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#1
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AW: Kann das jemand nachfühlen?
Ein herzliches Hallo in die Runde
Und seid ihr, liebe Conny und Mucki, früh aktiv – ups, da lob ich mir meinen Schlaf, naja, bin ich doch eine bekennende „faule“ Socke. Doch nun erst einmal der Reihe nach. Liebe Arsinoe, deine Worte sind einfach alles sagend und ich kann dich verdammt gut verstehen. Bei mir ist es ähnlich, wir haben ausführlich über das Thema K gesprochen und PUNKT. Mein Freund und ich haben doch viele andere Themen zu beschwatzen und wollen einfach nur genießen, den Augenblick, uns. Warum also sollte dann K im Vordergrund stehen? Viel lieber mag ich dann das Thema Leben, darüber lässt es sich doch bei weitem besser Streiten … Auch ich hatte Gespräche mit Psychologen bzw. Psychotherapeuten – jedoch meinten sie einstimmig, ich bin gut drauf und kann von meiner Stärke gerne noch etwas an andere Betroffene abgeben, was ich auch mache. So haben wir hier einen kleinen Gesprächskreis und helfen uns gegenseitig eine positive Lebenseinstellung und auch Sichtweise über den Tod zu bekommen. Da ist übrigens auch das Wort K tabu, denn es geht um viel, viel mehr. Liebe Conny, mano, kenne ich das – den Geist bzw. die Gedanken ruhig stellen. Das ging bei mir gar nicht. Wollte ich mich entspannen und lag da so dumm rum, schwupps waren auch wieder die Gedanken da, die ich wirklich nicht haben wollte. Sie schwirrten halt einfach in mir rum. Wie ärgerlich. Aber mit der Zeit und mit einer gewissen Übung habe ich es geschafft, das Kopfkino auszuschalten. Und, liebe Conny, das ist herrlich. Ich habe diesbezüglich einen guten Rat bekommen: täglich üben und anfangen mit 3 bis 5 Minuten – hinsetzen und sich ganz auf den Atmen konzentrieren, beim einatmen sagte ich mir im Kopf „ein“ und beim ausatmen „aus“. Mit der Zeit waren keine anderen Gedanken da, nur mein Atmen und die Voraussetzung für eine gelungene Meditation bzw. Körperreise. Jetzt habe ich das Autogene Training erlernt, auch eine tolle Sache, und dadurch komme ich sehr leicht in einen sogenannten Alpha-Zustand, indem ich meditiere. Ich liebe es. Und, ich habe mir schon selber Meditationen, Körperreisen geschrieben und aufs Band geschwatzt (kenne mich doch am besten, was gut für mich ist und was ich brauche) und bastle gerade wieder an einem neuen Text … Ist im Übrigen auch eine Methode, um das du, liebe Conny, die Barriere zu deinen Kopf überwinden kannst Da halt für mich gerade die Gedanken so wichtig sind, begann ich auch zu malen, dabei bekomme ich auch meinen Kopf total frei – herrlich, sage ich euch, und erfreue mich an den Farben, an den Bildern und bin ganz nah bei mir selber. Somit ist es auch eine super gute Methode, positive Erfahrungen und Gedanken zu bekommen. Liebe Mucki, danke für das Schmunzeln und die wirklich guten Ideen, die du da in die Runde wirfst. Das finde ich total klasse, so vorbereitet zu sein. Soweit bin ich nicht gegangen und vertraue da auf den Geschmack und das Wissen meiner Lieben (bisher). Aber ich werde direkt einmal in mich gehen und horchen, was ich davon übernehmen könnte. Danke! Lach, und das mit dem Kontrollfreak über die Regenbogenbrücke hinweg finde ich ja genial. Aber vielleicht ist von dort die Sichtweise eine andere und dir ist der geplante Ablauf etc. nicht mehr ganz so wichtig, sondern einfach nur die Liebe, die in euch allen weiterleben mag. Wer weiß. Also ich lasse mich da mal einfach überraschen. Und lasst ihr Euch alle überraschen von diesem Tag, möge er Euch ganz viel Zufrieden und Glück bringen. Evelyn |
#2
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AW: Kann das jemand nachfühlen?
Hallo ihr Lieben!
Danke für eure Worte. Komme grad aus einer mehrstündigen Chemo-Sitzung und bin zu platt, um richtig darauf einzugehen. Aber zu Muckis Idee, muss ich doch gleich etwas sagen: Genial! Und witzig. Ich hatte mal die Idee, das Leid-Zirkular (oder wie der Brief, der ja normalerweise verschickt wird, genannt wird), selber zu schreiben. Wer weiss, vielleicht mache ich das noch. Ich würde darin auch schreiben, dass ich keine Trauerfeier möchte, sondern dass die Leute, die mögen, sich treffen, einen auf mich trinken und es gut zusammen haben. Ich habe das Gefühl, so ein Brimborium in einer Kirche und auf dem Friedhof passt einfach nicht zu mir. Und ich weiss auch, dass mein Schatz gut darauf verzichten kann. Und was die restliche Verwandtschaft (Tanten, Onkel, etc.) denkt, ist mir wurscht. Meine nahen Verwandten (ausser meinem Mann und seinen Eltern) sind sowieso alle tot. Mir gefällt übrigens die Idee "Friedwald" sehr gut und werde das vielleicht noch einfädeln. So. Genug davon! Ich wünsche euch einen wunderschönen Abend! Arsinoe Geändert von Arsinoe (25.06.2013 um 16:31 Uhr) Grund: Korrektur |
#3
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AW: Kann das jemand nachfühlen?
Hallo Arsinoe ,
wie könnte es anders sein? Musst du alles immer vor mir schreiben Würde auch wollen, das ordentlich wird! Denn wer mich kennt, weiss das! Mein Mann hätte auf buckelige Verwandschaft, eine komplett erscheinende Dorfgemeinschaftshaus ( sie war ja noch so Jung !), etc eh keinen Bock! Und ich erst recht nicht!!! Ich würde diese Party echt mal als Hauptperson 'annehmen' und mich endlich mal raushalten ! Sollen die planen, organisieren, die aktiv dran teilnehmen! Gute Freunde wissen schon wie sie es machen sollen, wir lernen doch gerade das sie das können, wenn wir sie auch lassen Falls ich jemandem hier zu 'heftig' schreiben sollte, bitte eine PN dann ist sie ruhig! Ansonsten, sehe ich dieses Thema für mich aktuell noch nicht so, will ich nicht! Aber im Hinterkopf hat man es ja doch LG Conny Auf das du bald wieder fit nach der Chemo bist! Hatte das mit dem Scheiß Cisplatin ja auch immer! Aber aus Erfahrung weißt du selbst, es wird... |
#4
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AW: Kann das jemand nachfühlen?
Zitat:
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#5
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AW: Kann das jemand nachfühlen?
@The Witch: Klar, wenn die Situation so ist, würde ich auch darauf Rücksicht nehmen. Da ich das "Glück" habe, keine nahen Verwandten mehr zu haben, kann ich es mir leisten ... Auf irgendwelche Tanten und Onkel, zu denen ich keine so enge Beziehung habe, werde ich jedenfalls keine Rücksicht nehmen, zumal das Geld für eine Trauerfeier, etc. eh fehlt.
LG Arsinoe |
#6
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AW: Kann das jemand nachfühlen?
Ja, ich denke auch, dass du für dich/euch genau richtig handelst. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass es auch eine zweite Seite der Medaille gibt.
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#7
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AW: Kann das jemand nachfühlen?
Hallo Zusammen, hallo Witch,
ja die Beiden Seiten ,... habe vor Jahren meine Schwiegereltern verloren, die lebten in der ' Stadt' recht anonym, ich komm vom kleinen Nest auf dem Platten Land. Das waren schon Welten!!!! Alleine die Organisation, etc. Wir haben dann natürlich die Mutter, ( Vater starb zuerst, so plötzlich keine Vorsorge), entscheiden lassen, wenn sie wollte, oft war sie mir aber sooo dankbar, sich nicht mit den Sachen auseinandersetzten zu müssen, das wir denke ich das gemeinsam für Alle gut hinbekommen haben! Meine Eltern leben noch und zwar genau nebenan, wir sind vor 12 Jahren aufs Nest zurückgezogen! Bin eigentlich nicht sooo dörflich, aber was macht man nicht fürs Kind, Katzen, etc? Haben uns eingewöhnt ! Mir bricht es das Herz, daran zu denken, das meine Eltern ihre Beerdigung, die ja bis vor kurzem auf der Liste eher weiter oben stand, in den Hintergrund stellen ( sie wollten mal so langsam Anfangen vorzusorgen, mit allem was dazu gehört!) Dann der supergau: das Kind hat Krebs! Für meine Eltern ist das Dorf enorm wichtig, haben immer über meine Distanz gelitten, mich aber trotzdem so akzeptiert, hätte ansonsten meinen Mann, Städter, auch nicht rangeschleppt! Ich muss mich aus medizinerscher Sicht aktuell nicht so mit dem Thema beschäftigen. Bin aber mittlerweile so weit, besser ist es vorbereitet zu sein. Auch wenn es so weh tut! Also, denke im Falle des Falles, werden meine Lieben genau das machen, was ihnen guttut und hoffentlich einen auf mich War eine leidenschaftliche Biertrinkerin ! Ein kleines geht schon wieder! Also, wenn das kein gutes Zeichen ist! Liebe Grüsse an Alle und haltet die Ohren steiff Conny |
#8
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AW: Kann das jemand nachfühlen?
Ein herzliches Hallo in die Runde,
ich hoffe, euch ist es nicht sooo kalt, wie mir – ich jedenfalls sitze hier eingemummelt vor dem PC und lese gespannt eure Beiträge. Es war gut hier diese Diskussion und sie hat mir viele Denkanstöße gegeben. Dafür vielen Dank an alle Beteiligten. Liebe, Arsinoe, dir wünsche ich besonders, dass du deine Chemo gut verträgst und sich die Nebenwirkungen in Grenzen halten. Ich drücke dir ganz fest die Daumen. Nun möchte ich aber wieder zu meinem Thema „LEBEN“ zurückkehren und darüber schreiben, was ich zur Meinung und der Medaille, die ja immer zwei Seiten hat, denke. Also ich war so ein Mensch, der stets die Meinung anderer respektiert und brav befolgt hat, es ging dann so weit, dass ich manchmal gar keine eigene Meinung mehr hatte, sie war mir irgendwie abhanden gekommen, denn durch das jahrelange Beugen vor anderen Meinungen habe ich mein ICH gar nicht mehr wahrgenommen. Ich lebte nicht mehr mein Leben, sondern das Leben anderer, vieler. Meine ganze Kraft und Energie verschenkte ich und bekam wenig zurück. Das ist eine Seite der Medaille. Heute, durch die Erfahrungen, die ich machen durfte, und die Zeit, die ich mit mir selber verbringen kann, und die vielen tollen Begegnungen, die ich in den letzten Jahren erlebt habe, weiß ich, wie wichtig MEINE Meinung ist, denn sie ist der Ausdruck meines Lebens, meiner ganz persönlichen Gefühle und Liebe. Und nein, heute nehme ich ganz wenig Rücksicht auf die Meinung anderer oder tue etwas, nur um anderen zu gefallen. Warum sollte? Ich achte heute bewusst auf meine Kraft, meine Energie in mir. Sehr gerne diskutiere ich über Sichtweisen, sehr gerne lasse ich mir einen Einblick in die Sichtweise der Welt von anderen Menschen geben und ich lerne dabei eine Unmenge an interessanten, neuen, mutigen, klugen, blöden … Dingen. Manchmal ändere ich meine Meinung und lasse mich gerne von der anderen Sichtweise mitnehmen. Aber ein anderes Mal behalte ich meine Meinung bei, denn sie passt zu meinem Leben. Und das ist die andere Seite der Medaille. Für mich ist es stimmig, wenn diese beiden Seiten der Medaille harmonisch mit einander sind, wenn sie ein friedvolles, glückliches, konstruktives, kreatives, liebevolles, zufriedenes, Geben und Nehmen darstellen und wenn sich jeder bewusst ist, dass er für sein eigenes Leben ganz alleine die Verantwortung trägt. Und so wünsche ich Euch allen eine harmonische, zufriedene und glücklich Zeit. Evelyn Geändert von evelyn-wieda (28.06.2013 um 10:27 Uhr) Grund: Der Fehlerteufel hat mich eingeholt. |
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