ) zutun hat meint zumindest er hats noch nicht wirklich begriffen, kann mir einer einen Rat geben wie ich mich Ihm gegenüber verhalten soll/kann?
Da ich fast davon ausgehe das der Krebs den er hat schon sehr weit fortgeschritten ist, weil lt. Aussage des Arztes der Tumor schnell und stark gewachsen zu sein scheint, macht es mir den Umgang mit Ihm nicht wirklich leicht.
Hab ich mit dieser Annahme recht oder hat der Arzt uns damit nur schonmal auf das schlimmste vorbereiten wollen?
Gibt es auch in einem fortgeschrittenen Stadium Heilungschancen? da mein Vater starker Raucher ist und auch gerne sein tägl. Bier trinkt denke ich das es die Sache ja wahrscheinlich nicht einfacher machen wird!
wie bekommt man einen fast 65-jährigen Mann dazu seine Gewohnheiten zu ändern damit er uns noch was erhalten bleibt?

Ich weiß dass das jetzt eine Menge fragen waren,a ber ich bin über jede Antwort dankbar die es mir leichter macht damit umzugehen und diese Krankheit überhaupt zu begreifen.

Gruß

djalpha
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  #1832  
Alt 13.06.2007, 08:59
Benutzerbild von Atlan
Atlan Atlan ist offline
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Standard AW: Selbsthilfegruppe Zungenkarzinom

hallo rosemarie,
perry-rhodan-fan, stimmt (immer noch). du bist die einzige bisher, der der name etwas sagt. das genre ist bei frauen doch eher nicht bekannt, aber bei dir?
ich habe schon drei jahre nach meinem tu überstanden. ein zungenlösen war nicht nötig, meine zunge von anfang nicht festgenäht oder so war. auch hatte ich ja das glück nur einen kleinen tu (T1 < 2 cm) zu haben, so das die heilung der physiologischen epithelisierung überlassen wurde.
ich habe das mit deiner erkrankung verstanden. es ist bestimmt nicht so toll mit so einer persspektive leben zu müssen. ich kann mir vorstelllen, das das eine ziemliche belastung ist, denn man kann ja nicht dauernd zum arzt rennen und sich untersuchen lassen. oder gibt es ein spezielles vorsorgeprogramm für deinen fall?
liebe grüße
atlan

hallo djalpha,
deine vielen fragen sind ausdruck deiner sorge um deinen vater und an dieser stelle mehr als berechtigt. enbenso schwierig ist es aber auf alle eine antwort zu finden, vor allem weil die diagnose gerade erste gestellt wurde. zunächst einmal heißt es, an eine genaue diagnose zu kommen das kann evtl. bis nach einer operation auf sich warten lassen. z.b. wurde mir vor meiner op gesagt, ich hätte einen sog. schmiencke tumor. nach der op war es eine plattenepithel-ca. heute werden die patienten allerdings immer komplett aufgeklärt. die vorgehensweise, die wahrheit gänzlich zu verschweigen oder bewußt nur häppchenweise zu liefern, ist (eigentlich) nicht mehr aktuell. daraus folgt eine enbenso große belastung, aber man weiß wenigstens bescheid. ich rate dazu, dass betroffene nie alleine zum arzt gehen, sondern immer eine begleitung mitnehmen, weil man als betroffener einfach nicht alles mitbekommt. ist sogar mir so gegangen, obwohl ich vom fach bin. ich habe immer meine frau mitgenommen, die mitgehört hat und die auch die fragen gestellt hat, die ich vergessen habe (in der aufregung). die heilungschancen sind abhängig von der tumorgröße und -art. das hast du dir wahrschienlich schon gedacht, klar, aber hier kann von niemand darüber eine aussage machen. es gibt wissenschaftliche untersuchungen darüber und die besagen, je mehr man an gewohntheiten wie rauchen und regelmäßigem alkohogenuß festhält, desto höherist die rezidivrate. deshalb der dringende apell an deinen vater, das sofort einzustellen, sonst hat jede behandlung wenig sinn. was den umgang mit der erkrankung anbelangt, ist die männerwelt seit jeher nicht so auf ihre gesundheit bedacht wie die damenwelt. es findet im moment ein pradigmenwechsel statt und das ist gut so. dennoch wird die krankheit verleugnet, man ist ja ein kerl und die angst unterdrückt, obwohl sie bohrt und nagt. wenn man dann noch sowiso schlecht über seine gefühlen sprechen kann, wird man sich nach innen vergraben. meine empfehlung. mit offenen karten spielen. ein tu-kranker will eigentlich nichts weiter als reden. die erkrankung odffen ansprechen, aber nicht die höllische mitleidtstour fahren. ein tabuisieren bringt nix.
so das reicht glaube ich erst einmal. alle anderen wollen sicher auch nocht etwas zum thema beitragen. ich wünsche euch allen viel kraft diese zeit zu überstehen.
lg
atlan
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  #1833  
Alt 13.06.2007, 10:07
Petra-P Petra-P ist offline
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Standard AW: Selbsthilfegruppe Zungenkarzinom

hallo djalpha,
mein vater ist im gleichen alter - wir können uns also zusammentun allerdings trinkt er nicht und geraucht hat er auch nur wenig... egal, über die ursachen von krebs kann man keine klaren aussagen machen.

wie du mit ihm umgehen sollst? ich habe die erfahrung gemacht, dass es papa gut tat, wenn ich auf seine mentale verfassung reagiert habe. hat er gelassen ausgesehen, habe ich mich gelassen gegeben. war er bedrückt, habe ich subtil versucht ihn anzustacheln und aufzuheitern. gings ihm richtig schlecht, habe ich mich zurückgehalten und ihn in gedanken aufgemuntert, zwischendurch seine hand gehalten und ihm versucht kraft zu schicken. wartet am besten ab - bin eigentlich immer schon im vorhinein ängstlich gewesen, habe aber in den letzten wochen gelernt alles so zu nehmen wie es kommt - ein schritt nach dem anderen, ein tag nach dem anderen!!! so ist es am leichtesten zu ertragen.
viel kraft!!

petra
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  #1834  
Alt 13.06.2007, 12:37
Benutzerbild von happysunflower21
happysunflower21 happysunflower21 ist offline
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Standard AW: Selbsthilfegruppe Zungenkarzinom

Hallo Atlan

entschuldige erstmal dass ich was verwechselt habe, bei Dir waren es ja die Zähne aber Du hast es auch ausgestanden.

Der Name Atlan ist mir natürlich sofort ins Auge gestochen als ich ihn das erste Mal sah. Ich hatte als Kind fast alle Ausgaben der Romanhefte, war schon immer ein Science Fiction Fan es gibt viele Frauen die dieses Genre mögen .

Für HNPCC gibt es ein spezielles Vorsorgeprogramm, Untersuchungen im Kopf-Hals-Bereich gehören aber schon mal nicht dazu.
Aber ich gehe sowieso immer nach Gefühl zum Arzt. Glücklicherweise im Februar auch, ich bin nämlich nach Jahren wieder zu meinem früheren HNO gegangen weil der andere immer so grob war. Das war wahrscheinlich auch mein Glück denn der vorherige HNO hätte das Ca vielleicht nicht erkannt


djalpha: Dein Vater wird es spätestens in der Klinik realisieren dass es ernst ist. Am besten ihr seid jetzt erst mal nur da, alles weitere wird sich nach einer OP zeigen. Vielleicht ist er danach einsichtig was Alkohol und Zigaretten angeht.
Ich wünsche Dir und Deiner Familie viel Kraft und Zuversicht um das alles durchzustehen

Liebe Grüße
Rosemarie
__________________
Colon ascendens carcinom,Mai 1998
HNPCC
Zungengrundcarcinom März 2007 ( carcinoma in situ )

bei meinem Mann: seit Mai 2008 Zungencarcinom
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  #1835  
Alt 13.06.2007, 15:06
eldorado eldorado ist offline
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Registriert seit: 12.06.2007
Beiträge: 2
Standard Hallo silverlady,

Hallo silverlady,
danke für deine Nachricht. Ich denke, ich kann deine Argumente verstehen und ich spüre auch die Wut und die Trauer in deinen Worten, die der Tod deines Mannes bei dir ausgelöst hat und mir tut das sehr leid.
Ich stehe jetzt aber auch auf der anderen Seite des Ufers und ich habe nicht gesagt, dass ich mich kampflos ergebe. Ich bin noch nicht bereit zu sterben. Im Gegenteil. Ich habe mein lange geplantes und immer wieder hinausgeschobenes Foto- und Geschichtenbuch über den Alexanderplatz in Berlin angefangen. Ich habe gegen den Prof., der verantwortlich dafür ist, dass der Krebs erst im
April diesen Jahres als inoperabel mit Metastasenbildung entdeckte wurde Klage eingereicht. Ich bin seit der Diagnose genauso aktiv wie vorher, aber es geht jetzt eben mehr um mich. Und, da kann
ich keine Rücksicht auf andere nehmen. Und wer mich liebt, wird meine Entscheidungen akzeptieren. Wobei ich nicht glaube, das das leicht für die anderen sein wird. Sie werden aber darauf vorbereitet sein, weil wir darüber reden.

Ich mußte mir neue Maßstäbe für den Rest meines Lebens setzen.
Die heißen:
Ballast abwerfen,
Prioritäten setzen
und
den Krebs nicht als Feind anzusehen.

Das letztere hört sich vielleicht seltsam für dich an, aber ich meine das ernst. Ich habe mich mein ganzes Leben lang fast ausschließlich um die Probleme anderer gekümmert. Im beruflichen wie im privaten. Immer und immer wieder hat mein Körper mir Warnsignale gegeben, ich habe sie nicht ernst genommen oder ignoriert. Jetzt habe ich den Krebs und nun endlich, muß ich mich ausschließlich um mich selbst kümmern. Ich habe mir die Frage gestellt, was will der Krebs mir sagen? Und das oben, war meine Antwort. Ich habe mir einen Schmerztherapeuten gesucht und werde in eine TCM-Therapeutin aufsuchen. Ich denke mir, wem nützt es, den Krebs zu bekämpfen?

Er ist ohnehin stärker als ich. Wenn ich anfange ihn massiv zu bekämpfen, wird er in Deckung gehen und anderswo wiederkommen. Und ich habe keine Zeit mehr und auch kein Interesse gegen einen übermächtigen Feind anzukämpfen, um zu überleben. Was kann denn überleben in diesem Falle heißen? Ich akzeptiere ihn, aber ich bekämpfe ihn nicht und ich hoffe, er weiß das zu würdigen.
Nach dem Motto zu leben: Die Hoffnung stirbt zuletzt, ist nicht mein Ding.
Ich lebe jetzt und werde sterben, wenn meine Zeit um ist und bis dahin habe ich noch einiges zu tun, auch mit Krebs.
Was aber nicht heißt, daß ich nicht traurig und wütend bin. Im Gegenteil.

Einen lieben Gruß, von der anderen Seite des Ufers, verbunden mit dem Wunsch für Dich,
Lebe Dein Leben!!!.

Ellen
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  #1836  
Alt 14.06.2007, 01:56
Benutzerbild von Amexipi
Amexipi Amexipi ist offline
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Beiträge: 6
Frage AW: Selbsthilfegruppe Zungenkarzinom

Hallo,
ich verfolge seit ca. 2 Wochen dieses Forum und hätte nun mal eine Frage.
Bei meinem Vater wurde Feb.06 eine Zungenteilresektion re., sowie Papillomentfernung re. Epigottis bei Plattenepithelkarzinom re. Zungenrand gemacht. Damalige Beurteilung pT1 N0 MX G1 ( von diesen Bezeichnungen kann ich nur die erste zuordnen ! ) . damals sagte man ihm , es seie alles weg , er mußte vierteljährl. zur Kontrolle , was er auch sehr gewissenhaft tat.
Nun stellte mein Vater im April diesen Jahres Verhärtungen im Kieferlymphknotenbereich fest, teilte dies auch den HNO Ärzten in der Klinik bei der nächsten Kontrolluntersuchung mit. Die meinten nur, der Lymphknoten seie wohl etwas entzündet, was nicht schlimm seie.
Im Mai schickte ihn dann sein Hausarzt wegen immer stärkeren Schluckbeschwerden und größer werdenden Lymphknoten erneut in die Klinik zur Kontrolle. Dort wurde dann eine zytologische Begutachtung gemacht, welche ergab, das bösartige Zellen nachweisbar waren.
Nun wurde er am 26.Mai operiert ( Neck dissection ) Noch während seines Krankenhausaufenthaltes teilte ihm seine behandelnde Oberärztin mit, daß die Wahrscheinlichkeit , der Krebs könne wiederkommen bei ihm deutlich höher seie , wie nicht wiederzukommen.
Nun wüßte ich gerne, was diese Beurteilungsziffern bedeuten.
Die neuen lauten : pT1 , pN2b (2/24),pM1
ICD-O-Code: 8071/6, G1.
Gibt es vielleicht hier jemand , der mir diese Klassifizierung erklären kann?
Mein Vater tut sich sehr schwer mit der Diagnose / Prognose und muß nun ab nächste Woche 6 Wochen jeden Tag 5 Minuten zur Bestrahlung. er glaubt, diese werde nicht so schlimm werden, aber wie ich hier bereits gelesen habe scheint das kein "Spaziergang" zu sein und die Nebenwirkungen sind nicht unerheblich, was er aber nicht hören will.
Wird eigentlich jedem vor der Bestrahlung ein Nahrungszugang angeboten oder ist dies von Fall zu Fall unterschiedlich?
Ich würde mich sehr freuen, wenn mir jemand etwas Information über diese Dinge geben könnte.

Vielen Dank,
Amexipi
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  #1837  
Alt 14.06.2007, 07:57
Lisa48 Lisa48 ist offline
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Standard AW: Selbsthilfegruppe Zungenkarzinom

Hallo Amexipi,

nach meinem Wissenstand bedeutet:
pT1 - Tumorgröße bis 1 cm
pN2b - von 24 entnommenen Lymphkonten 2 befallen
pM1 - Fernmetastasen 1 (bin ich mir aber nicht ganz sicher)
G1 - langsames Wachstum

Alles in allem eher gute Werte. Ich selbst hatte pMx, was bedeutet, dass man Fernmetastasen nicht beurteilten konnte.

Ich habe die 6-wöchige Bestrahlung sehr gut hinter mich gebracht. Ab der dritten Woche waren die Mundschleimhäute stark entzündet und empfindlich gegen die kleinste Schärfe (Menthol, Gewürze etc.) Auch Spitzes (Brotkanten) etc. ging nicht mehr. Ich habe mich von Brühe, Ovomaltine und Haferflocken ernährt. Da ich ohnehin ein paar Pfunde zuviel hatte, war mein Gewichtsverlust eher eine erfreuliche Nebenwirkung. Eine PEG stand bei mir zu keinem Zeitpunkt zur Debatte.

Ich bin während der gesamten Zeit voll berufstätig gewesen. Sprechen war kein Problem. Allerdings war mein Tumor am Zungenrand und noch sehr klein, so dass die Wunde ohne Gewebetransplantation geschlossen wurde. Die Zunge ist nicht mehr ganz so beweglich wie vorher. Ich kann sie noch etwa einen cm "rausstrecken".

Nach Beendigung der Bestrahlung geht es in der Regel flott wieder bergauf. Die Schleimhäute erholen sich erstaunlich schnell und der verlorene Geschmacksinn kehrt zurück. Die Verläufe sind unterschiedlich hart, aber es gibt eben auch Fälle wie mich. Ich bin sicher, dass die Einstellung zur Krankheit ganz entscheidend ist. Ich habe mich damals entschlossen, mich nicht vereinnahmen zu lassen und habe deshalb außer meiner engsten Familie niemanden über die Krebserkrankung informiert. Ich habe eine Entzündung des Mundraumes angegeben und die Suche der Ärzte nach Viren, Bakterien und Pilzen vorgeschoben. Auch für die Hautrötungen am Hals habe ich eine plausible Erklärung gefunden.

Das liegt alles drei Jahre zurück. Ich bin sehr froh, damals die Entscheidung getroffen zu haben, niemanden im Umfeld zu informieren. So wurde die Krankheit kein allgegenwärtiges Thema und ich führe ein ganz normales Leben mit kleinen Beeinträchtigungen, wie alle anderen auch.

Nur hier im Forum äußere ich mich. Vor allem darum, um neu Hinzugekommenen Mut zu machen, dass es nicht ausschließlich schwere Krankheitsverläufe gibt. Auch die Beurteilung und Prognose des Zungenkrebses durch die behandelnden Ärzte ist sehr unterschiedlich. Alle meine Ärzte haben das Zungen-Ca als eine Krebsart mit sehr günstigen Prognosen eingestuft. Die Radiologin sagte wörtlich, ich solle froh sein, dass es "nur" ein Zungen-Ca sei, Brustkrebs wäre viel bedrohlicher.

Ich gehe noch immer alle zwei Monate an die Uniklinik zur Kontrolle. Das gibt mir Sicherheit. Ansonsten erhalte ich keine Behandlungen mehr. Vielleicht lasse ich mal ein CT machen demnächst.

Ich wünsche Dir und Deinem Vater alles Gute - er wird die Bestrahlung hinter sich bringen und damit wieder einen wesentlichen Schritt in Richtung Genesung tun.

Die Bestrahlung selbst benötigt nur ca. 2 Minuten und ist nicht schmerzhaft. Man spürt während der Bestrahlung nichts- Das Drumherum braucht etwa eine viertel Stunde. Nach 18 erfolgten Bestrahlungen wird durch das Anbringen von Bleiplatten das Knochenmark geschützt. Das hat dann zusätzlich noch mal Zeit in Anspruch genommen.

Liebe Grüßen und alles Gute
Lisa
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  #1838  
Alt 14.06.2007, 09:32
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Atlan Atlan ist offline
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Standard AW: Selbsthilfegruppe Zungenkarzinom

hallo rosemarie,
kein problem. dennoch bist du die erste frau, von der ich höre, sie mag sf und pr. toll. das änder jetzt wirklich mein weltbild. den namen habe ich wegen der stärke der romanfigur für mich gewählt in der hoffnung ein wenig geht davon in mich über. du kennst ja unseren alten arkoniden-admiral.

@ amexipi
da kann ich lisas beitrag nix hinzufügen.

liebe grüsse an alle
euer
atlan
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  #1839  
Alt 14.06.2007, 21:25
Petra-P Petra-P ist offline
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Standard AW: Selbsthilfegruppe Zungenkarzinom

hallo amexipi,
versuche dir die kürzel etwas genauer zu erklären, versuche aber unbedingt auch mit einem arzt zu sprechen um genaueres zu erfahren. wollt ihr überhaupt eine genaue prognose haben? ich habe mich dagegen entschieden, weil es letztlich keinen unterschied macht, außer das man eventuell nicht mit einer weniger positiven umgehen kann und dadurch keine kraft für den kampf hat. wir haben die fragen in unserem kopf verbannt und all unsere kraft in liebe und zuwendung für papa umgewandelt und ihn so versucht durch zu boxen!

p heißt posttherapeutisch

T1 - da gibts 1-4, je höher die zahl desto größer der tumor

pN2b (2/24) - wie gesagt, 2 von 24 lymphknoten befallen, pN2b heißt, dass die metastasen kleiner als 6 cm sind. grundsätzlich gibt es pN2a, pN2b, pN2c und pN3

M1 - M gibt an ob Metastasen außerhalb des lymphknotensystems vorhanden sind oder nicht, da gibt es nur 0 und 1

G - ist die Beschaffenheit des Tumors, ich glaube inwieweit er ausdifferenziert ist

mein vater bekam radio und chemotherapie. anfangs hat sich der geschmackssinn verabschiedet und durch die chemo ein verwirrter geruchssinn eingestellt. als die strahlen das gewebe im hals so richtig angegriffen haben (verstärkt durch chemo), etwa nach 2 wochen, hat er richtige verkrustungen und blut gespuckt plus den speichel verloren. da dachte er schon, er könne aufhören mit essen und sich auf die magensonde verlassen. sein hno arzt hat ihm aber nahe gelegt so lange wie möglich zu essen da der reiz aufs gewebe wichtig ist. nach dem 2ten chemozyklus hat er dann wegen der schmerzen gar nichts mehr gegessen und in den letzten 3 wochen auch nichts mehr oral getrunken. hätte er die sonde nicht gehabt wäre er wohl verhungert. trotz täglicher 2000 kcal minimum hat er 6 kilo abgenommen - vor allem muskelmasse. nach der 2ten chemo mußte er auch mal blut bekommen und die bestrahlung musste unterbrochen werden da seine leukozyten und eritrozyten (weiße und rote blutkörperchen, weiße blkörp. = immunabwehr) zu stark gefallen sind, dafür bekam er auch spritzen. diese pause war ein segen, da konnte sich auch die haut aussen sehr gut erholen und die löcher, die ihm in den pelz gebrannt wurden, haben sich geschlossen.
leider waren seine schmerzmedikamente zwischenzeitlich nicht richtig eingestellt, weshalb er 1 woche ziemlich gelitten hat - aber ohne schmerzen ging es ihm körperlich gut und so hat er mir auch heute, 2. tag nach ende der therapie, geholfen kirschen einzukochen und zu backen!! seine ärzte sind alle erstaunt wie fit er ist. bitte bedenke, dass in unserem fall die nebenwirkungen schwerwiegender sind, da er zusätzliche chemo hatte - dachte nur du solltest auch einen argen fall zu lesen bekommen
die sonde hat paps wegen der schwere der behandlung bekommen und weil er ohnehin nicht dick war.

ich hoffe ich konnte dir auch einige fragen beantworten.

lg, viel kraft!!!!!

petra
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  #1840  
Alt 17.06.2007, 14:00
Gregor50 Gregor50 ist offline
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Standard AW: Selbsthilfegruppe Zungenkarzinom

Hallo Zusammen,

ich habe mich in der letzten Zeit sehr rar gemacht, da ich nach meiner Zustimmung zur Bestrahlung mit erhöhter Dosis mit erheblichen Problemen zu kämpfen habe. Um es kurz zu machen: am 2.2. hat man mich total "verbraten". Statt 1,8 Gy bei einer Bestrahlung sollte auf 2,4 Gy bei 2 Bestrahlungen erhöht werden. Statt dessen hat man mich mit 3,8 Gy bei einer Bestrahlung "beglückt". Natürlich war wirklich alles im Mund verbrannt. Das mit den 3,8 Gy habe ich von einem der MTA's. Davon will die Ärztin (Strahlentherapeutin) natürlich nichts wissen. Der MTA habe sich eventuell unglücklich ausgedrückt. Ich sei nur mit 1,8 Gy bestrahlt worden.

Fazit: ich habe seit dem die Bestrahlung total abgebrochen. Nun habe ich von einem Psycho-Onkologen, bei dem ich ab übernächste Woche eine Therapie beginne, gehört es gäbe in der Schweiz einen Spezialisten für Zungenkarzinome.

Meine Frage: ist dieser Spezialist jemandem in Forum bekannt ? Falls ja: bitte Name und Anschrift.

Danke im Voraus.

Grüße
Gregor
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  #1841  
Alt 18.06.2007, 15:10
simtomeli simtomeli ist offline
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Standard AW: Selbsthilfegruppe Zungenkarzinom

An Euch alle,
ich bin ziemlich verzweifelt. Mein Vater leidet nach der Radiochemo unter einer ganz massiven körperlichen und seelischen Schwäche. Er ist oft tagelang nur auf die Toilette gegangen, wird noch über den Port ernährt und schlief sonst fast ausschließlich. NUn wurde seine Sprache wieder sehr gut, seine Leberwerte besserten sich rapide und er konnte, kann wieder schlucken. Vorher ging gar nichts mehr, nun trinkt er bis zu 2 l Wasser oder Tee am Tag. Die Schwäche bleibt, wurde durch die Immobilität immer schlimmer. Nun kam er zu uns, weil er sich nicht mehr zutraute, alleine mit meiner Mutter zu sein und auf die Toilette zu gehen. Dann kamen 2 Tage und 1 Nacht, in denen sich sehr viele Blutkoagel im Mund gelöst haben, der Tumor hat sich jetzt noch (4 Wochen nach Therapieende) so rasant verkleinert. Der Hb von meinem Vater sank dadurch auf 9, wir haben Kreuzblut bestellt und er wurde heute transfundiert. Gestern kam noch ein Magen-Darm-Infekt hinzu mit Fieber, Verwirrtheit usw.. Ich habe so Angst, dass er diesen Infekt und seine Folgen nicht übersteht. Mein Mann (er ist Arzt) tut was ihm möglich ist, mehr kann man denke ich in der Klinik auch nicht tun, saß die ganze Nacht bei ihm, Infusionen etc.,das Fieber sank nun wieder, er konnte heute schon wieder 3 x selbst zumindest auf den Toilettenstuhl. Er ist schwach, hat abgefiebert, aber der Atem und der Puls sind noch ganz schnell. Nach der Transfusion, bzw. zum Ende hat sich der Port zugesetzt. Nun muss alles über eine Braunüle laufen.
Er tut mir so leid und es tut mir so weh ihn so zu sehen, wie er selbst verzweifelt, noch möglichst alles selbst machen möchte und doch nicht kann.
Ich bitte Euch ganz herzlich um Antwort bzw. Rückmeldung.

Simone
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  #1842  
Alt 18.06.2007, 19:27
silverlady silverlady ist offline
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Standard AW: Selbsthilfegruppe Zungenkarzinom

lieber gregor
es tut mir leid das bei der Bestrahlung so ein Fehler unterlaufen ist. Leider kenne ich diesen Spezialisten nicht aber ich wünsche das du ihn ausfindig machen kannst.

Liebe Simone
die Schwäche bei deinem Vater kommt durch die Chemo und kann sich noch monatelang zeigen. Das ganze fällt unter den Begriff: Fatique Syndrom.
Das er sich einen Infekt eingefangen hat ist auch nicht ungewöhnlich. Durch die Chemo sind ja alle Zellen in Mitleidenschaft gezogen worden. Darunter natürlich auch die Abwehrzellen.
Dein Vater braucht einfach Zeit um sich von dieser schwierigen Therapie zu erholen. Dadurch das dein Mann Arzt ist kann ja auch das Risiko minimiert werden.

Ich halte die Daumen und wünsche euch alles Gute.

Allen anderen möchte ich ebenfalls Kraft und Zuversicht wünschen.

Ganz liebe Grüße
silverlady
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  #1843  
Alt 18.06.2007, 20:57
simtomeli simtomeli ist offline
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Standard AW: Selbsthilfegruppe Zungenkarzinom

Hallo silverlady,
ich danke Dir ganz herzlich. Es tut mir einfach gut, gerade von jemandem wie Dir zu lesen, dass es nicht so außergewöhnlich ist, was mein Vater jetzt erlebt und ruchleidet und dass es auch ein Licht am Ende des Tunnels für ihn gibt.
Ich habe mit großem Interesse Deine Beiträge gelesen und bewundere Deine Offenheit und Deine Stärke mit der Du bewußt Dein Leben und auch Dein Leid lebst, Deine Lebendigkeit einfach.
Nochmals vielen Dank und gute Nacht.

Simone
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  #1844  
Alt 18.06.2007, 21:11
Petra-P Petra-P ist offline
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Standard AW: Selbsthilfegruppe Zungenkarzinom

simone, mein vater hat seit letzter woche radio chemo hinter sich. er scheint zwar körperlich besser drauf zu sein als dein paps, aber das ist denke ich auch weil er bisher von infekten verschont wurde. die ärzte meinten dass er sich bloß nicht zu viel zu muten soll und sich schonen, schonen, schonen. bei der kleinsten anstrengung schwitzt er und muss sich ausrasten. auch beim fernsehen schläft er hin und wieder ein. ich bin den ganzen tag dort und mache alles was ich ihm abnehmen kann - also im entferntesten ähnlich wie bei euch... schnapp dir deinen sohn, umarm ihn ganz fest und saug ihm ein bisschen energie aus - ich nehme an, er ist noch ganz klein - da kann er dir bestimmt ein bisschen abgeben

viel kraft und gute besserung für deinen papa

petra
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  #1845  
Alt 18.06.2007, 22:03
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Amexipi Amexipi ist offline
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Standard AW: Selbsthilfegruppe Zungenkarzinom

Hallo Lisa, Atlan und Petra,

vielen Dank für Eure aufmunternden Worte und die Erklärungen der
Klassifizierungen. Das hat mir sehr geholfen, die ganzen Schreiben richtig einzuordnen.
Selbstverständlich werde ich meinem Vater nur positiv zureden, allerdings
fällt ihm selber seit ein paar Tagen auf, daß er immerzu müde ist ( was man von ihm nun gar nicht kennt!) und eine gewisse Schwäche in sich hat.
Ihm fällt es schwer zu akzeptieren, dass er jetzt halt für einige Zeit etwas langsamer machen muß.
Aber da ich selber mit 30 eine Krebsdiagnose mit Total OP im Anschluß hatte,
weiß ich ja aus eigener Erfahrung, daß es einige Zeit dauert, bis man begreift , daß manches einem für einige Zeit schwerer fällt.
Ich werde auf alle Fälle versuchen, meinen Vater zu meiner Ärztin zu bringen, sie ist Internistin und arbeitet seit langen Jahren nur noch naturheilkundlich , speziell im Bereich von Krebs.
Ihr vertraue ich , daß sie meinen Vater unterstützend mitbehandelt.
Morgen hat er nun seinen ersten Termin in der Radio Onkologie und ich hoffe
das alles ( diese 6 Wochen ) gehen schnell vorbei.

Nochmals vielen Dank Euch allen und nur das Beste für Euch

Lg
Amexipi
__________________
Glück ist nicht die Summe der Dinge , die einem widerfahren, sondern dass, was man daraus macht.
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