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  #1  
Alt 14.03.2007, 14:06
ulla46 ulla46 ist offline
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Standard AW: Viele Fragen und finde keine Antworten oder Lösungen ...

Liebe Siv,
der Krebs bringt alle Betroffenen in einen Ausnahmezustand mit vielen Ängsten und Unsicherheiten. Das beste Mittel dagegen ist meiner Erfahrung nach eine Konzentration auf die Fakten. Dann kommen auch keine dubiosen und Angst auslösende "Prognosen" zustande. Wenn das CT ausgewertet ist, werden sicherlich Entscheidungen bezüglich der Therapie fällig. Dann würde ich auf jeden Fall mit einem Arzt sprechen. Ich habe das Gefühl, das ist ganz wichtig für dich, damit du mehr Klarheit bekommst und mit der Krankeit besser umgehen kannst. Deine Frage: Was ist richtig für meine Eltern? wirst du niemals beantworten können. Wie auch? Aber die FRage, was ist das beste für dich in diesem Fall, kannst du vielleicht beantworten und wenn es für dich gut ist, mehr Infos zu erhalten, dann hol sie dir.
Ich bin selbst auch betroffen und Mutter von 2 erwachenen FRauen und wir haben nach der Diagnose uns zusammengesezt und darüber gesprochen wie es weiter gehen soll. Ich habe meine Vorsorgevollmacht und mein Patiententestament aktualisiert und wir habe uns versprochen, offen und aufrichtig miteinander zu sein. Das hat sehr geholfen und uns viel Nähe gebracht.
Ich hoffe, du kannst damit etwas anfangen. Ich wünsche dir, deinem Vater und deiner Familie alles Gute auf dem schwierigen Weg!
Ulla
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SPK 2005, ED T4, Nx, Mx, G2. Chemo und anschl. Chemoradiatio bis Ende 2005. Seitdem ohne Befund.
www.mein-krebs.de
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  #2  
Alt 14.03.2007, 19:14
Benutzerbild von _Viola_
_Viola_ _Viola_ ist offline
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Standard AW: Viele Fragen und finde keine Antworten oder Lösungen ...

Hallo Siv,

gleich erst mal zu Deinen Fragen.

Der Pflegedienst wurde von der Klinik beauftragt. Auch die Ernährungsberaterin wurde uns von dort vermittelt. Vorher hatte ich schon mit unserem Hausarzt gesprochen, der hätte das auch veranlasst.

Ich drücke die Daumen, dass bei der CT nichts gefunden wird. Sonografie wurde bei meinem Vater auch immer gemacht, aber nicht um eventuelle Metastasen festzustellen. Da ging es eher um die Organe wie Nieren, Leber etc.

Man merkt, wie Du mit Dir ringst. Gewissheit wirst Du allerdings erst haben, wenn Du mit den Ärzten gesprochen hast. Für mich wäre es unerträglich gewesen, wenn ich nicht genau über alles bescheid gewusst hätte. Meine Eltern waren froh, dass ich das alles in die Hände genommen habe. Mein Vater hat immer darauf bestanden, dass ich bei den Besprechungen dabei bin. Wenn ich arbeiten musste, hat er den Termin verschoben. Die Ärzte fanden das auch alle in Ordnung. Auch habe ich von allen Untersuchungen bzw. von den jeweiligen Befunden Kopien gemacht.

Als mein Vater dann nach Dessau in die Klinik gekommen ist, war das von großem Vorteil. Sie hatten gleich alle Befunde vorliegen und mussten nicht erst mit Magdeburg kommunizieren.

Zu den "Halbgöttern in Weiß" kann ich nur sagen, dass auch meine Eltern großen Respekt vor den Ärzten hatten. Aber das sind auch nur Menschen wie wir. Und wenn ich der Meinung war, dass die Behandlungsmethoden, besonders die Medikationen, nicht in Ordnung waren, dann habe ich das den Ärzten gesagt. In Magdeburg bin ich dabei auch mal etwas lauter geworden, aber dann ging es auch anders. Auch ein Arzt kann Fehler machen und er hat es dann auch eingesehen und mein Vater hat andere Medikamente bekommen. Man darf sich nur nicht alles gefallen lassen. Im Dessauer Klinikum hatten wir diese Probleme nicht. Zum Glück hatten bzw. haben wir ein sehr gutes Verhältnis zu unserem Hausarzt. Wenn ich Fragen hatte, dann war er immer für uns da. Ich konnte ihn jederzeit anrufen und wir haben dann alles besprochen.

Die Entscheidung kann Dir keiner abnehmen. Aber ich verstehe nicht, warum Deine Mutter und Schwester was dagegen haben, wenn Du mit dem Arzt sprichst. Den Kopf in den Sand stecken ist bei dieser Krankheit nicht angebracht.

Es tut mir sehr leid, dass Du in dieser Lage bist. Ich würde Dir sehr gern helfen. Handle einfach nach Deinem Gefühl. Du wirst Dich sicher für den richtigen Weg entscheiden. Ich drücke Dir die Daumen.

Alles Gute für Dich, Deine Familie und Deinen Vater!

Liebe Grüße
Viola
__________________
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  #3  
Alt 21.03.2007, 01:10
Siv Siv ist offline
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Registriert seit: 09.03.2007
Beiträge: 6
Standard Keine Fragen mehr ...

Hallo,

ich möchte allen danken, die mir hier versucht haben zu antworten, zu helfen, mich zu unterstützen.

Jetzt brauche ich keine Fragen mehr stellen. Mein Vater ist in der Nacht von Freitag auf Samstag gestorben. Einfach so. Plötzlich.

Donnerstags habe ich mit meiner Mutter noch darüber gesprochen, dass ich Antworten brauche.
Ich habe ihn besucht, er war im Vergleich zu den Tagen zuvor nicht mehr apathisch, sogar richtig lebendig, hat sich wieder an den Gesprächen beteiligt. Ich hatte das Gefühl, er hatte wieder Lebensenergie gefunden.

Freitags kamen die Ergebnisse, CT keine Metastasen, auch die weiteren Untersuchungen sahen soweit gut aus.

Nachts um 2:30 Uhr kam der Anruf meiner Mutter. So habe ich sie noch nie erlebt. Völlig fassungslos, voller Schmerz, in Tränen aufgelöst. Und ich habe es gar nicht glauben können. Ich habe nur funktioniert. Es ist irgendwie immer noch nicht bei mir richtig angekommen. Er ist nicht an den Folgen des Tumors gestorben. So wie es aussieht, war es ein Schlaganfall. Aber das macht es auch nicht besser.
Wir sind ins Krankenhaus und haben uns von ihm verabschiedet. In seinem Zimmer. Bis morgens um 7:00 Uhr sind wir geblieben, dann sind wir gegangen. Wir wollten nicht erleben, wie er abgeholt wird.

Am Donnerstag ist die Beerdigung. Ich weiß noch nicht, wie ich die überstehen werde.

Bis jetzt waren wir mit Formalitäten beschäftigt, richtig zur Ruhe gekommen bin ich / sind wir noch nicht. Es ist alles so surreal.

Werde mich hier sicherlich nochmal melden, aber jetzt muss ich Schluss machen, ich kann nicht mehr.

Grüße,

Siv
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  #4  
Alt 21.03.2007, 10:47
ulla46 ulla46 ist offline
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Liebe Siv,
mir fehlen die Worte, deshalb nur ein stiller Gruß...
Ulla
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  #5  
Alt 21.03.2007, 16:15
elke64 elke64 ist offline
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Standard AW: Viele Fragen und finde keine Antworten oder Lösungen ...

Liebe Siv,
ich möchte Dir mein tief empfundenes Beileid ausdrücken. Niemand kann deinen Vater zurückbringen, aber vielleicht erleichert der Gedanke, dass Du mit Deiner Trauer nicht alleine bist. Für den traurigen Tag, der Dir noch bevorsteht, wünsche ich Dir viel Kraft. Fühl Dich gedrückt.
Ein stiller Gruss
Elke
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  #6  
Alt 21.03.2007, 18:58
irmgard05 irmgard05 ist offline
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Standard AW: Viele Fragen und finde keine Antworten oder Lösungen ...

Liebe Siv, auch von mir für dich und deine Familie ein stiller Gruß. Irmgard
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  #7  
Alt 22.03.2007, 15:02
HeikeHH HeikeHH ist offline
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Beiträge: 127
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Liebe siv,

auch von mir mein herzliches Beileid, es tut mir so leid für euch. Viel Kraft sende ich dir und deiner Familie für diese schwere Zeit.
Heike
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