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  #1  
Alt 25.09.2010, 14:03
yog_erika yog_erika ist offline
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Ort: Berlin
Beiträge: 21
Standard AW: Kein Morphin???

Ich habe glücklicherweise einen Hausarzt, der sich nicht gescheut hat, mich nach meinem Befund von Tamadol (Tramal) auf Morphin umzustellen. Allerdings bestand er mehr oder weniger darauf, dass ich alle 12 Stunden 1-2 Tabletten nehmen sollte. Da die Dinger am Anfang ziemlich auf den Magen schlagen und das Kreislaufsystem ein wenig durcheinanderwirbeln, war das für mich nicht die optimale Lösung. Nach »Studium« des ellenlangen Beipackzettels bin ich zu einer 8-stündlichen Einnahme von 1 Tablette übergegangen. Dadurch sind die Einzeldosen nicht so hoch, dass der Magen sich umzudrehen versucht. Außerdem habe ich ständig in etwa einen gleichmäßigen Level an Morphin und warte nicht die letzten 2 Stunden mit langsam ansteigendem Schmerzpegel auf die erlösende nächste Einnahme nach 12 Stunden. Insgesamt komme ich auch mit einer relativ niedrigeren Einzeldosis aus.

Außerdem hat sich mein Hausarzt darum gekümmert, mich in ein onkologisches Homecare-Programm zu bekommen. Jetzt kann ich bei akuten Problemen dort anrufen und bekomme Hausbesuch von einer Onkologin. Damit bin ich palliativ ganz gut versorgt und muss selten auf die Option Krankenhaus zurückgreifen.

Für akute Schmerzattacken, die immer mal auftreten können, habe ich die Wahl zwischen Novaminsulphon-Tropfen mit dem Schmerzpegel angepasster Dosiermöglichkeit und Capros Akut (Morphin mit Sofortwirkung).
__________________
Liebe Grüße
Erika


pT2, G3, pN3a (13/15), L1, V1, R0
pTis (DCIS) Grad 3, R1 (caudal)
ausgedehnte LWK 5 erfassende ossäre Metastase mit Weichteilinfiltration
ausgedehnte ossäre Metastase in LWK 1 mit Weichteilinfiltration
Kleine Metastase BWK 12 und SWK 1
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  #2  
Alt 25.09.2010, 14:14
der_weg der_weg ist offline
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Beiträge: 495
Standard AW: Kein Morphin???

Hallo,

schön dass das geklappt hat mit dem Onkologen und dass der so schnell gehandelt hat. Ich denke auf der Palliativstation ist er wirklich am besten aufgehoben, und wenn er schmerzmäßig eingestellt ist, kann man ja nochmal über zu Hause nachdenken, denn aber mit dafür ausgebildetem Pflegedienst.

Wenn der Hausarzt keine Erfahrung damit hat ok, aber ich denke, er hätte Euch dann zu einem Onkologen überweisen sollen, anstatt selbst rumzuprobieren, wo er doch merkt, dass es so nicht geht.

Viele Grüße
Sophie
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  #3  
Alt 25.09.2010, 19:17
Benutzerbild von HeikesFreundin
HeikesFreundin HeikesFreundin ist offline
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Ort: Lüneburg
Beiträge: 917
Standard AW: Kein Morphin???

Zitat:
er hätte Euch dann zu einem Onkologen überweisen sollen,
So sehe ich das auch. Viele Hausärzte sind mit solchen Krankheitsfällen tatsächlich überfordert - leider. Das weiß ich, da der Arzt der unser Hospiz leitet
Ärzte schult - inzwischen international. Eigentlic um ein "Palliativ-Netz" abzudecken, sprich:
dass genug Ärzte darin ausgebildet sind, auch Menschen zu behandeln, die an solchen Krankheiten leiden und die dann mit den erforderlichen Stellen zusammenarbeiten können (wie zB Palliativstationen und sonstigen Netzen).

Ich bin froh zu lesen, dass Du da solchen Druck gemacht hast und Dein Vater nun versorgt ist - aber ich würde mir auch noch einen Termin zum Gespräch beim Hausarzt holen, um mit ihm nochmal zu sprechen. Er sollte sensibilisiert werden, damit ihm sowas nicht nochmal unterläuft ...

Gute Besserung auch für Deine Mutter!
Schön, dass Deine Eltern Dich haben!

Angie
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... meine liebe Freundin Lilli44 - auch Du hast für immer Deinen Platz in meinem Herzen ...


... I`ll see you when the sun sets!!!
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  #4  
Alt 26.09.2010, 20:27
Ranimaus Ranimaus ist offline
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Beiträge: 18
Standard AW: Kein Morphin???

Neuigkeiten von der Palliativstation!!

Mein Vater bekommt immer noch kein Morphium weil er angeblich keine Schmerzen hat oder nicht genug Schmerzen hat (die müssens ja wissen, bei jemandem der nicht sprechen kann).

Er wurde umgestellt von 4 X 30 Tropfen Novaglin auf 6 x 40 Tropfen! Atosil Tropfen wurden komplett gestrichen.

Jezt liegt mein Vater auf der Palliativstation ist Tag und Nacht GLOCKENHELLWACH (worüber er sich selber wundert). Die Pflegerinnen sagten auch, dass er sehr oft, sehr lange wach ist. Wäre aber völlig normal für einen der den ganzen Tag im Bett liegt.
Hey Leute, ich krieg so langsam echt'n Anfall!! Heute haben die meine Mutter gefragt, ob er keine sogenannte Astronautenkosten (Packs) bekommen sollte.

Meine Mutter hat echt mal komisch geschaut und meinte, dass sie kein Leiden unnötig verlängern will. Flüssigkeit über den Tropf überhaupt keine Frage, natürlich aber jetzt mit irgendwelchen hochkalorischen Drinks anzukommen. Na ja!!! Die Pflegerin hat meiner Mutter zugestimmt und gesagt, dass sie diese "Kost" in dem Fall auch nicht empfehlen würde.

Als mein Mutter auf Morphium zu sprechen kam wurde schon wieder rumgeeiert. Wir verstehen das so langsam nicht mehr. Mein Vater erschreckt sich jeden Tag über seinen Zustand. Er zeigt mir seine Beine (ehemals 120 Kilo-Mann-jetzt sind vielleicht noch 50-60 Kilo übrig) und schüttelt jedesmal entsetzt den Kopf!!
Im Krankenhaus auf der Palliativstation könnten sie Ihm doch nun wirklich was geben, was so ein bisschen Bewusstseinsdämpfend wirkt. Aber NEIN, im Krankenhaus ist er noch WACHER und schläft überhaupt nicht mehr. Mittlerweile hustet er auch sehr viel!! Warum helfen die meinem Papa und auch uns nicht, seinen Leidensweg zu erleichtern??

Gruß
Rani
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  #5  
Alt 26.09.2010, 20:32
Ranimaus Ranimaus ist offline
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Beiträge: 18
Standard AW: Kein Morphin???

PS: Als ich meinen Vater besucht habe, hatte er Schmerzen und war gelagert wie ein "Schluck Wasser in der Kurve"! Ich habe dann den Schwester nund Ärzten die vorne saßen Bescheid gesagt, dass mein Vater Schmerzen hätte. Da sagte mir der Arzt, dass er Ihn eben noch gefragt hätte und er den Eindruck hätte, dass mein Vater sehr gut auf die Medikation anspricht. Ich habe Ihm dann gesagt, dass mein Vater schonmal ja und nein verwechselt und im KH gerne den TAPFEREN spielt! Sie sollten bitte genau hinschauen.
Ach und genau da war es auch gerade Zeit für seine 16-Uhr-Schmerztropfen.

Oh lieber Gott, was muss ein Mensch alles aushalten können!!!

Liebe, erschütternde Grüße
Rani
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  #6  
Alt 26.09.2010, 20:33
der_weg der_weg ist offline
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Beiträge: 495
Standard AW: Kein Morphin???

Also das kapier ich nicht.
Ist das eine onkologische Palliativstation ?
Da würd ich nochmal den Onkologen kontaktieren, der ihn eingewiesen hat.
Der hielt das doch auch für notwendig.
Bei dem hohen Gewichtsverlust ist künstliche Ernährung schon sinnvoll, auch auf der Palliativstation. Nur wenn man erwartet, dass derjenige sehr bald stirbt und auch keine Lebensqualität mehr herauszuholen ist, setzt man die auch ab und gibt nurnoch Infusion.
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  #7  
Alt 26.09.2010, 20:55
Ranimaus Ranimaus ist offline
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Beiträge: 18
Standard AW: Kein Morphin???

Ob das eine reine onkologische Palliativstation ist, weiss ich ehrlich gesagt nicht. Wir leben hier ziemlich ländlich...ich glaube in einer Uniklinik läuft das wahrscheinlich ein bisschen anders.

Der Chefarzt, mit dem wir am Freitag vor seiner Einlieferung gesprochen haben, der auch auf eine Einlieferung drängte,- sagte uns nach den vorliegenden Befunden wäre die Lebenserwartung zwischen 4 Wochen und 3 Monaten einzustufen. Ein halbes Jahr wäre die absolute Ausnnahme. Er wüsste auch, dass er als Arzt keine Zeiträume nennen dürfte, aber wir wären diesbezüglich ja schon aufgeklärt.

Wenn eh noch so wenig Lebenszeit verbleit, sollte man dann noch mit Packs verlängern?? Er hat ja auch kein Appetit. Wenn er Hunger hätte, keine Frage. Aber er will ja auch gar nicht essen. Flüssigkeit soll er aber dennoch bekommen. Er trinkt auch im Gegensatz zum Essen recht gut.
Ich habe ihm gestern Smoothies mitgebracht. Die hat er richtig gierig getrunken. Er soll alles haben....

Meine Mutter hat dem Krankenhauspersonal gesagt, dass der Arzt schon ein Morphium-Rezept ausgestellt hat für den Fall, dass er der Krankenhauseinweisung nicht zustimmt. Jetzt ist er dort und bekommt immer noch kein Morphin! Wird nur mit Novalgin behandelt. Ich verstehs nicht!!
In ein paar Tagen kommt er wieder nach Hause. Weckt meine Mutter wieder nachts alle zwei Stunden, weil er Schmerzen hat und Angstzustände.
Wie soll das alles gehen???

Gruß
Rani, die im Moment echt nicht weiss, wie's weitergehen soll und Angst hat.
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  #8  
Alt 26.09.2010, 21:33
der_weg der_weg ist offline
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Beiträge: 495
Standard AW: Kein Morphin???

bei einer lebenserwartung von 4 wochen bis 3 Monaten gibt man aber durchaus noch Ernährung.
Nur wenn es nurnoch um ein paar Tage ginge, nicht mehr. Aber Wasser gibt man immer, weil man niemanden verdursten lassen darf, das wäre zu qualvoll.
Wenn er nach Hause kommt, dann löst das Morphinrezept ein.
Ist denn auf Station kein Arzt, mit dem ihr mal sprechen könnt ?
Oder wendet euch nochmal an den Chefarzt
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