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....was denn noch alles?
Tja, ich weiß gar nicht so recht wie ich anfangen soll.
Ich bin 39 Jahre alt und schon oft, viel zu oft, mit dem Thema Krebs in Berührung gekommen. Schwiegervater, Schwiegermutter, 2 Omas 3 Tanten, 2 Freunde, ein Onkel, 2 Arbeitskolleginnen und noch einige Bekannte habe ich schon an diese Krankheit verloren. Zwei Jahre war es so schlimm dass alle 4 Monate jemand an Krebs gestorben ist. Und es war immer so das ich unmittelbar betroffen war. Wir hatten alles „im Programm“: Lungenkrebs, Scheidenkrebs, Hirnmetastasen, Streukrebs, … Tja, und nun ist meine Freundin auch noch betroffen. Sie hatte 1999 Brustkrebs, Tumor entfernt, Chemo und Bestrahlung. Wir dachten alles überstanden… dann Mitte 2004 hatte sie eine Hüft OP, kurz danach wurde ihr endlich der Port entfernt. April 2005, sie hatte sich grade einigermaßen von der OP erholt, wurde ein Knoten am Hals entdeckt. Krebs in den Lymphdrüsen, es folgte wieder eine OP und Bestrahlung. Anfang 2006, sie hatte tierische Kreuzschmerzen, wurde festgestellt das das komplette Rückrad, Oberschenkel, Schultern und Knie voll Metastasen war. Es folgte wieder Chemo und Bestrahlung, aber die Metas waren hartnäckig. 2007 wurden dann noch Metas in der Leber festgestellt. Es folgte wieder mal eine Chemo…und noch eine … und noch eine… Ende 2007 starb ganz plötzlich innerhalb von 11 Tagen ihr Mann an Lungenkrebs. Ein Schock für uns alle, denn niemand hatte damit gerechnet, er war immer fit. Im Mail 2008 war dann die Chemo vorbei und es hieß es die Metas wären eingekapselt. Jetzt im August, Routieneuntersuchung und… es haben sich wieder neue Metas gebildet. Zusätzlich hat sie auch noch etliche Hautmetastasen dazu bekommen. Jetzt bekommt sie wieder eine Chemo, es ist mittlerweile die 7te oder 8te. Da meine Freundin keine Kinder hat und wir in einem Haus wohnen kümmere ich mich die ganze Zeit um sie. Aber…. Ich hatte einen Tag nach der Beerdigung ihres Mannes einen schweren Unfall auf der Autobahn, bei dem ich mir die Wirbelsäule gebrochen habe. Ich war dann auch erst mal mehrere Monate außer Gefecht gesetzt, denn ich konnte ja gar nichts für sie tun. Ich konnte mich selber nicht allein Duschen, laufen, essen oder sonst was… Vor drei Wochen war ich dann mit zum Gespräch bei der Ärztin und sie sagte, sie würde nicht glauben das meine Freundin es körperlich schaffen würde noch eine Chemo zu überstehen. Sie ist eine Kämpferin wie ich es noch nie gesehen habe, aber ich denke auch das bald der Zeitpunkt gekommen ist abschied zu nehmen. Das habe ich zwar schon oft geglaubt, aber sie hat sich immer wieder aufgerappelt. Sie war wirklich oft mehr Tod als lebendig, hat aber immer gekämpft. Nur ich glaube nicht dass sie mit ihrer derzeitigen körperlichen Verfassung so eine Tourtour nochmal überstehen wird. Aber sie möchte es nochmal mit Chemo versuchen… Ich habe wie schon gesagt, viele Menschen aus meinem Umfeld schon an den Krebs verloren, aber es war noch niemand mit Lebermetas dabei, darum frage ich mich wie der Verlauf wohl sein wird? Vielleicht habt ihr ja Erfahrungen als Angehörige mit Lebermetas. Ich möchte mich gerne darauf Vorbereiten und ihr beistehen, frage mich allerdings wie es in der Praxis aussehen wird, wenn es zu Ende geht. Wie lange mag ihr wohl noch bleiben? Sie selber habe ich das Gefühl will es gar nicht wissen und ich wollte die Ärztin auch nicht fragen, denn schließlich bin ich ja „nur“ eine Freundin. Ich weiß dass mir hier niemand einen genauen Zeitpunkt nennen kann, aber ich wüsste doch schon gerne was auf mich zukommen wird bei dieser Art von Krebs! Sorry das mein Eintrag so lang geworden ist… |
#2
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AW: ....was denn noch alles?
Hallo !
Also leider kann ich dir keine Antwort auf deine Frage geben, aber ich wollte dir nur mal kurz sagen das ich es unfassbar finde wie viel Leid du schon gesehen und miterlebt hast. Du musst eine sehr starke Frau sein, mein Respekt. Ich finde es total super wie du für deine Freundin da bist. Ich wünsche euch beiden für eure Zukunft ganz viel Kraft und Glück... |
#3
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AW: ....was denn noch alles?
Hallo Kiwi,
danke für Deine lieben Worte. Tja, stark sein........... es ist wirklich nicht immer einfach. Stark bin ich sicherlich durch die vielen Herausforderungen die alles mit sich brachte geworden, aber manchmal wird einem alles doch zu viel. Grade wenn man immer und immer wieder mit diesem Leid konfrontiert wird. Manchmal suche ich nur diesen "Ausknopf", der Knopf, wo ich mich einfach für eine Zeit ausklinken kann. Selbst wenn man ein paar Tage mal weg kann, muß man doch immer daran denken. Ganz abschalten geht einfach nicht. Das schlimme daran ist ja, das es immer wieder Menschen aus meiner unmittelbaren Umgebung passiert, heißt ich kann nicht wegsehen und nur sagen: Es tut mir ja so leid für Dich. Man hat doch immer eine emotionale Verantwortung. Da geraten die eigenen Probleme oft in den Hintergrund, aber da sind sie trotzdem und irgendwie muß ich dann sehen das ich das alles auch noch verarbeitet bekomme. Aber, meine Freundin ist allein, hat keine Kinder und keinen Mann mehr, also werde ich mein bestes tun um für sie da zu sein. Sie war immer für mich da, auch nach dem Unfall, ihr ging es selber total schlecht und trotzdem hat sie versucht sich um mich zu kümmern. |
#4
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AW: ....was denn noch alles?
Hallo zusannah,
es tut mir so leid das alles zu horen und ich kann mir vorstellen wie du dich dabei fuehlst. Um auf deine Frage zu Antworten. Meine Freundin ist vor 5 Jahren an Krebs gestorben Leberkrebs. Sie hatte am 24.12.03 gesagt bekommen das sie Krebs hat und man koenne erst mal nichts machen. Es ging ihr die ersten 2 Monate soweit gut. Aber dann musste sie ins Krankenhaus und bekam auf einmal Bestrahlungen und Chemo. Sie lag sehr lange da. Sie wurde dann Endlassen mit der Diaknose Austherapiert. Das war ungefaehr so ende Maerz. Sie konnte nicht alleine auf Toilette oder sonst was aber das Krankenhaus hatsie endlassen was ich bis heute noch nicht verstehn kann. Ich und ihre Soehne waren dann Tag und Nacht fuer sie da. Ca. 4 Wochen spaeter war ihre Linke seite gelaehmt und sie konnte nicht mal mehr aufstehen, Sie lag nur noch da und hat eine totale Wesensveraenderung durch gemacht. Wir alle waren total geschockt weil wir so meine Freundin nie war, sie war Agressiv und wenn man nicht gleich das machte was sie wollte wurde sie sofort Boese. Ich empfand das als ganz schlimm. Acht Tage nach ihrem 57 Gebrutstag ist sie dann eingeschlafen undwir waren alle bei ihr. WEnn du mehr wissen moechtest, frage mich gebe gerne auskunft. Lieben Gruss Marion
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Papa, warum antwortest du nicht mehr? Papa, ich hab dich doch lieb! Papa, warum musst du gehen? Papa, ich brauchen dich noch! Warum tut es so weh? Papa, ich hab dich lieb! Papa, warum öffnen sich deine Augen nicht mehr? Warum sticht es so im Herzen? Papa, warum weine ich? Papa, ich hab dich doch lieb! Papa, warum kann ich dich nicht gehen lassen? Warum ist der Schmerz so tief? Papa, ich hab dich lieb! Warum ist da nur Schmerz? Warum kann ich das nicht annehmen? |
#5
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AW: ....was denn noch alles?
@ Marion:
Ich habe Dir eine PN geschickt |
#6
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AW: ....was denn noch alles?
hallo
drücke dich ganz dolle.. auch ich habe dir eine Nachricht geschickt..
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geboren.am 17.09.1970 verstorben am 27.08 2008 Cup-Syndrom |
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