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  #1  
Alt 20.08.2006, 12:40
Clarissa Clarissa ist offline
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Standard AW: Du fehlst mir so Mama,du warst und bist mein ein und alles

Hallo Simone,meinem Partner wird das manchmal zu viel mit mir,ewig dieses geweine und dieses reden von der Vergangenheit,ihn macht das fertig,mich nur selten glücklich zu sehen.Ich kann ihn verstehen,aber ändern kann ich es trotzdem nicht,wie ist das bei dir?Das buch von Frau Kübler Ross wäre bestimmt auch was für dich,es hilft ein bißchen,positiv über den Tod zu denken,obwohl ich damit gr0ße Probleme habe.Ich hab so eine Phase,da denke ich,egal was mir weh tut,jetzt hat es mich auch erwischt.Manchmal bekomme ich richtig Panik,ich wünsche mir so sehr,nochmal richtig glücklich zu sein,ob das je nochmal der Fall wird?Schönen Sonntag!Bis bald!Clarissa!
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  #2  
Alt 20.08.2006, 16:44
SimoneHH SimoneHH ist offline
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Standard AW: Du fehlst mir so Mama,du warst und bist mein ein und alles

Liebe Clarissa,

es ist doch schön, daß dein Partner dich lieber glücklich sehen will. Ich finde es richtig und wichtig über die Vergangenheit zu reden, denn wir können nicht einfach so tun, als ob es diesen Menschen nie gegeben hat! Über gemeinsame Erlebnisse und Erfahrungen mit dem Partner oder anderen Personen reden wir doch auch, das findet niemand merkwürdig. Mein Freund möchte am liebsten gleich zur Tagesordnung übergehen (sie ist vor einem Monat gestorben), obwohl er sie auch kannte. Es stört mich nicht, daß er mich ablenken will, im Gegenteil das tut uns gut aber mich stört, daß er nicht zuhören will und mich auch nicht trösten kann. Wenn ich mich dann zurückziehe, dann kommen noch Vorwürfe wie ich müßte mich auch mal um die wesentlichen Sachen kümmern und Sprüche wie das Leben müsse weitergehen. Ich weiß auch nicht warum man sich auch damit noch belasten muß und nicht einfach nur traurig sein kann, wenn man es möchte. Denn ich bin der Meinung, wenn wir jetzt unserer Trauer nicht nachgeben, wird sich diese tief festsetzen. Deshalb ist es das richtige was du tust nur so kannst du den Verlust akzeptieren und überwinden.
Auch mir geht es so, daß ich unheimliche Angst habe vor den nächsten Kontrolluntersuchungen, denn oft liest man hier ja über Hinterbliebene die irgendwann auch zu den Betroffenen zählen.Aber davon müssen wir uns frei machen, gerade deshalb sage ich mir, ich lebe jeden Tag bewußt, und wenn ich weinen will dann gehört das dazu aber ich werde mich nicht aufgeben, das hätten unsere Muttis nicht gewollt!
Ich denke schon, daß wir wieder glücklich werden, ich lese hier oft von Hinterbliebenen, die sich zum Beispiel wieder neu verlieben konnten man sieht also es braucht Zeit und diese Beiträge machen mir Hoffnung.

Lieber Blauschmetterling,

auch ich danke dir für die schönen Worte, die eigentlich an Clarissa gerichtet sind, aber auch mir helfen sie weiter, da ich genau die selben Empfindungen für meine Ma habe. Ich hoffe wir können Clarissa etwas helfen.

Liebe Grüße Simone
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  #3  
Alt 20.08.2006, 17:06
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Blauerschmetterling Blauerschmetterling ist offline
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Standard AW: Du fehlst mir so Mama,du warst und bist mein ein und alles

Nur wer getröstet wurde, kann wieder trösten. Nur wer durch Leid ging, versteht den Leidenden.

Liebe Clarissa,

Du hast ein Recht auf Deine Tränen, auf Dein Schweigen, auf Deine Ratlosigkeit, auf Deine innere und äußere Abwesenheit.

Mütter sterben nicht, gleichen alten Bäumen.
In uns leben sie und in unseren Träumen.
Wie ein Stein den Wasserspiegel bricht,
zieht ihr Leben in unserem Kreise.

Mütter sterben nicht,
Mütter leben fort,
auf ihre Weise.

Was man tief in seinem Herzen besitzt, kann man nicht durch den Tod verlieren. Und dennoch, es tut so weh, es tut so unbeschreiblich weh, immer und immer wieder.
Jetzt muss ich selber wieder weinen.

Alles Liebe

Blauerschmetterling
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  #4  
Alt 20.08.2006, 21:41
Clarissa Clarissa ist offline
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Beiträge: 353
Standard AW: Du fehlst mir so Mama,du warst und bist mein ein und alles

Hallo blauer Schmetterling und hallo Simone,danke euch beiden.Eure Worte sind so liebevoll,sie erreichen mein Herz.ich mache alles wonach mir ist,ich lache,ich weine,ich fluche,ich hoffe und noch vieles mehr!Ich lass alles raus.Konnte durch meine viele arbeiterei nicht richtig mit meiner trauerarbeit beginnen,doch jetzt im Urlaub beginnt es,meine Kraft ist gleich null,ich hoffe,ich komme aus dem Loch wieder raus.Warum gehört bloß leid zum leben dazu?Ich sehne mich nach meinem alten Leben mit Mama und mit deren Ritualen,jetzt ist alles durcheinander und ich muß mir eigene Rituale erschaffen,das ist nicht einfach.Es gibt so vieles auch Alltägliches,was ich sie gerne Fragen würde,doch jetzt ist da niemand mehr.Man macht so viele Fehler,merke,das auch ein großes Kind seine Mama braucht,doch ich bin allein.Für immer!Wo sind bloß meine Tips,die ich brauche?Bin so neidisch,auf Menschen,die ihre geliebte Mama noch haben,was ist bloß los mit mir?Mein Freund macht viel durch mit mir,wünschte,wir könnten einfach nur glücklich sein und uns auf unsere Hochzeit konzentrieren,aber mein Kopf ist nicht frei.
Schönen start in die Woche!Gruß,Clarissa!
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  #5  
Alt 22.08.2006, 11:58
SimoneHH SimoneHH ist offline
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Beiträge: 19
Standard AW: Du fehlst mir so Mama,du warst und bist mein ein und alles

Hallo liebe Clarissa,

hatte gestern auch einen rabenschwarzen Tag, habe mit ner Kollegin über die Planung für nächstes Jahr gesprochen und da denkt man automatisch daran, daß unsere Lieben ja in diesem Jahr (bei mir z.B. zu Ostern) noch gelebt haben.
Und dann brach es aus mir heraus und ich habe einfach nur hemmunglos geweint und konnte auch nicht mehr weiterarbeiten. Zum Glück habe ich ein eigenes Büro, ich wüßte nicht wie ich es sonst hinkriegen sollte. Ich vermute für mich, daß ich es momentan noch einfach gar nicht wahrhaben will und wenn dann solche Momente kommen, dann wird es mir bewußt, daß ich das nächste Ostern dann nicht mehr mit ihr erleben kann.
Wie ist es denn bei dir hat sich in deinem Trauerverhalten irgend etwas geändert? Man redet ja immer von Phasen und ich bin wohl noch ganz am Anfang-des nicht Wahrhabenwollens.
Auch für mich war sie die beste Freundin, Mütter wissen einfach instinktiv, was für Ihre Kinder gut ist. Diese Ratschläge haben uns unser ganzes Leben begleitet und jetzt sollen wir ohne sie leben.
Aber diese Ratschläge haben uns geprägt, sie haben uns unter anderem zu den Töchtern gemacht, die wir heute sind. Wir sind gerüstet für ein eigenes Leben, eine mir sehr nahstehende Person hat es mir so erklärt, daß der Staffelstab von Generation zu Generation weitergereicht wird. Und einen tiefgründigen aufbauenden Spruch habe ich hier entdeckt, es sind nicht die Tage und Jahre, die im Leben zählen sondern das Leben was in diesen Jahren gelebt wurde. Ich werde mir jetzt Trauerzeiten einrichten, wo ich dann ganz allein mit meiner Ma bin, sie riechen, fühlen und spüren kann, vielleicht sogar sprechen höre. Und die Gedanken zwischendurch werden auf diese Auszeiten verschoben, ich weiß nicht, ob es gelingt, aber den Versuch ist es mir wert.

Ich hoffe es geht dir gesundheitlich besser?!

Liebe Grüße und die besten Wünsche von Simone

Geändert von SimoneHH (22.08.2006 um 20:37 Uhr)
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  #6  
Alt 28.08.2006, 18:35
Clarissa Clarissa ist offline
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Beiträge: 353
Standard AW: Du fehlst mir so Mama,du warst und bist mein ein und alles

Hallo ihr lieben,war heute das erste mal wieder arbeiten,leider!Hätte gerne mehr Erholung gehabt,bin immer noch ziemlich chao und dann immer diese Rückenschmerzen.Ich gehe nächste woche mal zu einem neuen Arzt,er ist Phychologe,Homöophat und allgemein mediziner,ich hoffe,das er mir was helfen kann,muß einen Weg finden,wieder zu mir zu finden.Mein Urlaub war ganz schön,nachdem ich meine magen Darmgrippe überstanden habe.Bis bald!Lieben Gruß,Clarissa!
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  #7  
Alt 28.08.2006, 23:14
leonore leonore ist offline
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Beiträge: 182
Standard AW: Du fehlst mir so Mama,du warst und bist mein ein und alles

hallo liebe clarissa, schade, dass dein urlaub rum ist und du dich eigentlich gar nicht so recht erholen konntest. es ist sehr gut, dass du noch zu einem anderen arzt gehen willst. rückenschmerzen sollten nicht so hingenommen werden, denn viel zu oft sind sie psychisch mitbedingt. du hattest ja auch viel auf "dem rücken" zu tragen, und jetzt wieder zur arbeit ist natürlich auch sehr viel.
ich denke an dich und schick dir ein großes kraftpaket und ich drück dich ganz lieb.
bis bald - ganz lieben gruß leonore
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