Eierstockkrebs mit 13

[Linnea]

Liebe Ilse,

es tut mir ungeheuer leid, daß es Deine Tochter so früh erwischt hat! Als Mutter zweier (allerdings noch kleinerer) Kinder kann ich mir ungefähr ausmalen, was Du mit Deiner Tochter zur Zeit durchmachst.

Ich bin selbst an Eierstockkrebs erkrankt und kann Dir nur raten, Dich auch mal im Eierstock-Forum umzuschauen. In den krebsspezifischen Foren hier ist meist mehr los und man erhält schnell kompetente Antworten (jedes Forum hat so seine Experten...).

Außerdem kannst Du Dich beispielsweise in dem Thread "EK-Forum-User stellen sich vor" selbst davon überzeugen, daß die große OP mit der Entfernung der inneren Geschlechtsorgane, des großen Netzes, des Blinddarms und etlicher Lymphknoten die chirurgische Standard-Therapie bei Eierstockkrebs ist. Normalerweise folgt dann die Chemo (gewöhnlich mit der Zytostatika-Kombination Carboplatin/Taxol). Daß in einem frühen (gut operablen) Stadium eine prä-operative Chemotherapie durchgeführt wurde, habe ich zuvor noch nicht gehört, denn normalerweise wird nach der Krebsdiagnose schnell operativ gehandelt.

Daß diese Total-OP von ausgewiesenen Fachleuten durchgeführt wird, ist sehr wichtig. Nicht jedes Krankenhaus ist in diesem Fall geeignet. Aber wenn Du im EK-Forum nach guten Operateuren in Deiner Nähe fragst, wirst Du sicherlich Auskünfte bekommen. Melde Dich einfach mal "bei uns"...

Dir und Deiner Tochter alles erdenklich Gute, Linnea

[rihei]

Hallo Ilse.....
es tut mir sehr leid für deine Tochter und für euch...ich kann mir vorstellen, was das für ein Schock ist......
ich würde an eurer Stelle aber auf jeden Fall noch eine zweit oder sogar Drittmeinung einholen......
was mich verwirrt ist, das du einerseits schreibst der Arzt hätte gesagt, der Krebs ist noch "jung" (ich nehme an damit ist ein sehr frühes Stadium gemeint) er aber andrerseits eine solch radikale OP bei einem so jungen Mädchen vorschlägt....
geht zu einem Onkologen und lasst euch von dem sagen, was er dazu meint......
ich wünsche euch für die nächste Zeit viel Kraft
liebe grüsse
rihei
P.S. ich weiss ja nicht, wo ihr wohnt.....ich kenn in Bergisch Gladbach einen sehr guten Onkologen

[Linnea]

Liebe Ilse,

Zweitmeinungen können nie schaden, da hat rihei vollkommen recht.

Allerdings kann bei EK nur im allerersten Stadium (Figo 1a) von der Total-OP abgesehen werden (hier reicht unter Umständen die Entfernung des betroffenen Ovars). Das genaue Stadium kann allerdings erst während der OP bestimmt werden. Diese Krebsart ist leider sehr aggressiv. Normalerweise wird innerhalb von 14 Tagen die Total-OP durchgeführt. Ich will Dir nicht noch mehr Angst machen, als Du vermutlich ohnehin schon hast, aber es ist schon wichtig zu wissen, womit man es genau zu tun. Es ist anders als bei einem schlechten PAP oder einem langsam wachsenden Krebs. Bei EK ist es gut, wenn radikal operiert wird. Der OP-Erfolg ist ein ganz wichtiger Prognose-Faktor. Ein "Wait and Watch", also eine Beobachtung des Tumors durch häufige Kontrollen, gibt es bei einer Eierstockkrebsdiagnose nicht.

Daß dieser Krebs zu den schnell wachsenden gehört, bedeutet auf der anderen Seite, daß er mit einer adjuvanten Chemotherapie in der Regel sehr wirkungsvoll bekämpft werden kann. So können die Krebszellen, die möglicherweise nach der Entfernung allen sichtbaren Tumorgewebes bei der OP noch im Körper sind, durch die Chemo unschädlich gemacht werden (in frühen Stadien ist die Heilungschance recht gut).

Eine ehemalige EK-Forum-Nutzerin hat eine sehr gute Seite zu EK aufgebaut, auf der Du Dich zu den üblichen Therapien, Stadien-Einteilungen etc. informieren kannst. Ergänzend stelle ich Dir noch einen Link zu der Info-Seite meiner "Heimatklinik" ein (dort unter Patienteninformation, Eierstockkrebs).

http://www.ovarialkarzinom.de.vu

http://www2.uni-jena.de/ufk/Frauenheilkunde/start.htm

Beste Grüße, Linnea

[Norma]

Hallo Ilse,

ich habe jetzt deinen Beitrag etwa 10x gelesen; habe eine Nacht darüber geschlafen und noch einmal gelesen.
Und sie sind geblieben... meine Zweifel.

Also, liebe Ilse, dein Beitrag ist für mich absolut nicht schlüssig; sorry.
Es gibt da für mich nicht nur Irritationen, es gibt da sogar Zweifel an dem Wahrheitsgehalt.
Deshalb bitte ich dich schon im Voraus um Entschuldigung, falls ich da falsch liege und du dich nur extrem unglücklich ausgedrückt haben solltest.

Hier die Begründung für meine Zweifel:

Du schreibst:

Sie hat gerade angefangen zu Menstruieren, worauf sie sehr stolz ist,
Ihr Busen wächst schon und sie hat einen Flaum auf dem Schamhügel.

Mhhh, Ilse, ich bin auch Mutter einer Tochter, aber was die Diagnose Eierstockkrebs mit so einer Aussage zu tun hat, entzieht sich meiner Kenntnis. Findest du nicht auch, dass dieser Satz "fehlplaziert ist ?".

Dann schreibst du:

Aber weil sie eh langsam fällig war hab ich nen Termin beim Gynäkologen gemacht.

Sie war langsam FÄLLIG???
Sorry, Ilse, mir dreht sich gerade der Magen um...

Auch deine nächste Aussage macht mich stutzig.
Du schreibst nämlich:

Aber zur Vorsicht hat er Vanessa zur Tumorgrafie geschickt

Es gibt definitiv keine Untersuchung, die sich Tumorgrafie nennt!

Nächste Aussage von dir ist:

Vanessa hat das alles so tapfer über sich ergehen lassen. nur das man
ihr ihren Scham rasiert hat fand sie nicht so klasse.

Und wieder bin ich irritiert, warum die Intim-Rasur (welche ja unumgänglich ist) von dir extra erwähnt wird.

Aber es geht ja noch weiter; du schreibst:

Zum Glück noch sehr junger Krebs.

Spätestens JETZT fange ich an, an dem Wahrheitsgehalt deines Beitrages zu zweifeln.
Krebs kann man nicht in jung oder alt einteilen; kein Arzt in Deutschland wird dir so etwas gesagt haben.

Aber selbst, wenn du dich nicht anders ausdrücken konntest: der nächste Satz von dir widerspricht sich dann.

Du schreibst nämlich:

Zuerst bekommt Vanessa aber jetzt eine Chemo um zu verhindern das
der Krebs streut.

Ilse, wenn der Krebs bei Vanessa noch "ganz jung" ist, dann ist eine neoadjuvante Chemo nicht "First Line"!

Auch deine letzte Aussage irritiert mich; da schreibst du nämlich:

Vanessa hat sehr große Angst vor den Folgen der OP.

Sie hat Angst vor den Folgen der OP???
Also keine Angst vor der neoadjuvanten Chemo, die ja ZUERST erfolgen soll???

Fazit:
Du merkst, ich habe deinen Beitrag wirklich auseinandergepflückt.
Aber dies ist ein öffentliches Forum; gerade das Forum "Krebs bei Kindern" gehört einer überaus sensiblen Kategorie an. Wer hier schreibt, hat wohl das allermeiste Mitgefühl aller Lesenden. Gerade deshalb finde ich es wichtig, dass Mitteilungen über eine Krebserkrankung beim eigenen Kind nach bestem Wissen und Gewissen verfasst werden.
Bei dir vermisse ich gleich zwei Dinge:

1. die Sensibilität
2. das Wissen bei Krebs

Aber wie gesagt: falls ich mich irre, entschuldige ich mich vielmals.

Liebe Grüße
Norma
Diagnose Brustkrebs Nov. 2001
Diagnose Darmkrebs Juni 2007 bei meinem Mann (zur Zeit Chemotherapie)
UND: über die Behandlung bei Eierstockkrebs durch die Erkrankung einer guten Freundin bestens informiert...

[Linnea]

Liebe Norma,

ich muß gestehen, daß sich mir dieser Verdacht auch unterdessen aufgedrängt hat. Am Anfang habe ich mir noch gedacht: Naja klar ist man durcheinander und da rutschen einem vielleicht auch mal solche unsensiblen Formulierungen raus. Und für viele Leute ist dieses "Wissensgebiet" auch erstmal ein undurchdringlicher Dschungel, bestehend aus einem niegehörten Vokabular und tausenderlei z.T. einander widersprechender Aussagen. Aber wenn man dann so eine unstimmige Krankengeschichte präsentiert, viele Informationsangebote in diesem Forum und jenseits davon ungenutzt läßt und sich gar nicht mehr meldet...
Also, ich bin selbst erst seit kurzem in diesem Forum und vielleicht, was solche Geschichten angeht, noch zu naiv... ich kann mir immer nicht vorstellen, warum man sich so etwas ausdenken sollte, aber - wie gesagt - mein Eindruck deckt sich inzwischen mit Deinem...

Liebe Grüße, Linnea

[daju]

Auch ich hatte schon beim ersten Lesen genau die gleichen Gedanken wie Norma. Auch ich habe soviele Ungereimtheiten entdeckt und kann einfach nicht glauben dass "diese Geschichte" wahr ist.

Ich hatte mich damals aber nicht getraut das so zu schreiben und habe jetzt gelesen dass ich nicht alleine mit meinen Zweifeln bin.

Ehrlich gesagt hoffe ich ich liege falsch , denn wenn sich Jemand so eine Geschichte ausdenken sollte um Aufmerksamkeit zu erlangen dreht sich mir (mit einem wirklich an Krebs erkranktem Kind) der Magen um.