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#1
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AW: Ich bekomme mein Leben nicht mehr richtig auf die Reihe
Hallo Waltraud,
ich glaube, du verstehst mich nicht. Ich selbst habe eine Zeit hinter mir, in der ich um mein Leben gebangt habe. Ich bin unendlich dankbar, dass ich das nicht mehr muss und ich bedauere jede und jeden, die/der das muss und es tut mir leid, wenn diese meine Probleme da tatsächlich als Banalität meinerseits empfinden. Ich will da niemanden mit belasten,der/die ganz andere Sorgen hat. Leider sind das derzeit meine Sachen, mit denen ich mich rumschlage und quäle. Mir geht es nicht ausschließlich um irgendwelche Kleidergrößen, mir geht es um das nicht mehr Vorhanden sein, meiner weiblichen Organe, vielleicht kam das nicht richtig bei dir an. Nachdem ich derzeit das Glück habe, mich nicht mehr so sehr mit dem Krebs auseinanderszusetzen, weil dieser gerade mal besiegt ist, kommt nun die Auseinandersetzung mit dem Entfernen der "Weiblichkeit".... So geht es mir. Und es tut mir leid, wenn ich dich und vielleicht andere nerve mit meinen "Banalitäten". Andrea |
#2
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AW: Ich bekomme mein Leben nicht mehr richtig auf die Reihe
hallo andrea, hallo waltraud,
ich finde es in ordnung, wenn die gestiegene kleidergröße sorgen macht. ich fühle mich schon unwohl, wenn ich 3 kilo zugenommen habe (größe 38). um nicht missverstanden zu werden: ich kämpfe um mein leben, immer noch. habe mehrfache ops und chemos hinter mir, mit mäßigem erfolg. phasenweise beschäftige ich mich mit dem anstehenden übergang, empfehlung dalai lama: der weg zum sinnvollen leben, und versuche die angst vor dem tod zu integrieren. der buddhismus sagt: lerne zu sterben, dann lernst du auch zu leben. wenn der tag kommt, bin ich bereit. HEUTE jedoch lebe ich! und beschäftige mich ab und an auch mal mit "profanen" dingen wie mein gewicht, aussehen, das kinoprogramm etc. und ich bin glücklich, wenn ich spüre dass ich am leben bin - zum beispiel bin ich gestern aus einer rammelvollen u-bahn ausgestiegen und dachte so ein stress. dann habe ich mich besonnen: sei froh, dass du noch am leben teilnehmen kannst. diese profanen dinge machen das leben aus, nicht der eine tanz auf dem abschlussball. mich freut es, dass dieses forum auch platz bietet für sorgen rund um die krebserkrankung bei denen es nicht gleich um leben oder tod geht. denn zum glück bedeutet die diagnose nicht für jeden den sicheren tod. wir könnten natürlich auch den kompass in 2 lagen spalten: die RICHTIG kranken, die um ihr leben kämpfen und die Faker, die nur noch normale sorgen haben. dann würde ich aber ab und an mal bei den fakern luschern wollen um mich mal wieder richtig lebendig zu fühlen...:-) grüße sandra |
#3
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AW: Ich bekomme mein Leben nicht mehr richtig auf die Reihe
Hallo Andrea!
Ich verstehe schon, das man sich auch Gedanken um das Aussehen macht, wer macht sich die nicht,aber wie bei Dir im vergleich zum Verlust der "Weiblichkeit" oder bei mir "Leben mit Stoma" ist es halt doch banal.Das wollte ich damit ausdrücken....ich meinte halt das man mit bisschen mehr Gewicht ganz gut leben kann im Vergleich zu anderen Handicaps....nicht böse sein.... @ Sonne, es ist schon richtig wenn man sich auch mit den profanen Dingen des Lebens beschäftigt, Sie machen ja doch den großen Teil aus. Wenn man sich nur mit den ernsten Dingen beschäftigen würde, käme man nichtmehr zum Leben..... LG Waltraud
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Was mich nicht umbringt, macht mich stark |
#4
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AW: Ich bekomme mein Leben nicht mehr richtig auf die Reihe
Doch, trotz allem bin ich schon noch eitel und freute mich so richtig, dass jeder an meinem Gegrutstag sagte, wie strahlend ich aussehen würde. Dass es mir irgendwie nicht so wóhl war, habe ich niemand gesagt. Ich war nämlich ständig müde.
Ich berichte hier weiter, habe mir aber einiges vorgenommen: Meine Rente läuft aus, darum muss ich mich kümmern. Ich will meine Immunabwehr stärken und ich will endlich den Schritt gehen und mich psychologisch unterstützen lassen, zuerst durch eine psycho-onkologische Kur und dann aber weiter. Meine Schmeztherapie braucht auch mal wieder eine Auffrischung. Ihr seht, ich kann beim besten willen nicht mehr arbeiten, ich bin rund um die Uhr beschäftigt. Am meisten ärgert es mich, dass ich nicht am Stoma.Treff am Chiemsee teilnehmen kann.....nein ich liege 50 km weiter im Klinikum Altötting und unterziehe mich einer OP. |
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