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  #1  
Alt 03.05.2007, 11:04
Phönix1000 Phönix1000 ist offline
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Registriert seit: 25.02.2007
Beiträge: 3
Standard AW: Gott, Glaube und Krebs....

Hallo zusammen!
Finde Eure Beiträge sowie dieses Thema sehr schön,vor allem aber sehr wichtig.Leider wird gerade Heutzutage das Thema Glaube oft totgeschwiegen,und leider sehr oft belächelt,wenn man sagt,ich glaube.
Es zählt nur noch der Augenblick,nur das was greifbar ist.Gut das ist auch alles real,wie man heute sehr gern zu sagen pflegt.
Nur,hätte man den Glauben nicht?gäbe es dann eine Hoffnung?
Gut,der Realist würde jetzt sagen,glauben heisst nicht wissen,aber,muss man alles wissen um zu verstehen?
Warum bitte stürzen sich leider gerade Heutzutage so viele gerade junge Menschen in den Tod?Ich denke,weil sie an nichts mehr glauben,oder vielleicht niemals geglaubt haben,daran,das es auch wieder hell werden kann,das es wieder aufwärts gehen kann nach einem dunkel.
Würde ihnen von klein auf ein Glaube vermittelt,so hätten sie etwas woran sie sich festhalten könnten,was ihnen Kraft gibt,zumindest das Gefühl,ich bin nicht alleine.
Spreche da aus eigener Erfahrung,denn auch ich stand kurz davor,das ich dachte,wofür noch?wofür kämpfen,wofürden Schmerz noch ertragen.
Wollte mein Leben wegwerfen,aber da gab es noch etwas,ja,da war mein Glaube,mein Glaube,das ich das nicht darf,das ich das tragen muss,was mir auferlegt wurde.Denn es wurde mir geschenkt mein Leben,und ich glaube auch,das gerade das unsere für uns bestimmte Prüfung ist.
Habe eine sehr schöne Passage von Rheinhard Fendrich gehört,die mir jedesmal die Tränen in die Augen zaubert,wenn ich sie höre.
Werde versuchen sie Euch zu schildern.
Ein junger Mann ging einsam und schweren Herzens am Strand entlang,und sah zwei Fußspuren im Sand,er fragte Gott,was dies bedeutet?
Gott sprach zu ihm,seid dem Du Dich für mich entschieden hast,hab ich Dich begleitet,da wurde der Mann ganz still und ging weiter.Er wurde sehr nachdenklich und traurig,und erinnerte sich zurück an die schwere Zeit in seinem Leben,und sah in Gedanken nur noch eine Fussspur im Sand,er erschrak,und ihm wurde klar,das das die schwerste Zeit in seinem Leben war.
Er fragte Gott,warum er nur eine Fußspur sehe,und fragte Gott,warum hast Du mich in dieser schweren Zeit verlassen?
Gott sprach zu ihm,......ich habe dich nie verlassen,da,wo du nur eine Fußspur siehst,DA HABE ICH DICH GETRAGEN.
Wo ein Glaube,da ein Weg,und es gibt immer einen Weg aus dem dunkel.
Es gibt viele Religionen,und egal wie wir das höhere auch nennen mögen,es gibt eine höhere Macht,und wir alle sind nur der Regentropfen in diesem unendlichen Ozean.
Wünsche Euch ALLEN viel Kraft,und das Euch IMMER ein Licht zufliessen mag,sollte mal ein dunkel kommen.
Sorry,aber ich musste in meinem Herzen mal ein Ventil öffnen.
Und etwas muss ich noch loswerden,....EIN TROPFEN LIEBE IST MEHR ALS EIN OZEAN AN WILLE UND VERSTAND
Lieben Gruß Phönix 1000
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  #2  
Alt 04.05.2007, 12:58
Beene Beene ist offline
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Standard AW: Gott, Glaube und Krebs....

Hallo Ihr Lieben,

ich habe mir vorhin nochmal den Link von Birgit angeschaut (obwohl ich ihn schon kannte) und gemerkt, wieviel Wahrheit dahintersteckt !

Ich hatte nie das Gefühl, dass Gott mich verlassen hat, egal wie schlimm es war in meinem Leben.
Im Jahr 2000 hatte ich eine Gehirnblutung (inoparabel, weil direkt am Hirnstamm) und die Ärzte sagten mir, dass sie nichts tun können, dass sie nicht wissen, ob die Blutung zum Stillstand kommen wird, dass ich immer müder werden kann und irgendwann einfach einschlafen werde, dass ich evtl. am nächsten Tag nicht mehr sein werde.... Ich hatte KEINE Angst. Ich hatte ein Gefühl der Geborgenheit und innerer Ruhe, das ich körperlich spüren konnte ohne dass ein anderer Mensch bei mir war. Ich hätte gehen können, ohne Angst und Panik. Es war nicht sein Wille und ich durfte bleiben (obwohl ich ein Jahr lang unter den Begleiterscheinungen unendlich gelitten habe, Dauerschwindel, Dauerkopfschmerz, Sehstörungen, usw...). Ich habe keine Angst mehr und weiß, dass jemand da ist

Heute habe ich schon viel geweint, gestern war ein schwarzer Tag im "Krebsland", mein Vater bekam eine niederschmetternde Diagnose, heute wird meine Tante an der Brust operiert und ich bin ziemlich am Boden.... Und doch merke ich, dass ich auch traurig sein darf, dass ich auch hier "aufgefangen" werde und dass ich auch wieder Kraft erhalten werde, um zu lachen !
In China glaubt man, dass kein Ding ohne ein anderes existieren kann (Yin und Yang Theorie), ich weiß für mich, dass ich niemals wüßte, wie schön das Lachen sein kann, wenn ich nicht auch das Weinen kennen würde und wie schön die Helligkeit strahlt, aber nur weil man auch die Dunkelheit kennt. Vielleicht ein wenig zu philosophisch....

Vielleicht trägt mich der liebe Gott ja heute sogar ein kleines Stück auf dem Weg

Beene
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  #3  
Alt 05.05.2007, 01:32
Beene Beene ist offline
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Beiträge: 148
Standard AW: Gott, Glaube und Krebs....

Hallo,

jetzt haben hier so viele Menschen vom Glauben erzählt und geschrieben... Ich bin ganz froh, dass ich nicht so alleine dastehe und wie Werner auch meinte: Manche denken echt ich hätte einen Spleen oder will irgendwen missionieren........ Nein, das will ich nicht ! Jeder darf/soll/kann seinen Glauben leben (oder keinen Glauben leben), ganz nach Belieben, es ist bestimmt nicht meine Aufgabe, dafür zu sorgen, dass jeder Gottes Hilfe annimmt, ich kann aber erzählen, dass ich seine Hilfe annehme und es mir gut tut

Was mich ja wirklich interessiert: Wie sprecht Ihr zu Gott oder zu dem an den Ihr glaubt ? Regelmäßig ? Laut ? Leise ? Alleine ? In Gesellschaft ? In normalen Worten ? Mit Gebeten ? Zu bestimmten Zeiten oder in Not ? In der Kirche ? Wie antwortet Gott Euch ??

Ich bete in aller Regel zusammen mit meinen Kindern jeden Abend laut, d.h. manchmal sprechen wir vorgegebene Gebete, manchmal reden wir frei und jeder sagt, was er/sie möchte oder was wichtig ist. Wir bitten jeden Abend für einen (oder mehrere) "besonders wichtige Menschen", manchmal für Opa, manchmal für hungernde Kinder in Afrika, manchmal für Freunde, je nachdem wer/was uns wichtig erscheint.... Das ist ein schönes Ritual, finde ich.....

Ich spreche oft auch alleine zu Gott, wenn ich im Auto unterwegs bin z.B., ich rede, wie mit einem guten Freund, ganz einfach, wie mir der Schnabel gewachsen ist......

Ich gehe auch manchmal in die Kirche (eher unregelmäßig), da ist mir eine besondere Atmosphäre und auch die "Nähe" zu Gott bewusst, aber ich kann mich dort immer sehr schwer konzentrieren auf das, was ich sagen möchte....

Ich spreche jeden Tag zu Gott, nicht nur, wenn ich in Not bin und das schon ziemlich lange..... seit meiner Jugend eigentlich, nicht erst seit der Krebs bei uns eingekehrt ist !

Vor einigen Jahren hat in der Wohnung über mir eine Pastorin gewohnt. Sie war genauso alt wie ich und wir hatten eine nette Freundschaft. Sie hat mich manchmal zu Gesprächskreisen eingeladen, da haben wir gesungen, geredet, aus der Biebel gelesen, gebetet, usw. Es war immer eine ganz angenehme Atmosphäre....

Gott antwortet mir oft und auf vielfältige Weise (das glaube ich ganz fest) und ich nehme daraus Kraft mit und Stärke und manchmal auch einfach nur Wissen.....

Wie ist das bei Euch ??

Liebe Grüße an Euch alle
Beene
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  #4  
Alt 07.05.2007, 17:15
Melikre Melikre ist offline
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Standard AW: Gott, Glaube und Krebs....

Hallo an alle,

Ich hab mir nicht alle Beiträge zu diesem Thema durchgelesen und wollte nur meine Situation dazu nur kurz schildern. Ich bin davon überzeugt, dass es Gott gibt und würde mich selbst auch als "gläubig" bezeichnen. Allerdings ist es bei mir so, dass ich seit meiner Krankheit an das Thema Glaube nicht mehr wirklich denke. Auch wenn es hart klingen mag......mein Kopf ist einfach mit anderen Dingen gefüllt zurzeit.
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  #5  
Alt 07.05.2007, 23:56
Beene Beene ist offline
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Standard AW: Gott, Glaube und Krebs....

Hallo Melikre,

habe staunend Deinen Beitrag gelesen.... Was meinst Du mit:....ich denke nicht an das Thema Glaube ?? Meinst Du, dass Du keine Zeit hast zum beten oder sowas ? Denkst Du nie an Gott ??
Ich denke, Gott weiß schon, dass Du im Grunde Deines Herzens an ihn glaubst und er wird sich Dir immer wieder in Erinnerung rufen, schau nur genau hin

@alle anderen:
Ich habe heute einen Regenbogen gesehen, er war so wunderschön, dass ich ganz gerührt war und staunend dagestanden habe. Dann fiel mir ein, dass es eine Geschichte in der Bibel gibt, in der Gott sagte: Immer wenn Ihr einen Regenbogen seht, denkt an mein Versprechen.....
Tja, leider fiel mir partout nicht ein, wo das steht und welches Versprechen gemeint war. Ich wollte jetzt auch nicht völlig konfus in der Bibel suchen, also rief ich eine gute Freundin an (Theologin) und fragte sie. Sie wusste es leider nicht, meinte nur, es ist im alten Testament....

Das reichte mir nicht, ich wollte es genauer wissen und habe noch zwei (bibelfeste) Leute gefragt, von denen ich dachte, dass sie es wissen könnten, keiner wußte es genau.

Dann sagte heute beim Abendessen meine vierjährige Tochter zu mir (sie hatte meine Telefoniererei mitbekommen):
Ach übrigens Mama, die Sache mit dem Regenbogen steht bei Noah und der Arche !! Ich bin fast vom Stuhl gefallen..... sie hat ihre Kinderbibel angeschleppt und mir ein Bild gezeigt von einem Regenbogen und es stimmte, es ist die Geschichte von Noah und der Arche !
Als nämlich die Flut vorbei war und Noah wieder auf festem Land stand, schickte Gott einen Regenbogen und hat versprochen, dass er nie wieder alle Menschen durch eine Flut vernichten wird, daran sollen wir immer denken, wenn wir einen Regenbogen sehen !

Wow, ich bin echt immer noch ganz stolz auf meine "Kleene", und der Regenbogen war wirklich wunderschön und hat mich ganz doll glücklich gemacht !!!!

Ich schicke Euch deshalb auch ein bisschen "Regenbogenglücksgefühl" !!
Beene

Geändert von gitti2002 (08.02.2015 um 23:39 Uhr) Grund: Vollzitat entfernt
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  #6  
Alt 08.05.2007, 14:28
Melikre Melikre ist offline
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Beiträge: 82
Standard AW: Gott, Glaube und Krebs....

@Beene,

Natürlich denke ich an Gott, nur nehme ich mir die Zeit zum beten nicht (muss zugeben dabei war ich schon immer sehr nachlässig ).
Ich weiß, dass Gott existiert für mich da ist usw....aber ich tue so gut wie nichts für meine Beziehung zu ihm. Ich weiß leider nicht wie ich es besser beschreiben soll
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  #7  
Alt 08.05.2007, 16:56
aufwärtselke aufwärtselke ist offline
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Registriert seit: 22.02.2005
Ort: NRW
Beiträge: 31
Standard AW: Gott, Glaube und Krebs....

ihr lieben,

habe erst jetzt den wunderschönen thread gefunden, war lange nicht im kompass lesen
ich möchte euch eine (von vielen) meiner in den letzten jahren erlebten geschichten erzählen
der mann meiner schulfreundin, wir sind seit 33 jahren befreundet verstarb vor 11 jahren an lungenkrebs....meine freundin stürzte ins bodenlose und ich hatte mehrere jahre angst und sorge um sie und ihren damals 9jährigen sohn...aber meine worte erreichten sie nicht, die mauer um sie herum war soooo dick ....an dem tag, an dem ihr mann geburtstag hatte ist sie aus verzweiflung auf einen runden geburtstag gegangen, sehr widerwillig, aber immerhin....
und hat dort ihren jetzigen mann kennengelernt, den sie zunächst nicht an sich rankommen gelassen hat...
zwei monate später schenkte ich ihr das gedicht von m.fishback zu ihrem geburtstag ....und die liebe der beiden fand einen weg zueinander...
auf ihrer kirchlichen trauung mit ihrem jetzigen mann, wurde ich von beiden gebeten es als lesung vorzutragen....(ich mit chemokurzen haaren und auch mit diesem gedicht im herzen)
während der trauung zog ein heftiges gewitter auf und bei dem ja-wort hörten wir einen riesigen total heftigen donnerschlag..fast alle schauten betroffen,nur ich nicht, ich lächelte und sagte: da ist dem R.(erster mann) von meiner freundin eeeeendlich ein stein vom herzen gefallen, dass seine geliebte frau wieder glücklich wird...
dieses gedicht auf einer kleinen karte fand meine freundin während meiner krankheit in einer total abgelegenen kapelle in england und hat es mir in meiner krankheit mitgebracht....
diesbezüglich haben wir uns nur angestrahlt...
allerdings löste es auch einen lachkrampf in mir aus..es war in englisch(ich und englisch ) aber ich kannte es ja...

ich könnte euch noch gaaaanz viele solcher geschichten erzählen....


und egal was ich insbesondere in den letzten ungefähr sieben jahren erlebt habe...der glaube hat mich getragen und ist ein so unbeschreibliches wunderschönes gefühl...und wenn es mir noch so "dreckig" ging es hat alles seinen sinn..

alles liebe euch allen
__________________
elke
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