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Alt 01.03.2005, 19:20
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Standard Zuversicht

Was für eine Horrornacht!!

Nachdem es meinem Mann die ganze Woche sehr gut ging, klagte er am Wochenende über etwas Verstopfung. Eigentlich handelte es sich nur um harten Stuhlgang. Da er das jedoch noch nie in seinem Leben hatte, versuchte er durch übermäßiges "Drücken" die Sache zu beheben. Auf meine Warnung (er leidet an Hämorrhoiden) es könne dann vielleicht anfangen zu bluten, reagierte "Mann" natürlich nicht. Aber am Montag hatte sich die Sache normalisiert und alles war wieder OK.

Heute nacht um 1°° rief mein Mann jedoch nach mir und ich sah auf dem Teppich im Schlafzimmer einen großen Blutfleck. Während mein Mann auf die Toilette rannte, bat er um einen Eimer, weil ihm übel war. Als er sich dann erbrach, war nur Blut zu sehen. Ich rannte ans Telefon und rief den Notarzt, der auch in wenigen Minuten eintraf. Er meinte es käme wohl von den Voltaren. Als mein Mann dann endlich im Unfallwagen war und ich mit dem Feuerwehrsanitäter im kleinen Auto dahinter mußten wir eine geschlagene halbe Stunde da stehen, weil kein Krankenhausbett frei war. Man stelle sich das mal vor, in einer Stadt wie München (wo noch mehr Krankenhäuser geschlossen werden sollen, dann kann man sich wohl gleich selbst behandeln oder erschießen im Notfall) findet der Notarzt eine halbe Stunde lang kein Bett. Trotz zweimaliger Anfrage, bei der Klinik, in der mein Mann bis jetzt behandelt wurde, konnte man wegen Überfüllung keine Zusage machen. Aber endlich ging es los. Nun liegt er zwar in einer Klinik, die nichts von ihm weiß, aber er hat wenigstens gute Versorgung. Als wir ankamen, ging es erst mal mir schlecht. Nun stellte sich der Schock ein. Mir wurde übel und ich bekam erst mal eine Tablette. Bei meinem Mann wurde eine Endoskopie gemacht und der Arzt meinte er hätte Varizen (Krampfadern) in der Speiseröhre. Man hätte sofort einige per Bändchen abgebunden und der Rest würde bei der nächsten Endo gemacht werden. Um 6°° kam ich endlich heim, vollgepumpt mit Adrenalin. Bin immer noch wach und total fertig. Mittags fuhr ich in die Klinik und brachte Heinz Kleidung usw. Er liegt auf der Intensiv und bekommt Bluttransfusionen. Eigentlich wollte man heute noch eine Endo machen, aber am abend wurde mir gesagt, daß man es erst morgen machen werde. Er soll dann ein paar Tage noch bleiben und dann endlich in "seine" Klinik verlegt werden.
Nachdem der Arzt meinte, daß zwar diese Varizen nicht mehr aufbrechen würden, aber jederzeit wieder neue, werde ich morgen unseren Italienurlaub im Mai abbestellen. Das Feriendorf in dem wir seit über 30 Jahren Urlaub machen, ist am Ende der Welt und kein Arzt dort und da wir kein Auto haben, ist das Risiko zu groß. Werden wir halt in good old Germany bleiben, das macht auch Spaß.

Wir hatten schon so viel Hoffnung in die Chemo gelegt und nun ist schon wieder nach der ersten Schluß.

Werde nun versuchen, meinen Schock zu verdauen und meine Tochter (die ich um halb sechs mit der Nachricht weckte) auch und hoffe es wird bald besser.

Traurige Grüße
Delia
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