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#1
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AW: wir zu sensibel oder andere zu unsensibel
Ich bin Angehörige, meine Schwester ist krebskrank. Ja, auch ich bin sensibler geworden und achte im Umgang mit anderen Menschen mehr auf das, was ich sage. Ich möchte niemanden verletzen. Oftmals sagt man etwas daher und ahnt nicht, dass der andere es - weil er eben in einer ganz bestimmten Sitaution ist- ganz anders aufnimmt. Ich konfrontiere aber auch meine Mitmenschen mit meiner Situation als Angehörige, ich rede darüber, dass meine Schwester krank ist und Krebs hat. Ich möchte nicht, dass Krebs totgeschwiegen wird. Ich habe die Vorstellung, dass das auch ein Beitrag von mir ist, meiner Schwester und allen krebskranken Menschen zu helfen. Sie sollen mit ihrer Krankheit dazugehören und nicht vergessen werden, nur weil sie Krebs haben.
Mary |
#2
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AW: wir zu sensibel oder andere zu unsensibel
liebe nicole,
kein mensch kann zu sensibel sein. wir kranke empfinden einfach anders, weil unser leben enfach anders geworden ist. ich lass das in der zwischenzeit an mir ablaufen. ich bin halt so und basta. wer mich zu sensibel hält, der soll einen bogen um mich machen und es bleiben noch genug übrig, die mich und auch sicher dich verstehen. kopf hoch . liebe grüße gl ria |
#3
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AW: wir zu sensibel oder andere zu unsensibel
Liebe Mary
ich denke nicht allein die Erkrankten verändern sich sondern auch die Angehörigen. Bei den Angehörigen ist die Angst denjenigen zu verlieren und die Krebsbetroffenen haben Angst zu verlieren und dadurch zu sterben. Liebe Gloria ich habe viele die mich so nehmen wie ich bin auch wenn sie mich lieber lachen sehen wollen würden doch das muss ich erst wieder lernen aber ich kenne mich selber nicht so sensibel und das ist für mich eine Umstellung ich denke derjenige der versucht einen anderen sich so zu biegen wie er/sie ihn/sie habe will der hat einen nicht verdient doch oftmals ist meine Haut zu dünn und dumme Sprüche verletzten mich zu sehr und machen mich traurig |
#4
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AW: wir zu sensibel oder andere zu unsensibel
Hallo,
ein gutes Thema. Ich denke die Sensibilität braucht ihren Raum. Ist doch auch viel passiert im Leben. Die Diagnose, die Therapie. Die gesamte Lebenseinstellung ändert sich. Werte verändern sich. Da ist es doch nur allzu verständlich, dass wir sensibler sind. Durch den Krebs verändert sich so viel. Es hat gute und schlechte Anteile. Ich bin auch oft über Sprüche anderer verärgert. Hatte da so meine Schwierigkeiten damit umzugehen bzw. darauf zu antworten. Auch verletzen mich Worte. Ich lerne gerade zu unterscheiden. Das was und wer mir wichtig ist. Nicht jeder erreicht mich nun mit den Sprüchen. Manchmal sage ich dann auch, am besten du bist auch mal einen Tag krebskrank oder bekommst eine Chemo um es nachzuempfinden. Meistens sind sie dann still. Ich sage auch, wenn mich etwas verletzt hat. Diese Offenheit ist mir und für Angehörige sehr wichtig, weil sie doch manchmal nicht wissen wie sie sich verhalten sollen. Im Grunde möchte ich doch nur ernst genommen und meine Krankheit nicht bagatelisiert werden. Das macht oft traurig. Herzlichen Gruß Steffi |
#5
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AW: wir zu sensibel oder andere zu unsensibel
Hallo Tränchen,
zu sensibel kann man garnicht sein. Überlege doch mal was Du durchmachst. Und das mit dem stärker geworden glaube ich auch den du kämpfst gerade den Kampf deines Lebens, um Dein Leben. Von heute auf morgen ist plötzlich alles anders. Glaube das wir das alle durchmachen und ich finde es auch verständlich.Irgendwann wird es dir wieder besser gehen und schaffst es vielleicht dem einen oder anderen einen Spruch zu drücken. Einer unserer Lymphis hat mal zu jemanden gesagt als dieser ihn auf seine Glatze ansprach. Ja der blöde Frisör ist schuld. Krebs heist er und die Frisur heist nach Chemo. Also laß Dich nicht unterkriegen sondern denk immer dran das Du um Dein Leben kämpfst. Dich ganz lieb knuddle Ulli
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auf das unser Krustentier für immer verschwindet !!!! Bitte Besucht meine Hompage und verewigt Euch im Gästebuch. http://www.beepworld.de/members25/nodrugs/ Morbus Hodgin 2 a ,August 06 seid 19.3.07 Remission |
#6
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AW: wir zu sensibel oder andere zu unsensibel
Liebe Nicole,
ich glaube nicht, dass man sensibler wird durch Krebs, nur bewusster. Früher hätte man vielleicht selbst einen solchen Quatsch geredet und darüber gelacht. Ich denke man ist einfach empfindlicher geworden, wütend wegen dieser Krankheit und da reagiert man auch anders auf solche blöden Kommentare. Eines ist aber klar, dumme, oberflächliche Menschen, die gab es schon vorher und wird es auch immer geben, dein Postbote ist einer davon. Lasse die Wut direkt raus, gebe ihn doch mal einen Kommentar zurück. Sage ihm doch ganz nett und mit einem Lächeln auf den Lippen "Tag Herr Postbote, gestern habe ich nicht so tief ins Glas geschaut meine Chemo mit samt meinem Krebs, der reicht mir schon. Ich würde lieber jeden Tag "saufen" anstatt zur Chemo zu müssen" Einfach mal übertreiben, Nicole, dieser Mann ist und bleibt doof. Wir sind nicht sensibler nur Andere müssen sensibler für manche Dinge gemacht werden. Krankheit ist immer noch ein tabu Thema. Anscheinend weiß dieser Mann auch nichts von dir, muss er aber auch nicht, doch verstecken brauchst du dich nicht. Ich hätte dem beim nächsten Mal mit GLATZE die Türe geöffnet, der wäre glatt mundtot und hätte dann bestimmt überlegt, was er vorher für ein Quatsch erzählt hatte. (oder auch nicht) Menschen, die uns unsensibel gegenüber treten, die wird es immer geben. Sollte mich das stören, distanziere ich mich oder ich sage direkt, was mich wütend macht. Lasse dich nicht unterkriegen, hast mit dieser Krankheit schon genug am Halse und brauchst die Kraft für dich und keine anderen IDIOTEN Zweifel nicht an dir, denn damit räumst du diesen Menschen Platz in deinem Leben ein, die es gar nicht verdient haben. Liebe Grüsse, Kerstin |
#7
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AW: wir zu sensibel oder andere zu unsensibel
Hallo!
Liebe Irmgard, damit hast du Recht, dass man sich manchen Menschen gegenüber stärker gibt, als man sich fühlt. So richtig kann ich mich bei niemanden ausweinen und sagen, dass auch ich Angst vor Schlimmerem habe. Stark bin ich nicht, ich fühle mich oft wie heulen. Ich versuche nur tapfer zu sein. Liebe Träne, ich stimme den anderen zu. Ansichten ändern sich, man sieht tiefer und denkt mehr nach. Wer die Therapie abgeschlossen hat, wird mit Sicherheit intensiver leben und die gewonnene Freiheit genießen. Das denk ich jedenfalls so. Ich merk, du bist sehr verzweifelt. Versuch dir mit irgendwas etwas gutes zu tun. Ich habe mir monatlich eine kleine Belohnung zurechtgedacht. Je mehr Chemos, umso größer wird die Belohnung. Versuch, Pläne zu machen. Schau nach vorn. Entdecke dir guten Seiten der Sensibilität, die Freude. Ich habe den Traum, nach Hamburg zum Musical zu fahren, wenn alles überstanden ist. Den Traum werde ich umsetzen. Wenn ich jetzt die Werbung im TV sehe zu König der Löwen bekomm ich jedesmal Tränen in den Augen, könnte fast heulen. Wegen Vorfreude. Das war früher bei mir undenkbar. Versuch es mal, bestell dir was schönes im Katalog, zum Beispiel. Lebe für dich, nicht für die Krankheit. Ich erhalte mir mit der Methode bis jetzt etwas Positives im Leben. Und sag deinen Mitmenschen die Meinung, bring die Nichts-ahnenden zum Nachdenken. Versuch es mal. Ich wünsch allen gute Besserung, ganz lieben Gruß, Karen |
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