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  #1  
Alt 02.01.2010, 19:21
Benutzerbild von Goll
Goll Goll ist offline
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Hallo Schnuddelmaus,
ich kenne das! Ich hatte auch einen Freund den ich seit 15 Jahren kenne der sich während meiner Chemo dazu entschlossen hatte, mir zu wünschen das ich, Zitat „ich wünsche Dir, dass du ehländig verreckst!“. Ich glaube man muss nicht mehr fragen wo der jetzt ist…bei mir nämlich nicht!
Lass Dich davon bitte nicht runterziehen. Natürlich ist es doof wenn man, gerade an Weihnachten und Silvester nichts von seinen Freunden hört oder sie gar nicht erst reagieren aber auch wenn es leichter gesagt als getan ist, scheiß auf sie! (Sorry für den Ausdruck!) Du findest auch andere und mein Ansporn ist seit Anfang an der, dass ich jedem zeigen will das ich es auch gute alleine schaffe! Natürlich es ist schwer und auch nicht schön aber das Gefühl ihnen in die Augen gucken zu können und sagen zu können: „seht ihr, ich habs auch ohne Euch geschafft“ ist super!!! Nochmal, lass dich bitte nicht runterziehen!!

Ich bin auch so einer, der sich durch alle Seiten durchgooglt und alles bis ins kleineste Detail wissen will…gerade wenn es um mich geht!

Ich hoffe auch, dass Du deinen Lebensmut und deine Stärke wieder“findest“ aber das wird mit der Zeit kommen. Immer schön den Kopf nach oben strecken…nech!

Viele Grüße
Goll
__________________
Wirklich gute Freunde sind Menschen, die uns ganz genau kennen, und trotzdem zu uns halten.

Diagnose: 05/2009: Aggressives Non-Hodgkin-Lymphom am linken Lungenflügel
Therapie: 05/2009 - 07/2009: verschiedene Medikationswege
08/2009: Hochdosis-Chemotherapie
12/2009: autologe Stammzellentransplantationen

von Anfang an: voller Hoffnung!
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  #2  
Alt 03.01.2010, 05:14
Waldhexe Waldhexe ist offline
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Hallo liebe Schnuddelmaus,

ich schreibe Dir jetzt als Angehörige. Vielleicht hilfts Dir......

Mein Vater hat ein follikuläres NHL, Stdium 3-4.

Er hatte von Juli an Chemo (bis Anfang November), auch R- Cop. Ergänzend wurde er ab Ende November ca. 26x im gesamten Bauchraum bestrahlt, die Chemo hatte zwar gut gewirkt, aber die Lymphome im Bauchbereich mussten noch zusätzlich bestrahlt werden. Am 30.12.09 war die letzte Bestrahlung.
Auch ich habe in dieser Zeit eine Freundin verloren. Zitat: Wenn Deine Kanäle jetzt so zu sind, hat das keinen Zweck mehr.
Ich muss dazu sagen, sie hatte ein Kind bekommen und ich hatte einfach nicht den Elan hinzufahren, warum? Ich weiß es selbst nicht ganz genau....
Ein Vollzeitjob, zu den Eltern fahren, täglich anrufen.... Ich war einfach froh wenn ich meine Ruhe hatte. Ich hatte Interesse an ihr, ja...ich habe auch oft angerufen. Zwei Verabredungen habe ich wegen meinem Vater absagen müssen.....so ist die Zeit vergangen. Sie verzeiht es nicht.
Auch einige andere melden sich kaum...bis gar nicht.
Dafür habe ich wieder eine Freundin hinzugewonnen, die lange aus meinem Leben verschwunden war. Ihre Mutter ist im Februar an Lungenkrebs gestorben. Als ich gehört habe, dass ihre Mutter nach 5 "gesunden Jahren" Metas hatte, hab`ich mich gemeldet. Heute ist der Kontakt super.
Ich hatte damals im Prüfungstress (Diplom) selbst zu wenig Verständnis, bzw. wir wussten bis zu unserem neueren Zusammentreffen selbst nicht so genau warum wir 4 Jahre lang keinen Kontakt hatte.
Sie versteht mich voll und ganz, auch meine Antriebslosigkeit (es ging ihr selbst so)... und ich weiß nun was damals los war.... Weißt Du, ich war der Überzeugung...ihre Mutter ist geheilt, OP, keine Chemo notwendig....alles super, das habe ich wirklich geglaubt....5 Jahre lang war auch alles gut, bis zum Tag X.
Und als ich (mein Vater war bereits erkrankt, watch and wait) davon gehört habe, habe ich nicht lange überlegt und angerufen....
Eine Schulfreundin von mir akzeptiert meinen zeitweiligen Rückzug, wir sehen uns nächste Woche wieder mal.

Depressionen, ich finde das eine ganz normale Reaktion. Schließlich befindet man sich in einer potentiell existenzgefährdenden Situation, ob bewusst oder unbewusst.
Wenn man offen für psychoonkologische Hilfe ist, ich finds super. Mein Vater ist es leider nicht....Depressionen? Er nicht!.....
Einsicht ist nämlich der erste Schrit zur Besserung
Auch ich muss aufpassen, dass ich nicht in Depressionen verfalle.....dazu neige ich so oder so.
Heiligabend....ich hatte geputzt, dekoriert, gekocht....nur meine Mutter kam. Die Bestrahlung vom Vormittag hatte meinen Vater körperlich sehr mitgenommen, er konnte bspw. nichts essen....
Zur Bescherung sind wir dann rübergefahren.....er saß auf der Couch und war am weinen....das war schlimm....auch für mich.
Aber wir haben ihn aufgeheitert und beschenkt. Wenn Leute um Dich herum sagen, das wird schon wieder...das ist manchmal nur der Versuch Dir zu sagen....gib`nicht auf, die Schinderei wird sich auszahlen.....
Trauriger fand ich, dass einige Verwandte gar nicht zu seinem 70. Geburtstag gratuliert hatten im März.....weil er ja sowieso nicht feiern will (meine Eltern waren 3 Tage vorher im Harz...die Erholung und der Abstand waren wichtiger)......das wird er auch nicht vergessen....

Ich hoffe, Dir war meine Erzählung nicht zu lang und Du kannst Dir etwas für Dich daraus ableiten.....
Ich musste hier übrigens auch sehen, dass manchmal nicht die Antworten kommen, die man erhofft....aber nur weil jeder hier soviel um die Ohren hat, oder man vielleicht etwas nicht weiß.....

Fühl Dich gedrückt, vlG, Birgit

P.S.: Eine wirklich gute Freundin ist mir übrigens auch erhalten geblieben, seit Novemer bin ich Patentante des kl. Felix:O).

Geändert von Waldhexe (03.01.2010 um 05:25 Uhr)
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  #3  
Alt 03.01.2010, 14:51
artefina artefina ist offline
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Standard AW: einfach traurig...

Hallo Schnuddelmaus, von mir nur Kurz, versuch Dich an die wenigen zu halten, die es wirklich gut mit Dir meinen! Du wirst auch neue Freunde finden.

Das mit Fatigue kann sein und natürlich auch die Chemo schlaucht. Es ist gut, wenn Du mit Deinem Arzt sprichst.

Alles liebe weiterhin,

deine artefina
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  #4  
Alt 03.01.2010, 22:53
Benutzerbild von struwwelpeter
struwwelpeter struwwelpeter ist offline
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Liebe Schnuddelmaus



Verspätet möchte ich Dir für das Jahr 2010 baldige Genesung wünschen, Gesundheit ist einfach das allerbeste Ziel das man sich setzen kann!!!



Leider sind Deine Erfahrungen die Du jetzt gemacht hast nicht ganz ungewöhnlich, ich verstehe es dass es für Dich ziemlich niederschmetternd ist. Allerdings wirst Du natürlich auch die Erfahrung machen, dass sich die „Spreu vom Weizen“ trennt. Die echten Freunde werden bleiben und Du wirst durch neue Freunde bereichert. Viele Menschen haben oftmals bei Krankheit, dem anders aussehen, bei ungewöhnlichen Veränderungen, Berührungsängste. Es fällt vielen schwer zu verstehen dass man auch dann wenn man so krank ist noch lachen kann, dass man sich im Wesen nicht geändert hat und dass man genauso reden und lachen kann. Versuche es vielleicht Deinen Freunden verständlich zu machen, zu mindestens bei den Personen an denen Dir gelegen ist. Mehr kannst Du leider nicht machen. Ich selbst habe in vielen Jahren der Krankheit diese Erfahrung immer wieder machen müssen und die Anzahl der Freunde hat sich dezimiert. Ja, und mit ein wenig Sonnenschein wird jeder Tag etwas „heller“, schau nach vorne, wenn Deine Freundin da ist scheint doch schon „fast die Sonne“ oder? Krankheit ist ein sehr sensibles Thema für Menschen die „pumperl gesund“ sind, wie kann man sich auch in eine so schwierige Situation rein denken?! Einige Menschen können es, leider aber auch eine Menge nicht.


Und wenn Du Depri Schübe wegen der Chemo bekommst sage Dir doch evtl. selbst das mit jedem Tropfen dem Scheixxx Krustentier eins „übergebraten“ wird und dass Du es damit bald besiegen kannst.


Ich wünsche Dir diese positiven Gedanken und zugleich viele Menschen, die mit sehr viel Einfühlungsvermögen für Dich da sind.



Alles Gute für Dich und bitte……….sonst0012.gif.lass den Mut nicht sinken! Du bist stark!!!





Liebe Grüße


Ina
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  #5  
Alt 05.01.2010, 19:42
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Goll Goll ist offline
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Hallo Schnuddelmaus,
wie geht es Dir? Konnte nicht drum rum mal einen lieben Gruß hierzulassen.

Grüße,
der Goll
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Wirklich gute Freunde sind Menschen, die uns ganz genau kennen, und trotzdem zu uns halten.

Diagnose: 05/2009: Aggressives Non-Hodgkin-Lymphom am linken Lungenflügel
Therapie: 05/2009 - 07/2009: verschiedene Medikationswege
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12/2009: autologe Stammzellentransplantationen

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  #6  
Alt 06.01.2010, 18:38
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manarmada manarmada ist offline
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hallo schnuddelmaus

nun lass ich auch mal eine lieben GRuß hier.............

leider kann ich dir kein besseres Wetter schicken, aber ich kann dir sagen, die depris kommen und gehen, die ollen " Freunde" gehen und kommen nicht wieder. Paar einzelne bleiben, und die halt fest.
Ich stellte fest, das auch alte Menschen oft einsam sind, den sobald sie ansträngend werden zieht sich der Kreis der "guten Bekannten " doch erheblich zurück, und die können bestimmt nix dafür, genausowenig wie du was dafür kannst. Ich hab auch die erfahrung gemacht, das die engen Verwandten bemitleidet wurden und zu mir wurde gesagt, des machst du schon................

Ok ich habs gemacht, die Cemo sei dank nun in Remission und den ach so tollen Freunden ei´nen Tritt gegeben als sie wieder nach meinem Befinden fragten.
Ach ja und als alles so trüb aussah und ich meinte ich bin für nix mehr gut.............. stellte ich fest als ich aus dem Fenster sah das ich garnichtmehr weis wie sich doch die Rinde meiner B irke im Garten anfühlt. Ohne Witz, ich kehrte zurück zu den Einfachen Dingen des Lebens und hab mich mit den Sachen beschäftigt die wohl eher ein kleines Mädchen interressiert.
Wie sieht den so eine Schneeflocke aus, wie duftet der Baum ich versuchte sogar neulich nach alter manier wieder mit der Zunge die Kristalle zu fangen.
Klar halten mich die im Dorf für bisse durch den Wind , aber sollen sie doch, meine echt guten Freunde freuen sich mit mir und machen zum Teil mit.

Also wnn dein Körper mal net so kann dann fang ganz klein an, gibt noch soviel zu entdecken was garnicht anstrengt.
ach ja und dann noch zum Thema Cemo.......... mir hats geholfen, sovielen hat sie schon geholfen. Es gibt bestimmt noch viel Methoden auf der Welt die auch helfen und jeder muß wissen was er wählt aber sie steht in der Liste schon weit oben als tolles >Heilmittel und ist schon jahrelang erprobt.
Vertrau drauf, sie ist den Freund,nicht dein Feind.
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Viele Grüße aus dem Bayernland

Sabine

hochmallignes großzellig diffuses Non-Hodgin-Lymphom B-Typ .....6x R-chop21 seit ende Mai 2009

seit anfang August komplette Remission und hoffe des bleibt auch so.
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  #7  
Alt 10.01.2010, 10:44
Nanny39 Nanny39 ist offline
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hallo schnuddelmaus..

ich antworte dir mal als angehörige...seit der krebserkrankung meiner mutter sind auch meine freunde verschwunden...vorallem meine wo ich dachte beste freundin...die wo ich immer beigestanden habe..wen sie heulend ..und das mein ich so..heulend bei mir sass...wen es bei ihr nicht so lief...sprich ihre mutter sich veränderte weil sie in den wechseljahren steckte...nur ein kleines beispiel...jesses..wäre froh wen ich nur dieses prob hätte...heute lache ich darüber...was sind das nur für schwache menschen...selbst bekannte meiner mutter wechselten die strassen seite wen sie mich sahen..ohje...auch da lache ich drüber....steh da einfach drüber..sie sind es nicht wert sich nen kopf drüber zumachen...spar dir die kräfte ...du brauchst sie an andere stelle und das sollte dir wichtig sein...die anderen sind unwichtig....du brauchst die energie für die chemophase...sei egoistisch und schau nur auf dich!!!!!!...deine familie steht hinter dir...und wen ich so auf mich schaue...wir leiden mit !...und wen wir sehen das dich da was runter zieht...sind wir automatisch mit unten...ich schaue genau auf meine mutter...und sie schaut genau auf uns...hoffe du weißt was ich damit meine...also hoch mit deinem hintern ...


alles liebe und gute Nanny
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hyperthermie, psychoonkologie, selbsthilfegruppe


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