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  #1  
Alt 19.10.2014, 16:18
simi1 simi1 ist offline
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Standard AW: Mama - mein Engel, ich vermisse dich so sehr!

Zitat:
Zitat von sternkind156 Beitrag anzeigen
.... sie muss gehen, während die,Leute, die ihr Leben lang gesündigt haben noch uralt werden! Viele haben auch keinen guten Draht zu ihren Eltern, doch die dürfen sie lang behalten! Wo ist denn da eine Gerechtigkeit zu spüren? ...
...
Wut: ich bin oft so wütend über die Menschen, die blind durchs Leben gehen, die in Mamas Alter sind und von einer Kreuzfahrt zur nächsten schippern dürfen. Ich gönne ihnen das, also bitte nicht falsch verstehen, aber warum wurden wir vom Schicksal so betrogen und warum traf es uns in diesem Maße?!
...
...
Wie einfach müssen es Menschen haben, die weniger denken und sich eine Schutzhülle aufbauen können. ...

... die Menschen sind schrecklich und oberflächlich. ...

... In was für einer Welt leben wir, wo die Guten so brutal gehen müssen und die anderen einfach schamlos weiter existieren dürfen!

Da sage einer noch einmal, dass es Gerechtigkeit auf der Welt gibt.
...
Für mich ist mit einer Vielzahl solch wertender Aussagen die Grenze des Erträglichen in einem Hinterbliebenenforum überschritten.
Professionelle Hilfe scheint hier dringend notwendig.

Alles Gute
Simi
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  #2  
Alt 19.10.2014, 22:08
sternkind156 sternkind156 ist offline
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Beiträge: 20
Standard AW: Mama - mein Engel, ich vermisse dich so sehr!

Erst einmal vielen Dank für das Lesen meines doch sehr umfangreichen Beitrags. Mir war schon klar, dass manche Aussagen sehr polarisieren werden und ich entschuldige mich auch, falls hier etwas missverstanden wurde. Im Schmerz überschreitet man oft Grenzen. Ich möchte betonen, dass ich niemandem etwas Böses wünsche oder es je so wirklich auch gemeint habe. Es handelt sich lediglich um Gefühle, die in einem aufkeimen und die sich nur schwer in Worte fassen lassen. Daher hatte ich auch lange überlegt, ob ich meinen Post abschicken soll oder nicht. Der ein oder andere wird es verstehen, manche nicht. In der Klinik sprach ich mit der Psychologin und diese meinte, es gäbe schon viele grenzwertige Fälle, die sie erlebt hat. Manche wurden brutal und zerschlugen vor Trauer einige Sachen, manche sind depressiv etc. Ich kann nur meinem Schmerz keine allzu große Chance geben und versuchen, mich im Namen meiner Mutter wieder zu einem lebensfähigen Menschen zu mausern. Es wird mir auch sicher gelingen, selbst wenn es solche schlimmen Momente der Trauer immer wieder geben wird.
Also, bitte nicht böse sein, meine Worte sollten niemanden verletzen oder diffamieren!
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  #3  
Alt 05.01.2015, 23:43
sternkind156 sternkind156 ist offline
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Beiträge: 20
Standard AW: Mama - mein Engel, ich vermisse dich so sehr!

Januar 2015, Weihnachten vorbei, Silvester vorbei!
Wie hatte ich doch Angst vor diesen Feiertagen ohne Mama! Und irgendwie gingen sie nun vorbei, so lautlos, so schnell...
Wie ist es mir seither ergangen? Vor Weihnachten ging es mir an sich recht gut, meine extreme Gefühlslage hat sich etwas beruhigt, ich war abgelenkt, hatte sogar wieder mal ab und zu Spaß mit meinen Freunden und sah alles nicht mehr so schwarz. Selbst Weihnachten war nicht so schlimm wie ich es befürchtete, an Silvester feierte ich etwas mit meinem Vater, meiner Schwester und ihrer Familie, danach noch bis in die Morgenstunden mit Freunden.
Und jetzt? Das neue Jahr hat begonnen und plötzlich überkam mich wieder eine große Traurigkeit. Mama fehlt an allen Ecken und Enden. Ich habe Angst vor der Zukunft, bald kommen wieder die Sendungen im TV, die wir immer zusammen schauten, jetzt hat es für mich an jeglicher Bedeutung verloren, bald ist Februar, als letztes Jahr alles vor Fasching losging, hätte ich nie vermutet, dass ich heute so dasitze, ohne sie, mein Leben sich völlig geändert hat.
Ich sehe Menschen, die glücklich sind, unbeschwert und frage mich, wie es eigentlich damals war, als ich noch so durchs Leben ging? Ich bin dankbar, dass ich das auch erleben durfte, aber auch gleichzeitig so arg traurig, dass es nie mehr so sein wird wie damals. Es wird immer anders sein. Jeder kleine Glücksmoment der vergangenen Tage und Monate ist wie ein kleiner Lichtblick, ein Funke, der sehr schnell verglüht.
Das was mir früher Spaß bereitete, ist nun so fern...natürlich sagt ihr, dass es auch anders werden wird...aber die Vergangenheit kann man nicht zurückholen, leider.
Alles ist anders. Ich wurde im engen Freundeskreis sehr enttäuscht, eine evtl aufkeimende Liebe wurde im Wind verweht...bin ich denn wirklich nur da, um unglücklich zu sein? Ich bin kein Pessimist, aber nichts klappt oder läuft mal so, dass ich sagen kann, das Glück ist noch irgendwo bei mir. Das macht mich auch gerade so traurig. Wie soll es weitergehen? Ich frage auch oft nach dem Sinn des Lebens, man arbeitet, erlebt viele Momente, ob schöne oder schlimme, die Tage verfliegen...als Kind ist alles noch so groß und Ziele noch so sinnvoll. Doch als Erwachsener hat man zwar noch Ziele und Träume, doch man merkt eben, das alles seinen Preis hat und man dafür auch manchmal nicht mehr die Kraft hat. Enttäuschungen prägen einen und auch wenn man positiv denkt, die Rückschläge werden immer herber...
Ich bin sogar froh, dass am Mittwoch der Alltag wieder weitergeht, doch ich habe auch Angst, da dann die Tage wieder so schnell vergehen und wenn auch noch mein Vater mich verlassen muss, dann stehe ich alleine da. Das Wertvollste wurde mir bereits genommen...
Alle, die hier einen oder mehrere geliebte Menschen verloren haben, wissen wie viel Stärke es kostet, weiterzumachen. Wir leben weiter, weil unsere Lieben es auch von uns so erwartet hätten. Doch es ist ein schwieriges Unterfangen und wenn sich kaum ein Licht am Horizont anzeichnet, wird man eben doch nachdenklich. Ich freue mich immer, wenn ich meine Schüler sehe. Die Augen der Kinder leuchten noch, sie sind noch voller Tatendrang und Leben. Doch meine Augen blicken traurig drein, selbst wenn der Mund lacht.
Ich wollte einfach hier mal wieder schreiben, wie es nun weiterging. Als passive Leserin bin ich immer regelmäßig dabei und ich finde es auch erschreckend, wie viele neue User hinzukommen. Lauter Schicksale, die man so im Leben nicht sieht. Unsere Welt hat keinen Platz für den Tod. Stirbt ein Prominenter wie Udo Jürgens, werden die Magazine damit gefüllt, doch sein Tod war schön, zwar plötzlich, aber ohne Leid und Schmerz. Bei Joe Cocker war es anders, doch von ihm wurde nicht viel berichtet, geschweigedenn von seiner Krebserkrankung. Doch wir wissen, was er und seine Familie durchlitten hat...
Doch nun sind die Künstler schon wieder aus den Schlagzeilen entfernt, das Dschungelcamp ist wichtiger...der Tod hat Pause, nur wer mit ihm tanzen musste, der wird ihn nicht vergessen...
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  #4  
Alt 04.04.2015, 23:05
sternkind156 sternkind156 ist offline
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Beiträge: 20
Standard AW: Mama - mein Engel, ich vermisse dich so sehr!

Nostern, genau vor einem Jahr warst du noch bei uns und es ging dir sehr schlecht. Du gabst mir Geld als Geschenk, da du ja nicht mehr zum Einkaufen kamst und ich sagte dir, dass ich kein Geld derWelt möchte, sondern nur, dass du wieder gesund wirst. Leider wurde dieser Wunsc nicht erhört!
Am Dienstag nach den Feiertagen brachten wir dich wieder in die Klinik und deine letzten 5 Wochen begannen. Dre Wochen im Krakenhaus, inklusive einer Chemo, die aber nicht vie half, ausser dass dir deine wunderschönen Locken ausfielen und du mit Perücke zurück nach Hause kamst, um deine letzten zwei Wochen auf dieser Erde bei uns zu verbringen.
Ich erkannte den Ernst derLage nicht, niemand von uns, denn die Ärzte sagten es nie klar, wie es um dich wirklich steht. Wollten sie uns schonen oder wussten sie es wirklich nicht genau? Ich kann es nicht sagen. Nur dass seither das Lebe völlig anders ist. Die Sonne scheint nur noch für andere. Ich träume viel von dir, doch es tut sehr weh, aufzuwachen und zu wissen, dich nie wieder zu sehen! Warum nur? Diese Frage stelllt sich jeder hier!
Diese bösartige Krankheit zerstört Familien und ist so grausam, nicht nur für den Kranken, sondern auch für die Hinterbliebenene, die nun in diese unendliche Leere blicken.
Ich kann den Grab nicht besuchen, es tut so weh zu sehen, dass du nun unter diesem Erdhügel liegst und mit mir nie wieder ein Eis essen gehst oder einfach nur mit mir fern siehst.
Fast ein Jahr ist es her, dass ich deine Stimme hörte. Die Zeit heilt keine Wunden. Jeder Tag ist ein Martyrium und die Tränen laufen auch gerade wieder.

Heute wa ich im Theater mit einer Freundin, ic bin vie unterwegs, doch niemand kann dich je ersetzen! Du hast mich bedingungslos geliebt, mit allen Felern und Macken. Wenn ich dann im Theater viele Menschen sehe, die mit ihren Eltern dort sind, die wesentlich älter sind als du, dann zerreisst es mir das Herz!
Es tut alles so weh und es tröstet mich nicht, dass irgendwann einmal die schönen Erinnerungen überwiegen werden.
Wie auch? Ich hätte gerne slles noch mit dir zusammen erlebt! Der Tod kommt immer zu früh und er tut verdammt weh.
Ich hoffe, dass es irgendwann mal besser wird, aber momentan sitze ich in einem tiefen Loch. Ich bin wie ein kleines Schiff in Seenot, das Land sucht, es aber im Sturm nicht findet. Warum müssen alle hier in diesem Forum sovie Leid ertragen?
Egal, ob man seine Eltern, seinen Partner oder sein Kind verliert. Das Umfeld kennt oft kein Erbarmen. Man findet nur wenig Hilfe, die Menschen glauben einem, wenn man lacht, auch wenn es tief in einem drin ganz anders aussieht.

Ich weiss, dass du gewollt hast, dass ic glücklich werde, aber momentan ist das Wort Glück für mich ein Fremdwort. Lenke ich mich ab und gehe weg, dann ist das für ein paar Stunden ok, doch kehre ich zurück nach Hause, wo soviel an dich erinnert, dann beginnt der Schmerz von vorne. Warum?! Diese verdammte Frage werde ich nicht los und ich kann einfach keinen Frieden finden...

Schöne Ostern...das wünscht einem jeder zur Zeit, ich denke nur immer, frher hatte ich das auch, nur jetzt bin ich weit davon entfernt...
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  #5  
Alt 04.04.2015, 23:07
sternkind156 sternkind156 ist offline
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Registriert seit: 26.08.2014
Beiträge: 20
Standard AW: Mama - mein Engel, ich vermisse dich so sehr!

Entschuldige die Fehler, ich schrieb mit meinem IPad und du nanntest es immer Schlauli, da es alls weiss, doch das Tippen fällt hier schwerer...
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