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#1
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AW: Adeno mit metas
Hallo Wolfgang,
Tarceva ist sicher ein sehr gutes Mittel. Ob es höher anzusiedeln ist als andere Chemotherapeutika der 2. oder 3. Generation ist jedoch leider fraglich. Tarceva funktioniert als ein sogenannter EGFR-Hemmer grundlegend anders als Zytostakia (=Zellgifte). Es ist oft so: entweder diese sog. Targeted Therapy hilft durchschlagend - oder sie ist relativ nutzlos. Und das ist leider bei der großen Mehrheit der behandelten Patienten der Fall. So ergab sich auch bei der Zulassungsstudie für Tarceva ein Überlebensvorteil gegenüber der unbehandelten Gruppe von gerade einmal 2 Monaten. Und bei 5% der Behandelten musste die Therapie aufgrund von Nebenwirkungen sogar abgebrochen werden. Das Avastin ist sicher ein weiterer interessanter Ansatz. Nur leider ist dies bislang nur für die First-Line Behandlung zusammen mit einem Platinderivat zugelassen. Weitere interessante Ansätze sind in neuen Substanzen wie Sorafenib, Sunitinib oder Zactima zu sehen. Diese kombinieren zwei Wirkprinzipien: zum einen blockiert es die Signalwege in der Zelle (wie beim Tarceva) und, als ein weiterer Schritt, unterbindet es die Angiogenese; das heißt, die Bildung von Blutgefäßen des Tumors (wie beim Avastin). Diese Präparate sind echte Fortschritte, nur leider allesamt noch in der Erprobung. Und außerdem kann ich aus eigener Erfahrung von sehr heftigen Nebenwirkungen berichten. Die ganze Sache ist sehr komplex und kaum zu durchschauen, oft auch für Fachleute nicht (und ebensowenig für einen interessierten Laien wie mich). Wer sich jedoch für die neuen oben erwähnten Substanzen interessiert, der kann sich gern an mich wenden, ich könnte dann Links zu weiterführenden Informationen bereitstellen. Beste Grüße, Michael |
#2
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AW: Adeno mit metas
Hallo Michael und die anderen Leser
Also ich sehe die Sache aus Erfahrung etwas anders. Ich bin selber Tarceva Patient und lebe damit seit 10 Monaten außer dem Ausschlag recht gut. Ich sehe die anderen Zellgifte als nicht zukunftsfähig. Die verbleibende Lebenszeit soll auch Lebenswert bleiben. Das Tarceva nicht bei allen anschlägt, ist ein Nachteil aber die Tarceva Gemeinde wird immer grösser. Das man Avastin nur in der ersten Linie gibt ist ein Gerücht, wenn der Onkologe bestätigt das es keine Mittel mehr gibt, bekommt man auch Avastin. So ist das mit meinem Arzt ausgemacht und man kann sich immer mit seinem Arzt verständigen. Gruß Wolfgang |
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