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#1
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AW: Panik vor Chemo
Hallo an Euch Alle!
Ich möchte mich ganz ganz herzlich für Eure lieben, tröstenden und tollen Worte bedanken. Ich würde mir wünschen es würde mir die Angst nehmen und mich dazu bringen, eine positive Seite zu sehen. Es gelingt mir nicht. Leider. Ich habe heute mit einer Beratungsstelle telefoniert um mir weitere Hilfe zu holen. Das Gespräch war sehr nett. Aber auch das hat es nicht gebracht. Warum nur? Momentan bin ich an dem Punkt angekommen, keine Chemo zu machen. Freitag sollte es losgehen. Aber ich habe Angst es nicht zu schaffen und nicht durchzuziehen. Und wenn ich nach dem ersten Mal machen verweigere, dann hab ich auch nichts gewonnen, sondern auch noch meine Haare verloren. Sorry! Ich jammere schon wieder! Aber ich habe angefangen hier zu schreiben, also teile ich Euch auch das mit. Danke füe Alles Kerstin |
#2
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AW: Panik vor Chemo
Mensch Kerstin ,
du schaffst das. Ganz sicher. Die Haare kommen wieder. Die Nebenwirkungen wirst du überstehen. Hast du nicht mehr Angst vor dem Krebs? In einem Jahr läufst du auch wieder mit deinen Haaren durch die Gegend und die Nebenwirkungen sind Geschichte. Ich wünsche dir, dass du die Kraft findest weiter gegen deine Krankheit zu kämpfen. Es lohnt sich. Alles Liebe Kerstin
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Morbus Hodgkin, II B mit Riskofaktor, ED 4/06, 8x BEACOPP eskaliert,Bestrahlung, 1. Rezidiv 03/07, 2x Chemo mit DHAP, 20.06.07 SZT; Bestrahlung;Reha, 2. Rezidiv, 18.04.08 allogene SZT, 03.06.08 komplette Remission , 2019: Knoten im Brustkorb, 03/19 ED Peripherer Nerventumor, 6 Zyklen Chemo, Bestrahlung, OP, bestätigte Remission 01/20 |
#3
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AW: Panik vor Chemo
Hallo Kerstin,
wenn ich Dich so lese, dann entsteht vor meinem geistigen Auge ein Szenario wie aus einem Horrorfilm: In einem feuchten dunklen Raum voller Spinnweben und und markerschütternder Schreie laufen blutrünstige Krankenschwestern mit besudelten Schlachterschürzen herum, hauen den armen wimmernden Patienten wie Irre lachend lange, rostige Kanülen in den Arm und wer Glück hat, fällt nicht sofort tot um. Fakt ist, dass die Infusionen in sehr angenehmen Räumen von gut ausgebildeten, sehr netten Schwestern verabreicht werden. Dort sitzen die "Leidensgenossen" und lesen, raten Kreusworträtsel, dösen mit oder ohne Knopf im Ohr oder haben sogar eine Begleitung zum Klönen dabei. Da geschieht absolut nichts schreckliches. Es ist sinnvoll, sich etwas zum Essen und Trinken mitzunehmen, denn die Infusionen dauern sehr lange und außerdem braucht man etwas leckeres für den Geschmack, der sich leider langsam bemerkbar macht. Danach kann man ganz normal wieder nachhause gehen. Die Übelkeit kommt meistens erst am nächsten Tag und dagegen gibt es erstklassige Medikamente. Das alles hat nichts mit Mut zu tun und kann wirklich von jedem geschafft werden. Da ist überhaupt nichts schlimmes bei. Zitat:
Es gibt keinen Grund, das nicht durchzuziehen. Glaubst Du, dass wir hier alle Helden und Heldinnen sind? Die Chemo abzulehnen oder nach dem ersten Mal abzubrechen bedeutet, aus lauter Feigheit mit dem Leben zu spielen und der Krebstod soll nicht der angenehmste sein. Das mag jetzt alles ziemlich hart klingen aber es ist die Wahrheit. Entscheide, wie Du willst aber wenn Du das Leben wählst, dann reiß Dich mal ein bisschen zusammen. Lieber Gruß |
#4
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AW: Panik vor Chemo
Hallo Kerstin,
ich kann deine Ängste verstehen. Ist es aber nicht mehr die Angst vor dem Ungewissen, was kommt auf mich zu? Sieh die CHemo als Hilfspolizei die deinen Körper reinigt. Auch mir ging es so, diese Angst. Ich bin alleinerziehend mit zwei Mäusen von 5 und 13 Jahren.Auch ich wußte nicht wie soll es werden, schaff ich das. JA WIR SCHAFFEN DAS!! Wir sind Kämpfer auch wenn es nicht immer so scheint. und wenn du denkst du möchtest mal weinen dann tu es , es gehört dazu . Habe gestern meine Haare abrasiert und es gab positive Ressonance. Ich gefall mir sogar mit Glatze. Hab meiner Mam gesagt, das sie sich bei meiner Geburt Mühe gegeben hat und ich ne sehr schöne Kopfform habe. Es ist zu schaffen. Ich bekomm am Dienstag meine nächste. Und gegen die NW kannst du dir bei deinen Arzt Mittel geben lassen. Du mußt nicht alles ertragen. Rede über deine Ängste mit deinem Arzt. Wenn er gut ist, hilft er dir. Ich habe dies auch gemacht und in unserer Praxis wird mit der Angst jedes einzelnen bewußt umgegangen und das tu gut. Also liebe Kerstin, ich wünsche dir viel viel Kraft. LG Heike |
#5
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AW: Panik vor Chemo
Hallo Kerstin
Jammere soviel du willst, du hast ja auch allen Grund dazu und manchmal hilft jammern ja auch Bedenke nur wie ist es wenn du keine Chemo machst, kannst du dann angstfrei leben?? Ich profitiere nur zu 5% von der Chemo und trotzdem war ich irgendwann an dem Punkt wo ich mir sagte ohne geht nicht. Ich will keine Möglichkeit auslassen. Am Dienstag hab ich nun schon meine 3. Chemo und ich vertrage sie ganz gut. Du hast schon sooo viel geschafft das schaffst du auch noch. |
#6
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AW: Panik vor Chemo
Ich bins noch mal. ich würde dir auch raten mit den Ärzten über deine konkreten Ängste zu sprechen. Manchmal hilft das schon. Ich habe eine Brech-Phobie und inzwischen 14 Zyklen Chemo hinter mir (hatte keinen Brustkrebs). Über meine Angst informiert konnten mich die Ärzte beruhigen und mir Medikamente geben und Ängste nehmen. Wegen der Chemos habe ich übrigens nie gekotzt. Den Haarausfall fand ich persönlich überhaupt nicht schlimm. Es tut nicht weh und irgendwann sind sie wieder da. Um eine tödliche Krankeit zu bekämpfen, muss man vielleicht was riskieren.
Viel Kraft! Die andere Kerstin
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Morbus Hodgkin, II B mit Riskofaktor, ED 4/06, 8x BEACOPP eskaliert,Bestrahlung, 1. Rezidiv 03/07, 2x Chemo mit DHAP, 20.06.07 SZT; Bestrahlung;Reha, 2. Rezidiv, 18.04.08 allogene SZT, 03.06.08 komplette Remission , 2019: Knoten im Brustkorb, 03/19 ED Peripherer Nerventumor, 6 Zyklen Chemo, Bestrahlung, OP, bestätigte Remission 01/20 |
#7
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AW: Panik vor Chemo
Hallo Ihr Alle!
Ihr seid alle so unglaublich lieb und versucht mir Kraft zu geben und Mut zu machen! Dafür vielen Dank! Es ist schön zu wissen, daß es solche Menschen wie Euch gibt und auch zu lesen, daß es Euch allen nicht viel anders geht oder ergangen ist als mir. Wenn ich es doch bloß schaffen könnte, die Chemo nicht als Feind der mich zerstört anzusehen. Ich weiß selber das hört sich völlig daneben an, aber bis zum jetzigen Zeitpunkt seit der Diagnose ging es mir nie schlecht. Ich hatte keine Schmerzen und nichts. Die OP hab ich mit Leichtigkeit weggesteckt. Und jetzt kommt der morgige Tag und ich funktioniere einfach immer weniger. Ich möchte einfach so weiter leben wie ich es bis jetzt getan habe. Ohne Blessuren wenn man es so nennen mag. Bis auf die Tatsache das mir halt oben links was fehlt. Aber das macht mir nichts aus. Es ist ok. Mit den Ärzten hab ich gesprochen. Sie kennen meine Angst und meine Ablehnung der Chemo. Aber sie sagen halt alle das ich da durch muß und wieder bessere Zeiten kommen und die Haare wieder wachsen. Alle sind sehr nett und fürsorglich zu mir. Wirklich. Ich vertraue ihnen auch. Nur mir selber eben nicht. Sch....! Aber jetzt höre ich auf zu schreiben. Ich habe das Gefühl immer nur das Selbe zu schreiben und komme mir irgendwie auch doof vor, weil ich so bin. Morgen um 7.45 Uhr soll ich im Krankenhaus sein. Ich hoffe ich schaffe es! Kerstin |
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