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  #1  
Alt 31.03.2010, 18:59
sabi1807 sabi1807 ist offline
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Standard AW: Nebenwirkungen der Chemo?

Kann mir hier vielleicht jemand "Tipps" geben, wie ich am besten mit meiner Mom umgehen soll. Habe das Gefühl, dass sie im Moment leicht depressiv ist.....Kann ich vollkommen verstehen, ich fühl mich nur so hilflos....
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  #2  
Alt 04.04.2010, 16:02
sabi1807 sabi1807 ist offline
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Standard AW: Nebenwirkungen der Chemo?

Schade, dass mir niemand Tipps geben kann!
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  #3  
Alt 04.04.2010, 23:35
Benutzerbild von Natascha85
Natascha85 Natascha85 ist offline
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Standard AW: Nebenwirkungen der Chemo?

Hallo Sabi!
Die Launen kenne ich nur allzu gut. Probiere sie zu überspielen. Falls der Bogen aber überspannt wird, dann sag auch mal Nein und zeig deine Mama deine Grenzen. Du hast ja schließlich auch Gefühle. Bei mir z.B. ist es im Moment so, dass Mama Hilfe von mir will, aber diese so gut wie gar nicht annimmt und nur rumschnautzt. Dann zähl ich ihr alle Möglichkeiten auf und lasse sie wählen. Letztendlich pickt sie sich dann eine aus und alle sind zu frieden.

Was die "Nerverei" angeht: frag doch deine Mama, ob es ihr zuviel ist. Gibt es denn jemand in eure Familie/Freundeskreis, der ab und an eure Mama besuchen kann? So würde sie mal ein "anderes Gesicht" sehen und könnte DIR dann ein paar Neuigkeiten berichten.

Liebe Grüße
Natascha
__________________
Mama, ich werde Dich nie vergessen! Ich liebe Dich!
07.07.1952-21.01.2011
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  #4  
Alt 05.04.2010, 07:56
chaoskatze chaoskatze ist offline
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Standard AW: Nebenwirkungen der Chemo?

Und ncoh mal: Hör auf, sie ständig nur als "krank" zu betrachten! Sicher, irgendwann wird ihr Weg zu Ende sein, aber bis das der Punkt ist, sollte sie nicht nur Krebs haben, sondern auch ncoh sowas wie ein Leben.
Warum fragst du sie nicht einfach mal, was sie möchte?
Warum bietest du ihr nicht an, dass ihr mal ins Kino geht oder irgendwas gemütliches, vielleicht einfach raus, Kaffee trinken?


Und gewöhne dich an den Gedanken, dass du sie nciht einfach wieder gesund machen kannst. Du bist nicht für sie verantwortlich und manche Dinge kann man eben nicht ändern...
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  #5  
Alt 05.04.2010, 09:52
sabi1807 sabi1807 ist offline
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Standard AW: Nebenwirkungen der Chemo?

@Natascha:

Es ist beruhigend dass du das auch kennst. Als es das 1. mal vor kam, standen mir sogar Tränen in den Augen. Da sollte ich ihr Tabletten aus derApotheke mitbringen und hab halt die größte Packung genommen. Daraufhin ist sie schon fast ausgerastet und schrie da rum "das nächste mal mache ich alles selber" und das in nem TON! Da dachte ich mir innerlich schon so:"GRMPF!!!" Ich meinte dann, dass sie ihre Laune bitte nich an uns auslassen soll und dass es für UNS auch nich leicht ist! Da hab ich dann überlegt, ob DAS jetzt nich zu heftig war, dass ich das gesagt hab.... BIn dann kurz ins Bad, hab mich "abreagiert" sozusagen, weil das schon heftig war, man macht und tut und dann wird man dafür noch angeschrien.... Naja ich ging dann wieder zu ihr und sie meinte dann auch, dass sie schon leicht genervt is weil ständig jemand anruft und sie dann weckt (sie war sehr müde von der chemo) usw. also tat es ihr schon leid.... dann war auch alles wieder ok. HAtte sie dann mal was in RUhe gelassen und 2 Tage später rief sie dannan und fragte ob ich sauer wäre.... (weil ich halt erstmal nich mehr bei ihr war)...Hatten uns dann ausgesprochen.

Sonst kommt meine Schwester ab und zu mal vorbei aber sie will ja auch nich jeden Tag anrufen, weil sie ja ihr "Mitleid" nich zeigen will....Und ihr demnach nicht jeden Tag zeigen will, DASS sie krank is... Ich wohne halt im gleichen Haus, deswegen bin ich öfter bei ihr.....

Aber ich denke mir, solange es "nur" die Zickereien sind, is es doch gut....


@chaoskatze:

Danke auch für deine Antwort,aber ich höre daraus ein wenig Frustration....Vielleicht, weil du solche Situationen selber kennst...

Ich habe schon mal erwähnt, dass es nicht leicht ist, meine Mom abzulenken, weil sie 1. nichts machen KANN (sie hat Wasser in den Füßen zur Zeit, auch bereits erwähnt) und 2. nichts machen WILL!!! Natürlich habe ich sie gefragt, sie MÖCHTE nichts machen! Sie war noch nie eine große Unternehmerin.... Sie würde gern wieder arbeiten gehn, aber das muss warten....

"Und gewöhne dich an den Gedanken, dass du sie nciht einfach wieder gesund machen kannst. Du bist nicht für sie verantwortlich und manche Dinge kann man eben nicht ändern..."

Diese Aussage finde ich (sorry) echt heftig!!!! Es tut mir leid, falls es dir selbst grad nicht so gut geht, ich kenne nich deine Geschichte aber du solltest andere und deren Angehörige nicht mit SOLCHEN Sprüchen runterziehen!!! Es ist NORMAL, dass man seine Mom nicht verlieren möchte und man sollte sich nicht einfach mit dem Tod abfinden, NICHT wenn sie noch so "fit" ist... Da sind solche Sprüche fehl am PLatz meiner Meinung nach........

Ich dachte,hier findet man Zuspruch, stattdessen muss ich dann sowas lesen.... Traurig!
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  #6  
Alt 05.04.2010, 11:29
Benutzerbild von elina
elina elina ist offline
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Standard AW: Nebenwirkungen der Chemo?

Hallo Sabi1807,

als Betroffene kann ich nur sagen, dass es mich ziemlich genervt hat, wenn x-mal am Tag angerufen wurde oder ständig Besuch da war. Irgendwann hab ich verboten mich nach meinem Gesundheitszustand zu fragen. Ich wollte und konnte diese Frage nicht mehr beantworten. Es hat auch lange gedauert bis ich meinen Besuchern klar machen konnte, dass es zwar schön ist, wenn sie da sind aber auch immens anstrengend und stressig.

Bei mir gehören depressive Phasen und Aggression auch mit zu den Nebenwirkungen der Chemo bzw. der Krankheit. Was man als Angehörige machen oder reagieren kann? Schwer zu sagen, da sehr individuell. Meinem Mann und mir ist klar, dass meine Aggression und Zickigkeit abhängig von den NW ist, dass ist ein ganz wichtiger Punkt. Wir haben folgenden Trick entwickelt: wenn ich ihn gerade mal wieder angifte, dreht er sich rum und lässt mich stehen, verlässt das Zimmer. In dem Moment wird mir klar, dass ich zickig war. Wenn ich mich abgeregt habe, setzen wir uns zusammen und müssen meist über die Situation lachen.

Wenn ich depressiv bin, ist das nicht so einfach zu händeln. Am besten hilft mir Ablenkung. Das heißt, ich seh mir z.B. `n Film an, geh an den PC zum spielen und höre dabei Hörbücher. Wenn`s gar nicht mehr geht, dann geh ich zu meinem Schatz, schrei` ihn mal kräftig an, schäm` mich dann dafür und heul` mir die Seele aus`m Leib. Danach geht `s mir dann wieder besser.

Aber das sind keine Ideen, die für jeden tragbar ist!

Ich finde es am schwierigsten, wenn ich den Schmerz in den Augen meiner Freunde, Bekannten und Familie sehe! Ich kann es nicht ertragen all den Menschen die mich lieb haben so viele Schmerzen und Traurigkeit zu geben! Das ist für mich das aller aller schlimmste!

Und es ist verdammt schwierig, hierbei einen Mittelweg zu finden. Sie sollen sich ja nicht verstellen und mir heile Welt vorspielen. Ich möchte einfach ganz normal behandelt werden! So wie vor der Krankheit! Ich will nicht in Watte gepackt werden!

So, und nun hoffe, ich dass ich vielleicht den ein oder anderen Gedankenanstoß geben konnte.

Schönen Ostermontag noch
__________________
Grüße aus`r Eifel
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  #7  
Alt 05.04.2010, 12:49
sabi1807 sabi1807 ist offline
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Standard AW: Nebenwirkungen der Chemo?

Hallo Elina,

vielen lieben Dank für deinen Eintrag! Klingt lustig, wie dein Mann und du das händelt.....

Wünsche dir auch noch einen schönen Ostermontag!!

Liebe Grüße
Sabi
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  #8  
Alt 05.04.2010, 14:52
chaoskatze chaoskatze ist offline
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Standard AW: Nebenwirkungen der Chemo?

Zitat:
Zitat von elina Beitrag anzeigen

Ich finde es am schwierigsten, wenn ich den Schmerz in den Augen meiner Freunde, Bekannten und Familie sehe! Ich kann es nicht ertragen all den Menschen die mich lieb haben so viele Schmerzen und Traurigkeit zu geben! Das ist für mich das aller aller schlimmste!

Das trifft es perfekt! Besser hätte ich es nciht ausdrücken können...


@sabi: sorry, ich wollte dich nicht verletzten, es ist nur das, was ich fühle. Bin ja selbst eines der "Krebskinder" und mir geht es einfach tierisch auf den Keks, wenn ich nicht mehr als Persönlichkeit angesehen werde, sondern nur noch als "die, die Krebs hat". Das möchte ich einfach nicht. Ich lasse mich gerne fragen, wie es mir geht, gehe offen damit um und erzähle auch viel darüber, aber ich erwarte es auch, dass dennoch normale Welt stattfindet.

Wahrscheinlich habe ich mich falsch ausgedrückt - mir geht es nicht darum, dass du sie aufgeben sollst - sondern darum, dass es ihr Recht ist, aufzugeben und wenn sie das möchte, sollte es meiner Meinung nach akzeptiert werden.
Ich kämpfe, so, wie sie deiner Erzählung nach auch gekämpft hat. Aber wenn es irgendwann soweit ist, dass ich gehen möchte oder eben nichts machen möchte, dann will ich daran nicht gehindert werden. Und ja, es ist unglaublich frustrierend und verletzend, zu sehen, was man den Angehörigen damit "antut", so wie Elina es so schön beschrieben hat.
Der Tod an sich ist nichts schlimmes und wenn man weiß, dass man selbst bald draufgeht, ist das nicht sehr angenehm. Das wirklich schlimme dabei ist, dass man weiß, wie sehr es die Leute verletzt, die man liebt. Als ich wusste, dass sich mein Krebs wieder verschlimmert hat und die wahrscheinlichste Überlebenszeit rapide gesunken ist, hat mich am meisten das Wissen verletzt, dass ich meinen Eltern erzählen muss, dass sie mich vermutlich ins Grab tragen müssen.

Verstehst du, was ich sagen möchte? Es ist nun mal ihr Wille, ob sie kämpfen will, genauso, wie es deiner ist, ob du ihr hilfst oder nicht. Ich denke, du gibst ihr genug Gelegenheit, das zu sehen, aber sollte sie sich eingeengt fühlen, egal, ob von deinem Willen, dass sie weiterleben soll/muss oder von dem Wissen, wie sehr es dich verletzt, hilft das weder ihr noch dir.
Du bist da, falls sie sagen sollte, hey, hilf mir mal. DAS ist das wichtigste. Die Möglichkeit an sich, das Angebot.
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