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  #1  
Alt 11.10.2017, 08:19
Christina_87 Christina_87 ist offline
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Registriert seit: 21.08.2017
Beiträge: 14
Standard Hilflosigkeit

Hallo alle miteinander
Nun bin ich wieder hier und gehe euch mit meinen Problemen und Sorgen mal wieder auf die Nerven,.......
Dennoch beruhigt es mich sehr wie viele Leute hier sind die einem DIE KRAFT geben weiter zu kämpfen und nicht auf zu geben.

Mein Vater 73 Jahre
Kleinzelliges Bronchialkarzinom am rechten Unterlappen
T4 N3 M1a
bekommt nächste Woche seine 9. Chemo Etop/Carbo

Sein letzter Aufenthalt im Krankenhaus ist wenige Tage her. Im Befund stand Das zwar ein neuer aufgetretender Pleuraerguss rechts mit der gleichen Ausdehnung vorliegt jedoch keine Beschwerden da sind und somit von einer Punktion erstmal Abstand genommen wird. Des weiteren soll beim nächsten klinischen Aufenthalt eine LTOT Therapie reevaluiert werden! Könnte mir jemand von euch dazu Auskunft geben was genau das sein soll????!!!
Seit ungefähr 3-4 Tagen geht es ihm sehr,sehr schlecht. Doch bevor ich ihm das letzte mal ins KH gebracht habe hat er so viel gebrochen wo sich am Ende dann aber heraus stellte das dies von den Antibiotikan kam was er natürlich nicht mehr genommen hatte. Dann die Chemo und nach Hause ging es wo es ihm 2 Tage relativ gut ging. Wie schon gesagt....seit 3-4 Tage geht es ihm jetzt wieder so schlecht. Dauernde Übelkeit wobei einmal sehr dunkles Blut dabei war,sehr große Müdigkeit was ich sonst von ihm bis jetzt seit der Diagnosestellung nicht kenne. Kaum Appetit und gar keine Bewegung und seine Stimme ist auch im Keller......
Fast jeden Tag bin ich bei ihm und gestern ist er auf der Toilette zusammen gebrochen. Ich verfiel in einen Schock und war nur am weinen. Leider ist er nach wie vor so ein sturer Mensch das er wenn er nicht muss bzw keinen Termin hat in kein KH geht und auch zu keinem Arzt. Seine Partnerin und ich haben gestern mehrmals auf ihn eingeredet aber leider ohne Erfolg. Meine Schwester war bis vor kurzem in den KH wo er behandelt wird Krankenschwester und die habe ich dann sofort verständigt. Leider ist der Kontakt mit ihr nicht so groß und auch nicht mit meiner restlichen Familie. Mein Vater hat mit mir insgesamt 4 Kinder. Ich die jüngste davon bin so gut wie jeden Tag bei ihm. Gehe einkaufen,unterstütze die beiden wo ich nur kann obwohl ich selbst Familie habe und kurz vor einem Umzug in ein neues Haus stehe. Meine Schwester die gestern bei ihm war und ich machen wirklich alles für ihn dennoch bricht es mir das Herz und macht mich so traurig das seine anderen beiden Kinder keinen Finger rührern. Wie schon gesagt,....gestern war es so schlimm mit ihm. Er nahm nicht mal mehr seine Medikamente und schlief nur die ganze Zeit. Bei seinem letzten Aufenthalt habe ich nachgefragt wie es mit einer Betsrahlung aus sieht und die Krankenschwester dort erklärte mir das sie die für gewöhnlich nur dann geben wenn eine Chemo nicht ansprechen sollte bzw geben sie die auch nur 1 mal. Aber was ich von vielen Leuten hier lese bekommen sie fast alle eine und mein Vater nicht!?!? Wieso nicht?!?! Oder habe ich da etwas falsch verstanden????
Zur Zeit stehe ich fast alleine mit meinen Problemen,Ängsten und Sorgen da. Obwohl ich einen Partner habe der mir zwar zu hört aber wie alle anderen meinte das es besser wäre nicht jeden Tag bei ihm zu sein da er sich sowieso nicht helfen lässt und ich mich wenn ich das mit ansehen muss sowieso nur fertig machen würde. Ich weiß mir keinen Rat mehr. Momentan ist mir alles zu viel.
Ich merke auch gerade das ich hier schreibe und schreibe und schreibe und eigentlich alles durcheinander ist weil ich nicht mehr weiß wo ich am besten zu erzählen anfangen soll,was ich genau wie formulieren soll weil ich einfach so viel zu sagen hätte. Meine Mama starb als ich 14 Jahre alt war und selbst mit Therapie und viel reden bin ich heute noch nicht so ganz darüber hinweg. Sie fehlt mir in so vielen Lebenslagen wo ich sie am liebsten bei mir hätte. Und jetzt mein Vater!?!? Das ist für mich alles gerade wie ein schlechter Film. Ein Horrorfilm,ein absoluter Alptraum und keiner rüttelt mich wach,........
Am liebsten würde ich ihn den Krebs,seine Schmerzen,Ängste und Sorgen abnehmen und alles auf mich nehmen. Dann kommen wieder Tage wo ich mir denke,ich habe noch eine 5 jährige Tochter für die ich da sein und eine starke Mama sein muss. Aber im Moment bzw seit wenigen Tagen geht mir die Kraft aus. Kann kaum schlafen und essen tu ich so gut wie fast gar nichts mehr. Mein Vater und ich wollten noch so viel erleben und unternehmen und jetzt soll alles vorbei sein????? Das Leben ist so ungerecht und immer bestraft es die,die so gutmütige Menschen sind und so viel Liebe in sich haben,......
Ich werde einfach weiter für und mit ihm kämpfen und hoffen das meine Gebete erhört werden.
Ich danke euch für´s lesen. Bis bald
Liebe Grüße
Christina
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  #2  
Alt 11.10.2017, 23:41
Pet 1968 Pet 1968 ist offline
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Registriert seit: 08.09.2016
Beiträge: 334
Standard AW: Hilflosigkeit

Hallo Christina!

Koennten das vielleicht Nebenwirkungen von der Chemo sein? Muedigkeit, uebelkeit und so sind sehr haeufige Nebenwirkungen. Kannst Du oder seine Partnerin nicht den Arzt anrufen? Und mal fragen, wenn er schon nicht will?
Gehst Du mit ihm zusammen zum Arzt? Dann frag Ihn.
Bei allem, vergiss bitte nicht auf Dich zu achten, wie Du sagtest Deine Tochter braucht Dich auch und wenn Du zusammen brichst hilft das auch nicht.

Ich hoffe es wird wieder besser.
Liebe Gruesse Petra
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  #3  
Alt 12.10.2017, 08:10
dagehtnochwas dagehtnochwas ist offline
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Ort: Südniedersachsen
Beiträge: 268
Standard AW: Vater Bronchialkarzinom im Endstadium

Hallo Christina,
Die Beschreibung des Zustands deines Vater klingt nicht wirklich ermutigend. Wenn jemand eine ärztliche Untersuchung ablehnt, dann scheint er entweder nicht an einer Lösung interessiert zu sein oder aber die Angst vor weiteren eher weniger Guten Nachrichten ist einfach zu groß. Ich denke Sturheit ist nur ein Synonym für Angst.
Mit welcher Intension erfolgt denn die Chemo, sie kann stadienbedingt eigentlich nur lebensverlängernd gegeben werden, hat dein Vater den auch noch Lebensqualität?

Eine LTOT ist eine Langzeit Sauerstofftherapie, näheres hier:
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Saue...ngzeittherapie
Es ist damit nicht eine künstliche Beatmung gemeint, sonder eine dauerhafte zusätzliche Gabe von Sauerstoff. Der Patient hängt dann die meiste Zeit des Tages am Sauerstoffkabel.

Eine Re-evaluierung meint, das erneut eine Therapieversuch gestartet werden soll und geschaut wird, ob dein Vater von der Therapie profitiert.

Alles Gute für euch!
dagehtnochwas
__________________
Hoffe nicht ohne Zweifel und zweifle nicht ohne Hoffnung.

Seneca (4 v.Chr. - 65 n.Chr.)
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leben od. tod!?


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