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  #1  
Alt 17.08.2007, 10:10
Benutzerbild von staufda1
staufda1 staufda1 ist offline
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Standard AW: Meine Mutter lehnt Chemo ab

Hallo Bela,

wenn Deine Mutter einen Her2 neu positive Tumor hatte sollte sie UNBEDINGT Herceptin erhalten. Das ist keine Chemo im eigentliche Sinne sondern es sind Antikörper welche die Her2 Rezeptoren für den Wachstumsfaktor blockiert. Die Therapie hat in der regel weit weniger schlimme nebenwirkungen als eine Chemo. Einzig das Herz sollte überwacht werden, weil es Frauen gibt welche damit probleme bekommen haben.
Hier mehr Infos darüber:http://www.leben-wie-zuvor.ch/v/medi...on16112006.pdf

Die Behandlung von Her2 neu positivem Krebs mit der AHT ist veraltet.

Es ist besonders Wichtig dass Deine Mutter weitere Therapien macht weil:
1. Her2 neu positive Tumore aggressiv sind und auch kleinste Tumore bereits streuen können
2.bereits eine Micrometastase in einem Lymphknoten hatte und Fernmetastasen, gerade bei her2 neu positivem Krebs, sogar bei "sauberen" Lymphknoten vorkommen können.

Ich hoffe Du kannst Deine Mutter wenigstens zu einem versuch überreden

Liebe Grüsse

Daniela
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  #2  
Alt 17.08.2007, 10:24
Gloria-Beetle Gloria-Beetle ist offline
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Beiträge: 1.020
Daumen hoch AW: Meine Mutter lehnt Chemo ab

Hallo Bella,

Ich schließe mich meiner Vorschreiberin an. Herceptin sollte Deine Mutter auf jeden Fall bekommen. Zu einer klassischen Chemo kurz mein Fall:

Nachdem meine Diagnose feststand: Brustkrebs mit Metas im Knochenmark und im Magen, plus befallener Lymphknoten war ich entsetzt, als der Arzt mir sagte: Bei Ihrem Zelltyp verspricht eine klassische Chemo so gut wie keinen Erfolg, aber ihr Tumor ist hoch-östrogenabhängig, wir haben eine gute Chance mit einer AHT. Das ist jetzt 1 1/2 Jahre her. Nach der OP fing ich direkt mit Femara an und bis auf Knochenschmerzen geht es mir gut und nach Aussage meines Arztes ist meine Erkrankung quasi zum Stillstand gekommen.

Manchmal denke ich, dass die nicht mögliche Chemo mein Glück war, denn mein Körper konnte und kann ohne Schwächung des Immunsystems durch die Chemo selber kämpfen.

Wichtig ist auf jeden Fall eine zweite Meinung einzuholen.

Ich wünsche Dir von Herzen, dass Deine Mutter die richtige Behandlung bekommt.

Liebe Grüsse auch an Deine Mutter

von

Gl ria

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  #3  
Alt 17.08.2007, 10:35
Sternzeichen Sternzeichen ist offline
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Beiträge: 56
Standard AW: Meine Mutter lehnt Chemo ab

Hallo Bela,

überreden kannst du deine Mutter sicher nicht. Die Ärzte sollten ihr aber wohl die Aussichten, das pro und contra klar darlegen. Ich habe bei dem Wort Chemo sofort nein gesagt nach meiner zweiten OP. Chemo ist wohl für Jeden mit Horror verbunden. Als mir aber gesagt wurde, dass die Chancen mit Chemo besser stehen, es wurde von 10% gesprochen, - 11 befallene von 22 entnommenen Lymphknoten - war's eigentlich keine Frage. Ich hab mich dann auch mit dem Thema befasst und einiges gelesen. Als ich dann wusste, dass G 3 außerordentlich schlecht ist, hab ich mich dem gestellt. Ich will ja in ein paar Jahren noch sehen, wie meine Kinder heiraten oder auch nicht, denn heiraten ist ja wohl out. Ich hab die Ärzte auch gefragt, was es heißt, dass der Krebs gestreut hat und hab mir das mit der Zellteilung erklären lassen.

Vielleicht sollte sie erst einmal zur Ruhe kommen, die Diagnose akzeptieren oder Erfahrungen austauschen. In so einem Moment ist man total überfordert, die Gedanken überschlagen sich. Das bisherige Leben läuft wie ein Film vor einem ab...

Ich habe allerdings auch eine Frau kennengelernt, die 74 Jahre alt ist und sie hat die Chemo abgelehnt, weil sie sagte, sie hätte doch ihr Leben gelebt, es könne nicht Jeder 100 werden. Das muss man dann wohl auch respektieren.
Es ist keine einfache Entscheidung, die Jeder für sich treffen muss.

Vielleicht ist es auch sinnvoll, eine zweite Meinung einzuholen.

Ich wünsch euch von Herzen alles Gute

Sternzeichen
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  #4  
Alt 17.08.2007, 11:02
Benutzerbild von Kimmy07
Kimmy07 Kimmy07 ist offline
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Ort: Chur
Beiträge: 414
Standard AW: Meine Mutter lehnt Chemo ab

Hallo Bela,

ich kann Deine Mutter gut verstehen. Als bei mir die Diagnose endlich (2 Monate vorher als Fibroadenom fehldiagnostiziert) gestellt wurde, sagte das erstbehandelnde Brustzentrum: OP und Bestrahlung. Von Chemo war nie die Rede, obwohl der Tumor schon als Her2Neu und G3 klassifiziert. Bei der Zweitmeinung hiess es: Chemo OBLIGAT, und zwar vor OP. Da wollte ich auch nicht. Als ich mich dann dazu durchgerungen habe, wollte ich nur eine Chemo, von der keine Haare ausfallen Du siehst, jeder reagiert ähnlich.....

Den Vorrednern kann ich mich nur anschliessen, Herceptin auf alle Fälle. Allerdings kriegt man mit dem Herceptin keine Mikrometastasen, da muss sie "normale" Chemo machen.

Wie alt ist denn Deine Mutter? Sonst gesund? Frag sie doch mal, was sie vom Leben noch erwartet und wie lange sie leben möchte. Das sagt doch dann eigentlich alles. Meine Schwiegermutter zum Beispiel sagte, sie würde sich operieren lassen und auch keine Chemo wollen. Die Konsequenzen sind bewusst gewesen.

Ich denke, aus ethischer Perspektive ist das allein ihre Entscheidung. Allerdings sollte man ihr alle Optionen aufzeigen und vor allem die Konsequenzen erklären!!! Und vor allem muss sie das verstehen! Dafür braucht es ein paar Tage, das brauchte ich auch. Allerdings würde ich nicht zu lange warten, im Gegensatz zur allgegenwärtigen Meinung denke ich, dass die Zeit eilt. Wer will schon Metastasen wenn es sich vermeiden liesse?

Wünsche Dir und Deiner Mutter alles Gute,
K.
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