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  #1  
Alt 16.12.2006, 03:13
Schnullerbacke Schnullerbacke ist offline
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Standard AW: Liebster Lukas..

Hallo Maja,

Ich möchte dir für deine lieben Worte danken.
Wie soll man Worte des Trostes finden wenn der Kopf voller Gedanken und das Herz voller Schmerz und Trauer ist. Bei mir ist es so, das mir einfach die Worte fehlen, es ist wie eine Blokade....

Ich zünde eine Kerze an, sie wird wieder spiegeln wie es in mir aussieht.

Liebe Grüsse
Sylvia
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  #2  
Alt 16.12.2006, 14:32
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maja-s04 maja-s04 ist offline
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Standard AW: Liebster Lukas..

Liebe Sylvia,

wenn ich hier schaue und so ehrliche und herzenberührende Einträge lese, so wie deinen heute meine liebe Sylvia, muss ich immer weinen.
Warum wird uns der Boden unter den Füßen weggezogen?
Warum tut es so weh, so unbeschreblich weh?
Wie soll das Leben weitergehen?
Ist Gehen leichter als Bleiben?

Ich möchte Euch allen ein ruhiges Wochenende wünschen!

Traurige Grüße
Maja

Geändert von maja-s04 (15.05.2010 um 20:11 Uhr)
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  #3  
Alt 18.12.2006, 00:31
Schnullerbacke Schnullerbacke ist offline
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Standard AW: Liebster Lukas..

Liebe Maja,

Ist es nicht so, das man wenn einem die Diagnose Krebs gesagt wird, der Boden schon ganz massiv wackelt.
Der Schmerz tritt doch zu dieser Stunde schon ein, mit der Zeit wird er stärker, immer stärker bis zum letzten Atemzug den wir irgendwann machen werden.

Mir wurde immer gesagt, der Schmerz vergeht, doch es ist nicht so, am 28.12 ist es ein Jahr das mein Vater verstorben ist, und es ist immer noch genauso schlimm wie in den ersten Minuten.

Wie soll das Leben weiter gehen? es läuft wie ein Film an mir vorüber.Ich könnte Tag und Nacht am Grab sein, wo ich das Gefühl habe meinem Dad nahe zu sein. Doch leider ist es mir nicht vergönnt das zu tun, da ich auf ständiger Hilfe von anderen angewiesen bin.
Ich habe das Lachen verlernt, meide es aus meiner Wohnung zu gehen was mir nicht schwer fällt, da ich nicht so gut auf den Beinen bin.

Ich von meiner Person kann sagen das das Bleiben schlimmer ist als das Gehen
In meinem tiefen Inneren möchte ich gerne bei meinem Vater sein,
keinen Schmerz und keine Trauer mehr zu erfahren es zermürbt einen von Tag zu Tag mehr.

Ganz liebe Grüsse
Sylvia
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  #4  
Alt 18.12.2006, 15:16
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maja-s04 maja-s04 ist offline
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Standard AW: Liebster Lukas..

Mein allerliebster Lukas, mein Engel,

nun ist es heute 6 Monate her als du starbst. 26 Wochen, 183 Tage.
Meine Trauer ist nach wie vor sehr, sehr schmerzlich und meine Frage nach Warum schwebt auch noch im Raum. Es gibt keine Worte, für das, was Du mein Engel ertragen musstest. Deine Krankheit war die Hölle auf Erden! Nach Deinem Tod hatte ich Deine Hand gehalten und spürte die Wärme, die vom Deinen Kopf strahlte, obwohl dein Körper schon kalt war. Dann habe ich Dir mein Schatz, noch leise gesagt, dass Du endlich von Deinen Schmerzen erlöst bist. Aber ich weinte nicht. Ich konnte einfach nicht weinen. Ich empfand Freude über Deine Erlösung von den Schmerzen. Selbst bei der Beerdigung habe ich nicht geweint, die ganze Kirche war auf einmal voll, wie zu Weihnachten. Ich schwanke zwischen Traurigkeit und Frohsein, dass Du mein Engel es geschafft hast.
Aber ich wusste, dass ich sehr trauern werde. Mittlerweile spüre ich totale Verzweiflung darüber, dass Du, mein allerliebster ,nicht mehr bei mir bist. Manchmal wünsche ich mir, alles hinter mir zu lassen, einfach davonlaufen können. Das schlimmste zur Zeit ist, wenn mich jemand fragt wie es mir geht, da weine ich immer gleich los und kann ich gar nichts dagegen machen. Nun, es werden noch sehr viele Tränen fliessen . Ich wünschte, ich könnte nur ein einziges Mal in deine Augen sehen und Dir sagen, wie sehr ich Dich mein liebster Lukas, liebe. Nur noch ein einziges Mal Deine Nähe spüren und Dich küssen.
Du fehlst mir so sehr!
Ich habe solche große Sehnsucht nach Dir mein Engel. Ich vermisse schon so lange!

Oft habe ich das Gefühl, jeden Moment dreht sich ein Schlüssel im Schloss, die Tür geht auf und Deine liebe vertraute Stimme in den Ohren klingeln, höre:: Hallo Mutti, bin wieder da!
Aber du kommst nie wieder!

Der Himmel hat nun einen Stern mehr


Ich liebe Dich mein Herz
Deine traurige Mutti


"Und meine Seele spannte
weit ihre Flügel aus,
flog durch die stillen Lande,
als flöge sie nach Hause."


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  #5  
Alt 18.12.2006, 17:35
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maja-s04 maja-s04 ist offline
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Standard AW: Liebster Lukas..

Meine liebe Sylvia,

du sprichst mir aus der Seele. Seit Lukas Tod ist nichts mehr wie es mal war. Ich vermisse meinen Lukas ganz schmerzlich und ich weiss nicht wie ich den nächsten Tag ohne ihn überstehen soll.
Ich habe keine Freude mehr am leben und alles scheint mir ohne Lukas sinnlos. Wenn ich dir jetzt sage, dass mein Schmerz nicht für immer anhalten wird, würde ich lügen. Mein Schmerz wir nie vergehen, aber vielleicht werde ich mich gewöhnen mit dem Schmerz zu leben.
Im Augenblick lebe ich nur für meine Trauer.

Ich wünsche Dir liebe Sylvia für die kommende Zeitviel Kraft!
Liebe Grüße
Maja
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  #6  
Alt 20.12.2006, 20:07
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maja-s04 maja-s04 ist offline
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Standard AW: Liebster Lukas..

Mein liebster Lukas, mein Engel,

ich stelle immer mal wieder fest wie nah Weihnachten vor der Tür steht.
Schon viele, sehr viele Male war es in unserer Familie Weihnachten geworden. Immer wieder mit der gleichen Vorfreude, der Spannung und Neugier. Das war so, als ich noch Kind war, und als du mein Schatz noch lebtest.
Wir saßen gemeinsam am Eßtisch gegenüber, nahmen uns in die Arm und wünschten "Frohe Weihnachten". Dann haben wir gegessen und die Geschenke ausgepackt, anschliessend sind wir alle zu Kirche gegangen. Du und Michael als Messdiener, ich und Papa in der Bank. Und wir waren so glücklich zusammen.
Nun, es hat sich alles verändert seit du mein Engel nicht mehr da bist. Das Fest naht und kein Baum steht im Haus , denn dies erinnert so schmerzlich an das unsere letzte, gemeinsame Weihnachten, Weihnachten mit Dir mein Engel, zwar im Krankenhaus, aber trotz dem schön., weil du lebtest! Ich sass den ganzen Tag bei Dir, wir haben viel geredet, gelacht und gescherzt, wie immer. Uns beiden genügte die Mimik und paar Gesten damit wir uns verstehen. Und wir waren so voller Hoffnung, dass du mein liebster Schatz in diesem Jahr Weihnachten mit uns zu Hause, gesund und glücklich verbringen wirst. Aber du lebst nicht mehr!
Wir hatten unsere Träume, unsere Wünsche. Du wolltest so schnell wie möglich mit Studium beginnen, Mathematik und Sportlehrer auf`s Gymnasium dein Ziel war! Du warst schon zugelassen, Eignungstest super bestanden, du warst so glücklich trotzt deiner Krankheit. Mein Herz klopft noch immer wie wild, wenn ich daran denke. Ich bin grenzenlos unglücklich ohne Dich mein Stern.

Ob wir jetzt den Heiligabend ganz ausfallen lassen, weiss ich nicht, aber nie wieder wird Weihnachten werden wie es war, etwas von den Unschuld dieses Festes ist verloren.
Mein liebster Lukas,mit Tränen in den Augen schreibe ich Dir diese Zeilen weil meine Trauer um Dich lässt sich sehr schwer ertragen!

In Liebe und mit großer Sehnsucht nach Dir mein Schatz!
Deine traurige Mutti

Allen, die an Weihnachten nicht im Kreise ihrer Lieben verbringen dürfen wünsche ich alles Liebe, viel Kraft, Mut und Hoffnung, und vor allem Gesundheit!

Wäre es möglich, weiter zu sehen, als unser Wissen reicht, vielleicht würden wir dann unsere Traurigkeiten mit grösserem Vertrauen ertragen, als unsere Freuden.
Denn sie sind die Augenblicke, da etwas Neues in uns eingetreten ist, etwas Unbekanntes.
Unsere Gefühle verstummen in scheuer Befangenheit, alles in uns tritt zurück, es entsteht eine Stille, und das Neue, das niemand kennt, steht mitten darin und schweigt."

R.M. Rilke

Geändert von maja-s04 (15.05.2010 um 20:11 Uhr)
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  #7  
Alt 21.12.2006, 14:46
Christine.Z. Christine.Z. ist offline
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Beiträge: 3
Standard AW: Liebster Lukas..

Liebe maja, lese täglich im forum kann aber nicht schreiben vor lauter Tränen.
Du hast mich gebeten die Geschichte von meiner Schwester und meinen Papa zu schreiben , heute versuche ich es mal..... Mein Papa bekam im September 2005 die Diagnose Lungenkrebs. Im Oktober musste er ins Krankenhaus zur Chomo, da erzählten die Ärzte er hat auch Metastasen in der Leber. Seine Chancen seien aber mit Chemo ganz gut, ca. 2-3 Jahre noch zu Leben, ohne nur 9-12 Monate. Ok die ganzen Qualen der Chemo mitgemacht, alle 3 Wochen ins KH für 4 Tage, ging ihm auch soweit ganz gut.
März 2006 endlich die Chemo geschafft hurra ,Die Untersuchung danach niederschmetternd Tumor ist trotz allem gewachsen. Sch.... , Neue Chemo im April, ende März seinen Geburtstag gefeiert super meinen Vater ging es total gut. 2 Tage später Anruf von meiner Mutter morgens um 7.00 Uhr solle doch bitte kommen Papa hat heute Nacht Blut gespuckt, sofort losgefahren Zum Arzt danach ins KH. Der Arzt im KH. sagte mir , mein Vater wird das Wochenende nicht überleben ?????? DER SPINNT DOCH !!!!! ODER ???
Der Arzt hatte leider Recht Am Sonntag den 2.4.2006 morgens um 3.45 starb mein geliebter Papa. :
Liebe Grüße
sei von mir ganz fest in den Arm genommen
denke immer an dich
Christine
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