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  #1  
Alt 22.09.2006, 16:02
bine_j bine_j ist offline
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Standard AW: Eine Nachricht für Pa

hallo liane,
jetzt drück ich dich mal ganz doll
tut mir leid, das du soviel durchmachen mußt
alles liebe
sabine
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  #2  
Alt 25.09.2006, 17:23
enail enail ist offline
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Standard AW: Eine Nachricht für Pa

hey Pa,

bin wieder im Lande. War ein anstrengendes Wochenende.
Hatte wieder keine Zeit an Dich zu denken oder...
tut mir schrecklich leid, selbst jetzt wo Du nicht mehr bei uns bist, habe ich Gewissensbisse. habe es nicht mal geschafft dich auf den Friedhof zu besuchen, wahrscheinlich habe ich auch Angst davor. Du weißt ja selbst bei Maik ging es mir so, jeder Gang zu seinem Grab jeder Besuch dorthin, habe mich soviel Überwindun gekostet, jedesmal musste ich mich mit der Tatsache das es ihn nicht mehr gibt erneut auseinandersetzen. Jedesmal kam danach die selben Fragen wieder in mir hoch, Fragen die mir niemand beantworten kann, auf die ich niemals Antwort erhalten werde, WARUM?!
kommt jetzt alles wieder, wiederholt sich alles noch einmal, es stehen die gleichen Fragen erneut im Raum, ebenso unbeantwortet, ebenso ohne jemals geklärt werden zu können.
Deine Kinder haben sich bis heute auch nicht wieder gemeldet, es scheint so als wenn auch sie den Kontakt abbrechen oder mich meiden.

es bleibt mir wenig Zeit an Dich zu denken und doch wenn ich nachts schlafen sollte, sehe ich Dich immer vor mir, versuche die Bilder zu sortieren, mir nur die schönen Erinnerungen in Gedanken zu rufen und doch bleibt ein bitterer Nachgeschmack deine letzten Stunden ich werde sie nie vergessen können, werde immer ein Stück Schuld, Verzweiflung in mir tragen.
Ach wenn wir doch die letzten Wochen hätten miteinander reden können, wenn Du mir doch einfach mal zugehört hättest, wenn Du einfach mal für mich und meine sorgen da gewesen wärst, vielleicht wäre alles anders. ich glaube das ist nur ein Traum, das war nicht deine Art, und doch hätte ich es mir so sehr gewünscht.
ich möchte einfach mal wirklich die Zeit finden über alles nachzudenken, endlich mal trauern zu können, einfach mal ich sein und nicht immer die starke loyale, zuversichtliche, problemlösende Person die ich sein muss. Einfach mal Mensch sein, zu weinen, sich vergraben, einfach mal dem Gefühl hingeben zu können. ob ich jemals dazu komme.
ich weiß Pa, du lachst mich jetzt wieder aus und denkst ich meine das nicht so, aber kennst du mich wirklich? hast Du jemals gefragt wie ich es schaffe beruflich wie privat für alle da zu sein, für jeden ständig erreichbar. selbst meine Mutter kommt mit ihren Problemen zu mir und nennt mich liebevoll "mein kleiner seelischer Mülleimer" ich kann nicht anders. ich finde es schön für Menschen da zu sein, ihnen zu helfen, ihnen mut zuzusprechen, mit ihnen gemeinsam Probleme zu lösen, es gibt nichts schöneres als den Dank, der nicht mals ausgesp*****n werden muss, auch deshalb macht mir meine Arbeit so viel spaß und doch habe und kann ich mich selber bei keinem einfach so öffnen, meine sorgen und ängste, meine probleme kann ich nur alleine lösen.
wenn ich rony und die kinder nicht hätte, dir mir das Gefühl von Geborgenheit und Liebe geben, würde ich kaputt gehen, sie sind mein Ausgleich, mein ein und alles.

Pa, ich habe Dich so unendlich lieb, ich brauche Dich wie die Luft zum atmen, wie die Pflanzen das Wasser, wie die Bienen die Blüten, einfach Leben. alles vorbei, alles vergangenheit.....
jetzt ist es wieder soweit die Tränen laufen und es ist schön, ich lebe noch ich habe Gefühle wie jeder andere auch. die Wärme die Feuchtigkeit lassen mich spüren das ich doch ein Mensch bin, ich vermisse dich einfach...
wenn es wirklich ein Leben nach dem Tod geben sollte, oder das wir wiedergeboren werden oder irgendetwas nach dem tod, dann wünschte ich das wir irgendwann einmal wieder zusammen sein können, bitte halte mir eine Platz egal was, egal wo frei.
Du der Baum, ich die die Blätter. Du die Sonne ich die Wärme´. Du das Meer ich die Wellen. einfach beieinander sein, einfach wieder vereint. wäre das schön.
Am Wochenende auf dem Weg ins Hotel kam der Wind auf, er blies mir von hinten ins Haar, wie ein Beben ging es durch mich, es war nicht der wind, es war als wenn Du mich gestreichelt hättest. einen kurzen Augenblick hielt ich inne und in Gedanken sprach ich "Bist Du hier irgendwo, willst du mir ein Zeichen geben?"
bitte mach es mir nicht so schwer, ich möchte dich loslassen, das alles verstehen können, doch wie soll das denn gehen. Deine Augen verfolgen mich ständig, diese Hoffnungslosigkeit dieser fragende Blick überall und ständig verfolgt es mich und ich habe wie jeden Tag Angst vor der nacht, dem Schlaf die Träume die folgen.
Loslassen, Vergessen, damit Leben lernen, das Wissen das es Dir jetzt besser geht. alles Dinge die ich weiß, die ich selber mir immer wieder sage, doch kann man das wirklich, bleibt nicht immer das Zweifeln, gegen das VErgessen ankämpfen?
Wieviel Trauer kann ein Mensch ertragen wieviel Vorwürfe kann man sich machen, wieviele Gedanken wieviel Hoffnung wieviel Emotionen sind überhaupt möglich, frißt einen das nicht alles auf, muss die Trauer wirklich irgendwann einmal aufhören? ich weiß es nicht und vielleicht möchte ich es auch nicht wissen, vielleicht kann ich besser damit leben alles zu verdrängen, die Tatsachen einfach hinnehmen nicht die Vergangenheit zurück sehnen, vielleicht wird so alles ein stückchen einfacher, ich weiß es einfach nicht.

das Thema Tod wird einfach totgeschwiegen, es gehört sich nicht darüber zu reden, wir Menschen sind schon eigenartig.
Nach einiger zeit hat man nicht mehr das Recht zu trauern, jedenfalls wird es nach gewisser zeit nicht mehr akzeptiert, warum nur, gibt es dafür wirklich eine Frist.
Meine Gedanken schweifen ab, lassen es nicht zu, das ich längere zeit darüber nachdenke, über dich über meinen Pa.
Traurikeit und Kummer sind Emotionen um die ich andere beneide, mein Kopf läßt es nicht zu, lenkt mich ab, zeigt mir andere Aufgben, Dinge die erledigt werden müssen, die schönen Seiten dieses, meines Lebens, doch ich möchte es nicht, jetzt nicht, so nicht. An Dich denken, an alles was mit dir zu tun hat, auch an das Leid, die Schmerzen, spüren. Der Geruch so schrecklich wie er war und auch noch ist, ich schmecke ihn immer wieder und ich bin froh darüber auch wenn es mir unangenehm ist und ich eigentlich vergessen will.
Zwei Seelen tummeln sich in meine Brust, zwei verschiedene Personen die nicht unterschiedlicher sein könnten, es zerreißt mich fast, was soll ich tun. gebe ich der einen nach oder der anderen, was ist richtig was ist falsch, gibt es überhaupt ein richtig oder falsch
Mut, Zuversicht, Kraft für ein Leben ohne Dich, das ich lebe spüre ich jeden Tag die Schmerzen und der Kummer sind immer bei mir, doch ein Leben ohne dich ohne Deine eigenarten es wird mir immer etwas fehlen und ich habe Angst vor dem Vergessen, den dan weiß ich nicht mehr was mir fehlen wird.
Vergessen, was für ein Wort, gewaltig wie der eisberg der die Titanic zum Sinken brachte, ich werde Dich niemals vergessen, das kann ich Dir versprechen.
ich kann jetzt nicht mehr, tut mir leid.
Hab Dich lieb Pa bis bald wieder.

Liane
__________________
Manchmal vermag uns ein durch den Asphalt brechender Löwenzahn die tägliche Frage nach dem Sinn des Lebens eindrücklicher und überzeugender zu beantworten, als eine ganze Bibliothek philosophischer Schriften.
Verfasser unbekannt
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  #3  
Alt 10.10.2006, 16:46
enail enail ist offline
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Standard AW: Eine Nachricht für Pa

ach Pa,

es wird mal wieder Zeit.
heute vor vier wochen, war der Tag, der wo alles endete, alles neu alles anders, alles nicht mehr so wie es mal war.
Auf der einen Seite bin ich froh, das Du nicht länger leiden musstest, es war so unsagbar schrecklich dir nicht helfen zu können. Aber wieso, ich verstehe es nicht, ich werde es wohl nie begreifen.
das Leben ist so grausam. All die Monate vorher, der Kummer den Du hattest, das was Sie Dir angetan hatte, mit allen mussest Du allein klar kommen, ich möchte schrein, wir waren doch da, alles hast du in dich reingefressen nichts hattest du uns gesagt, kein Wort, keine Silbe verloren, warum?
Die Bilder geistern in meinem Kopf ich seh Dich immer noch im Krankenhaus, die täglichen Ausflüge im Rollstuhl Dein Lachen, die Hoffnung in deinen Augen, die Worte alles wird gut, es geht aufwärts. warum hast du gelogen?
nichts ist geworden, nichts ist besser, nichts...
Ich weiß das Du mich gesehen hast, die letzten Tage vor dem Tor, wenige Meter von deinem Grab. Sag mir warum kann ich nicht davor stehen und so mit Dir reden, warum habe ich Angst den Friedhof zu betreten. Allein das Wort, Friedhof, es treibt mir Schauer über den Rücken, läßt mich erstarren, keinen Schritt kann ich weiter tun und dann ergreife ich die Flucht fahre nach hause und der Trott geht weiter.
ich möchte dich noch einmal in den Arm nehmen, Dir sagen wie lieb ich Dich habe, mit Dir lachen, schimpfen, dich halten. einfach bei Dir sein.
ich habe Angst vor der dunkelheit, jeden Abend, jede Nacht, zweifel warum du, warum jetzt, warum so. Ausgerechnet so.
Tränen kommen, tränen gehen, das leben geht weiter warum?
die Blumen auf Deinen Grab welken, ich möchte nicht das die Erinnerung an Dich ebenso verblaßt. ich möchte nicht das die Erde sich einfach weiterdreht, alles einfach weiter geht es soll wenigstens für einen Moment alles stehen bleiben, ich möchte innehalten, möchte den Gedanken an Dich die Momente festhalten doch sie verschwinden in der Dunkelheit, sie kommen wenn ich es nicht kann, wie ein Feuer die Flammen lodern auf und versinken in einem haufen von Asche, hilf mir das es nicht so weit kommt, bitte.
mit meiner Taktik alles zu verdrängen komme ich weit, kann mich selber damit beeinflussen, doch warum tu ich das, Es fällt mir so schwer zu begreifen das ich all die Dinge die ich möchte mit Dir nicht mehr kann, wo bitte bist Du. immer wieder muss ich mich selber sagen, das Du jetzt da bist, wo es Dir besser geht, keine Schmerzen, kein Leid, kein kummer, und doch erwische ich mich immer wieder dabei, das ich mir einrede Du bist zu hause, einfach da, ich könnte Dich jederzeit besuchen, jederzeit bei Dir sein, nur so ist es ja gar nicht. du bist Deinen letzten Weg gegangen, allein. auch wenn ich da war, du bist allein gegangen, ich war nicht darauf vorbereitet, auch wenn ich es hätte sein müssen.
Ich hab dich lieb!
wenn es etwas nach dem Tod gibt, muss es so wunderschön dort sein, wie man es sich nicht vorstellen kann. Kein Schmerz, keine Verzweiflung, nur schön, einfach zum träumen. der ewige Sommer, Schmetterlinge, Vögel, Blumen, Pflanzen von solcher Schönheit und nie ein welkes Blatt, das Summen der Bienen, das Singen der Vögel, das leise rascheln der Blätter wenn der Wind mit ihen spielt. die wärme der Sonne, das plätschern des Wassers welches zwischen den Steinen sich seinen Weg sucht. es sind nicht die Engel die bei Dir sind, es sind Elfen und Feen, zarte Geschöpfe von unvorstellbarer Zartheit, zerbrechlich wie dünnes Glas. Ich wünscht ich könnt daran glauben. Meine Phantasie wird immer von Deinen letzten Stunden geleitet, es zerbricht an dem Elend was Du ertragen mussest. ach könnt ich doch zaubern, geliebte Menschen zurückholen ein neues Leben beginnen.

Pa ich liebe Dich und werde es immer tun, schmerzlich ist Dein Verlust, das wie und warum kann mir keiner sagen, das wieso ist diese schreckliche Krankheit und die Angst es könnte auch uns so ergehen.
Deine Liane
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Manchmal vermag uns ein durch den Asphalt brechender Löwenzahn die tägliche Frage nach dem Sinn des Lebens eindrücklicher und überzeugender zu beantworten, als eine ganze Bibliothek philosophischer Schriften.
Verfasser unbekannt
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  #4  
Alt 02.11.2006, 15:35
enail enail ist offline
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Standard AW: Eine Nachricht für Pa

Hey Pa,
habe das unsagbar starke Verlangen Dich einfach mal in den Arm zu nehmen. ich kann einfach nicht, immer noch nicht verstehen, das Du nicht mehr da bist.
Ich steh vor Deinem Grab und kann es nicht begreifen, mehr soll nicht mehr von Dir da sein, einfach weg, nie wieder....die Dunkelheit greift um sich, alles erscheint noch trostloser, ich stehe hier und versuche die Tage in Gedanken zu greifen, die Zeit als noch alles in Ordnung war, es fällt mir immer schwerer, ich kann nicht mehr.
Nein, das kann nicht sein. ich gebe es nicht so gerne zu aber zu fehlst mir. in mir sträubt sich alles, doch ich muss es endlich einsehen, das Du nie, wirklich nie wieder kommst, warum? ein kleines Licht in der Dunkelheit, es durchströmt mich heiß und kalt, war es ein Zeichen von Dir, kann es sowas geben?
Überall nur Ärger und die keiner hat Zeit an Dich, wirklich an Dich zu denken. Hilflosigkeit, Wut macht sich breit, haben sie alle dich etwa schon vergessen?
mir geht es gut, wie immer halt. Ich habe keine Sorgen, nur Dich vermisse ich so schmerzlich, auch wenn ich es nie gedacht hätte, wieder nur warum?

ich möchte Dir soviel erzählen, so vieles einfach loswerden, doch was macht das für einen Sinn,
ich habe panische Angst werde ich Dich jemals vergessen, einfach so weiterleben, es hinnehmen nichts ändern können, schon bei Maik konnte ich nicht trauern, konnte mich diesem hilflosen Gefühl dieser Angst diesen Zweiflen, dieser Wut, einfach nicht hingeben. Es droht wieder das gleiche und eigentlich will ich es nicht. Mein Verstand sagt mir zwar, das es so besser wäre aber mein Herz, mein Gefühl rebelliert dagegen an. Zwei Seelen wohnen in meiner Brust, zweigeteilt, zerrissen fühl ich mich und wirklich niemand kann mir bei meinem, diesen Kampf helfen.
Ach Pa, ich liebe Dich so unendlich.
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