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  #1  
Alt 14.02.2008, 13:50
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mortica mortica ist offline
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Standard AW: hormone (gynokadin gel) nach wertheim meigs OP

liebe darlene,

diese "uterusgeschichte" ist schon einige jahre her. es war ein übliches ultraschallgerät (kein "neues" 3 D mäßiges) ich denke einfach, dass ich der routine zum opfer gefallen bin bzw. habe damals darüber gar nicht mehr lange nachgedacht.

zum thema umgang mit (mir als) patient: ich gebs ja zu, nicht jedem ist gegeben, angemesen mit leidigen themen umzugehen.. und auch ich bin mit den jahren ziemlich abgestumpft, was meine geschichte betrifft. so nehme ich vieles gar nicht mehr wahr, also wenn da sätze kommen wie "meine güte, sie waren ja so jung" oder "da müssen sie aber dran bleiben". das nimmt mein unterbewusstsein als floskel wahr, aber ok, is nett gemeint, man bekommt halt was gesagt.. wie's eben so üblich ist. mein herz erwärmen/erreichen konnte in all den jahren einmal eine laborantin, als ich zur blutabnahme war. wir sprachen nicht viel. sie las nur meine anamnese und sagte "oh, wertheim meigs, das volle programm. ich habe lange im krankenhaus gearbeitet und die frauen dort nach dieser op gesehen.. auch wie und wann sie aufgestanden sind" was sie sagte, war gar nicht wichtig, wie sie es sagte und ihr ausdruck, das/der ging mir recht nah. mehr worte waren von beiden seiten nicht nötig.

hast du denn eigentlich inzwischen deine werte bekommen?

meine tochter studiert grafik + kommunikationsdesign und arbeitet nebenbei bei einem platten label. sie hat also mit bild/videobearbeitung und bühnenbildern beruflich zu tun. da macht ihr selbstverständlich "mama in szene setzen" immer wieder spaß
vom karneval/fasching halte ich gaaar nichts bzw bin jedes jahr froh wenn dieses (oft kuriose - weil alle auf knopfdruck lustig sind) spektakel vorbei ist
diese feminine seite, wie du sie beschreibst, kann ich wieder mal voll und ganz unterschreiben/nachvollziehen. nur habe ich wirklich erst lust auf "frau sein" wenn ich mich rundherum wohl fühle (vor allem mit/in meinem körper) und das ist leider nicht allzu oft der fall.

es freut mich, dass du das buch von louise l. hay gelesen hast
und natürlich vor allem - dass es dir was brachte ^^
ihre biographie und meine haben nicht wenige parallelen, deshalb greife ich auch ab und an zu diesem buch und lass meinen gedanken freien lauf..

viele liebe grüße
mortica
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  #2  
Alt 15.02.2008, 18:08
Darlene Darlene ist offline
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Standard AW: hormone (gynokadin gel) nach wertheim meigs OP

Liebe mortica!

Hast ja recht, Deine OP ist schon lange Zeit her und die ärztlichen Gerätschaften unterstehen einem schnellen Fortschritt. Wie hast Du Dir damals geholfen, tatsächlich so jung, in psychischer Hinsicht? Ich selber war jetzt natürlich froh, "davongekommen zu sein", und bin sehr dankbar, auch meinen Ärzten für die kompetente Hilfe. Aber psychisch habe ich doch ziemlich geknabbert.
Ich will an der Stelle einmal erklären, wie froh ich bin, mich mit Dir zu schreiben. Ich kenne niemanden, die so eine radikale OP durchgemacht hat, so dass ich mich einmal hätte austauschen können. Oder dass ich wusste, jemand hat ähnliches erlebt und wir verstehen einander. Ich wollte meine Gedanken (und meine "Reduktion") niemandem zumuten und hab sie für mich behalten. Wie bist Du damals (und heute vielleicht) damit umgegangen?

Das Ergebnis meiner Schilddrüsenuntersuchung war ein Grund zum Feiern! Es haben sich einige kleine Knoten als echogleiche Zysten dargestellt (was so jetzt harmlos ist). Es ist jedoch eine Unterfunktion vorhanden und ich muss dagegen Schilddrüsenhormone nehmen, sonst wachsen die Knoten.
Da siehst Du mal wieder, wie vielschichtig alles ist.
Ich dachte immer, meine Abgeschlagenheit und dass ich so schnell müde werde, seien Nachwirkungen der OP. Dabei hat die Schilddrüse nicht genug gefeuert. Selbst der Haarausfall kann davon kommen. In ein paar Wochen wird dann kontrolliert, ob diese Dosis gut eingestellt ist. Man sagte mir, dass ich dieses L-Thyroxin wahrscheinlich regelmäßig einnehmen muss. Ich denke naja, bevor ich dauernd friere und müde bin, aber das Hormonyoga wirkt auch anregend auf die Schilddrüse, so dass ich da Hoffnung habe.
Wie geht es Dir jetzt mit dem Gynokadin? Nimmst Du es noch und haben sich Erfolge eingestellt?
Ehrlich gesagt - ich wusste doch, dass Du kein Faschingstyp bist . Da sind wir mal wieder auf einer Spur. An Fasching mag ich nur das Verkleiden, sonst find ichs super stressig. Dieses Jahr war ich mal wieder seit langem auf einer Veranstaltung und das reicht jetzt wieder für lange Zeit.

Mmmm... Du fühlst Dich nur feminin, wenn Du Dich rundherum wohl fühlst? Das kenne ich so auch, aber mag es gar nicht. Ich will ganz ich selbst sein in wohlen und unwohlen Zeiten .
Manchmal klappt es sogar...

Viele liebe Grüße von Darlene
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  #3  
Alt 16.02.2008, 01:06
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mortica mortica ist offline
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Standard AW: hormone (gynokadin gel) nach wertheim meigs OP

liebe darlene,

ach du meine güte, du fragst wie es mir damals mit/nach der op ging? na da sprichst du ja ein thema an.. ein thema über welches ich erst 15 jahre später begann ERSTMALS nachzudenken..
zum zeitpunkt meiner diagnose damals steckte ich in einer (nett ausgedrückt) komplizierten partnerschaft und hatte gar keine zeit über mich - und das, was da passierte - nachzudenken. beispiel: er besuchte mich nicht einmal und ich hatte nichts besseres zu tun, als mit meinem tropf durch das krankenhaus zu laufen um eine telefonzelle zu finden, aus der ich ungestört alle möglichen und unmöglichen leute anrufen konnte, um heraus zu bekommen, wo "er" sich aufhält. zudem hatte ich mehr sorge um meine tochter, die ich 700 km weit weg zu meiner mutter geben musste (für die zeit der op). zum damaligen zeitpunkt hatte ich schon jahrelang keinen kontakt mehr zu meiner mutter (leider aber keine andere möglichkeit meine tochter für die zeit unterzubringen).. deshalb war ich sehr in sorge, wie sich meine tochter wohl dort fühlt und ob alles klappt. das ausmaß dessen, was da mit mir angestellt wurde - und was es für mich bedeutet - habe ich gar nicht wahr genommen. auch die zeit danach war von meinen beziehungsproblemen und der sorge um meine (damals 4 jährige) tochter bestimmt. nach weiteren stressigen 2 jahren begriff ich die aussichtslossigkeit der beziehung, trennte mich und verliebte mich fast zeitgleich in einen 10 jahre älteren (späterer ehe) mann, mit dem ich die nächsten 10 jahre verbrachte - ok nein, das stimmt nicht ganz, ich korrigiere: dessen familie ich 10 jahre lang pflegte. nervlich am ende durch mehrere todesfälle und dem 10 jährigen leben in einem baufälligem haus, gab ich irgendwann die hoffnung bzw meine pflegetätigkeit auf und.. na was kommt nun? genau..verliebte mich in einen - diesmal 10 jahre jüngeren - mann..
aber - man lernt ja irgendwann auch mal dazu - ich zog allerdings nicht mit ihm zusammen, sondern wollte einfach nur ruhe und eine beziehung, die mir endlich auch mal eigenen freiraum lässt. freiraum, den ich nie hatte. so ging ich - wie immer voller erwartung in diese beziehung.. und welch wunder.. gar seltsame fragen stellte der "neue mann" da.. "wie geht es dir?" und "tust du auch mal etwas für dich?" oder "wie hast du diese op damals überstanden?" fragen, die mir bis dato kein mensch stellte und denen ich mich jetzt - 3 jahre nach "fragestellung" und damaliger beginn dieser wunderbaren beziehung - beginne zu stellen.
vielleicht kannst du nun verstehen, dass ich dir auf die frage - wie ich mit der op/krankheit umging - keine antwort geben kann. ich weiss nicht, wie ich mich damals gefühlt hätte wenn ich das ganze ausmaß begriffen hätte. ich weiss nicht, wie ich heute mit der "op vergangenheit" bzw. den jahren danach umgehen soll, da es die für mich nie gab.

auch ich bin froh, mit dir einen menschen gefunden zu haben, der das gleiche durch hat und nach wegen sucht, das alles zu verarbeiten bzw. mit den "folgen" zu leben. ich habe das - noch mal sag - nie getan und weisst du was? ich bin nicht böse drum. wer weiss in welche tiefen ich gefallen wäre.. ich hatte gar keine zeit für einen evtl. "absturz". ich war stets nur um andere besorgt, nie um mich. so "ungesund" das auch sein mag, aber vielleicht hat mir auch all das geholfen, um über das "unabänderliche" nicht nachdenken zu müssen.
ich bin damals nach dem ich die diagnose bekam, weinend durch die stadt gelaufen und habe auf einer parkbank ruhe gesucht. eine alte dame nahm neben mir platz und fragte, warum ich so traurig bin. ich sprudelte raus, was mir zuvor vom arzt gesagt wurde, auch diesen satz, den ich nie vergaß "wir müssen schnell handeln, sonst sind sie weihnachten vielleicht nicht mehr da" und fragte die alte frau "warum? warum ich?".. sie sagte "mädchen, frag nicht warum, darauf wirst du niemals eine antwort finden. frag wofür"
ich fragte sie "wofür? wofür soll das bitte gut sein?" ich fand keine antwort.. nicht monate danach.. nicht jahre danach.. und irgendwann vergaß ich die alte dame. als ich mich dann 10 jahre später von meinem mann trennte, fiel mir die alte dame wieder ein und plötzlich hatte ich meine antwort.
nun, wofür war meine krebskrankheit gut. ich will es dir gerne sagen. mein mann hatte einen starken kinderwunsch. wo und wann ich diese kinder hätte - zwischen meinen ganzen pflegepflichten - großziehen sollen, war ihm egal. ich kenne mich, ich hätte ihm trotzdem diesen wunsch erfüllt. gäbe es nun diese kinder, hätte ich mich niemals getrennt, nie. das hätte ich unseren kindern nie angetan. ich hätte an dieser - unglücklichen ehe - festgehalten, wegen der kinder. mein leben wäre so verlaufen wie es begonnen hat bzw wie es immer war, keine minute für mich, alles den anderen. wofür nun dieser krebs damals? dafür, dass ich heute glücklich und selbstbestimmt leben kann. ja es musste alles so sein. ich "bedanke" mich nicht bei meinem krebs, aber letztendlich hat er mir nicht das leben gekostet, sondern es mir - auf umwegen - geschenkt.
und nun noch einmal deine frage "wie gehst du damit um?" und ich frage dich "hm? mit was? war da mal was?"
nein nein, ich weiss schon noch wie schmerzvoll das alles war, aber ich habe gute, warme, fast liebevolle gedanken, an den weg - so holprig er auch war - und wie mutig ich ihn beschritten habe, auch wenn ich oftmals nicht wirklich wusste, was ich da eigentlich tat.

und jetzt das wichtigste! das, was eigentlich am anfang hätte stehen müssen!
gratulation zu deinen schilddrüsenwerten oder besser dazu, dass alles harmlos bzw in den griff zu bekommen ist

mein gynokadin nehme ich unregelmäßig. ich trau mich einfach nicht mehr, die dosis zu erhöhen. die dosis die ich jetzt nehme, scheint aber zu gering zu sein. wenn ich ehrlich bin, weiss ich gar nicht wirklich was ich damit soll. ich fühle mich nicht besser mit dem gel. dosiere ich aber zu hoch, lande ich im krankenhaus.. irgendwie bin ich dieses "auspendeln" leid.. auch weil mir keiner einen rat geben kann.. selbst meine ärztin hat keine idee mehr.

stimmt, am fasching ist nur das verkleiden toll
das "drumherum" mag ich aber gar nicht.
ich habe mir allerdings dieses jahr das erste mal im tv einen karnevalszug aus den neuen ländern angesehen (wasungen ?!) und hatte - sehr zu meiner verblüffung - wirklich für einen moment den wunsch mit diesem zug ein stück mitzulaufen

über deine letzten zeilen habe ich aber dann nun doch etas grübeln müssen..
ich bin auch lieber ich selbst, als "gezwungen" feminin. ich selbst bedeutet in meinem fall: tollpatschig, locker, lustig kumpel halt.
bei mir machen kleider leute also steckt man mich in das ensprechende outfit, fühl und verhalte ich mich autmatisch anders. an schlechten tagen schütte ich mir aber auch über ein kostümchen den kompletten kaffee, also vergiss was ich hier zum thema "feminin" geschrieben habe, ich bin halt doch wohl immer und immer wieder nur ich

liebe grüße
mortica
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Geändert von mortica (16.02.2008 um 01:20 Uhr)
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  #4  
Alt 18.02.2008, 07:48
Darlene Darlene ist offline
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Standard AW: hormone (gynokadin gel) nach wertheim meigs OP

Liebe mortica!

Mönsch mortica! Was hast Du da für einen süßen Schnurrer auf Deinem Foto? Ist das Deine(r)? Damit machst Du mir eine Riesenfreude, ein Leben mit Katzen ist für mich eine Bereicherung, ich will immer welche um mich haben.

Vielen Dank für Deine Mail. Du hast alles sehr gut beschrieben und mich mit Deiner Geschichte in Bann gezogen. Ich hatte schon irgendeine Ahnung, dass Du Dich aus irgendwelchen Gründen um Dein eigenes Ergehen nicht so kümmern konntest, da Du es jetzt, fünfzehn Jahre später, in Angriff genommen hast. An Deine alte Frau auf der Parkbank werde ich wohl noch oft denken, so als ob diese Worte auch für mich gewesen wären... Es gibt soviele Dinge, bei denen man sich fragt warum.
Und die Antwort, die sich am Ende auf die wofür-Frage für Dich ergeben hat, ist ja schön stimmig und heilend. Wirklich, ich bin froh für Dich, wie sich alles gewendet hat!
Jetzt kommt wohl wieder so eine Idee von mir. Hast Du heute regelmäßigen Kontakt zu Deiner Mutter oder seid Ihr ganz auseinander? Eine Zeitlang war es bei mir so, doch nun hat sich alles entspannt.
Für das Gynokadin(problem): Deine Ärztin meint also, dass Dir auch ein anderes Präparat nicht dienlich sein kann? Mir fällt guten Gewissens eigentlich nur eins ein: behalte das Hormonyoga im Sinn. Einige Damen in meinem Kurs verwenden für ihre Wechseljahrsbeschwerden Pflaster und Gel. Doch unsere Kursleiterin ist guter Hoffnung, dass sie diese nicht mehr benötigen werden. Im Buch steht's so, dass Frau an mindestens 16 Tagen pro Monat die 14 Asanas ausführt und ca. 3 Monate später (je nach Ausübungshäufigkeit) Erfolge registriert.
Mein Empfinden ist, dass mir dieses Yoga bereits jetzt psychisch sooo gut tut. Wenn ich mit den Asanas durch bin, habe ich ein zufriedenes Hochgefühl. Mortica ich fühle mich feminin.
Ich meine nicht, dass Frau bestimmte Kriterien fürs Feminine erfüllen muss, sondern ist in jedem Fall feminin (weiblich). Ich denke da beispielsweise an die sieben Frauenbilder, die jede Frau in sich trägt nach Angelika Aliti: die Mutter, die Liebende, die Königin, die Priesterin, die Künstlerin, die Kriegerin und - die Furie. Man denkt bei dem Wort weiblich zumeist und eingeengterweise an die ersten beiden...

Lieb, wie Du das bei Dir beschrieben hast. Es ist schon so, wie Du sagst, ein entsprechendes Outfit kann über die seelischen Unzulänglichkeiten hinweghelfen, das tun wir ja sehr häufig .
Das ist halt eins meiner eigenen Hinterlassenschaften. Ich habe mich lange Zeit unweiblich gefühlt, obwohl man es mir nicht ansieht. Aber so ist das bei uns Frauen, wir neigen dazu, uns in unseren Körpern nicht wohlzufühlen. Warum eigentlich (oder besser wofür)?
Doch altbekannt und immer wieder wahr, Erkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung

Viele liebe Grüße von Darlene
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  #5  
Alt 18.02.2008, 12:03
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Standard AW: hormone (gynokadin gel) nach wertheim meigs OP

liebe darlene,

jaaaaaaaa das ist eins meiner katzenmädels, da auf dem pic
ich habe 2 junge damen, ein tigerle und eine rabenschwarze. beide sind jetzt ein knappes jahr. im alter von 3 monaten habe ich sie aufgenommen. ich bin - so lange ich denken kann - die totale katzenliebhaberin und hatte immer kleine schnurrer um mich herum. 10 jahre (in der zeit als ich verheiratet war) haben wir bei uns auf dem grundstück und im haus notfalltiere aufgenommen. es hatte sich irgendwann so ergeben, jeder brachte uns irgend ein verletztes tier oder eins "was man nicht mehr haben wollte".. oder wir fanden auch mal ein umherstreunendes.. und so habe ich von pfauen über enten, puten, gänse, hunde, hasen, fischreiher, ratten, meerschweine, fische und viiiiele tiere mehr über die jahre hin, immer irgendwas "zu retten/betreuen" gehabt. als ich mich dann trennte, wollte ich endlich meine geliebten katzen, die ich all die jahre so vermisste, weil immer ein anderes tier dann grade vorrang hatte..
so hatte ich fast ein schlechtes gewissen, dass ich diesmal 2 tiere selbst "ausgesucht" habe.. suchten die tiere doch sonst immer mich aus..

ja, du hast recht, man fragt sich sehr oft "warum" und oft braucht man eine ellenlange geduld um dinge zu verstehen, oder diese in zusammenhang zu bringen. aber nur warten alleine, bringt es auch nicht wirklich. es ist die mischung aus - sich (un)bewusst selbst lenken - und wandlungen selbst herbei zu führen. ich habe viele jahre gebraucht um es anzunehmen, dass ich fast immer die richtigen vorahnungen habe, mich aber über diese "warnungen" stets hinweg setzte weil ich sie/mich in diesem moment nicht ernst nahm.

zu meiner mutter hatte ich ein leben lang ein sehr angespanntes verhältnis, da ich viele jahre bei meinen großeltern lebte weil meine mutter zu problembelastet war. trotzdem war ich immer davon besessen, ihr alles recht machen zu wollen, habe aber nie den status "kind, ich liebe dich so wie du bist" nie erreichen können, egal was ich tat. das hat mich ein leben lang belastet und sehr beschäftigt (auch wenn ich das viele jahre nicht zugeben konnte) seit einigen monaten jedoch näherten wir uns an.. alles begann vor 3 jahren mit einem satz, der von meinem freund kam, er sagte:" deine mutter hat zu jedem zeitpunkt ihres lebens, das ihr mögliche für dich getan, mehr ging eben nicht.. zu mehr war sie nicht in der lage". über diese worte habe ich lange nachgedacht und sie stimmten mich mit der zeit irgendwie milde.. der knackpunkt der "wandlung" war jedoch, als ich vor einigen wochen im krankenhaus lag.. an diesen geräten.. und alles um mich herum routierte.. DA dachte ich an sie.. und wie schön es doch wäre wenn sie jetzt gerade bei mir wäre. ich verließ gegen 5 uhr morgens das krankenhaus und wusste blitzartig was zu tun war.. ich rief sie an und sagte ihr "mama, egal wie ich mich ein leben lang gefühlt habe, egal was du mir mit deinem verhalten angetan oder gesagt hast, ich bin ein gutes kind und ich bin es immer gewesen und du weisst es. ich möchte dir sagen, dass ich dir verzeihe, alles so wie es war. was hälst du davon wenn wir alles hinter uns lassen und einfach in zukunft füreinander da sind ?!" sie weinte.. und seit dem wird alles von tag zu tag besser. im märz/april wird sie mich besuchen und ich freue mich das erste mal auch richtig drauf. wir haben uns sonst nur aller paar jahre mal gesehen und unsere zusammentreffen endeten stets in einem desaster..

meine ärztin möchte mir östrogen tabletten verschreiben, da diese besser zu dosieren seien. ich lehne das aber ab. das gel wird über die haut augenommen, so weit geh ich da noch mit.. tabletten "durchlaufen" meine inneren organe und ich kenne nicht wenige, die leber/nierenschäden haben weil sie jahrelang östrogene oral eingenommen haben. gut, dass muss bei mir nun nicht auch der fall sein, aber ich möchte mich diesem risiko nicht auch noch aussetzen.

was das hormonyoga betrifft, da bin ich weiterhin am ball
ich finde nur nicht einmal annähernd etwas in diese richtung gehendes in meiner umgebung

ich denke schon, dass auch ich all diese "frauenbilder" in mir trage.. nur der alltag und das tägliche (über)leben.. lässt oft nur wenige bzw die "wichtigsten" zu bzw. engt wirklich ein *nickt
du schreibst da 2 wahre worte "seelische unzulänglichkeiten" uuuuuh, klingt böse.. aber das ist wirklich korrekt. ich tönte auch allzugerne "hey, ich kann auf knopfdruck alles sein".. ja das dachte ich wirklich.. sieht "nach aussen hin" ja auch so aus
aber als ich vor einiger zeit mal in der situation war, dass mein freund zu mir sagte "tanz für mich".. schaute ich ihn nur verdattert an.. klar kann ich tanzen.. aber meine antennen sagten mir "er meint NUR für ihn" oooooh wie versuchte ich das zu überspielen.. DAS = unsicherheit.. ich war mir meiner urplötzlich nicht mehr sicher.. und das, wo ich doch in jeder situation die zügel in der hand habe.. dachte ich..
aber da ist das alte lied wieder.. nicht wohl fühlen im eigenen körper = unsicherheit
aber - wie du schon sagst - erkenntnis ist der erste.. usw

liebe grüße
mortica
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  #6  
Alt 20.02.2008, 14:48
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Liebe mortica!

Wirklich gnadenlos von mir mit den "seelischen Unzulänglichkeiten" , die gibt's doch eigentlich gar nicht oder? Wenn's irgendwo unzulänglich wird, ist das halt ein Zeichen dafür, dass da jetzt was nicht ganz rund läuft. Wichtig ist ja nur, dass man das überhaupt wahrnimmt. Und das hast Du wirklich, als es plötzlich um den "Privattanz" ging, ich kann's Dir komplett nachfühlen.
Mit den Östrogenen hast Du natürlich wieder recht, habe jetzt schon wieder gelesen, dass sie mit Bedacht angewandt werden sollen, wegen der fatalen Nebenwirkungen.
Da mag Deine innere Stimme wohl weise sein, wenn Du einen Widerstand gegen die Tabletten spürst. Das kenne ich auch, dass meine innere Stimme total klar erklingt, doch ich traue mich nicht, das durchzusetzen. Das heißt, es war früher so, jetzt lege ich mich auch einmal quer, um dieser Stimme zu folgen.
Wäre ein pflanzliches Mittel vielleicht etwas für Dich? Also, ich nehme es nur im Notall, wenn ich das Gefühl habe, meine Stimmung ist (hormonell bedingt) auf dem totalen Tiefpunkt.
Bunt, wie Du die vielen Tiere gepflegt hast. So was würde mir auch gefallen. Ich habe - wegen der guten Pflege - drei ältere Katzen, die Mädchen 9 und 10, das Bübchen 15. Meine kleine Schwarze hat leider Krebs. Wir beide wurden letztes Jahr fast zur gleichen Zeit operiert. Meine Schöne war vor mir dran, aber sie ist nicht so glimpflich davongekommen wie ich. Ihre Krebsart ist sehr aggressiv und schnell wiedergekommen. Jetzt erwarte ich immer wieder das Ende, und immer wieder rappelt sie sich auf. Das gehört halt auch dazu.
"Wir zwei" hab ich immer wieder zu ihr gesagt. Was hab ich gesucht, wie ich dieser ihrer Krankheit beikommen könnte, aber Strahlen und Chemo geht gar nicht, und plötzlich hatte ich es selber. Und jetzt geht es ihr immer schlechter und mir wieder besser.
Ich habe ganz "zufällig" ein Buch über Bruno Gröning, den Heiler, in die Finger bekommen und eins ist mir ins Auge gesprungen: Er sagt (nach meinen Worten), dass man sich nach Auseinandersetzung mit einer Krankheit, darüber nicht mehr unnötig äußern sollte, weil dies die Krankheit immer in der Gegenwart hält, so dass Körper und Seele nicht loslassen können. Das hat mir gefallen.
Toll, wie Du das mit Deiner Mutter gemanagt hast. Einfach reinen Tisch und was vorbei ist, ist vorbei und jetzt machen wir's neu...

Viele liebe Grüße von Darlene
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  #7  
Alt 21.02.2008, 01:43
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liebe darlene,

jaja die unzulänglichkeiten, da macht man schon ein "tänzchen" mit, gell?
woher wusste ich nur, dass du (auch) das nachempfinden kannst
ach ich weiss eigentlich immer wo mir der schuh drückt, aber ich bin mehr ein theoretiker als der praktiker.. das hör und weiss ich schon so lange ich denken kann..
ich habe jetzt für mich beschlossen diese gynokadin geschichte abzuschließen. mir fiel nämlich noch etwas auf.. seit dem ich mit diesem zeugs hantierte.. nämlich dass ich einen extremen appetit habe. aber so einen, wie ich ihn noch nie vorher hatte, so einen zügellosen, weisst was ich meine?
ich habe in 2 tagen zb. ein halbes kilo pflaumenmus mit nur 3 broten gegessen, also quasi "gelöffelt" (natürlich neben allen anderen sachen die ich sonst so zu mir nehme..) und das ist nur ein beispiel.. SO etwas kenne ich von mir überhaupt nicht. natürlich habe ich fressorgien, wie sie jeder mal hat, finde aber dann sehr schnell wieder "zurück" und es fällt mir DANN auch nicht schwer. aber das jetzt, das ist ein zustand den ich überhaupt nich kenne und ich habe wirklich sehr lange nachgedacht, ob ich es überhaupt mit diesem gel in verbindung bringen kann.. aber ich kenne mich und eine andere erklärung habe ich auch nicht. es ist ja eine ganz einfache sache.. weglassen und beobachten, dann weiss ichs genau.. und seit 3 tagen rühr ich es nicht mehr an.. schauen wir mal..

über ein pflanzliches mittel habe ich noch nicht nachgedacht. ich denke ich tu einfach gar nichts mehr. ich habe die letzten 15 jahre "dagegen" nichts getan und auch nicht im traum daran gedacht, irgendwelche krisen oder stimmungen mit fehlenden hormonen in verbindung zu bringen... erst JETZT habe ich mich dazu belesen.. und mittlerweile denke ich: viel wissen (wollen) ist gar nicht immer gut.. ich mach einfach weiter wie bisher.. klar weiss ich jetzt woher die "hitze" kommt, aber ich ignorier das und auch alles andere ab sofort wieder.. bzw nehm es als gegeben hin. es ist halt so, es gehört zu mir und gut. die gedanken die ich mir wochenlang dazu gemacht habe und auch die infos die ich gedammelt habe, sollten für meine entscheidung ausreichen nun.
weisste ich frage mich auch, woher man wissen will - genau wissen will - ob diese oder jene stimmung nun hormonell bedingt ist oder nicht. darüber habe ich mir vorher/früher auch nie gedanken gemacht.. und irgendwie ist es auch verlockend, vieles dann genau darauf zu schieben

du hast 3 katzen? na warum wundert mich DAS nun nicht
ach mensch.. dass du eine mit krebs dabei hast, tut mir wirklich sehr leid.
ich weiss, wie man mit seine tieren leidet.. ich hatte auch viele schwer kranke tiere und weiss wie tapfer sie sind.. und auch wie still sie leiden.. und auch wie sehr sie trotz ihrer qualen darum bemüht sind uns freude zu machen.
ich habe mich oft geschämt wenn ich mal wieder dachte "heute ist für mich kein schöner tag" und dann mein tot krankes tier sah.. wie tapfer und ohne einen ton es seine schmerzen ertrug. oh was könnte ich da alles erzählen..auch ich habe nach allen möglichen und unmöglichen wegen gesucht, meinen tieren zu helfen.. ich verstehe dich und fühle auch da mit dir.

bruno gröning sagt mir gar nichts.. aber seine meinung teile ich auch. man kann dies ja irgendwie auf alles anwenden. ich bin eigentlich ein mensch der immer in der vergangenheit lebt, immer grübelt, was man hätte anders oder besser machen können. erst als ich dies etwas ablegte, ging es mir gedanklich wirklich viel besser. einen alten grübler ändert man nicht und ich weiss dass ich mir noch immer über zu viele (auch unnötige unabänderliche) dinge zu viele gedanken mache. ich finde einfach kein ende. ich weiss quasi nicht wann eine auseinandersetzung mit einer sache enden sollte, ich finde da selten einen klaren abschluss. das alte "loslassproblem" vieler menschen halt. aber ich hab mich schon gebessert
was meine mutter betrifft: was hat man denn für eine wahl? entweder man kämpft ein leben lang einen kampf (welchen eigentlich? ich glaub das weiss man irgendwann selbst nicht mehr) oder man lässt die vergangenheit ruhen (ebenfalls nach langen innerlichen kämpfen) macht den ersten schritt und lernt vergeben.

ich muss mein alter übrigens korrigieren, du schreibst seit gestern einer 41 jährigen

viele liebe grüße
mortica
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