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#1
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AW: das Leben im "Jetzt"
Hey Hanne!
Recht hast Du, jeden Tag sollte man als letzten leben. Ich habe es jetzt erst begriffen. Auch wenn die Hoffnung zuletzt stirbt,
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Wirklich trösten kann nur, Wer selbst durch Leid gebeugt wurde. Annegret Kronenberg |
#2
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AW: das Leben im "Jetzt"
Hej, ich war schon einige Zeit nicht mehr hier und habe eben erst sämtliche eurer Beiträge auf einmal gelesen. Ich bin irgendwie beruhigt, dass solche Gedanken nicht nur mir kamen/kommen. Mittlerweile kann ich sagen, dass ich einen Weg gefunden habe, der es mir möglich macht, ohne schlechtes Gewissen zu leben aber dennoch deutlich sorgloser als vorher. Ich habe z. B. für nächstes Jahr einen Urlaub gebucht und das ging nur, weil ich meinen Bausparvertrag deutlich vor Ablauf gekündigt habe. Eigentlich hätte der mal für ein Auto sein sollen oder ähnliches aber... warum warten? Wer weiß ob ich jemals ein Auto brauche? Aber eins weiß ich, Urlaub kann nicht schaden Also raus damit! Außerdem habe ich so mit dem Urlaub in Sicht ein Ziel, auf das ich hinarbeiten kann.
Dennoch haue ich nicht so auf den Putz, dass ich in den roten Zahlen landen würde, denn dann hätte ich wiederum kein gutes Gefühl. Es ist wohl ein schmaler Grad den wir da gehen und für jeden sieht das Optimum anders aus. Gruß |
#3
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AW: das Leben im "Jetzt"
Huhu...
Naja über den Tod habe ich oft nachgedacht, da ich viel in meinem Leben durch den Tod verloren habe. Zum Umdenken gekommen bin ich aber schon viele Jahre vorher gekommen Ich sagte immer schon, bissl Sparen OK.. (schon alleine durch meine Tiere die ich habe und die Tierarztkosten die entstehen können) aber auch bissl Leben darf man nicht vergessen. Wozu extram Sparen? Wofür? Weiß ich denn wie alt ich werde? Weiß ich denn, ob ich von dem Geiz der heute mein Gewissen in beschlag nimmt (oder nehmen würde) später noch was habe? Ich möchte nicht viel, aber ein wenig gespartes muß sein.. möchte das die Familie genug Geld für eine Beerdigung hat.. und nicht das auch noch aus eigener Tasche zahlen müssen. Wobei ich Friedhöfe hasse, denn dort liegt nur meine Hülle.. alles andere ist nicht dort! Hab schon gesagt, ich möchte auf einen Friedwald.. bedeutet: Verbrand und an einem Baum verstreut werden in einem wunderschönen Wald. Gibt es!!!
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Auch wenn ein Leben beschädigt ist, wirft man es nicht weg! Liebe Grüße Silke |
#4
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AW: das Leben im "Jetzt"
Hallo ,ihr Lieben!
Ja das ist solche Sache mit dem "Leben"! Seid meiner Erkrankung, liest meine Mann mir jeden Wunsch von den Augen ab und ich habe ein schlechtes Gewissen! Weil ich ja kaum noch etwas zum Lebensunterhalt beitrage und wir dadurch gerade eben um die Runden kommen. Ich habe Ihn gebeten, es zu lassen. Ich weiß ja nicht wie lange mir vergönnt ist und bei meiner langsam Wachsenden Form - hoffentlich noch seehr lange!!! Ich möchte nicht hier alles in Schulden zurücklassen! Wir haben uns geeinigt, daß wir uns kleine Dinge gönnen - aber nicht überdrehen. Ich brauche keine großen materielen Dinge und komme auch ohne Urlaub aus -aber ich brauche meinen lieben Mann und möchte nicht auch noch sein finanzieller Ruin sein!!Ich habe auch noch eine Tochter , welche noch in der Ausbildung steht!Beide haben große Verlustangst - aber man kann keine Lebenszeit kaufen.Wir verbringen einfach mehr Zeit miteinander und lassen halt mal unwichtige Dinge liegen! Speedy
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NHL MALT-Lymphom Typ E II 2 , ED im Mai 2007 lange partielle Remission 08 (watch & wait) 2 Ballonerweiterungen Magenausgang 08 Ab September 2009 endlich Vollremission - Juhu!! 2011 - neue ganz kleine Herde - Vollremision weg = "watch & wait" reicht noch aus Die berühmte "Schaufel", für mein Mundwerk habe ich, vorsichtshalber, gut versteckt! - das bleibt auch so! |
#5
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AW: das Leben im "Jetzt"
Hallo,
Zitat:
Trotzdem: was dein Mann tut, ist genau richtig. Und er tut es besser früher als zu spät. Meiner Frau wurde Anfang 2007 BK diagnostiziert, dann sofort Ablatio, Tumor zum Glück langsam wachsend und hormonrezeptiv. Keine Chemo nötig, nur AHT. Ende 2007 ging sie wieder arbeiten und war praktisch gesund. Bis August diesen Jahres. Da wurden die Metastasen entdeckt. Vor 3 Monaten fing es an, ihr körperlich schlechter zu gehen. So rasend schnell, dass wir jetzt heilfroh sind, dass sie Weihnachten noch erleben durfte und es uns gelungen ist, sie als Pflegefall zum Sterben rechtzeitig nach Hause zu holen. Geld? Im Moment nebensächlich - das letzte Hemd hat keine Taschen, und ausgeben kann meine Frau ohnehin nichts mehr. Also lieber selbst verbrauchen als vererben. Wünsche erfüllen? Selbstverständlich - alles, was nur irgendwie geht und was ihr gut tut. Was kann man in so einer Situation mit dem Dispo-Kredit besseres tun, als ihn auszuschöpfen. Für die Bezahlung von Pflegekräften; um guten Freunden, die nichts haben, die Reise hierher zu bezahlen, damit sie von meiner Frau (bzw. sie von ihnen) Abschied nehmen können; um ihr jeden Wunsch, der Geld kostet, soweit irgend möglich zu erfüllen. (Wobei die wichtigsten Wünsche ohnehin "free" sind, also nicht mit Geld aufzuwiegen.) Meine Frau wird, da sie nichts mehr essen kann und die parenterale Ernährung ablehnt, in einigen Monaten an Unterernährung sterben - falls der Krebs nicht schneller ist (was sehr wahrscheinlich ist). Sparen? Sich zurücknehmen? Verzichten? Blödsinn !!! Wir leben nur noch mit der Perspektive von einem Tag zum nächsten. Und ich erbe von meiner Frau auch gerne Schulden. Ist im Moment völlig unwichtig, was ist, wenn sie tot ist. Nach ihr die Sintflut! Der größte Wunsch meiner Frau (ausser hier Zuhause zu sterben, im Kreise von Ehemann, Hund, Katze usw.) ist sowieso unbezahlbar. Sie möchte noch einmal das Haus verlassen und mit dem Rollstuhl nach draussen. Am besten mit dem Hund, Gassi gehen. Und, wenn ihr das Schicksal wider Erwarten noch soviel Zeit zubilligt, vielleicht sogar noch die Baumblüte Ende März sehen. Geld? Es gibt Dinge, die man mit Geld nicht kaufen kann. Und je näher das Ende ist, desto wichtiger werden die unbezahlbaren Dinge. Viele Grüße, Stefan |
#6
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AW: das Leben im "Jetzt"
Lieber Stefan,
es ist verständlich, daß Du in Deiner Situation - alles für deine liebe Frau gibst!! Ich fühle mit Euch! Ich für meinen Teil könnte mich aber nicht in Ruhe verabschieden, wenn ich fürchten müßte, mein Mann hat nicht nur den Schmerz des Verlustes , sondern auch große Existenssorgen. Also wünsche ich mir, daß er es nicht so weit kommen läßt. Wie soll er mit beidem fertig werden? Es ist schon der Verlust eines geliebten Menschen so schwer zu ertragen. Ich wünsche euch, daß ihr den Wunsch deiner Frau , vielleicht mit Hilfe von der ambulanten Hospiz , erfüllen könnt. Speedy
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NHL MALT-Lymphom Typ E II 2 , ED im Mai 2007 lange partielle Remission 08 (watch & wait) 2 Ballonerweiterungen Magenausgang 08 Ab September 2009 endlich Vollremission - Juhu!! 2011 - neue ganz kleine Herde - Vollremision weg = "watch & wait" reicht noch aus Die berühmte "Schaufel", für mein Mundwerk habe ich, vorsichtshalber, gut versteckt! - das bleibt auch so! |
#7
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AW: das Leben im "Jetzt"
Hallo Stefan
Ich habe deinen Beitrag sehr Intensiv gelesen und bin total Sprachlos. Aber das vor Rührung... auch Tränen konnte ich nicht zurück halten. Ich wünsche dir und deiner Familie ganz viel Kraft
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Auch wenn ein Leben beschädigt ist, wirft man es nicht weg! Liebe Grüße Silke |
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