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#1
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AW: Mein Vater war lange krank...
Ich bin Kinderkrankenschwester.
Unser Onkologe hat erst zwei Jahre prognostiziert, zwei Wochen später hat er uns gesagt, wir sollen uns ein Hospiz suchen. Dort kommt man aber erst hin, wenn die Erwartung nur noch bei einem halben Jahr liegt. Da haben wir uns schn gefragt, ob wir ihm überhauptnoch was glauben sollen. Letztlich hatte sie keine acht Wochen mehr. Und mittlerweile weiß ich, dass die Statistik hergibt, dass Ärzte im Schnitt viermal zu lange schätzen. Also, die Patienten überleben nur ein Viertel der Zeit, die ein Arzt ihnen gibt. Statistik... nun ja. Ich glaube, seine deutliche Korrektur nach unten spiegelte seine Hilflosigkeit wider, die er angesichts des rasanten Verfalls meiner Mutter spürte. Wie geht es dir denn jetzt? Bekommst du deinen Alltag hin? Was machst du? Gehst du noch zur Schule? Hast du Freunde,mitdenen du reden kannst? Für junge Leute ist das doch sicherlich schwer, mit dir umzugehen, sie wissen sicher kaum, wie sich dir gegenüber verhalten sollen? |
#2
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AW: Mein Vater war lange krank...
Ja das stimmt schon...Freunde fragen mich oft wie diese Zeit für mich war.Ich gebe mir Mühe Ihnen Einblicke in mein Leben zu geben...Ich weiß aber, dass die meisten Gleichaltrigen in meinem Umfeld mit meinen Schilderungen nichts anfangen können, Ihnen fehlt die Erfahrung, Lebenserfahrung.
Bekannte laden mich oft auf Partys ein, dort merke ich oft, wie leichtfertig sie mit ihrem Leben umgehen, -rauchen wie ein Schloß, trinken bis zum erbrechen. Das stößt mich ab.... Auch bei schönen Festen spüre ich oft wie eine Art Pflicht wieder nach Hause zu gehen, ich will nicht, dass meine Mutter allein ist, wir streiten uns öfters, wie es in jeder Familie ist, aber ich fühle mich bei ihr, bei mir zu Hause am sichersten., geborgen. |
#3
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AW: Mein Vater war lange krank...
Meine Mutter und ich saßen oft im Wertebereich des Krankenhauses in der Notfallsufnahme, wenn mein Vater ein Anfall oder Ähnliches hatte.
Wie war es bei Zeiten, wo die Öffentlichkeit Feste feiert, also viel Alkohol.....Junge Leute, die sich ins Komma gesoffen haben, mein Vater mit verstopfter Blase, unendlicher, immer schlimmer werdender Schmerz.... Da macht man sich Gedanken, die meisten Krebs -Patienten können für Ihre Krankheit nichts. Die betrunkenen Erwachsenen und Jugendlichen schon, sie hätten verantwortungsvoll sein müssen. Man kann die Komabesoffenen ja nicht vernachlässigen, soll man auch nicht, aber sie sind ja selbst dran schuld, das machte mich oft traurig und wütend.... |
#4
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AW: Mein Vater war lange krank...
Auch ich habe sie, diese Wut auf Raucher.
Warum gehen sie so mit ihrem Leben um, warum werfen Sie es einfach weg? Warum tun sie sich selbst und ihren Lieben das an? Weil sie nicht darüber nachdenken, weil sie sich der Konsequenzen nicht bewusst sind. Ich hab das im Griff, ich pass auf... Wem sie damit noch wehtun, ist ihnen nicht klar. |
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