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Alt 11.03.2006, 23:41
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Engel64 Engel64 ist offline
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Standard AW: Du fehlst mir, und ich möchte von Dir erzählen

Meine geliebte Mama, heute ist es genau 5 Wochen her, dass du uns für immer verlassen hast. Um 22.45 Uhr. Es ist alles wie ein Traum und ich hoffe immer, dass ich wieder aufwache. Ich möchte nun ihre Geschichte schreiben:
Am 30.01. haben wir sie ins Krankenhaus gebracht, sie hatte plötzlich ganz viel Wasser im Bauch und in den Beinen und im linken Arm und ihr Herz war sehr schwach. Am nächsten Tag sagte uns der Arzt, dass sie einigen riesigen Tumor in der linken Brust hat - er ging schon bis in die Schulter und war aufgebrochen. So etwas hatte ich vorher noch nie gehört. Am Mittwoch haben sie dann zwei Metas in der Leber gefunden und am Donnerstag eine im Kopf. Da hatte ich jegliche Hoffnung verloren! Das schlimme an der ganzen Sache ist, dass sie niemandem etwas vorher gesagt hat. Ich dachte immer sie wäre gesund! Warum nur hast du niemandem etwas gesagt? War es eine Angst vor Ärzten oder der Diagnose? Hast du geahnt, wie schlimm krank du bist? Fragen über Fragen, die ich nie mehr beantwortet bekomme.
Sie ist dann wie gesagt Montag abend ins Krankenhaus und war die nächsten Tage ziemlich schläfrig. Wir waren dann ab Donnerstag, als sie auf einer normalen Station lag, rund um die Uhr bei ihr. Es war so schlimm, von einem Tag auf den anderen kann deine Mama nicht mehr zufassen und man kann nichts machen. Ich habe das kaum ausgehalten! Am Freitag war sie dann ziemlich "munter". Wir hatten nochmal einen richtig schönen Tag mit ihr, sogar gelacht haben wir. Ich habe ihr weiß ich wieivel Male gesagt, wie lieb wir sie alle haben. Am Samstag ist sie dann gar nicht aufgewacht, hat uns aber mitbekommen, wenn wir ihr was schönes ins Ohr gesagt haben. Ich habe ihr sogar noch erzählt, dass sie morgen nach Hause kann. Meine Schwester hat bei ihr geschlafen und rief uns dann abends um 22.30 Uhr an, wir sollten schnell kommen. Als wir kamen, war sie bereits eingeschlafen, aber sie sah so schön aus, keine Zeichen von Krankheit. Wir waren dann noch 2 Stunden bei ihr und das hat so gut getan, auch weil ich weiß, dass sie nicht alleine sterben musste. Aber der Abschied dann war schon schlimm, der Gedanke sie niemals wieder zu sehen, hat mir das Herz fast zerissen. Wir hatten keine Zeit uns auf sowas vorzubereiten. Das hat uns alle so überrollt in noch nicht mal einer Woche. Sie war gerade 60 Jahre alt!
Ich lese gerne eure Beiträge, weil ich dann weiß, dass ich nicht alleine so einen Schmerz habe. Ich vermisse meine Mama unendlich und wünsche mir, dass es da noch was nach dem Tod gibt, damit es ihr gut geht. Ich liebe dich Mama. Deine Heike


Es gibt Momente im Leben, da steht die Welt für einen Augenblick still und wenn sie sich dann weiterdreht, ist nichts mehr wie es war.

Geändert von Engel64 (12.03.2006 um 11:08 Uhr)
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