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  #1  
Alt 06.12.2008, 11:49
Rebellin Rebellin ist offline
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Standard AW: Ignoranz

Liebe Cora,

nein, Du bist nicht schulmeisterlich. Ich bin so verzweifelt darüber, dass ich gar nicht mehr weiter weiss. Da kann ich ein paar liebe Worte gut gebrauchen. Und Du hast sicherlich recht, dass ich da ne menge altes loslassen muss, ... aber eben, das ist so schwer, weil ich dauernd daran denke.

Ich hab's auch schon versucht. Mit Ablenkung. Eigener Ablenkung. Irgendwas Schönes für mich, hm? Und währenddessen von da draussen ja nur: Funkstille! - Okay, dann kommt wieder die Therapie. Schon vor der Therapie bin ich nervös. Brauche ganz dringend jemanden. Zur weiteren Ablenkung. Zum Reden. Nicht nur über anderes, sondern da will ich ja auch sagen können, dass ich nervös bin. Wegen der Therapie.
Entweder erreiche ich dann niemanden, oder keiner hat Zeit, ... und wenn ich Glück habe, erwische ich jemanden, aber der hat grad gar keine Lust auf tröstende Worte. Also folgt wieder ein Spruch: "Ich finde du übertreibst."
Im Endeffekt darf ich also nicht nervös sein. - Also im Grunde kann ich es auch sein lassen, DASS ich jemanden anrufe.
Dann die Therapie. Hinterher geht's mir schlecht. Entweder ruft GAR niemand an (weil's die Leute vergessen haben oder es sie nicht interessiert, oder weil sich niemand "zuständig" sieht, mich irgendwie stützen zu wollen, ... ja, weil sie sehen sich ja nicht als mein Lebenspartner, nicht wahr?), ... oder sie rufen an, weil SIE etwas von mir wollen.
So. Und wie gehe ich jetzt damit um?
Dann folgt das "Hinterher" oder "Zwischendurch" bis zur nächsten Therapie, dann will ich ja auch mal Pause von dem Thema haben, und eben NICHT darüber reden. - Hm? Das passt den Leuten wunderbar, denn dann GIBT es das Thema eben gar nicht für sie! Und sie erwarten volles Funktionieren weiterhin von mir.

Wollen sie einen Termin mit mir abmachen, wo ich ihnen helfen soll, und ich sage: "Du, sorry, aber ich habe dann gerade meine Chemo!", dann heisst es vorwurfsvoll: "Ja aber den ANDEREN hilfst du ja auch dauernd!" (Was für mich auf Deutsch heisst, ich habe gefälligst meine Chemo abzusagen oder zu verschieben!)

Ich habe schon mehrfach versucht, die Leute zu fragen, ob sie mich begleiten könnten. Zur Chemo. Zur Untersuchung. Zum Arzt. - Es ist unglaublich, aber sie haben dauernd Ausreden! "Das kannst du doch auch alleine!" oder "Du, dann ist es grad schlecht für mich."

Es ist zum ... Haareraufen!

Ich könnte noch unzählige solche Beispiele bringen, weil es NUR solches Zeug bei mir gibt. - Die falschen Leute, ja wahrscheinlich.

Und weisst Du, es lässt mich nicht los, weil ich den Eindruck bekomme, die sind ALLE so! Also kann ich es auch sein lassen, irgendwann überhaupt neue Leute kennen lernen zu wollen. Es ist wie ... ein totaler Vertrauensmissbrauch in die Menschen, was da bei mir passiert. Und das kann ich schlecht einfach so locker zur Seite schieben und nach vorne schauen.

Ja, ich fühle mich im Moment auch wie ein Kind. Ein total verlassenes Kind, auch wenn das jetzt wahrscheinlich total dämlich klingt.

Ich hab mir jetzt eine neue Psychiaterin gesucht. Vielleicht - da hab ich wieder Hoffnung - kann die mir ja etwas helfen, wie ich damit umgehen könnte. - Aber eben: Meine Hoffnungen werden andauernd enttäuscht. Würde mich nicht wundern, wenn auch DIE wieder nur mit den Schultern zuckt.

Im Grunde ist es natürlich auch ein unlösbares Problem in der Gesellschaft. Es sei denn, es würde mehr Aufklärung geben, und das Interesse DA sein, wie man als Aussenstehender damit umgehen kann.
Ich selbst kann schon lange gut damit umgehen. Ich habe mich schon längst mit dem Krebs abgefunden. Nur heisst das ja nicht, dass ich keine Stütze bräuchte, während ich in den Therapien bin.
Aber ich habe nicht den Eindruck, dass da meine Leute überhaupt ein Interesse daran haben, eine Stütze SEIN zu wollen. Sie kümmern sich lieber um ihre eigenen Problemchen. Das gegenseitige HELFEN und Stützen ist beim mir in der Umgebung eh kaum ein Thema. Irgendwie so unter dem Motto: "Jeder muss für sich selber schauen." oder "Nur der Stärkere überlebt." Aber wenn natürlich ALLE so denken, ... kann ich eben auch LANGE nach Stützen SUCHEN!

Nun denn, ich danke Dir von Herzen für's "Zuhören", im Moment zumindest konnte ich mein Problem raus lassen (meine Wut ist grad ein bisschen weg), ich melde mich später dann wieder.

Rebellin
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  #2  
Alt 06.12.2008, 12:14
Rebellin Rebellin ist offline
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Standard AW: Ignoranz

Hi J.F. (weiss jetzt gar nicht wie ich Dich ansprechen darf, bist du ein Mann oder eine Frau?),

ah so, die "kleinen" Wünsche sind natürlich schon da, doch-doch. (Ich hab durchaus auch Freude an einem Teller Spaghetti). Ich dachte, Du meinst irgendwie künftige Ziele, die ich mir wünsche. Da hapert's im Moment, weil ich einfach kein Ende sehe, UM überhaupt ein Wunsch-Ziel ins Auge zu fassen.

Ja, ich denke auch, ich bin völlig überlastet. Und die Ignoranz von da Draussen drückt mir noch eine zusätzliche Last auf.
Boh-eh!

Hast Du denn eine Idee, wie ich diese ... Schritte ... Schritt für Schritt tun könnte? Wie komm ich da raus aus dieser Verzweiflung über die Ignoranz? Soll ich gegen die Ignoranz eine Gegen-Ignoranz-Aktion starten? (Wobei ich das hasse, Gleiches mit Gleichem zu vergelten ...!)

Phü! Das stimmt. Ich scheine mit mir selber nicht auszukommen. Ich ertrage meine eigene Verzweiflung nicht mehr. - Und ... ich hab da ja auch noch schrecklichen Liebeskummer ... das AUCH noch! (Und keine Lösung oder kein Happyend in Sicht!) ...

Rebellin
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  #3  
Alt 06.12.2008, 12:31
J.F. J.F. ist offline
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Standard AW: Ignoranz

Sodele, Rebellin,

wir kommen der sache näher oder , beides passt.

Heisst Du, es kommt nicht darauf an was die Umwelt denkt oder lenkt. Du bist für Dich ganz alleine zuständig, mit oder ohne Partner. Nur Du allein musst jeden Tag in den Spiegel schauen können und sagen, ja das bin ich. Was andere denken, kann Dir erstmal egal sein. Denn Du musst für Dich Entscheidungen treffen und sie dann auch "ausbaden". Andere haben eine andere Meinung, die müssen die dann tragen, nicht Du. Du projezierst zu sehr Deine Probleme auf das Umfeld. Fang mit Dir an. Wenn Du selbst in Dir wie ein Fels in der Brandung bist, dann kann Dir auch das Umfeld (fast) niemals wehtun. Die Ruhe und die Kraft stecken in jedem, sie muss nur auch bemerkt und zugelassen werden. Das ist Deine Aufgabe. Danach kannst Du Dich um andere Sachen kümmern, vorher macht das keinen Sinn. Es sieht immer aus als wenn da ein kleines Kind etwas haben möchte, es nicht bekommt und dann mit dem Fuss aufstampft. Bildlich gesprochen. Kümmer Dich um Dich, lass die Anfragen auf Hilfe erstmal aussen vor. Du bist erstmal wichtiger als alles andere. Noch so ein Spruch: Wenn eine Tür sich schliesst, öffnet sich eine andere. Ist auch was Wahres dran. Fang mit kleinen Dingen an. Wenn Du Hunger hast und auch essen kannst, es auch bei Dir behältst, dann decke Dir den Tisch schön. Mit Blume(n), Kerzen, egal, mach es schön. Du magst lieber einen Kaffee in einer schönen Umgebung, dann geh dort hin, such Dir einen schönen Platz und schaue einfach. Nicht kritisch, nur schauen. Du wirst einiges zum Schmunzeln entdecken. Versuche Dir immer wieder kleine Inseln zu erschaffen, die Dir Freude und auch Spass machen. Die braucht man, um den Wahnsinn, den man ja durchmacht, auch mit einer gewissen Nonchalance zu durchleben. Nicht nur das Negative sehen, suche nach dem Positiven. Ich stelle mich auch gerne mit einer Tasse Tee ans Fenster und schaue dem Regen zu. Und was den Liebeskummer anbelangt, tja, dafür wird man nie zu alt . Auch hier spielt Deine innere Einstellung eine grosse Rolle. Weisst Du, Du solltest wirklich ein paar positive Dinge, die nur für Dich sind, in Dein Leben einbauen.

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  #4  
Alt 06.12.2008, 12:58
Koni Koni ist offline
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Standard AW: Ignoranz

Hallo Rebellin,

ich bin zwar "nur " Angehörige, hab aber trotzdem eine Meinung. Ich kenne dieses Gefühl von Menschen umgeben zu sein die nicht passen, von diesen Menschen habe ich mich verabschiedet. Sie geben nichts ( oder ich meinte das ), oder es paßt nicht-lieb auf Wiedersehen sagen und ein schönes Leben wünschen.

Für den Alltag habe ich mir einen kleinen positiven Trick aus nem Buch gesucht. Steck dir morgens Bohnen in die linke Tasche-jedes mal wenn etwas schönes passiert 1 Bohne in die rechte Tasche tun und abends jede Bohne einzeln raus holen und an die schönen Situationen denken ( fliegender Vogel, lächelder Mitmensch, netter Busfahrer, Sonnenstrahlen auf dem Gesicht, lachende Kinder, ein leckesres Stück Kuchen..............................)

Menschen die passen kann ich nicht suchen das Leben schickt sie mir vorbei ich muss nur aufmerksam und positiv zu mir sein.

Sprich doch mal ehrlich und offen über deine Gefühle und sag das du ganz dringend Hilfe brauchst, gib deiner neuen Psychaterin mal eine Chance. Sie gibt ihr bestes

Einen schönen zweiten Advent, sei nett zu Dir selbst.
Koni
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  #5  
Alt 06.12.2008, 18:17
Rebellin Rebellin ist offline
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Standard AW: Ignoranz

Hallo J.F.

ja, du hast recht. - Aber da kommt jetzt wieder meine rebellische Frage: Und wie WIRD man wie ein Fels in der Brandung? - Mit Krebs?
Mit Selbstsuggestion? Medidation?
Und dann kommt wieder die nächste Chemo, und alle wollen was von mir. Werde ich dann einfach nur noch "oooohmmmmm" sagen?
Grins! Jetzt muss ich selber lachen.
Danke, Du bringst mich wenigstens auf lustige Gedanken.

Nein, im Ernst, ich finde ich sehe durchaus ganz viel Positives, die Blümchen, die Schneeflöckchen, der Teller Spaghetti, jeden Augenblick (ihr kennt das ja), ... und ich sehe mich als ziemlich zähe Kämpferin, die in gesundem Egoismus auf sich schauen kann, aber genau so für andere da ist.
Aber im Endeffekt brauche ich da auch jemanden, oder zwei oder drei, die eben mal KEINE Sprüche machen. Auf die Dauer hält das doch kein Krebspatient aus.

Ja sicher komme ich mir sogar dämlich damit vor, eben wie ein kleines Kind, dass mit dem Fuss aufstampft und ruft: "Und ich will auch mal!"
Doch was will das kleine Kind? - Einfach ein bisschen Liebe und Zuwendung. Von den eigenen Leuten.

Der Gedanke, dass ich mein ganzes soziales Umfeld deswegen "streichen" muss, erschreckt mich. Ich finde es eben auch nicht die richtige Lösung. (Jetzt denke ich wieder an die anderen, siehst du?) Natürlich verbinde ich mein Leben mit dem Leben da draussen, mit den anderen. Weil ich mich nur als Sandkörnchen von vielen sehe, und wir nur zusammen den weissen Hawaii-Strand ergeben. Ich sorge mich um die Probleme der anderen, weil ich auch will, dass es ihnen gut geht. Da gehöre ich aber eben auch dazu: Wenn es mir gut geht, dann geht es auch den anderen gut. Und daher kann ich mir nicht vorstellen, dass die Leute wollen, dass es mir NICHT gut geht!
Öhm! Verstehst Du, was ich meine? - Genau darum bemühe ich mich ja, die Leute nicht zu sehr zu belasten, nehme Rücksicht, ... aber wenn dann mal die Frage kommt, wie's mir geht, ... oder wenn ich meine Therapien habe, ... ist denn das so schwer, da mal für mich da zu sein, OHNE Sprüche und OHNE Forderungen an mich?

Im Grunde denke ich, dass es diese Leute sind, die da Hilfe brauchen (im Verstehen). Aber das schaff ich nicht alleine. Und würde ich ihnen sagen: "Geh doch mal zu einer Beratungsstelle.", dann würden die MIR den Kopf abreissen.
Nein, sie sehen nur: ICH habe den Krebs, also ist es MEIN Problem.

Ich schaffe mir Inseln für mich. Dauernd. Tue dies, tue das. Zu meiner Entspannung. Meinem Wohlbefinden. Ich glaube, niemand geht dann so lieb mit mir um, wie ich selbst mit mir. (Bin ja geübt darin, als Krebspatientin seit über acht Jahren.)
Aber dann knallt man mir wieder einen Spruch hin, eine Ignoranz, eine Belehrung oder eine Forderung an mich, ... und schon bin ich wieder das kleine Kind, das verletzt worden ist.
Man muss natürlich sehen, dass dies jetzt - seit meiner Diagnose letzten September - schon über einem Jahr so geht. Die Grenze ist schon längst erreicht, wo ich es nicht mehr ertrage.
Ja. Inseln bauen, dann wieder ein's auf die Kappe kriegen. Wieder eine Insel bauen, dann wieder ein's auf die Nase kriegen. Wieder Insel bauen, ... usw.

Im Grunde muss ich mich "einbunkern", wenn ich wie ein Fels in der Brandung werden will. (Mit dem "einbunkern" krieg ich keine Sprüche, keine Forderungen, keine Ignoranz mehr.) Nur auf mich selbst konzentriert. Keine Telefone mehr, keine Gespräche mehr. Aber dann auch keine "Hilfs-Gesuche" und kein "Wollen" mehr von mir.
Okay. - Nur hab ich Angst, dass ich dann in die totale Einsamkeit abrutsche.

Rebellin

PS. Ich weiss, es ist für Euch hier auch nicht leicht, mir zu helfen. Zum einen kennt ihr das Problem selber, und zum anderen macht das Problem allgemein ohnmächtig. - Ich bin halt jetzt grad so ein Spezialfall-Single, der von nirgendwo Stütze kriegt. Das ist echt hart. Ich suche auch dauernd nach Lösungen. So wie ich jemand anderem helfen würde, der in meiner Situation stecken würde. - Aber hier fällt mir eben selber kaum noch gross eine Lösung ein.

Sagte mir letzthin jemand meiner Leute, ja das wäre doch gut, wenn ich ausschliesslich nur mit der Psychiaterin darüber rede. Das ist dann ja eben eine Fachfrau. Und die Aussenstehenden, so sagte diese Person, können das halt nicht nachvollziehen, die können da nicht wirklich helfen.
- Spürst Du das, wie das "verdreht" ist? Diese Person hat absolut nicht verstanden, dass ja eigentlich nicht ich ein Problem mit dem Umgang habe, sondern die LEUTE!
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  #6  
Alt 06.12.2008, 18:27
Rebellin Rebellin ist offline
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Standard AW: Ignoranz

Hallo Chifel,

vielen Dank für Deine lieben Worte.

Okay.
Ich bin gut - Ich bin super - Ich bin gut - Ich bin super - Ich bin gut - Ich bin super ...

Umarmung für Dich.

Rebellin
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  #7  
Alt 06.12.2008, 18:39
Rebellin Rebellin ist offline
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Standard AW: Ignoranz

Hi Koni,

ich freu mich auf meine neue Psychiaterin, ja.
Wie immer, bin ich positiv eingestellt. Vorher.
Hoffe, dass es diesmal klappt.
Sicher brauche ich Hilfe. Aber die betrifft - aus meiner Sicht - gar nicht den Krebs, sondern eher die Einsamkeit damit. Den Einzelkampf. Den ich gar nicht so führen will. Alleine. Nicht GANZ so alleine. Weisst Du, wie ich meine?

Ich brauche doch mein soziales Umfeld wie jeder andere auch. Und Freunde. Und hab ich das nicht, ... wie geht es mir dann?

In drei Monaten müsste meine Therapie (der grösste Brocken) dann fertig sein. Vielleicht kann ich ja DANN endlich aufatmen. - Denn dann gibt's von den Aussenstehenden auch nichts mehr bei mir zu ignorieren. Was nicht da ist, kann man auch nicht ignorieren.

Sag, warum nennst Du Dich "nur" Angehörige? - Ich bewundere alle Angehörigen, die hier im Krebskompass schreiben, sich austauschen, und sich mit der ganzen Thematik befassen wollen. - Hach! Wenn meine Leute doch nur auch so wären ...!

Rebellin
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  #8  
Alt 06.12.2008, 19:04
J.F. J.F. ist offline
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Standard AW: Ignoranz

Hallo Rebellin,

tja, weisst Du, der Fels in der Brandung hat nichts mit dem ohm zu tun. Find ich aber lustig. Sollte ich vielleicht mal probieren, wobei....ich krieg da immer einen Lachkrampf...also für mich nicht wirklich geeignet.

Die Person, die Dir zu verstehen gegeben hat, dass "die anderen es nicht nachvollziehen können, die können nicht wirklich helfen" hat leider richtig, richtig recht. Wie willst Du mit Worten einem erklären wie es ist eine Chemo oder eine Immuntherapie durchleben zu müssen, wenn man selbst die "Erlebnisse" nicht in Worte fassen kann. Der Ideenreichtum, die Phantasie wird zwar immer als unendlich bezeichnet, aber in Wirklichkeit ist sie in bestimmten Bereichen mehr als begrenzt. Weisst Du, Du siehst alles nur in dunklen Farben, Du gehst schon automatisch davon aus, dass nach einem "Inselbesuch" Du gleich eins auf die Kappe bekommst. Und Deinen Freundes- und Bekanntenkreis zu "streichen" glaube ich auch nicht. Natürlich hat die Umwelt Probleme, Du aber auch. Es sind beide Seiten, die einen gemeinsamen Weg finden müssen. Auch eine Aufgabe, die uns die Krankheit stellt. Wie sieht es aus, gehst Du mit Deinen Leutchen auch mal essen, ins Kino, ins Museum? Machst mit denen etwas schönes ohne ein Wort über die Krankheit zu verlieren? Oder magst Du nicht mehr, willst Deine Ruhe, weil Du keine Kraft hast? Eigentlich in Deinem Dilemma regelrecht versunken bist? Weisst Du, jeder, absolut jeder, ob gesund oder krank, hat schlechte Phasen. Es gibt soviele Krankheiten, die nichts mit Krebs zu tun haben, aber auch ein schreckliches Gesicht besitzen. Wir mit unserer Krankheit sind nicht allein, die zum Teil einen Wahnsinn hinter sich bringen. Ich war vor kurzem auf einem Vortrag, der über Parkinson und der Möglichkeit einer Hirnschrittmachers handelte. Mein Gott, diese Krankheit ist in der fortgeschrittenen Phase der Hammer. Zwei Betroffene haben ihre Erfahrung mitgeteilt. Einer sagt, man muss den Mut der Verzweiflung haben, um diese OP überhaupt anzutreten. Die Bilder bzw. Filmaufnahmen haben das mehr als bestätigt.

Noch ein netter Spruch: Hilf der selbst, dann hilft Dir Gott. Wie wahr, wie wahr. Vielleicht sucht Du zu verbissen, lass es einfach mal schleifen. Der Fels in der Brandung hat nichts mit einbunkern zu tun. Du sollst Dich nur auf Dich selbst besinnen. Ein schwieriges Unterfangen, aber gerade dafür gibt es onkologische Therapeuten. Deren Hilfe anzunehmen nichts mit Schwäche oder Psychiater zu tun hat. Mach es! Lass Dir helfen!
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