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#1
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AW: beta-hCG erhöht durch Bestrahlung?
Hi,
das Gegenteil ist eigentlich der Fall. Nach den neuesten Studien führt 3xPEB beim Seminom im Stadium II zu 99,9 % zur Heilung. Hatte man dagegen eine Vortherapie mit Carboplatin beträgt nach den neuesten Statistiken die Heilungsraten "nur" ca. 98 %. Prof. G sagt, dass das wahrscheinlich damit zusammenhängt, dass bei einer Vorbehandlung in ganz seltenen Fällen der Tumor gegen PEB resistent wird. Prof. G rät deshalb nur in Ausnahmefällen zu Carboplatin. Einzelheiten sind hier aber auch noch nicht völlig geklärt. Kurzum, Deine Chancen haben sich also nicht verschlechtert. |
#2
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AW: beta-hCG erhöht durch Bestrahlung?
erst Mal vielen Dank für eure Nachrichten. Das hat mich ziemlich aufgebaut.
Ich hab auch Neuigkeiten im Gepäck. Habe heute ein MRT (ohne KM ) vom Bauch gehabt und der Radiologe hat gleich gesagt, dass er die Ursache für die steigenden Marker gefunden hat: ein 1,1cm großer Lymphknoten, der vor 3 Monaten noch halb so groß war. Sowohl er, als auch der Urologe danach haben gleich gesagt, dass es zwar scheiße ist jetzt, ich aber dafür nach der Chemo wieder geheilt bin. Witzigerweiße hat der Urologr das selbe zu mir gesagt wie ihr. Ich habe mich richtig entschieden! 8 von 10 Patienten brauchen kein Carbo und bei den verbleibenden zwei hilft es bei einem nicht. Die Chance in meinem Fall war also maximal 50% das es was gebracht hätte, wenn ich mich für Carbo entschieden hätte. Er hat gleich einen Termin für mich in der Onkologie gemacht um den Start der Chemo zu planen. Natürlich hab ich tierisch schiss vor der Keule, aber letztlich hilft es mir wieder gesund zu werden. Er stellt das ganze auch nochmal im Tumorboard vor, damit alle auf dem aktuellen Stand sind und jeder nochmal die Bilder sieht. Er meinte aber auch, dass eine Bestrahlung wohl keine Option bei mir ist. Habt ihr noch irgendwelche Tipps für die kommende Therapiezeit? Irgendwelche do‘s and dont‘s? |
#3
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AW: beta-hCG erhöht durch Bestrahlung?
Mein Tipp wäre, unbedingt eine Zweitmeinung von einem Hodenkrebs-Spezialisten einzuholen.
Wegen eines LK mit 1,1 cm würde ich nicht sofort eine Chemo starten. Zudem sollten sich die Ärzte sicher sein, dass die hcg-Steigerung nicht von etwas anderem kommt. Zudem, soweit ich weiß, gibt es eine neue Studie, die bei Seminom im Stadium IIa die alleinige Chirurgie empfiehlt. Ob das ratsam ist, weiß ich natürlich nicht. |
#4
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AW: beta-hCG erhöht durch Bestrahlung?
Für mich stellt sich die Frage woher das HCG sonst kommen soll :/ Bei mir wurde doch alles gecheckt. Hoden, MRT Bauch und Blut. Seit knapp etwas über 3 Wochen ist die Bestrahlung beendet und Marker steigen trotzdem. Zur absoluten Sicherheit könnte man noch ein PET-CT machen. Fraglich ist ob die Strahlung das Ausräumen des letzten bisschen Zweifel rechtfertigt.
Ich werde meinem Uro das nochmal vorschlagen. Die Zweitmeinung sollte ja über das Portal schnell da sein. @Toby01Harv kannst du mir den Link zu der Studie mal posten? Wäre interessant. Ne Op ist natürlich deutlich angenehmer als ne Chemo... Geändert von Merasil (05.11.2018 um 23:42 Uhr) |
#5
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AW: beta-hCG erhöht durch Bestrahlung?
Steigender Marker plus suspekter lymphknoten klingt stark nach dem HK. Ich würde mich auch gegebenenfalls operieren lassen, falls es (risikoarm) möglich wäre. Chemo geht danach ja immer noch. Die Frage ist nur ob du das psychisch auch aushalten würdest, danach wieder watchful waiting zu machen...
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8/16: Orchiektomie Links (Nicht-Seminom IIa) 9/16 - 11/16: 3xPEB (danach: Marker negativ) 2/17 roboterunterstützte RTR (1,5cm links-paraarotaler Lymphknoten: tumorfrei) ------------------------------------ 10/20 MRT Abdomen: Alles i.O. 3/21 Tumormarker weiterhin negativ -------------------------------------- |
#6
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AW: beta-hCG erhöht durch Bestrahlung?
Habe jetzt nochmal mit meinen Uro gesprochen. Er hat mir dann nochmal genau erklärt, warum Chemo und keine Op oder Bestrahlung. Grundsätzlich sei dies zwar möglich, ABER Bestrahlung hat im Vergleich zur Chemo wohl deutlich stärkere Spätfolgen (wie Zweittumore). Die Op würde zwar das aktuelle Problem beheben, aber da bei mir wohl ein erhöhtes Risiko für weitere Metastasenbildung besteht, würde er stark davon abraten.
Ich habe morgen noch ein Gespräch mit einem Spezialisten aus einem Hodentumorzentrum. Ich werde ihn da um eine Zweitmeinung bitten. |
#7
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AW: beta-hCG erhöht durch Bestrahlung?
Hi,
im Stadium IIa ist in Deutschland mittlerweile 3xBEP Standard, in den USA noch die Bestrahlung. Die langfristigen Nebenwirkungen bei der Bestrahlung sind wohl größer, was heute aber schon wieder teilw. bestritten wird. In neueren Studien wird erprobt, ob die alleinige Chirurgie helfen kann (vgl. https://www.hindawi.com/journals/au/2018/7978958/). Ich habe mich damals für 3xBEP entschieden, weil mir 2 Hodenkrebsspezialisten unabhängig voneinander dazu geraten haben. Dann sei alles erledigt, langf. Nebenwirkungen halten sich in Grenzen und man läuft nicht Gefahr, dass der Tumor sich im Laufe der Zeit verändert. Letztlich muss aber jeder für sich die Entscheidung treffen. |
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