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  #1  
Alt 13.08.2019, 23:54
Mr.Smith Mr.Smith ist offline
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Standard AW: Erste Vorsorge mit Volltreffer

Lieber Onno,
Haha...na geh....Sissi Filme sind toll, diese Nostalgie...so viel Romy Schneider,Weihnachten,Berge,Wien... unzählige
Sissi!,Franz!... ..ok...ich oute mich,bin Österreicher Egal...
Wieder schön Worte von dir.
Wie gut ist das nacheuvollziehen.....
Man ertappt dich beim "Zu gut fühlen"....denn, es wäre ja der Situation nicht gemäß. 'ich bin ja krank und wir reden hier auch nicht von Schnupfen...nicht vergessen! Sich gut fühlen? Ich? Darf nicht sein...da belüge ich mich ja selbst".
Diese Gedanken,oder?
Aber wie du so richtig schreibst....zu gut fühlen? Blödsinn! Genau das ist es,das so wichtig ist. Dankbarkeit,Hingabe, auch im Schmerz ein Glück zu erleben,und damit den Schmerz nicht zu Leid werden lassen.....
Dankbarkeit leben,dankbar sein für dies und das,für vieles Kleinere, für Dinge, die durch die Erkenntnis, die diese Krankheit unter anderem mit sich bringt,plötzlich noch klarer werden. (Und bitte nicht falsch verstehen....ich möchte hier nicht bagatellisieren....diese Krankheit ist schlimm,das wissen wir, soll hier aber jetzt nicht das Thema sein...ich möchte an deinen Worten einfach anknüpfen)
Man fokussiert was wichtig ist,man erkennt wie viel völlig unwichtig ,banal ist....man erkennt durch welche Lächerlich keiten sich der Mensch unglücklich macht, und sich durch Sorgen über dieses und jenes selbst "vergiftet" (kling bissl hart,ist aber leider oft so)

Die Getriebenheit nach mehr und immer mehr,nach Dingen zu streben von denen man glaubt dadurch erst glücklich zu werden.....dieser Drang wird einem plötzlich bewusst und man kommt zur Einsicht....Marc Aurel glaub ich war das,,der diese Einsicht so schön beschrieben hat:
„Denke lieber an das, was Du hast, als an das, was Dir fehlt. Suche von den Dingen, die Du hast, die besten aus und bedenke dann, wie eifrig Du nach ihnen gesucht haben würdest, wenn Du sie nicht hättest.“
(Ja...habs von Google kopiert...den Satz muss man sich mal merken....und ich merk ihn mir einfach nicht,aber wie bei vielen....es ist schon Mal sehr gut zu wissen wo man nachschauen muss.

Wieder, wie es scheint, einfach Geschriebenes,leicht Dahergesagtes eines nicht Betroffenen. Aber,ich spring auf deinen Zug auf,und finde das so bewundernswert,deine Sichtweise....denn du fokussiert das Positive, und kommst voller Dankbarkeit zu dieser wunderbaren Erkenntnis,das dein Leben eigentlich wunderbar ist,so wie es war und ist.
Das sagen denke ich echt nicht viele.....oder erkennen es nicht.

Ich hoffe, und wünsche dir, dass deine Hormontherapie gut voran geht und die Nebenwirkungen sich in Grenzen halten.
Alles liebe weiterhin....wir freuen uns von dir zu hören,
Mr Smith
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  #2  
Alt 15.08.2019, 20:38
Onno Onno ist offline
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Standard AW: Erste Vorsorge mit Volltreffer

Hallo an Beccamaus, Mr. Smith und alle Interessierten,

vielen Dank für die tollen Zeilen. Das tut richtig gut.

Ich habe seit Dienstag die nächste Raketenstufe gezündet und eine Hormonspritze erhalten. Die wirkt wohl 3 Monate. Die Tabletten nehme ich auch noch. Bisher ohne Nebenwirkungen. Sissy muss noch warten.... Tatsächlich geht es mir nach wie vor körperlich gut. Ich sorge mit Hilfe von Sport dafür daß es möglichst noch so bleibt bis zur OP.

Gestern habe ich mit einer Kollegin darüber gesprochen. Ihre erste Reaktion war die Frage, was ich dann bei der Arbeit mache? Ähnliche Frage kam aus dem Bekanntenkreis. Ein anderer Kollege fragte wie es weitergeht und wann die Chemo dann anfängt. Es ist interessant zu sehen, wie wenig wir Menschen uns mit einer der häufigsten Erkrankugsart die wir erleiden, auskennen. Mich eingeschlossen. Wir verbinden Krebs mit Tod, Chemotherapie, Siechtum ab Tag 1 nach der Diagnose.

Ich treffe aus beinahe ungläubiges Erstaunen, wenn ich davon spreche und auch noch gute Laune habe. Dazu muss Mann wissen, dass ich in der ersten Zeit mit brüchiger Stimme und Tränen in den Augen von meiner Erkrankung berichtet habe. Aber jetzt habe ich die Krankheit angenommen und kann damit umgehen und versuche das Beste aus dieser Lage zu machen. Und da hilft mir eine positive Einstellung und das ich meinen Humor zum Glück nicht verloren habe. Kann sein, dass das noch kommt. Aber wenn man mich über einen längeren Zeitraum nicht scherzen oder lachen hört, muss man sich glaube ich um mich Sorgen machen. Gestern sprach ich mit einem Kollegen und am Ende des Gespräches sagte ich, es geht mir gut! Ich habe nur Krebs. Er hat lachend geantwortet: "Du hast Deinen Humor noch. Das ist gut! Und schön." Finde ich auch.

Lesen über die Krankheit mache ich jetzt gar nicht mehr. Ausser ein Buch welches meine Frau mir geschenkt hat. Titel: Krebs ist, wenn man trotzdem lacht. Sehr zu empfehlen. Eine Erkrankte hat einen Ratgeber der anderen Art geschrieben. Mit Aha-Effekten und Zeilen die mich zum Lachen bringen. Das brauche ist jetzt.

Ich freue mich wieder von euch zu hören.
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  #3  
Alt 21.08.2019, 19:00
Onno Onno ist offline
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Beitrag AW: Erste Vorsorge mit Volltreffer

Hallo alle Interessierte,

ich hatte ja von meinem Behandlungsplan berichtet. Diesen habe ich vor DREI Wochen vom potentiell behandelndem Krankenhaus erhalten. Die Oberärztin wirkte kompetent und warb um Vertrauen. Das habe ich auch gefasst und war wild entschlossen es anzugehen. Die Hormontherapie läuft ja schon. Nachdem mein Urologe aus seinem Urlaub zurückgekehrt war, hatte ich einen Termin um das weitere Vorgehen zu besprechen. Ich würde schon stutzig daß er mich fragte, was im Krankenhaus besprochen wurde. Ich hatte ausdrücklich darum gebeten das er als mitbehandelnder Arzt informiert wird. Was eigentlich selbstverständlich sein sollte.

Er sagte, dass er sich mit dem Arzt in einer Konferenz trifft, in dem sie die gemeinsamen Fälle besprechen. Was ich gut fand. Ich solle ihn dann am gestrigen Tag in seiner Telefonsprechstunde anrufen und wir stimmen das weitere Vorgehen ab.

Meine Frau hatte schon ein ungutes Gefühl. Ich gar nicht. Was sollte schon anderes rauskommen als der im Krankenhaus besprochene Behandlungsvorschlag?

Seit gefehlt! Ich erfuhr gestern dass der Arzt mich erst nochmal untersuchen will. Dann - erst dann! - entscheidet er, ob er operieren will oder eine Bestrahlung der bessere Weg in meinem Fall ist. Oder OP und Bestrahlung. Die Lymphe sind ja vermutlich befallen, deshalb kann erst dann gesagt werden was aus deren Sicht sinnvoll ist.

Ich war erstmal fertig. Meine Frau genauso. Nach drei Wochen bin ich genauso schlau wie vorher. Und das erfahre ich quasi auf Nachfrage. Was ist das denn für ein Krankenhaus? Ich kann mir denken was passiert ist. Die Erkenntnis mit den Lymphknoten ist nicht neu. An dem Tag, als ich das Gespräch hatte, war viel los. Der leitende Oberarzt, der mit mir das Gespräch führen wollte, stand im OP. Er hat sich meinen Fall vermutlich zwischen Tür und Angel angesehen. Jetzt hatte er wohl mehr Zeit.

Ich habe gestern dann Aktionismus gezeigt. Den Nachmittag frei genommen und Termine gemacht für Zweitmeinungen. Jetzt habe ich Termine in Hamburg, Berlin und Hannover (wo ich wohne). Jetzt rede ich mit den Spezialkliniken. Es ist möglich, dass diese zum gleichen Ergebnis kommen. Aber dieses erste Krankenhaus hat bei mir jedes Vertrauen verspielt. Ich bin sowas von sauer darüber, das mit Patienten so umgegangen wird. Mein Urologe wollte mir dann einen Termin zur Untersuchung usw. besorgen. Heute habe ich ihn angerufen wegen Überweisung usw. Als ich ihn fragte, ob er schon einen Termin vereinbaren könnte, meinte er , dass er dort keinen erreichen konnte. Das alleine spricht für sich.

Ich lasse mich jetzt aber nicht hängen. Wenn dann eine andere Behandlung statt einer OP nötig wird, dann ist das so. Dann gehe ich den Weg. Meine positive Einstellung lasse ich mir nicht nehmen. Glücklicherweise kann ich entscheiden wo ich mich behandeln lasse.

Die Oberärztin hatte mir übrigens gesagt, Bestrahlung wäre richtig übel. Aber ich würde ja operiert werden ohne Bestrahlung. Was für ein Laden.

Immerhin weiss ich jetzt schon mal, wo ich mich garantiert NICHT behandeln lasse. Es gilt immer noch, dass es sich für mich gut anfühlen muss und ich Vertrauen fassen kann zu den Ärzten.

So. Das musste ich mal loswerden.

Geändert von Onno (21.08.2019 um 19:02 Uhr)
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  #4  
Alt 29.08.2019, 15:12
Mr.Smith Mr.Smith ist offline
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Standard AW: Erste Vorsorge mit Volltreffer

Lieber Onno,
Das liest sich frustrierend....nun ist es schon eine eigene Wissenschaft,die Krankheit anzunehmen und sich mit dem zu arrangieren was auf einen zukommt.
Untersuchungstermine planen, der Alltag muss meist rund um den Alltag organisiert werden.
Von der Kunst des eigenen Umgangs mit Angst und Niedergeschlagenheit bis zum Fertigwerden mit dem Ungewissen, und dieser Nichtkontrolle....das Loslassen, das Nicht-persönlich-nehmen gewisser Aussagen und Handlungen anderer....die Bewahrung des eigenen Humors, und dem Versuch das ganze als Möglichkeit zu betrachten zu wachsen und interessiert,gelassen Verantwortung zu übernehmen mit dem was auf einen zu kommt. All das praktisch umzusetzen....Buddha selbst hätte hier seine Probleme.
Eines der wichtigsten Sachen die helfen, dies alles umzusetzen ist eine Strategie, ein Plan, ein Ziel und das Vertrauen, das der Weg der richtige ist, das Vertrauen, sich auf Menschen, die diesen Weg wesentlich mitbestimmen, verlassen zu können.
Es ist hart seinen Humor zu bewahren, bei dem was du schreibst. Dieser Oberarzt scheint sein bestes getan zu haben, dein Kartenhaus, was du dir mit Hilfe einer beeindruckenden Resilienz aufgebaut hast, möglichst effizient zu zerstören. Eine Nummer in seiner Akte,nichts weiter? Die Strategie dann doch eine andere, und wertvolle Zeit, die verpufft ist.

Das alles tut mir sehr leid für dich....darüber mit heiterer Gelassenheit interessiert der Ärztin ins Gesicht zu kucken und zu fragen, wie es jetzt denn wirklich weitergeht, wäre selbst für einen spirituel versierten Halberleuchteten hier ein Ding der Unmöglichkeit. Da hilft alles psychologische blabla nichts....sowas ist einfach beschissen.

Dennoch...dein Aktionismus ist denke ich die absolut beste Strategie. Zweitmeinungen, Drittmeinungen und der Kontakt mit Spezialkliniken.
Es geht weiter, muss weiter gehn.....was kann man hier sagen.... vielleicht,und ich hoffe es sehr für dich, findest du ja genau wegen diesem Oberarzt mit dem EQ eines Steins, in einer der Spezialkliniken eine Lösung für dich, die sich als das beste erweist, was dir passieren konnte, und du ohne diesem Menschen niemals dies gefunden hättest.

Wie sind deinen Termine in Berlin, Hamburg bzw. Hannover gelaufen....wenn du sie nicht noch vor dir hast?
Wie geht deine Hormontherapie voran?

Ich wünsche mir für dich, dass dein Humor dein Wegbegleiter bleibt.....sich deine Menschen um dich herum keine Sorgen machen müssen, weil sie dich nachwievor ab und zu lachen hören und dass deine gute Laune auch weiterhin in ihren Gesichtern ein (erstauntes)Lächeln generiert.
In diesem Sinne....alles Gute dir weiterhin!
Beste Grüsse,
Mr. Smith
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  #5  
Alt 30.08.2019, 08:10
Beccamaus Beccamaus ist offline
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Standard AW: Erste Vorsorge mit Volltreffer

Hallo Omno, weißt du, ich denke auch die Ärzte wissen es manchmal nicht besser und nachdem sie in einer "Tumorkonferenz" gemeinsam mit anderen Ärzten gesprochen haben, ändern sie ihre Meinung wieder. Für den Patienten was ganz ganz furchtbares, aber ich denke es passiert alles zu deinem Wohle. Wenn du das Vertrauen verloren hast, wird es auch schwierig anderen Ärzten zu vertrauen. Aber tu das nicht, vertraue den Ärzten. Aber es ist auch wichtig sich andere Meinungen einzuholen, das machst du richtig. Wie geht es dir denn derzeit?
__________________
Mein Daddy
* 04.08.1947 25.06.2018

ED: 03.04.2017 (metastasierendes Lungenkarzinom (Adeno))


-------- Somewhere over the Rainbow---------
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  #6  
Alt 30.08.2019, 18:16
Onno Onno ist offline
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Standard AW: Erste Vorsorge mit Volltreffer

Hallo Ihr Lieben,

ich war am Mittwoch in Hamburg und gestern in Berlin. Da meine Tochter in Berlin wohnt, haben wir die Gelegenheit genutzt noch den heutigen Tag hier zu bleiben.

Die Überweisungen habe ich von meinem Urologen abgeholt und dir Gelegenheit genutzt ihn zu fragen, wie es zu einer solchen Meinungsänderung seitens der Klinik kommen kann, wo ich doch von der Oberärztin einen Behandlungsvorschlag bekommen hätte. Mehr noch: sie hat die Bestrahlung als sehr schlimm dargestellt. Und was sagt mein Urologe? Der Chefarzt (sein guter Kumpel wie ich jetzt erfahren habe) hätte meine Befunde nur flüchtig angesehen. Wie bitte??? Ich hatte es mir ja schon so zusammengeräumt. Aber das machte mich dann doch ein Stück weit sprachlos. Und dann sagt der Urologe noch zum Abschied, ich sei in der Klinik gut aufgehoben. Das ist ja alles nicht zu fassen, oder? Die Meinungsänderung beruht nicht auf neuen Erkenntnissen, wie z. B. aus einer Tumorkonferenz, sondern schlicht aus dem Lesen der Befunde. Vom Klinik-Clown hätte ich das ja erwartet, aber nicht vom leitenden Arzt.

Somit habe ich in Hamburg in der Klinik keine Zweitmeinung, sondern eine ERSTmeinung erhalten. Die Klinik machte einen tollen Eindruck. Personal, Arzt usw. freundlich, kompetent, zuvorkommend. Was die Prostata betrifft, nix Neues. Ziemlich übel befallen. In diesem Fall für mich die gute Nachricht: sie kann entfernt werden. Jetzt das Aber: die Lymphe sind befallen, auch nichts Neues. Aber sie sind auch im Abdomen (oberer Bauchbereich in Nähe der Nieren) sind ziemliche Metastasen. Nicht viele, aber relativ große. Und da können sie nicht operieren. Da muss man nach der OP mit Bestrahlung dann. Im Krankenhaus in Hannover hätten sie das nicht gesehen. Ich war einigermaßen geschockt. Das bedeutet, das ich nicht auf Heilung behandelt werde. Das musste ich dann doch erstmal verarbeiten.

In Berlin war der Termin ebenfalls sehr positiv. Etwas Wartezeit, aber dafür einen Chefarzt mit internationalem Ruf und - für mich sehr wichtig - eine Unmenge an Erfahrung. Ein weiterer Oberarzt war zusätzlich anwesend. Sie haben sich sehr viel Zeit genommen und alle Fragen beantwortet. Und gut erklärt. Im Prinzip exakt die gleiche Aussage wie in Hamburg. Mit einem Unterschied. Der Arzt hat mir einen konkreten und detaillierten Behandlungsvorschlag gemacht. Er sagte auch, wie er vorgehen will und konnte einige Dinge aufgrund seiner Erfahrung einschätzen.

Ob ich den Termin in Hannover am kommenden Montag noch wahrnehme, weiss ich noch nicht. Es ist jedesmal eine Überwindung und ich weiß jetzt, wie es weitergeht. Muss mich nur noch entscheiden, wo.
Was gut ist: die von der ersten Klinik in die Wege geleitete Hormonbehandlung war genau richtig. So habe ich keine Zeit verloren. Das hätten die anderen Ärzte genauso so gemacht.

Jetzt geht es mir wieder besser. Endlich weiss ich wo ich stehe. Und jetzt packe ich es an. Sicherlich auf einer anderen Stufe als zuvor gedacht aber trotzdem alles machbar.

Nach OP usw. werde ich das machen, was notwendig ist um möglichst lange keinen weiteren Krebs zu bekommen. Gute Ernährung, Sport und eine positive Einstellung zum Leben mit der Krankheit als chronisch Kranker. Und ja, sobald ich wieder fit bin bereite ich mich auf meinen ersten Marathon vor. Und ich werde nicht von morgens bis abends an meine Krankheit denken oder was mir alles passieren kann. So bin ich nicht und so will ich auch nicht werden. Damit kann ich mich dann ja beschäftigen, wenn es so weit ist.

Ich bin nach wie vor fit und ohne jegliche Einschränkung. Bis zur OP sorge ich dafür dass es so bleibt. Das gilt auch für meinen Kopf und damit meiner Psyche. Und heute waren wir erstmal therapeutisch shoppen in Berlin. Auch jetzt suchen meine Frau und ich Freiräume in denen wir versuchen, ausnahmsweise mal nicht an Krebs denken.

Ich war ja noch nie ernsthaft krank. Bis auf Männerschnupfen. Eine der am meisten unterschätzten Krankheiten der Welt...

Im Nachgang bin ich so was von froh, dass ich mich doch nicht auf weitere Meinungen verzichtet habe. So hat alles Schlechte auch sein Gutes.

Euch ganz liebe Grüße und ich freue mich auf eure Antworten.

Geändert von gitti2002 (30.08.2019 um 22:48 Uhr)
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  #7  
Alt 01.09.2019, 19:33
Mr.Smith Mr.Smith ist offline
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Standard AW: Erste Vorsorge mit Volltreffer

Lieber Onno,
Habe ich das richtig erfasst .... dieser Oberarzt hat sich deinen Befund flüchtig angesehen und die Metastasierung übersehen?? Deine Behandlung dann quasi beim Nachmittagscaffe beschlossen und mit deinem behandelnden Urologen,seinem guten Kumpel über vieles geschwafelt, nur nicht dein Staging und die weitere Vorgehensweise.
Dein Urologe dann seinen Kumpel verteidigt und gemeint du wärst da gut aufgehoben?
Dann Hamburg und die Ernüchterung und der nächste Tiefschlag. Und ohne deinen Aktionismus wäre die Metastasierungen wohl weiterhin nicht erkannt?
Das muss man mal schlucken....Wahnsinn...
wieder ziehe ich den Hut vor dir und deiner Einstellung.
Alles Schlechte hat sein Gutes...die Zweitmeinung, die du dir vermutlich nicht so schnell eingeholt hättest, und diesmal von kompetenten Chefärzten in Berlin und Hamburg, die Experten auf diesem Gebiet zu sein scheinen, und sich vor allem Zeit nehmen....jetzt weißt du zu hundert Prozent wo du stehst und kannst konkrete Pläne schmieden...zumindest das gibt einmal mehr Sicherheit

Deinen ersten Marathon im Visier also....finde ich großartig! Ich bin selber leidenschaftlicher Läufer....hatte vor 10 Jahren begonnen als ich mich nach der üblichen weihnachtlichen Völlerei Ende Dezember mal bewusst vor dem Spiegel gestellt und mich betrachtet und erkannt habe dass es so nicht weitergehen kann. Übergewicht, ein Packerl Zigaretten am Tag und Bier und Dosenravioli als Hauptenergiequelle machten mich zu dem was ich da vor mir sah....das Gefühl war Selbstmitleid in seiner reinsten Form.
Meine erste Investition im neuen Jahr...eine Garmin GPS Laufuhr...bis Dato die bisher beste Entscheidung meines Lebens...nein,ich übertreibe nicht.....
Mittlerweile etliche offizielle Halbe mitgelaufen und drei gewertete Marthons in den Haxn. Ernährungsumstellung und 25 kg weniger...der Spiegel ein Freund geworden. Also...falls du für deinen Start (oder bist du eh schon (semi)-erprobter Läufer?) Laientips brauchst.....gerne:-) Bin fern eines Profis...aber ein bissl kenn ich mich aus.

Für all dein Vorhaben also mal alles Gute!

Ich möchte aber auch kurz eingehen auf die Ernüchterung...denn ich möcht nichts da schweigend beiseite lassen oder es von meiner Seite aus pseudopositiv verharmlosend mit einem Satz wie "es ist so wie es ist...akzeptieren und positiv bleiben" belassen.
Also plötzlich nun keine Heilung? Plötzlich palliativ also? Jetzt..wo sich der Oberarzt den Wisch mal genauer angekuckt hat?Verdammte scheiße..mir fehlen die Worte.... Ich möchte deinen Positivismus hier nicht runterziehen.... es tut mir einfach nur sehr leid für dich...Wahnsinn.
Und wiederum....das was du schreibst..deine Einstellung....das gesamte Paket...meinen tiefsten Respekt.

Ich hoff das du es in der Praxis auch wirklich so umsetzen kannst und dir Sorgen und Ängste möglichst wenig in die Quere kommen und du dich nicht an einem bestimmten Punkt in ein Loch ziehen lässt...
Lass vor allem den Gedanken los..“wäre ich nur früher zum Arzt“ usw....oder der „Klassiker“ „warum ich?“.....
Da gibt es einen wie ich finde sehr schönen, tiefsinnigen Satz passend dafür von Jeff Foster „simply let go of the illusion that it could have been any different“ - ich erwähne diesmal nicht mehr, das es natürlich einfacher ist als nichtbetroffener solche „pseudoweisheiten“ loszulassen :-)...du weißt ja wie ich’s mein, und die Interpretation dieses Sprücherls bzw. ob du was damit anfangen kannst/möchtest liegt ganz bei dir. Einfach nur für mich,ist dieser Satz eines meiner ganz persönlichen Leitprinzipien...das mögen andere anders sehen....und das is ja auch gut so:-)

Eines noch abschließend....
Ich kann mir absolut nicht vorstellen wie das Gefühl sein muss diese Ernüchterung gesagt zu bekommen...noch dazu mit all diesen Umständen .
Ich kann dazu nichts sagen.....und wahrscheinlich kann man dieses Gefühl auch nur beschreiben und verstehen wenn man es selbst erlebt sofern man es selbst erfassen kann....dies braucht wohl Zeit
Einem der nie geliebt hat das Gefühl der Liebe zu erklären ist ja ebenfalls unmöglich...was für eine doofe Korrelation eigentlich, aber naja.....was ich meine...ich probier’s erst garnicht nachzuvollziehen sonder sende dir hiermit mein aufrichtiges Mitgefühl.
Deine positive Einstellung zum Leben, damit lernen zu leben, bewusst zu leben...du machst das!
Oh Mann.....und wie du schreibst. Alles Miese hat sein Gutes...du weißt was Sache ist, jetzt gilt es zu handeln, jetzt gibt es Pläne...und du scheinst eine liebe starke Frau an deiner Seite zu haben und Menschen die dich lieben und dich auf deinen teilweise ganz neuen Weg mitbegleiten werden.
Jedenfalls wirst du dich für das richtige Krankenhaus entscheiden....du hast die Experten an deiner Seite.....eine Behandlungsplan.....
Halte uns auf den Laufenden....alles gute dir,
Beste Grüße,
Mr.Smith
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