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  #1  
Alt 20.12.2017, 18:31
rocketpocket rocketpocket ist offline
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Registriert seit: 07.05.2017
Ort: Hamburg
Beiträge: 47
Standard AW: Mama - keine Weihnachten mehr mit Dir

Lieber Leno,

schön, dass Du weiter schreiben wirst. Ich glaube, dass es uns allen hilft, wenn wir hier ab und zu etwas loswerden können und uns von den anderen verstanden fühlen.

Ich finde es toll von dir, dass du "die Ärmel hochkrempelst" und dich an den Karpfen wagst. Deine Mutter wäre sicherlich sehr stolz auf dich. Dein Vater ist bestimmt auch sehr froh, dass du so optimistisch und aktiv an seiner Seite bist.
Dein Vater hat seine Frau verloren Leno und damit auch seinen Partner. Ich stelle mir das ganz schlimm vor. Ich habe im April auch meine Mutter verloren. Sie hatte Lungenkrebs und uns blieb auch von der Diagnose bis zu ihrem Tod nur 3,5 Monate. Ich leide wahnsinnig darunter. Aber bei Müttern und Kindern ist die Reihenfolge eben eingehalten und das macht es etwas einfacher, glaube ich. Meine Oma hat ihre Tochter verloren. Das ist auch ein ungeheuerlicher Gedanke, finde ich.

Ich werde Weihnachten dieses Jahr einfach weitestgehend ignorieren und mit meinem Mann in den Urlaub fahren. Alles andere ertrage ich irgendwie nicht. Meine Oma wird bei ihrer Schwester feiern und ist dort gut aufgehoben über die Weihnachtstage. Darüber bin ich sehr froh.

Ja es stimmt. Auf der Arbeit ist alles schon abgehakt für die Kollegen. Eigentlich sind alle froh, wenn das Thema dort nicht mehr auftaucht. Ich kann mich auf der Arbeit auch gut ablenken, aber innen in mir sieht es manchmal immer noch schrecklich aus. Ich vermisse meine Mutter wie verrückt.

Leno, ich freue mich, wenn ich ab und zu mal was von dir lese.. hab ein paar schöne Weihnachtstage und ich finde du machst das ganz richtig!

Pass gut auf dich auf!

Liebe Grüße
rocketpocket
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  #2  
Alt 21.12.2017, 11:52
Clea Clea ist offline
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Registriert seit: 13.01.2017
Beiträge: 560
Standard AW: Mama - keine Weihnachten mehr mit Dir

Lieber Leno,
ich habe euren kurzen Kampf verfolgt und mitgelitten.
Meine Ma verstarb auch im Februar.
Ich habe eigentlich keine Verknüpfungen an Weihnachten,
ausser, dass wir sie am ersten Feiertag ins Gebet genommen haben,
dass da was nicht stimmt mit ihr. Alles konnte ich mir vorstellen,
aber das nicht.
Ich hatte bereits zu Ostern meine Sippe zu Gast, an Weihnachten will mein Bruder zu Papa, ich hab die Schwiegi hier und wir feiern in kleiner Runde.
Am ersten Feiertag, der traditionell meinen Eltern gehört hat, hat Papa zum Brunch in ein Hotel geladen. Er erträgt es Zuhause auch nicht so gut.
Mach dieses Weihnachten zu deinem eigenen Weihnachten, im Gedenken an deine Mutter. Das würde ihr sicherlich gefallen.
__________________
Meine Ma
17.9.1957-19.2.2017, 59 Jahre, Lungenkrebs mit Hirnmetastasen
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  #3  
Alt 21.12.2017, 14:53
Leno1983 Leno1983 ist offline
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Registriert seit: 27.09.2017
Beiträge: 31
Standard AW: Mama - keine Weihnachten mehr mit Dir

Hallo an alle,

möchte nochmals ein paar persönliche Antworten an Euch richten.

@Layla2017

ja, es stimmt was Du vermuntest, meine Mutter hat zwar die Chemo unterschrieben, aber eigentlich hatte Sie mir schon 2 Wochen vorher gesagt, das Sie nicht mehr leiden will, vielleicht hat Sie das dann begünstigt.

Danke auch für den Tip mit der Arbeit, ja in letzter Zeit stand ich echt unter Strom, bin auch ehrlich, bin auch was angeschlagen (Schwindelanfälle etc.) durch den Stress, freue mich aber auf das Weihnahtsfest... vielleicht komme ich zur Ruhe.

@rocketpocket

Liebe Dank für die schönen Worte.

@Clea

Ja, kurz war der Kampf schon, aber das ist Interpretationssache, für Sie war der kurz lang und zäh, sie lag ja auch 24 im Bett am Ende, ich kann mir vorstellen das musste schrecklich gewesen sein.

Diesen Verlust der Unabgängigkeit, von Tag zu Tag dieser schleichende Prozess des Zerfalles.....erste Stehen, Sitzen, Liegen und dann geht gar nichts mehr....nur noch Schläuche und Stomas, Urinbeutel.......bestimmt keine angenehems Leben mehr.

Für meinen Vater und mich war das ganze erschreckend schnell...



Was ist heute so mit mir los?

Gestern Abend mit Vater telefoniert, beim meinem Vater kommt so langsam die Verbitterung hoch. Er möchte eine Klage gegen die behandelnden Ärzte einreichen, wegen unteralassener Hilfestellung.

Hmmm...... ja das ganze war schon reichlich chaotisch und vieles Lief von Anfang schief, so hatte meine Mutter z.B. eine zweite Not-OP nach der Total OP, weil die Operationsnotaufging und Sie dadurch eine Entzündung im Bauchbereich hatte, dadurch war Sie sehr geschwächt.

Zunächst möchte mein Vater einen Breif verfassen mit allen bekannten Ärtzen, Vorfällen und dann sich an einen Anwalt wenden - ob das Erfolg hat?

Ich weiß noch nicht was ich davon halten soll - aber verbittert ist mein Vater schon.

Ich werde dennoch versuchen die Weihnachtstage schön angenehm zu gestalten, muss mal mit meinem Vater reden ....... was er da vor hat.
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