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#1
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AW: Katrinchen, mein Schutzengel
Jetzt bist du schon über einen Monat nicht mehr bei uns. Ein Blick zurück und alles ist wie immer, und meine Liebe die ich für dich empfinde und die du mir schenktest ist wahr und alles ist gut. Du bist bei mir und ich bei dir. Ich denke an Dich! In Liebe – Mark
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#2
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AW: Katrinchen, mein Schutzengel
Ground Control to Major Tom
Ground Control to Major Tom Take your protein pills and put your helmet on Ground Control to Major Tom Commencing countdown, engines on Check ignition and may God's love be with you Ten, Nine, Eight, Seven, Six, Five, Four, Three, Two, One, Liftoff This is Ground Control to Major Tom You've really made the grade And the papers want to know whose shirts you wear Now it's time to leave the capsule if you dare "This is Major Tom to Ground Control I'm stepping through the door And I'm floating in a most peculiar way And the stars look very different today For here Am I sitting in a tin can Far above the world Planet Earth is blue And there's nothing I can do Though I'm past one hundred thousand miles I'm feeling very still And I think my spaceship knows which way to go Tell my wife I love her very much she knows "Ground Control to Major Tom Your circuit's dead, there's something wrong Can you hear me, Major Tom? Can you hear me, Major Tom? Can you hear me, Major Tom? Can you.... "Here am I floating round my tin can Far above the Moon Planet Earth is blue And there's nothing I can do." Space Oddity - David Bowie |
#3
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AW: Katrinchen, mein Schutzengel
Vor dem Ich
Ihr begegnen Sie verwöhnen Sie verstehen bei Ihr sein Sie fühlen Sie mögen Sie umarmen gut zu Ihr sein mit Ihr sein und alles was zu Ihr gehört |
#4
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AW: Katrinchen, mein Schutzengel
Wir waren im Juli letzten Jahres auf Radtour von Mainz nach Bad Kreuznach und wieder zurück. Auf der Hälfte des Weges dorthin stürzte Katrin mitsamt Rad unsanft auf den Gehweg. Sie hatte sich leider dabei große Schürfwunden zugezogen und ich konnte nicht viel dort wo wir waren für Sie tun. Am liebsten hätte ich Ihr einen Krankentransport bestellt. Ich fand es schrecklich Sie leiden zu sehen. Weil ich nicht wußte wie ich Ihr am besten helfen kann, habe ich Sie einfach gefragt, "Schatz, was kann ich machen, damit es dir besser geht" und hielt Sie dabei in meinen Armen. Sie meinte zu mir mit einem Lächeln, ist nicht so schlimm, laß uns weiterfahren. Sie war so überaus tapfer. Und ich Ihr dankbar, den wo wir auch waren in all der Zeit, die wir gemeinsam verbrachten wußte Sie immer Rat. Sie war mein funkelnder Stern der mich führte. Jetzt fühle ich mich orientierungslos ohne Sie. Ihr Licht ist erloschen und seitdem nur kalte Nacht. Die letzten Worte die Sie sprach waren, "Bitte, macht das Licht aus." Die Dunkelheit ist erdrückend und ich fühle mich niedergeschlagen und träge.
Geändert von Katrin&Mark (02.07.2010 um 11:57 Uhr) |
#5
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AW: Katrinchen, mein Schutzengel
Loslassen
Manches wird einem einfach genommen ohne dass man sich dagegen wehren kann, manches wird einem entlastend abgenommen als Erleichterung. Manches wird einem schmerzlich entzogen, plötzlich entrissen oder sogar geraubt, und hinterlässt tiefe Wunden der Leere und schwere Spuren der Trauer. Manches gilt es abzugeben, herzugeben, sich nicht länger daran festzuhalten, sondern loszulassen, auch mit wehem und blutendem Herzen. Oft liegt in solcher Krise die Chance zu einem inneren Durch- und Aufbruch in eine ungeahnte Tiefe, eine noch größere Weite, in eine neue Freiheit. Früher haben die Menschen dazu gesagt man solle es "aufopfern", sich verabschieden, auch unter Tränen, um alles dem zu überlassen, in dessen Händen es am besten aufgehoben ist. |
#6
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AW: Katrinchen, mein Schutzengel
Ich habe vor 11 Monaten Katrin kennengelernt, kurze Zeit später wurde der Tumor bei Ihr diagnostiziert. Ich dachte ich könnte Ihr helfen. Ich weiß nicht ob irgendjemand oder irgendetwas Ihr hätte helfen können.
Es gibt Menschen, die mir sagen ich hätte Ihr geholfen. Was das betrifft, kann ich nicht für Sie sprechen. Vielleicht habe ich Ihr geholfen, vielleicht auch nicht. Ich kann jedoch für mich sprechen und ich kann euch sagen Zeuge gewesen zu sein von Ihrem Mut, Ihrem Vertrauen hat mich gelehrt welche Würde es hat einer Sache treu zu sein und ohne jeden Zweifel daran zu glauben, das einen das nach Hause trägt. Ich liebe dich, Katrin! |
#7
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AW: Katrinchen, mein Schutzengel
Zu kurz war Deine Zeit, zu stark die Krankheit, doch gesiegt hat Dein Lächeln im Angesicht des Todes. (Zitat)
Ich war gestern Abend alleine im Kino und bin vor Ende des Films raus, weil ich es nicht ausgehalten habe. Ich vermisse Sie; wo immer ich bin da fehlt Sie. Ich lese Todesanzeigen, gehe spazieren, höre Musik, hoffe das jemand an meine Tür klopft, zuhört, mich in den Arm nimmt und die Tränen aus meinem Körper presst. „Die Liebe hört niemals auf" ... Sie erträgt alles, glaubt alles, hält allem Stand" Geändert von gitti2002 (03.11.2016 um 22:19 Uhr) |
#8
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AW: Katrinchen, mein Schutzengel
Lieber Mark,
Du beschreibst Deine zeit mit Katrin so gefühlvoll und so warm, dass ich das Gefühl habe Euch zu kennen. Es tut mir so unendlich leid, dass Du deine Frau so jung verloren hast. Es wird nie mehr werden wie früher...anders...ganz anders. Ich verstehe auch deine Gefühle bezüglich Deines Berufes...es geht mir ja ebenso...alles erscheint mir so sinnlos und am liebsten würde ich allles aber auch wirklich alles verändern wollen! Herzlichst Mariesol Geändert von Mariesol (29.06.2010 um 18:18 Uhr) |
#9
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AW: Katrinchen, mein Schutzengel
Nachbarn meiner Eltern hatten Ihre Tochter bei einem Verkehrsunfall verloren. Es ist schon Jahre her. Die Mutter hatte immer einen Platz in ihrem Auto für die Tochter mit dem Lieblingsplüschtier freigehalten. Sie laß alle ihre Bücher, suchte Kontakt zu ihren Freunden und inhalierte das Wesen ihrer Tochter. Es machte sie so unglaublich traurig nachdem sie alles Wissen über ihre Tochter sich angeschafft hatte. Es machte ihr bewußt wie selbstverständlich wir einander nehmen und wie sehr wir auch wenn wir uns nahe stehen fremd bleiben. Sie hätte sich gewünscht die Zeit zurück zu drehen und mehr Zeit mit ihrer Tochter zu verbringen, vermute ich.
Katrin und ich hatten nicht viel Zeit. Ich hab noch so viele Fragen. Ich war gerade erst dabei sie richtig kennenzulernen. Ihre Interessen, Ihre Anschauungen, Ihre Meinungen, Ihre Irrtümer, Ihre Vergangenheit - all das fehlt mir. Das Leben so zulassen wie Sie es für richtig empfand. Ihr jüngerer Bruder hat mich angeschrieben. Er erstellt mir eine Liste mit Ihren Büchern. Ich glaube ich werde sogar Ihre Biofachbücher lesen auch wenn ich kein Wort kapiere. Irgendwann gibt es nichts mehr das ich mir aneignen kann. Ich fürchte mich vor dem Tag. Ich suche immer wieder in Schubladen und Kartons nach Fragmenten Ihrer Identität. Kram Ihre Sachen die schon lange verpackt sind wieder hervor um mich zu erinnern und Lücken zu schließen. Morgen ist der Tag den ich gerne aus dem Kalender streichen würde. Zum Glück ist mein Handy kaputt und ich bin für keine Glückwünsche zum Geburtstag zu erreichen. Der 2te Juli hat sich bei mir eingebrannt als der schlimmste Tag meines Lebens als ich erfuhr was die Diagnose bedeutet. Heute vor einem Jahr der letzte Tag den Katrin unbekümmert, zwar besorgt aber doch unbekümmert verbringen durfte. Katrin schlief bei mir. Ich war erst umgezogen und noch nicht eingerichtet. Es war alles provosorisch, auch unser Nachtlager. Wir schliefen auf einer 8o cm breiten Matratze nebeneinander. Ich hab noch nie so gut geschlafen. Am Morgen gratulierte Sie mir zum 40ten. Sie konnte so schön grausam sein. Irgendwie kommt es mir so vor als ob ich mit Ihr alt geworden bin. Ein halbes Leben. Gott, wäre das schön wenn Ihr das vergönnt gewesen wäre. Schatz, ich würde so gerne meinen Geburtstag mit dir feiern. Nur wir beide, sonst niemand. Katrin hat sich so sehr nach dem Sommer gesehnt. Am 24. März hatte mein Schatz das letzte mal die Augen auf. Draußen schien die Sonne und es war ein herrlicher Frühlingstag. Alles stand in voller blühte. Um uns herum das volle Leben. Ich wäre so gerne mit Ihr wieder Kirschen pflücken gegangen. Wir waren nie im Freibad zusammen. Sie sah traumhaft aus in Ihrem Bikini. Sie war ein Sommertyp. Im August waren wir zwei Tage in Holland an der Küste. Wir haben keinen richtigen Urlaub gemeinsam verlebt. Wir hatten zwar jede Menge Pläne aber keine Zeit. Am Tag unserer Rückkehr sollte Sie Ihren gesammelten Urin in der Klinik zur Untersuchung abgeben. Sie war nicht vorbereitet. Wir hatten zwei Tage nur für uns und wollten uns vom Krebs nicht stören lassen. Mit Ihren Eltern war Sie dort wo wir waren auch schon als Kind im Urlaub. Sie hatte schöne Erinnerungen daran und wollte unbedingt dort wieder hin. Ich hab ein gutes Buch entdeckt: Für jetzt und alle Ewigkeit von Liz Nickles Auszug aus dem Prolog: Manche Menschen glauben, daß der Tod das endgültige Alleinsein ist. Wir werden allein geboren, und wir sterben allein. So denken sie. Aber da täuschen sie sich. Denn wenn man liebt und geliebt wird, ist man nie allein. Niemals. Ich werd jetzt in die Stadt gehen und mir das Buch selber zum Geschenk machen. Das Personal in Drais bat uns Katrin nicht mehr zu streicheln und zu berühren. Sie sagten Sie würde dabei Schmerz empfinden. Woher wollen die das wissen? Ist das bei dehydrierten Patienten die im Sterben liegen immer so. Ich hab es ignoriert, Ihre Hand gehalten und Sie meinen Atem spüren lassen. 2ter Auszug aus dem Buch: Und dann falle ich ins Sonnenlicht. Es ist ein tiefer Sprung, aber ich bin nicht allein. Er ist da, hält immer noch meine Hand. Kann ich überhaupt wirklich fallen, solange mich noch jemand festhält? Leider ist das Buch schon ausverkauft. Versuchs jetzt über ebay. Die Arge hat keine Meldebescheinigung an meine Krankenkasse geschickt. Jetzt bin ich sowas von Pleite. Wie kann das sein das die das verpeilen. Für das Buch reicht es aber immer noch. Ich ernähre mich schon Tage fast ausschließlich von Kirschen. Ganz in meiner Nähe gibt es einen Stand an dem Kirschen für 2,50 das Kilo angeboten werden. Billiger bekommt man die nirgends, es sei den man geht aufs Feld. Frag mich was ein Pflücker verdient. Am gleichen Stand kostet jetzt der Restspargel 6,00 das Kilo. Wieso krieg ich eigentlich immer dann erst Lust auf Spargel wenn die Spargelzeit so gut wie rum ist und der Spargel unerschwinglich teuer ist. Für mich alleine macht es keinen Spaß Essen zuzubereiten. Wir haben uns auf der Buchmesse in Frankfurt letztes Jahr ein Kochbuch gekauft. Katrin hat einmal ein Wirsinggericht aus dem Buch für uns gekocht. Wirsing in Kokosmilch gut gewürzt mit Pepperoni und dazu Reis. Einfach aber lecker. Es ist sehr witzig geschrieben und heißt Das Ox-Kochbuch, Kochen ohne Knochen - Die feine fleischfreie Punkrock-Küche. Es gibt davon mindestens schon drei Bände. Ich werd jetzt wieder anfangen zu kochen. Erstens muß ich sparen und zweitens zehrt die Schwerkraft mittlerweile ganz schön an mir. Das viele Brot und der Trostzucker machen mir auch keine bessere Laune. Am Sonntag gehts auf Radtour, vielleicht nach Gonsenheim in die Felder, mal sehen. Ich bin schon ein halbes Jahr nicht mehr radgefahren. Davor bin ich soweit ich mich zurückerinnere jeden Tag gefahren. Ich fahre sehr gerne mit dem Rad, das hatten wir gemeinsam. Mein Rad hat ein paar Macken aber die werden Samstag in der Werkstatt eines Bekannten behoben. Der Termin steht erst seit kurzem. Ich brauch wahrscheinlich eine neue Felge, umso mehr ärgert mich der Vorfall mit meiner Krankenkasse. Geändert von gitti2002 (03.11.2016 um 23:15 Uhr) |
#10
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AW: Katrinchen, mein Schutzengel
Mark..denkst Du nicht daß Du das von ihr wusstest was wichtig war? Wie sie war, ihre Art, und wie sie Dich geliebt hat? Ich weiß ,eure Zeit war nicht sehr lange, aber vielleicht habt ihr ja mehr zusammen erlebt und euch besser gekannt als manche die 30 Jahre verheiratet sind?
Zeit ist nicht gleich Zeit. Und bis in den Kern werden wir den anderen nie studieren können. Ich denke das ist auch gut so. Ich verstehe daß Dich diese Fragen quälen, und doch glaube ich, Du kanntest sie vielleicht nicht lange...aber vielleicht besser,als viele viele andere, die sie zeitmäßig länger kannten. Wie Du von ihr schreibst, zeigt mir daß Du sie wahrgenommen hast. Sie GESEHEN hast. Und ich glaube, das ist verdammt viel wert. Lg, Jen |
#11
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AW: Katrinchen, mein Schutzengel
Lieber Mark,
auch von mir einen leisen Geburtstagsgruß. Ich kann mir leider vorstellen, wie du dich fühlst. Alle diese besonderen Tage das erste Mal alleine sind wahnsinnig schlimm. Als mein Schatz im Hospiz lag, habe ich einen ähnlichen Hinweis bezüglich Berührungen bekommen. Die Haut der Patienten ist wohl extrem empfindlich. Ich sollte Andis Hand in meine Hand legen und nicht meine Hand auf seine. Der Druck wäre ihm sonst zu unangenehm... Alles Gute, Verena! |
#12
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AW: Katrinchen, mein Schutzengel
Ich wünsche Dir auch vorsichtig alles Liebe zum Geburtstag.
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