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  #1576  
Alt 05.10.2009, 10:20
Benutzerbild von annika33
annika33 annika33 ist offline
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Standard AW: Betroffen?! Angehörig?! Herzlich Willkommen!

Liebe Bibi, liebe Diana,

ja, der Verlust ist unermesslich.

Was Du schreibst, Diana, von den Bekannten die so wenig einfühlsam sind...auch über solche Dinge habe ich lange nachgedacht.

Weißt Du, wenn ich ehrlich bin - ich krieg immer zuviel, wenn angefangen wird zu werten. Niemand kann bewerten wie ich fühle, was es mit mir macht und wie ich empfinde. Es gibt auch viele Menschen, die dann anfangen zu vergleichen, und das eigene Erlebte quasi als Maßstab ganz oben ansetzen. Da geht nix drüber. Sowas ersticke ich derzeit im Keim.

Ich maße mir auch nicht an zu sagen:"Was weißt denn Du schon?!" Ich weiß ja umgekehrt auch nicht um die Empfindungen der anderen. Es gibt eine Handvoll Menschen, die eben anders sind. Das sind meine Freunde. Wenn es bei denen hapert, also einfühlungstechnisch, dann haben wir so eine Basis uns das sagen zu können. Dann kann ich mich erklären, und sie wiederum ihre Unbeholfenheit. Auf die anderen, also da lege ich im engeren Sinne keinen Wert. Ich bin höflich, verfüge über ein gesundes Maß an Marnieren, aber die Krankheit hat mir eines gelernt.

Es gibt Dinge, die kann man nicht ändern. Wie eben die Erkrankung und all das was sie mit sich brachte...und es gibt Dinge, die kann man ändern. Heute würde mich mich nie mehr über die Frau in der Schlange aufregen, die sich vordrängelt. Gott sei Dank hat sie keine anderen Probleme. Auf der anderen Seite gehe ich aber auch in so Situationen, wo mir was "unter den Nägeln brennt" nicht mehr damit nach Hause. Ich sage das. Ich mag mich nicht mehr, vielleicht noch Jahre später, über die Dummheit anderer ärgern und letztendlich auch noch über mich, weil ich etwas, was mir auf der Seele lag nicht gesagt habe. Das tue ich nicht mehr.

Meine Nachsicht für manche Menschen hält sich auch in Grenzen. Aber ich gehe heute damit anders um.

Ich für meinen Teil, händele es ähnlich wie Du. Wenn ich mich gänzlich unverstanden fühle von jemandem, und weiß, dass er bewusstseinsmäßig auch nie in der Lage sein wird zu erfassen, was mich gerade wie bewegt, dann mache ich auch keinerlei Erklärungsversuche mehr.

Meine Freundin, die die kürzlich entbunden hat, die weinte am Telefon als ich ihr von Mama Tod berichtete, und sagte:"Ich weiß gar nicht was ich sagen soll Annika. Ich stehe hier, und ich will Dir was sagen, aber ich weiß nicht was." Sie hat geweint, und das hat mir alles gesagt. Das wiederum habe ich ihr gesagt, und auch, dass ich gar nicht erwarte, dass sie weiß wie ich mich fühle. Denn das, (wobei auch der Verlustschmerz ja wieder individuell ist) würde voraussetzen, dass auch sie bereits einen solchen Verlust hätte hinnehmen müssen. Dem ist, Gott sei Dank, nicht so.

Ich glaube das Forum hier ist sehr sehr viel wert. Von Beginn an hat man hier Menschen getroffen, die Leid und Freud gleichermaßen teilen konnten. Auch hier und da wird differenziert, aber ich glaube mit der Zeit hat man sich schon gefunden. Und das bedeutet mir viel.

Meine beste Freundin, die saß kürzlich da, einen Zwilling auf dem Schoß und erzählte mir von der Krankheit ihres Sohnes. Eine Erkältung. Mit einem Male hält sie inne und sagt:"Was erzähl ich Dir denn jetzt da?! Man...Du hast doch ganz andere Sorgen!" Ich hab dann gesagt, dass auch das wieder ne Wertung ist. Ihre Sorgen sind anderer Natur, nicht so schwerwiegend, aber für sie derweil auch ne Sorge. Meine erscheint gewichtiger, ist sie für mich auch - das zu erkennen, auf beiden Seiten, ist ja ein Zeichen dafür, dass das Verhältnis stimmt. Ich merke, mich wollen viele bedauern. Ich will nicht bedauert werden - ich will eine gereichte Hand in dem Moment, wenn ich sie brauche - nicht weil der Verlust frisch ist. Und das Gefühl gibt mir auch keiner im Freundeskreis. Das ist gut so. Ich werde meine Mama noch ganz schlimm vermissen. An ihrem Geburtstag, an Weihnachten, an den Geburtstagen der Kinder usw. ....das sind Tage, wo ich Hände brauchen kann. Ich hoffe dann darauf zurückgreifen zu können.

Und Bibi, ja...der Verlust ist einfach unbeschreiblich. Und es schleicht sich manchmal so unerwartet ins Bewusstsein, dass der Schmerz den man empfindet schier unbeschreiblich ist. So ging es mir gestern Abend. Kurzzeitig!
So wird es noch oft sein - ich hoffe ich halte das aus. Was bleibt mir anderes.

Ich glaube auch, dass ich nie wieder im Leben Alkohol trinke . Man wird ja dann manchmal so melancholisch. Ich trinke eh nicht oft, aber wenn dann Heidewitzka - vorbei...tu ich nicht mehr! Dann würd die Fassade nämlich ganz ganz tüchtig ins Wanken geraten. Nönönö....da lob ich mir meinen Kaffee, den ich mir jetzt kochen gehe.

Liebe Grüße Euch beiden

Annika

P.S.: Warte auf die Handwerker, die mir im Bad ne Riesensauerei veranstalten werden !
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  #1577  
Alt 05.10.2009, 12:25
Mariesol Mariesol ist offline
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Standard AW: Betroffen?! Angehörig?! Herzlich Willkommen!

Liebe Annika,

Deinen Worten kann ich nur zustimmen...was ist wichtig, was ist richtig, was ist falsch...wer kann es bewerten!
Ich arbeite ehrenamtlich in einer Beratungsstelle, in der wir Frauen, die häusliche Gelwalt erfahren beraten...oder einfach anonym mit ihnen reden.
Ich wurde gefragt...ob ich dies nun auch noch weiter machen kann, wo ich doch so Sorgen mit dem Papa habe ( Ich schreibe sehr bewusst immer Papa...weil ich auch einen "Stiefvater" habe der ist mein Vater und ich liebe und schätze diesen auch über alle maßen).
Ich mache nur einen Montag Nachmittag im Monat Dienst und dieser hilft mir immer wieder aufs neue mich "ein zu norden"!
Keiner kann bewerten wie groß und wie schwer der Leidensdruck des anderen ist...da bezieht sich sowohl auf Trauer, Ängste bei der Krankheit als auch auf das Thema...warum verlässt die Frau dieses schlagende A.......nicht?? Es ist nicht an mir zu befinden...zu vergleichen was ich machen würde....jeder Lebensweg ist individuell...jede Trauer..jedes Leid...
In meinem Beratungen..vergleiche ich nie...fange nicht an zu sagen aber sie müssen...sie sollten...ich würde! Das ist ein no go!
Es ist wichtig sich an die Ressoucen der Menschen heran zu tasten....dies gilt auch für Trauernde...was hilft es denn wenn ich mit dir ins "Loch" steigen?
Eine warme Hand.....ein stummer Blick...ein kurzes geschriebenes Wort...das hilft oft viel mehr viel viel mehr!
Wenn ich so traurig bin wegen meinem Vater...das Herz so voll Sorgen habe...dann möchte ich nicht, dass mir meine Nachbarin erzählt, dass es bei ihrem Vater ja viiiiel schlimmer war und ich gar nicht ermessen könne wie sie damals gelitten hat. Das interessiert mich in diesem Moment einfach nicht! Ich unterbbreche diese Gespräche höflich und bestimmt und gehe!

Sorry, dass ich jetzt so viel geschrieben habe...aber mir lief gerade das Herz zu über...

Herzlichst Mariesol
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  #1578  
Alt 05.10.2009, 12:44
jutta50 jutta50 ist offline
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Standard AW: Betroffen?! Angehörig?! Herzlich Willkommen!

Zitat:
Zitat von annika33 Beitrag anzeigen

Denn das, (wobei auch der Verlustschmerz ja wieder individuell ist) würde voraussetzen, dass auch sie bereits einen solchen Verlust hätte hinnehmen müssen.
Liebe Annika,

deshalb hab ich manchmal Hemmungen hier bei dir zu schreiben. Das gefühl, noch nicht diese Erfahrung gemacht zu haben.

Aber in deinen Beiträgen finde ich vieles wieder, was ich inzwischen genauso sehe. Deshalb lese ich immer wieder bei dir mit. Du bis einfach ein Stück 'Lebenshilfe' für mich. Deine Mama war sicherlich fürchterlich stolz auf dich. Vielleicht kann dich das ja auch etwas trösten

Jutta
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  #1579  
Alt 05.10.2009, 16:17
Thessa76 Thessa76 ist offline
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Liebe, liebste Annika,

im Moment nicht dreimal täglich hier, aber dennoch an Deiner Seite. Ich denke viel an Dich und trotz Skala auf 7 merke ich, dass die letzte Zeit etwas mit Dir gemacht hat.
Du - und dafür bewunder ich Dich wirklich- hast so ein Annehmen, ein Verständnis, ein immer-auch-noch-die-andere-Sichtweise-sehend, das wirds mir schlecht, weil ich sehe, wie lang mein Weg noch ist. Ich bin da noch nicht in Ansätzen.

Das mit dem Nichtrealisieren können: das ist bei mir heute noch so. Sogar manchmal schlimmer denn je.... und ich weiss nicht, wann das kommt oder ob es kommt. Ich warte noch.

Was ich auch tue, ist verdrängen. Zumindest teilweise: das geht ganz gut am Tage oder eben auch dann, wenn ich abends unterwegs bin. Rauskommen tut es nur, wenn ich alleine bin.
Und dann geballt.
Aber ich glaube, das reinigt irgendwie auch ein bisschen. Diese schlimmen Momente haben dann auch wieder ihr Gutes.

Die Kleinen tun sicher ein riesiges Stück dazu, dass die Tage irgendwie erträglich sind. Und: sie gehen eben normal mit dem Tod um. Wie geht es Deinem Grossen?
Und wie ist die Schlafqualität? Nach wie vor fest?

Ich schicke Dir ein paar Sonnenstrahlen und schreibe alles andere später.

In Gedanken bei Dir,

Thessa
__________________
Meine Mutter, ED 03/08 Adenokarzinom nicht operabel; T4N3M0.
Chemokonzept: seit 03/08 Carboplatin/ Vinorelbine, Umstellung aufgrund von Versagen von Carboplatin auf Taxotere am 22.07.08. Letzte Chemo am 27.11.08 - nun watch and wait.
14.01.: Lunge fast tumorfrei, multiple Hirnmetastasen, 10 Ganzhirnbestrahlungen ab dem 22.01.
am 09.02.2009 in unseren Armen eingeschlafen
1946 - 2009
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  #1580  
Alt 05.10.2009, 16:54
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jojo08 jojo08 ist offline
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Liebe Annika,

vielen lieben Dank für Deine Zeilen.
Ich wäre Dir auch nicht "böse" wenn du nicht auf meine Beiträge anwortest.

Ich denke an Dich und Dich ganz fest.

Wünsche Dir alles Liebe und Gute.

Viele liebe Grüsse
Gabi
__________________
ED April 2008: Kleinzelliges Bronchialkarzinom pT4c,N3,M1,G3(StadiumIV)Nebenierenmetastasen re., Lymphknotenmetastasen bds.
01/09 Lebermetastasen, Lympknotenmetastase kleinkurv. Magen, 01/10 LK Bauchspeicheldrüse und Mediastium
ED April 08: Brochoskopie: Exzision und Laser-Destruktion
5-8/08: Chemo Carboplatin /Etoposid,
9-10/08:Bestrahlung Bronchial Tumor 41 Gy
1-3/09: ChemoTopotecan,
4-7/09: Chemo ACO
9-11/09 FOLFIRI, 11-12/09
Taxotere, seit 1/10 Bendamustin
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  #1581  
Alt 06.10.2009, 15:09
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Bianca-Alexandra Bianca-Alexandra ist offline
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Liebe Anni,

ich bin da. Immer wieder schaue ich nach Dir. Entsinne mich wie ich damals in dieser Zeit versucht habe, hier den Halt zu finden den ich die zwei Jahre über immer konstant an meiner SEite wusste. Aber in meinem Empfinden war es damals plötzlich anders. ich konnte nicht mehr so schreiben und die liebevollen beiträge die ich las konnten mich nicht mehr so richtig erreichen.

liebe anni, ich denke viel an dich. und ich wünsche mir von herzen dass deine famlie und du bald eine auszeit nehmen könnt. zeit für euch. ohne haushalt, ohne stress. nur für euch.
__________________
Liebe Grüße - Bibi
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  #1582  
Alt 06.10.2009, 16:02
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Bianca-Alexandra Bianca-Alexandra ist offline
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...und zum Alkohol muss ich Dir noch sagen, er löst manchmal schranken. Bei mir jedenfalls kann es manchmal auch gut sein, wenn ich mich nicht wie gewohnt unter kontrolle habe und meinen gefühlen - auch wenn es traurige sind - mal wirklich freien lauf lasse. allerdings achte ich jetzt sehr darauf, in welcher gesellschaft in wenn dann einen zuviel trinke. was bei leibe selten vorkommt. aber "draußen" lasse ich das auch sein. einfach weil ich dann den ausschalter nicht finde. dennoch denke ich, es reinigt die seele.

ich denk an dich
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  #1583  
Alt 06.10.2009, 18:31
kruemel_caro kruemel_caro ist offline
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Hallo,
es tut mir sehr leid, dass ich mich hier so "dazwischen" dränge - ich habe jetzt erst die verschiedenen threads gelesen und mir sind echt die Tränen gekommen.
Annika, du hast einen wirklich schweren Verlust zu ertragen und trotzdem kommst du mir so stark vor - das finde ich sehr bewundernswert und ich wünsche dir von Herzen ganz viel Kraft, viel Ablenkung und Liebe durch deine Familie und gute Freunde, die dir zur Seite stehen!
Ich bin in einer sehr ähnlichen Situation. Meine Mama lebt zwar noch, aber natürlich weiß keiner wie lange. Sie ist zunehmend verwirrter, dann hat sie wieder ganz klare Phasen, in denen sie völlig normal wirkt, aber vor allem erschreckt mich, dass ihr allmählich vieles egal ist. Was, wenn sie irgendwann meint, dass Essen und Trinken auch nicht mehr wichtig sind? Sie war immer sehr stark und hat sich auch den Krebs nicht unterkriegen lassen. Diese Hirnmetastasen sind allerdings eine ganz andere Nummer - sie verändern sie. Und meine Schwester und ich machen uns natürlich Sorgen, wie es weitergeht. Seit Sonntag ist sie zu Hause, weil es im KH hieß, sie sei kein KH-Fall mehr. Das ginge jetzt auch mit Pflegedienst usw. Aber der ist nur einmal am Tag da. Wir selbst gucken auch jeden Tag vorbei, aber die meiste Zeit ist sie nunmal alleine und ich habe wirklich Angst, dass da was passiert!

Ich weiß, dass ihr da wahrscheinlich auch nicht viel zu sagen könnt - es hilft mir nur einfach, mit jemandem "reden" zu können, vor allem, weil mein Mann gerade beruflich unterwegs ist (er kommt aber morgen wieder).

Alles Gute für euch
kruemel_caro
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  #1584  
Alt 07.10.2009, 10:06
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annika33 annika33 ist offline
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Guten Morgen,

@Kruemel_Caro...also ich empfinde das jetzt nicht als Dazwischendrängen. Du hast ja auch viel zu ertragen, und irgendwo sucht man hier nach Menschen, die einen aufnehmen, und einem einfach Zuspruch geben, oder nur das lesen, was man sich eben von der Seele schreiben möchte. Also ich fühl mich weder gestört noch sonstwas.

Diesen Eindruck den Du da hast, dass Deiner Mama alles egal zu sein scheint. Also...ich kann immer wieder nur schreiben, alles ist individuell - darum bemühe ich mich tunlichst zu vermeiden stets zu schreiben "bei uns war das soundso..." - aber bekannt ist mir das. Meine Mutter war nie gleichgültig, aber schlussendlich führte die fortschreitende Metastasierung auch dazu. Die Krankheit hat leider viele Facetten. Der Rat, den ich Dir geben wollen würde wäre, soviel Hilfe von außen anzunehmen, wie nur irgend machbar. In unserem Fall war das gut und die Erfahrungen durchweg positiv.

Du berichtest vom Pflegedienst. Ich gehe davon aus, dass Deine Mama bereits die Bewilligung zur Pflegestufe hat. Ich habe damals mit meiner Mutter, als es ihr noch den Umständen entsprechend gut ging, den Vortrag des Palliativnetzes unserer Stadt besucht. Wir hatten da schon Infos über die Palliativstation erhalten, auf der meine Mutter dann ja lag. Diese Station macht es sich zur Aufgabe, die Patienten auch über einen längerfristigen Zeitraum aufzupäppeln. Vielleicht gibt es eine spezielle Station ja auch in Eurer Umgebung. Die andere Alternative, wo eben eine kontinuierliche Versorgung gegeben wäre, wäre ein Hospiz. Auch dorthin hatte ich seinerzeit Kontakt. Sehr netten und informativen sogar. Man hat ja immer eine Hemmschwelle - wer setzt sich schon gerne mit dem gesellschaftlichen Tabuthema Tod und allem was drumherum abläuft auseinander - und dann noch, wenn es um die eigene Mama geht . Aber nein, da muss ich wirklich sagen, dass der Mitarbeiter auch dahingehend aufgeklärt hat, dass so ein Hospiz durchaus die Funktion bekleidet, dass der Patient es, sofern er sich dahingehend erholt, auch wieder verlassen kann. Ich denke Priorität hat immer die optimale Versorgung des Patienten. Meine Mutter war unter der Erkrankung zum Ende hin wenig kompromissbereit. Im Nachhinein ist mir jetzt klar, dass die Ursache hierfür eben im Fortschreiten der Erkrankung lag.

Ja, Kruemel...was soll ich Dir schreiben?! Bei uns waren es Stürze, Einschränkungen der Motorik usw., die uns keine andere Wahl ließen. Ich hoffe, dass Deine Mama mit Euch gemeinsam eine einvernehmliche Lösung findet, zum Wohle aller. Dir und Deiner Mama alles erdenklich Gute!

Liebe Jutta(Kügelchen ),

Zitat:
deshalb hab ich manchmal Hemmungen hier bei dir zu schreiben. Das gefühl, noch nicht diese Erfahrung gemacht zu haben.
Ja ich glaub´s doch wohl - das fehlte gerade noch. Warum denn Hemmungen. Um Gottes Willen - die schmink Dir aber mal ganz rasch ab. Ich bin froh, wenn Du hier schreibst. Es geht doch nicht um gemachte Erfahrungen oder dergleichen. Auf der anderen Seite bin ich oft gehemmt zu schreiben, eben weil ich Angst habe anderen Angst zu machen.

Ich denke da muss einfach die Basis und das Einfühlungsvermögen stimmen und dann passt das. Und so sehe ich das.

Das mit der Lebenshilfe. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich durch das Schreiben und Lesen hier, eben durch den ganzen Austausch, auf viele Facetten der Krankheit gut vorbereitet war. Natürlich überwiegt jetzt die Trauer und der Verlust, aber ich habe das Gefühl, dass ich auch für mich etwas getan habe in der Zeit. Seelisch. Und dazu haben hier alle beigetragen. Und so soll das sein. Egal auf welcher Etappe des Krankheitsweges man sich gerade befindet, unabhängig davon, welche "Rolle" man dabei bekleidet. Also Kügelchen - mach Dir ja keinen Kopf !

@Mariesol...was macht der Papa? Hoffe, es geht ihm schon wieder ein wenig besser.

Was Du schreibst von Deinem Ehrenamt..ja..das ist ein gutes Beispiel. Ich denke man muss über eine gute Beherrschung verfügen, und sich ständig vor Augen führen, dass man einfach nur "in der Situation helfende Funktion" hat.

Man darf nicht immer bewerten, messen - das sollte man tunlichst vermeiden. Auch das hat mich diese Krankheit gelehrt.

.....weißt Du noch @Thessa....wie oft wir darüber geschrieben haben? Was die Krankheit einem abverlangt? An Reife und Erwachsenwerden? So schnell - in Überschallgeschwindigkeit quasi. Ich erinnere mich, wie schwer das ganz am Anfang für mich war. Solange man die Mama hat, ist man immer Kind. Solange ist man behütet und hat Rückhalt und ist klein - hat immer die schützende Hand im Nacken. Und auf einmal verkehrt sich die ganze Welt und man hat Angst um die Mama, möchte die ganze Fürsorge übernehmen. Wie schwer das wiegt, ist kaum zu umschreiben. Und man wird so schnell groß. Und dann - jetzt, wo alles vorbei ist, wo Mama die Krankheit überstanden hat, der Krebs aus der Denke, zumindest im "Akutell-Speicher" gestrichen ist, da ist man auf sich alleine gestellt. Und ich merke: Ich kann das! Es ist schwer, es tut weh, ich vermisse, aber ich bin groß. Kein Kind mehr in dem Sinne. Mit dem Tag, an dem ich meine Mama losgelassen habe, habe ich auch einen Teil von mir gehenlassen müssen. Und so bescheuert das für den ein oder anderen klingen mag, aber ich vertraue auf Gott, dass ich eines Tages dieses Gefühl des Kindseins wieder zurückgewinnen darf.

Gestern am Abend war ich so traurig. Auch jetzt, da weine ich. Es ist so unbegreiflich, dass es unumkehrlich ist und dieses "nie wieder" tut nahezu körperlich weh. Und dann mache ich das, was mich sowohl meine Mutter, als auch meine Oma immer gelehrt haben. Nach Vorne zu schauen. Und es gelingt mir. Und ich hoffe, dass das so bleibt.

@Jojo-Gabi....ich möchte nicht das Du mutlos wirst. Du musst immer dran denken, dass jeder Mensch, jeder Erkrankung anders ist. Ich wünsche Dir so sehr, von ganzem Herzen, auf den Erfolg der Chemo und dass die nächste Verlaufskontrolle uns allen Grund gibt, erfreut zu sein.

@Bibi...
Zitat:
...und zum Alkohol muss ich Dir noch sagen, er löst manchmal schranken. Bei mir jedenfalls kann es manchmal auch gut sein, wenn ich mich nicht wie gewohnt unter kontrolle habe und meinen gefühlen - auch wenn es traurige sind - mal wirklich freien lauf lasse.
Näääää - ich lass das lieber *lach*. Ich weiß schon was Du meinst. Aber ich könnte das jetzt (noch!) nicht ertragen. Ich lasse das brav sein.

Zitat:
Aber in meinem Empfinden war es damals plötzlich anders. ich konnte nicht mehr so schreiben und die liebevollen beiträge die ich las konnten mich nicht mehr so richtig erreichen.
Jeder geht ja auch für sich anders damit um. Ich sitze auch manchmal hier, lese irgendwo quer, fange an was zu tippen, und lösche es wieder. Die Dinge sind ja jetzt auch anders. Und ich glaube man muss sich selber auch seine Zeit einräumen, um all das Erlebte hinreichend für sich aufzuarbeiten. Bis man eben wieder eine Position gefunden hat, aus der heraus man was für sich selber tun kann. Das klappt bei dem einen schneller, bei dem anderen dauert es länger. Alles individuell.

Ich für meinen Teil schreibe hier nach wie vor gerne. Nur es verändert sich eben, weil meine Mama ja nun nicht mehr der Grund des Schreibens an sich ist. Ich schreibe jetzt viel über mich und meine Gefühle. Schreibe mir mit denen, die weiterhin hier an der Seite geblieben sind, oder neu dazugekommen. So ist ja auch unser Leben. Es steht nie still. Das Lied von Michaela, von Glashaus...das umschreibt ja im Prinzip die innerer Gefühlswelt. Oft ist mir danach - haltet die Welt an! Aber dann kommt ein kleiner Plärrzwerg mit Rotznase von der Seite und brüllt:"Ich will ein Bonbon bittääää!" Und ich hab oft Angst gehabt mich in die Traurigkeit zu verlieren, eben "anzuhalten" - aber das wäre für mich und mein Leben nur kontraproduktiv. Und da hätte meine Mutter mir aber auch die Leviten gelesen....insofern - ich versuche nach Vorne zu schauen. Es fällt schwer, aber es geht.

So, nun hab ich Euch aber allesamt zugesabbelt! Gute Güte !

Euch allen einen schönen Tag.

Liebe Grüße

Annika
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  #1585  
Alt 07.10.2009, 10:16
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Bianca-Alexandra Bianca-Alexandra ist offline
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Liebe Anni,

neulich musste ich wieder an Dich denken. Sicher hast Du ihn auch irgendwann den Spruch in Facetten gelesen: "...Wenn ein Blatt vom Baum weht... denn eines ist ja keines... " Ich fand es damals grausig, so zu denken, zu realisieren, dass der Tod meiner Ma für den Rest der Welt nicht soviel Bedeutung hat, die Erde sich eben einfach weiter dreht (daran dachte ich bei Deinem Zitat "Haltet die Welt an").

Aber dann hörte ich als Fragment aus einem Lied: "Wenn ein Stern vom Himmel fällt, zerbricht eine kleine (oder ganze?) Welt". Und das fand ich sehr viel schöner. Der eine, fehlende Stern, der wird wohl kaum jemandem auffallen, der Verlust ist nicht so groß für den Kosmos. Aber für die kleinen Sterne, die drum herum gekreist haben, das Leben, dass auf diesem Stern war, das geht verloren. Denn auch wenn es eine kleine ist, aber es zerbricht eben doch eine Welt.

Ich herz Dich.
__________________
Liebe Grüße - Bibi
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  #1586  
Alt 07.10.2009, 16:19
Mariesol Mariesol ist offline
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Liebe Annika,

meinem Vater geht es merklich besser. Die Tage in der Klinik und die Drinks haben ihn gekräftigt und auch die Knochenschmerzen sind viel besser.
Die Entscheidung war die richtige!
Ich habe die BG Sache nun auch abgegeben...einem Anwalt für Sozialrecht.
Gestern habe ich mit der Sozialarbeiterin in der Klinik gesprochen. Wir haben eine Anschlußheilbehandlung beantragt, um dem Papa ein wenig Erholung zu verschaffen.Soweit zu den Neuigkeiten bei uns.
Ich hoffe, dass es Dir heute soweit gut geht. Ich wünsche mir für Dich, dass ab und zu ein Mensch kommt, der Dir ein Lächeln ins Gesicht zaubert.

Herzlichst Mariesol
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  #1587  
Alt 08.10.2009, 09:59
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annika33 annika33 ist offline
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Liebe Bibi,

Zitat:
Aber für die kleinen Sterne, die drum herum gekreist haben, das Leben, dass auf diesem Stern war, das geht verloren. Denn auch wenn es eine kleine ist, aber es zerbricht eben doch eine Welt.
Ja, es zerbricht eine Welt. Das ist schon so. Ich war gestern sehr traurig, bin es auch heute noch, aber (dooferweise) ich versuche, entgegen meiner eigentlich oftmals schwarzseherischen Lebensweise, den Dingen auch immer etwas Positives abzugewinnen.

Das fällt in Anbetracht der Endgültigkeit des Todes natürlich ausgesprochen schwer, und dennoch übe ich mich darin.

Meine Mutter fehlt mir unendlich, aber hat mir eben auch so Vieles mit auf den Lebensweg gegeben, dass ich immer davon zehren kann. Ich versuche mir Möglichkeiten zu schaffen, all das zwischendrinnen, wenn der Kummerdruck übermächtig wird "aufzufrischen".

Trauer - das sind ja ganz viele Phasen. Ich muss noch viel davon kennenlernen. Vergangene Tage, da gab es eine Situation. Mein Sohn fährt demnächst auf die Klassenfahrt. Recht exklusiv, wie ich finde, und horrend teuer. Zumal man neben den Fixkosten, die für die Fahrt aufzuwenden sind, auch noch Taschengeld + Ausrüstung usw. usw. anfallen. Das macht summa summarum zwischen 550 und 600 Euro ------>! Dem Kind sei´s gegönnt, aber dennoch ein herrlicher Grund gleich den Hörer zu schnappen und der Mama zu berichten, was es an "Neuigkeiten" so zu berichten gibt.

Und?! Keine Mama mehr da (finde den Heul-Smiley ziemlich bescheuert, aber egal!). Ich habe dann bei jemandem angerufen und mir das von der Seele geredet . Ich merke, dass ich Menschen gewonnen habe, die mir jetzt auch ihr Ohr leihen, die mir zuhören, und mir Mut zusprechen. Danach ging es mir besser.

Oder gestern....ich stand an der Schule um meinen Sohn abzuholen. Ich war so traurig, weinte still, die beiden Kleinen hinten im Auto. Ich hab dann überlegt, woher ich Trost bekommen soll und dann, dann habe ich mein Handy rausgekramt (dabei wieder etliche SMS gefunden , die da ihr bisher ungelesenes Handtaschendasein fristeten) und mir ein Foto von Mama angesehen. Zum ersten Mal. Eines, dass im Krankenhaus entstand. Im Nachhinein das wiederspiegelt, was zum Ende hin wirklich nicht mehr für Lebensqualität, Lebensbejahung sondern für Krankheit und Erlösung stand. Und so doof das klingt, aber dieses Gefühl "sie ist erlöst", das machte es für den Moment wieder besser. Logisch - meine Mama fehlt und ich vermisse die Frau, die noch vor 3 Jahren im Berufsalltag stand und sich des Lebens in Gesundheit und Zufriedenheit erfreute. Aber die Realität, zum Ende hin, die sah ja anders aus. Das führe ich mir dann vor Augen, wenn es gar nicht anders zu bewältigen ist.

Mamas Mann war gestern hier. Nachdem ich ihn abends wieder daheim abgesetzt hatte (der Große war mit im Auto) fuhren wir Heim. An der Ampel habe ich irgendwie "querdenken" müssen und fing an zu weinen. "Warum weinst Du jetzt Mama?", fragt er mit etwas vorwurfsvollem Unterton. "Ich bin eben traurig wegen der Oma." Da sagt das Kind zu mir:"Mama guck mal....es gibt für uns Dinge, die sind eine ganz dolle Herausforderung - auch im Negativen. Und man denkt über so Sachen ganz oft nach und eine davon ist der Tod. Das ist ganz schlimm und für den Körper und die Seele ne ganz großer Herausforderung. Und guck mal Mama, die Omma (Betonung auf dem Ruhrpott-Doppel-mm) und Du, ihr habt das doch eigentlich zusammen bestanden. Nun ist die Oma nicht mehr da. Meinst Du, sie würd Dir irgenwie sagen dies oder das hättest Du anders machen sollen? Man Mama , mach Dir nicht so Vorwürfe! Gerad die Omma, die würd sowas nieee sagen!"

Und dann saß ich da, hab an der Ampel noch mehr geheult, aber vor Erleichterung. Der ist so schusselig manchmal, verliert seine Fahrkarte, lässt seine Jacke irgendwo hängen, aber dann diese Denke, in dem Alter - da staun ich selber drüber. Auch was den Glauben angeht....da hat er mir auch was gesagt zu. Das tröstet dann. Ich hangel mich so durch den Tag. Aus den Traurigkeitslöchern heraus. Das möchte ich auch. Ich will darin nicht steckenbleiben - sonst geh ich dran kaputt.

Liebe Mariesol,

Zitat:
Die Entscheidung war die richtige!
Und genau DAS ist superwichtig! Dass man nach einer getroffenen Entscheidung weiß - es war gut so. Find ich prima und es freut mich, dass Dein Papa wieder stabiler und somit auf dem Wege der Besserung ist.

Und die Anschlussheilbehandlung, die wird ihm sicher ebenfalls nochmal gut tun.

Prima so gute Neuigkeiten von Euch zu lesen .


Ja, ansonsten - mein Alltag geht weiter. Ich warte auf Resonanz der Firma, wegen der Bewerbungsunterlagen. Hätte evtl. doch ein neues Foto einkleben sollen . Vielleicht verwahren sie die Unterlagen, bis nach Halloween ! Ich bin immer so unentspannt in solchen Dingen. Wenn jetzt früh morgens mal das Tel. schellt, renn ich wie von der Tarantel gestochen, über irgendwelche Bauklötze stolpernd, hin, um irgendsonen arg motivierten Zeitungsverkäufer abzuwimmeln. Naja...Geduld war noch nie meine Stärke (muss immer an das Weihnachtssternbasteln mit Oma denken - während sie supergeduldig die tollsten Sterne zauberte, war ich kurz davor wütend zu hyperventilieren, weil mein Stern so beschxxx aussah).
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  #1588  
Alt 10.10.2009, 20:00
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annika33 annika33 ist offline
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Ihr Lieben,

der schwerste Gang liegt hinter mir, und ich habe nun eine Stelle an die ich gehen kann, um meine Mama zu besuchen.

Ich schreibe in den nächsten Tagen mal mehr, aber jetzt ist mir hier im Faden nur kurz nach "piepen" und Euch wissen lassen - alles ist gut soweit.

Ich bin traurig, vermisse meine Mama, merke, dass die Lücke die sie hinterlässt nicht "kittbar" sein wird. Niemals. Und dann hole ich mir eine Erinnerung, träume mich in gute Zeiten, und versuche das Vermissen so klein wie möglich zu halten.

Ich habe bei der Beerdigung das Gedicht von Megjabot vortragen lassen. Ich danke an der Stelle noch einmal dafür:

Mütter sterben nicht,
gleichen alten Bäumen.
In uns leben sie,
und in unseren Träumen.

Wie ein Stein den Wasserspiegel bricht,
zieht ihr Leben in unserem Kreise.

Mütter sterben nicht,
Mütter leben fort auf ihre Weise.


Jede Passage hat ihr Wahres. Es ist so schmerzlich sie missen zu müssen, und dennoch finde ich Tag für Tag erneut Bruchteile von ihr. Ich hoffe das bleibt so, bis zu dem Tag, an dem ich mal abtreten werde.

Euch allen Danke für´s Zulesen.

Annika
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  #1589  
Alt 10.10.2009, 22:27
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megjabot megjabot ist offline
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Liebe Annika

Schick dir noch mein Lieblingsbild der Lebensspirale dazu...
(Zauberland an der Kinzig, Schwarzwald)



Das Gedicht bekam ich von einer Sandkastenfreundin
und es läßt mich auch nicht mehr los, muss mal nachhaken woher sie es hat.

Denk an dich, kann viel von deinen Gedanken bei mir wiedererkennen.

Grüßle Margit
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  #1590  
Alt 10.10.2009, 22:30
Thessa76 Thessa76 ist offline
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Beiträge: 508
Standard AW: Betroffen?! Angehörig?! Herzlich Willkommen!

Liebe Annika,

das ist lieb, dass Du kurz piepst. Nimmt ein bisschen das mitsorgen. Die Lücke wird niemals zu füllen sein, vielleicht soll sie das ja aber auch nicht. Ebensowenig, wie der Platz am Esstisch adäquat von jemand neuem ausgefüllt werden könnte. Oder bei der Scheidung... Mama und Papa bleiben, ich könnte niemals zu einem neuen Partner/ Partnerin Mama oder Papa sagen.

Deine Mama bleibt ein Unikat, ihre Kinder und Enkel tragen sie in sich fort. Und wie schön ist es, wenn Du siehst, dass Du etwas von ihr hast und Dich an gute Zeiten erinnern magst. Darum beneide ich Dich sehr.

Ich denke an Dich. Alles Liebe,

Deine B.
__________________
Meine Mutter, ED 03/08 Adenokarzinom nicht operabel; T4N3M0.
Chemokonzept: seit 03/08 Carboplatin/ Vinorelbine, Umstellung aufgrund von Versagen von Carboplatin auf Taxotere am 22.07.08. Letzte Chemo am 27.11.08 - nun watch and wait.
14.01.: Lunge fast tumorfrei, multiple Hirnmetastasen, 10 Ganzhirnbestrahlungen ab dem 22.01.
am 09.02.2009 in unseren Armen eingeschlafen
1946 - 2009
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