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  #1  
Alt 30.11.2010, 17:12
Benutzerbild von nikita1
nikita1 nikita1 ist offline
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Standard AW: Gebärmutterhalskrebs 4a...

Liebe Moni, also wenn du es denn kannst, warum nicht arbeiten gehen...
Ich selbst habe die Therapie im Juli abgeschlossen und bin im Oktober wieder arbeiten gegangen. Heute sage ich, es war zu früh. Ich war nicht gut, sondern eher ein ein Wrack, was sich zur Arbeit geschleppt hat. Mein Sprach-und Erinnerungsvermögen hatte echt gelitten und geschlichen bin ich wie eine uralte Oma. Jede klitzekleine Treppe war eine Herausforderung und wegen dem Durchfall lebte ich in ständiger Angst, dass mal was schief geht im Zug oder so....
Aber jeder reagiert anders auf die Chemo.
__________________
Liebe Grüße
Nikita


Tapferkeit ist die Fähigkeit, von der eigenen Furcht keine Notiz zu nehmen.
George Patton
  #2  
Alt 30.11.2010, 17:43
Moni1968 Moni1968 ist offline
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Standard AW: Gebärmutterhalskrebs 4a...

Liebe Nikita,

ich weiß ja auch nicht, ob bei weiterer Chemo mein Zustand so schnell immer wieder OK sein wird, nächste Woche will ich es halt mal probieren. Weißt Du, da ist halt noch ein Teil vom normalen Leben - das Quatschen, die Arbeit selbst, die Kollegen - das fehlt mir einfach auch, fällt unter die Rubrik "positive Grundeinstellung". Jaja, die Treppen ... fallen mir die ersten Tage auch immer schwer. Heute geht's schon besser - ich wohne allerdings auch im 3. Stock; natürlich ohne Aufzug.

Meinem Chef habe ich meine Vergesslichkeit bereits "gebeichtet" - worauf er mir versprach, im Zweifelsfalle Namenschilder an die Kollegen zu verteilen - er hat GSD den gleichen englisch-schwarzen Humor wie ich

Weißt Du, ich habe ja keinerlei Druck, arbeiten zu müssen, ich bin im öffentlichen Dienst beschäftigt und da ich seit 25 Jahren da bin, kenne ich alles und suche mir meine Arbeit dort schon aus - wird halt dann kein Dienst nach Vorschrift, sondern nach Tagesfeeling gemacht -äh nein- (jaja, der ÖD - hat immer unter seinem Ruf zu leiden .....) Ich denke und hoffe, nach so langer Zeit ohne nennenswerte Fehlzeiten wird man mir dort diese kleine "Eigenmächtigkeit", was die Arbeit anbelangt, nachsehen....
  #3  
Alt 30.11.2010, 17:57
Moni1968 Moni1968 ist offline
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Standard AW: Gebärmutterhalskrebs 4a...

Ja wo isse denn, die andere Hälfte vom Text *grübel*... dann nochmal in Kurz:

Nikita, Du hast aber auch echt ein anderes Päckelchen zu tragen gehabt, als ich bisher. Ob ich da überhaupt noch Lust gehabt hätte, auch nur an Arbeiten zu denken ... ich weiß es nicht. Was Du hinter Dir hast, erfordert meiner Meinung nach ein wahnsinnig hohes Maß an Zähigkeit, Geduld und vor allem auch Disziplin - und das auf lange Sicht.
Ich bin zwar ein Gemütsmensch und behaupte mal von mir, dass mich so schnell nichts wirklich aus der Fassung bringt, aber der Zeitfaktor, der da an einem nagt, kann schon ermüdend werden. Ebenso hin und wieder die Gedanken, dass die Ärzte vllt. mal vorhaben, in der Nähe dieser Arterie zu bestrahlen...Du glaubst gar nicht, welch massakerhafte Alpträume ich schon von diesen Strahlen hatte...da würde jeder Horrorautor staunen und abschreiben
  #4  
Alt 30.11.2010, 18:22
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nikita1 nikita1 ist offline
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Standard AW: Gebärmutterhalskrebs 4a...

Liebe Moni,
Ja, ja, was ein Beamtenjob nicht alles so mit sich bringt
Aber ich kann nicht klagen, vor 3 Jahren kam ich in "Kurzarbeit" bei vollem Gehalt und jetzt nach dem Rezidiv arbeite ich wieder nur sehr eingeschränkt, doch wiederum ohne finanzielle Einbussen. Und es ist nicht der Papa Staat, der das trägt. Ich mag ja manchmal sauer sein, weil der eine oder andere Kollege (in meinen Augen) nicht sehr sensibel reagiert, aber inzwischen denke ich anders darüber, nämlich, dass ich grosses Glück mit meinem Hamsterrad habe, die Arbeit macht Spass und man ist sehr kulant zu mir.

Vor der Bestrahlung habe ich keine so grosse Angst, wie vor der Chemo.
Zumal mir die Cisplatinchemo damals auch keine Heilung gebracht hat (siehe Rezidiv) Aber die Strahlen...die wirken ! Die ratzen alles weg ! Sorry, dass ich das so schreibe, aber es betrifft ausschliesslich meine Krankengeschichte.

Und die Nachbeschwerden der Aortabestrahlung halten sich (bei mir) in Grenzen.
Inzwischen kann ich nix Scharfes und Fettes mehr essen, wenn doch, bekomme ich fürchterliche Magenschmerzen und Durchfall. Zucker und zuviele Kohlehydrate sind verboten, wegen beginnender Diabetes. Mal davon abgesehen, geht es mir supi. Nur musste ich meine Essgewohnheiten umstellen.... aber das tut mir gut, nehme fleissig ab.

Dein Wunsch nach "Normalität" ist verständlich, mir ging es damals auch so.
Nach dem Rezidiv habe ich mich dann aber ohne Not 2 Monate (im Sommer) krankschreiben lassen, da hatte sich meine Einstellung gewandelt.... Der Wunsch nach Normalität war an der Realität zugrunde gegangen...
Pass dennoch auf, wir sind krank, sehr krank und die Anforderungen zu bewältigen, als wären wir gesund und unbeschwert, tut nicht immer gut.
Psychologisch vielleicht, aber nicht körperlich.
Man muss seine Grenzen erkennen, aber diese Erfahrungen muss jeder selbst für sich machen. Da kann man keinen Rat geben.
__________________
Liebe Grüße
Nikita


Tapferkeit ist die Fähigkeit, von der eigenen Furcht keine Notiz zu nehmen.
George Patton

Geändert von nikita1 (30.11.2010 um 18:33 Uhr) Grund: Zusatz
  #5  
Alt 21.12.2010, 09:46
Moni1968 Moni1968 ist offline
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Standard AW: Gebärmutterhalskrebs 4a...

UPDATE

So, mittlerweile habe ich seit letzter Woche Dienstag die 4. Chemo intus. Mittwoch hatte ich dann direkt nach dem "Klarspülen" noch einen Termin im KH, um meinen Nierenstent zu wechseln. Die beiden OP-Helferinnen waren sehr nett (und die ganze Station in Weihnachtsstimmung) - und als die beiden mir gesagt haben, Stent-Wechseln wäre ein Klacks, hab' ich denen das mal geglaubt. Und genau das war es dann auch. Während der Doc seine Arbeit gemacht hat, haben wir uns weiter unterhalten und ich war ganz erstaunt, auf einmal sein "So, fertig" zu hören. Ich hab' nix gemerkt. Beruhigend also schon mal für das nächste Mal - falls der Stent dann nicht rauskommt.

Arbeiten war ich in der 3. Chemowoche ja auch; und das hat richtig gut getan. Nächste Woche darf ich ja wieder - und dann ist wieder zwei Wochen Pause und die 5. Chemo angesagt. Vor der grummelt mir ja jetzt doch ein bisschen (Nikita, ich verstehe Dich da jetzt), da die Nebenwirkungen ja immer ein bisschen doller werden. Diesmal habe ich etwas vermehrt mit dem dämlichen Schwindel zu kämpfen, mittlerweile geht es wieder. Wenn ich vermehrt am Tag in Bewegung bin, vergeht das langsam aber sicher.
Die Tatsache, dass mich mein Geschmackssinn langsam ganz verlässt (die drei Wochen also nicht ausreichen, wieder richtig zu schmecken), ist auch nicht angenehm (dabei esse ich sooo gerne). Ich hoffe aber, auch der wird wieder.

Eine Chemo folgt ja jetzt noch, danach ist wieder ein MRT angesagt. Meine Onkologin war ganz begeistert vom letzten, der Willi "zerfleddert" langsam und wird ja kleiner. Sollte das nächste MRT nochmal ein Zerfallen bzw. Verkleinern an den Tag bringen, wird - je nach Verfassung - noch die 6. Chemo oben drauf gepackt - oder es wird mal gewartet und bei einem erneuten MRT geschaut, wie Willi sich so verhält. Es besteht zumindest die Möglichkeit, dass er mal eine Zeitlang Ruhe gibt. Die dritte Variante werden dann aber die Strahlentherapeuten noch ausdiskutieren (die werde ich einfach nicht los). Jedenfalls war die Onkologin sehr zufrieden - und ich im Nachhinein nachdenklich - denn sie sagte mir da auch, dass es ganz anders hätte kommen können und die Chemo überhaupt keine Wirkung auf den Tumor gehabt hätte. Soll es auch geben. Das wusste ich zwar irgendwo noch aus den ersten Gesprächen, war mir dessen aber gar nicht mehr so bewusst.

Aber was soll's...sie wirkt ja im Moment und das reicht mir. Und jetzt werde ich erst einmal mein Glatzköpfchen in eine puschelige (neue, ich entwickle einen Mützentick) Fleecemütze verpacken - es wird kalt zwischen den Ohren...

Gaanz liebe Grüße
Monika
  #6  
Alt 21.12.2010, 09:57
sun77cat sun77cat ist offline
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Standard AW: Gebärmutterhalskrebs 4a...

Hallo Moni,

immer schön den Kopf einpacken.. ich wurde ja auch dazu verdonnert, immer bei dem Wetter ein Mützchen zu tragen und tue es freiwillig.. was früher nicht der Fall war..

na dann mal viel Kraft für den Rest des Jahres..

lg sunny
  #7  
Alt 21.12.2010, 10:12
Moni1968 Moni1968 ist offline
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Standard AW: Gebärmutterhalskrebs 4a...

Huhu Sunny!!!

ja, so ist das: Ich hatte nie den Hang nach einem Schuh-Tick. Aber die Mützchen ... das hat was ... und dank der Jahreszeit findet man ja auch immer sooo schöne ... und noch ein Schal dazu ... und vllt. noch Handschuhe ... GENIAL

Aber apropos Tick: Hat noch wer während der Chemo einen ganz seltsamen Geschmack entwickelt? Bei mir ist es Buttermilch. Im "normalen" Leben ein Un-Getränk, jetzt bis zu 6 Becher täglich. Kann ich mir trotz versautem Geschmackssinn nämlich sowohl süß als auch salzig vorstellen...Na ja, man soll ja viel trinken...

Gruß, Monika
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