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Alt 13.09.2007, 21:00
Juliane1979 Juliane1979 ist offline
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Registriert seit: 27.08.2006
Beiträge: 286
Standard AW: mein Sohn hat Panikattacken

Hallo Nikita,

mit dem Tag der LK-Diagnose meiner Mam bekam ich heftige Angstzustände und Panikattacken. Bei uns war aber fast klar, dass es tödlich ist. Auch bei mir haben die Ärzte alles durchgecheckt (und tatsächlich einen harmlosen Herklappenvorfall entdeckt) bevor die Diagnose: "Ängste" fiel. Psychopharmaka wollte ich nicht nehmen, ich wollte die Angstzustände loswerden. Für den Notfall gab mir mein Hausarzt eine kleine Packung Lorazepam mit, die ich immer bei mir trug, falls ich an irgendeinem unangenehmen Ort einen Angstzustand bekam. Das machte mich schon wieder halb Alltagstauglich, allein das Wissen es dabei zu haben - dazu muss die Diagnose aber gesichert sein. Dann habe ich eine Verhaltenstherapie begonnen, allerdings ging es meiner Ma sehr schnell so schlecht, dass ich mich ganz um sie kümmern musste. Dieses Kümmern ließ erst einmal meine Probleme in den Hintergrund treten und verschwinden. Als meine Ma dann starb, kamen sie zurück. Dann habe ich mit Hilfe des Programmes im Buch "Ängste, Panik und Phobien" Stück für Stück dran gearbeitet. Jetzt, 1 Jahr danach, habe ich sie überwunden.

Ich wünsche Deinem Sohn eine dauerhafte Hilfe. Eine Verhaltenstherapie ist bei Angstzuständen wirklich hilfreich. Neben dem Überwinden dieser Denkmuster erlernt man Entspannungstechniken und den Umgang mit schwierigen Situationen.

lg
Juliane
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  #2  
Alt 14.09.2007, 03:47
Benutzerbild von nikita1
nikita1 nikita1 ist offline
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Registriert seit: 03.03.2007
Ort: am Atlantik
Beiträge: 1.748
Standard AW: mein Sohn hat Panikattacken

Liebe Tanja + Juliane,

danke fuer eure Antwort - dieser Thread hier ist mir wirklich wichtig. Und es ist auch der einzige, wo ich Hilfe suche, denn was die Krankheit an sich betrifft, kann mir kein Forum und kein Mensch der Welt helfen. (ausser den Aerzten natuerlich) - damit muss ich leben.

Doch wenn es um meinen "Kleinen" geht, geht es mir sehr an die Nieren - mit 17 sollte das Leben doch so schoen sein....
Im Moment bin ich sehr aktiv , heute haben wir das Wohnzimmer gemalert - ich habe den Eindruck, je mehr ich wieder machen kann und nicht jammernd auf dem Sofa liege, gewinnt Claudio wieder neuen Mut. Nun habe ich auch wieder Kraft und Lust, ueber sein unaufgeraeumtes Zimmer zu meckern
Die Normalitaet zieht (weigstens oberflaechlich) ein.

Ich weiss, nichts wird sein wie vor der Diagnose und niemand weiss, wie die naechsten Monate ablaufen werden, aber ich bemuehe mich sehr ihm zu vermittlen, dass ich wieder o.k. bin.
Ein bisschen Schwindeln tut ganz gut, ich benutze das Wort "schwindeln", denn wer Krebs in meinem Stadium hat, ist nicht o.k.
Ich darf garnicht daran denken, was passiert , wenn die Krankheit zurueckkommt. Eigenartig, dass ich dabei nicht so an mich denke, obwohl es ja um mich geht - aber der Gedanke, dass der Junge, mein geliebter Junge allein weiterleben muesste, laesst mich vor Angst erstarren.

Liebe Juliane.
Das Buch werde ich mal bei Amazon suchen, oder es mir aus Deutschland schicken lassen. Danke fuer den Tip.

Liebe Tanja,
Kinder sind wir alle, wenn es um unsere Eltern geht, egal wie alt wir sind.
Manche Leute machen sich keine Gedanken, wie unbedachte Worte wehtun koennen - vor allem, wenn der Patient noch lebt und sie verfrueht ihr Beileid aussprechen. Oftmals ist es nur der unbeholfene Versuch, zu verbergen, was man wirklich denkt, naemlich: "Gott sei Dank, hat es mich nicht getroffen" .......... Das sind oberflaechliche Menschen, man sollte sich nicht allzusehr darueber aergern. Sie wissen es nicht besser.
__________________
Liebe Grüße
Nikita


Tapferkeit ist die Fähigkeit, von der eigenen Furcht keine Notiz zu nehmen.
George Patton
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