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  #1  
Alt 03.03.2013, 11:09
Benutzerbild von fraunachbarin
fraunachbarin fraunachbarin ist offline
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Standard AW: du fehlst so sehr...

liebe edith.
ich wünsche dir eine gute zeit in ägypten.. genieß das gute wetter dort :-)
ich hoffe, du kannst dort so aufarbeiten, wie du es dir vorstellst.
ich ziehe den hut vor dir.. allein dort hinzugehen.. alle achtung.
das zeigt doch, was für eine starke frau du bist :-)
laß es dir auch gut gehen... es sei dir so sehr gegönnt.
drückerle von tine
__________________
MISS YOU MAMA
24.02.1944-15.10.2012
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  #2  
Alt 05.03.2013, 13:38
Tiina Tiina ist offline
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Standard AW: du fehlst so sehr...

Liebe Edith,
ich finde es auch sehr mutig, dass Du Dich dem stellen willst.

Ich wünsche Dir von ganzem Herzen, dass die Erinnerung an die schönsten Zeiten in eurem gemeinsamen Leben Dir gut tut.
Und dass Du Sonne, schwimmen, Strandspaziergänge auch genießen kannst.

Alles Liebe,
Anja
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  #3  
Alt 06.03.2013, 23:46
Kamuffel Kamuffel ist offline
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Standard AW: du fehlst so sehr...

Liebe Edith, ich wünsche Dir auch von Herzen eine wunderschöne Woche. Ich habe gleich nach Dieters Tod Urlaub gemacht, an dem Ort, an dem wir glücklich waren. Es war schön und traurig zugleich. Ägypten war auch ein Ort an dem er sich wohl gefühlt hatte. Bin damals mit meinem Sohn hingeflogen, er hat gleich Freunde gefunden, aber ich war halt eben ein Singel, und sehr alleine, rings rum Paare, es ist schon frustran und sehr traurig. Aber man lernt mit der Zeit mit dem Schmerz zu leben.

Gruß Ilonka
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  #4  
Alt 12.03.2013, 22:47
edith57 edith57 ist offline
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Standard AW: du fehlst so sehr...

Hallo ihr Lieben,

Da bin ich wieder - zurück aus meinem ersten "Single-Urlaub" - gesund und um eine wertvolle Erfahrung reicher: ich bin allein zurecht gekommen!

Doch der Reihe nach:
Im Hotel angekommen habe ich mich zuallererst über ein riesengroßes Zimmer mit 2!!! Doppelbetten für mich allein gefreut und dann festgestellt, dass es genau dasselbe Zimmer ist wie wir es bei unserem ersten Besuch in diesem Hotel vor 5 Jahren hatten, nur 2 Stockwerke höher. Was für ein Zufall bei über 400 Zimmern im Hotel.

Dann bin ich zum ersten Abendessen in den Speisesaal geschlichen und habe sofort gemerkt, dass noch fast das gesamte Personal da ist wie vor 3 Jahren bei unserem letzten gemeinsamen Urlaub dort. Ich hab mich an irgend einen freien Tisch gesetzt und unser Lieblingskellner ist sofort erfreut auf mich zugelaufen, hat mir die Hand geschüttelt, mich herzlich willkommen geheißen und gefragt, wo mein Mann ist. Und dann sind die Tränen schon gelaufen und ich habe ihm gesagt, dass ich allein hier bin, dass mein Mann leider nie wieder kommen wird, weil er vor 3 Monaten gestorben ist.

Der nette Kellner war total entsetzt und konnte irgendwie nicht damit umgehen. Er hat nur gemurmelt, dass es ihm leid tut und dann ist er vom Tisch gegangen, hat einen jungen Kollegen geschickt und in den nächsten 60 Minuten einen großen Bogen um meinen Tisch gemacht, was mir sehr weh getan hat.

Und dann habe ich festgestellt, dass ich offensichtlich der einzige Single-Gast in diesem Hotel bin, denn ich habe die ganze Woche nur Paare und Familien gesehen. Dass wohl nicht viel Alleinreisende dort sein werden, habe ich allerdings schon vorher gewusst, das ist eben kein Clubhotel, sondern eines für ältere Ehepaare. Nun jedenfalls habe ich mich total verlassen und einsam gefühlt und war an diesem Abend froh, dass ich nur 1 Woche gebucht habe. Ich bin nach dem Essen auf mein Zimmer und hab mich in den Schlaf geheult.

Am nächsten Morgen wurde ich auf meinem Balkon von strahlendem Sonnenschein, milder Temperatur und einem atemberaubenden Ausblick aufs Rote Meer empfangen. Ich habe versucht, dass alles nicht nur mit meinen Augen, sondern auch mit den Augen meines Mannes zu sehen und irgendwie hatte ich das Gefühl, dass er wirklich da ist, was mir ein warmes Glücksgefühl beschert hat.

Dann bin ich zum Frühstück gegangen und siehe da: "unser" Kellner hatte sich wieder gefangen, hat mich gleich an einen freien Tisch geleitet und hat sich fortan den ganzen Urlaub rührend um mich gekümmert, wenn gleich er auch mit keinem Wort mehr von meinem Mann gesprochen hat. Trotzdem habe ich mich durch seine Fürsorge fortan sehr viel wohler gefühlt im Speisesaal - allein unter lauter glücklichen und vielleicht auch nicht so glücklichen Paaren.

Ab dem 3. Tag habe ich dann angefangen, den Urlaub zu genießen. Bis auf einen bewölkten Tag war die ganze Woche wunderbares Wetter mit Temperaturen zwischen 28 und 31 Grad und 23 Grad warmem Meer, welches zum Schwimmen und Schnorcheln eingeladen hat.

Ich habe sehr ruhige Tage verlebt, viel gelesen, lange Strandwanderungen gemacht und habe ganz bewusst Erinnerungen herauf beschworen. Ich bin die gleichen Wege gegangen wie mit ihm, habe den Tagesablauf so gestaltet wie mit ihm, habe alles so gemacht, als ob er mit dabei wäre. Ich habe 2 Liegen unter meinen Sonnenschirm gezogen und habe mich wie immer auf die auf der rechten Seite gelegt.

Und mehr als einmal habe ich - nachdem ich nach einem kurzen Strand-Nickerchen erwacht bin - als erstes zur anderen Liege hinüber geschaut um zu sehen, was er gerade macht, um dann - von einem schmerzhaften Stich ins Herz getroffen - wieder zurück zu sinken und eine Träne aus dem Augenwinkel zu wischen.

Aber es war sehr heilsam für mich. Ich hatte immer das Gefühl, dass er da ist und wie auch zuhause habe ich ihm ständig alles erzählt und ihn an allem teilhaben lassen.

Und ich habe zuhause noch extra einen Plexiglas-Fotorahmen gekauft, damit ich auch im Urlaub sein Foto neben mein Bett stellen kann. Und jeden Abend, wenn ich das Foto zu mir genommen und ihm einen Gute-Nacht-Kuss gegeben habe, ist ein ganz warmes Gefühl durch mich hindurch geströmt und hat mich glücklich gemacht und mir erstaunlich erholsamen, guten Schlaf gebracht.

Und gegen Ende der Woche hatte ich dann plötzlich die Gewissheit, dass ich es durchaus noch einige Tage so aushalten würde, weil ich eine ganz starke Verbundenheit mit ihm an diesem für uns ganz besonderen Ort gespürt habe.

Und so kann ich jetzt - wieder glücklich zuhause gelandet - mit Gewissheit sagen, dass ich froh bin, dass ich diese Reise gemacht habe. Es hätte mich nie in Ruhe gelassen, wenn ich meinem Bauchgefühl nicht gefolgt wäre. Jetzt habe ich gesehen und gespürt, dass es zwar viel schwerer geworden ist, aber dass es immer noch schön ist und dass er mich nie verlassen wird. Er hat mich nach Ägypten begleitet und er wird mich überall hin begleiten - und das macht mich glücklich

Liebe Grüße
Edith
__________________
mein Mann:
NSCL ED 21.10.2010
nach langem Kampf ins Licht gegangen am 30.11.2012
für immer in meinem Herzen

http://www.youtube.com/watch?v=ibREmAkEgJo
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  #5  
Alt 12.03.2013, 23:24
undine undine ist offline
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Beiträge: 910
Standard AW: du fehlst so sehr...

Liebe Edith,

oh-je-mine, ich möchte nicht, dass du denkst, ich wollte dir nicht schreiben! ICH HABE EINFACH NICHT DEINE BEITRÄGE GESEHEN!

Weißt du, ich bin im KK eigentlich gar nicht / kaum mehr unterwegs. In den lettzen Wochen war ich nur zufällig hier und las seitdem nur bei Moni und Christel.

Liebe Edith, ich freue mich, dass dein Bauchgefühl dich nicht betrogen hat und du mit einem guten, liebevollen Gefühl wieder daheim bist.

Ich verstehe dich so sehr. Ich habe bis vor kurzem auch unentweg mit meinter Ma geredet; bei jeder Gelegenheit. Allerdings ist der Verlust des Partners noch etwas anderes. Vergleichen mag ich es nicht, weil die Beziehungsform ja eine andere ist.

Du wirst noch viele "erste Mal ohne ihn" in diesem Jahr erleben, aber du hast die Gewissheit, "ohne ihn" "nur" leibhaftig. Seine Liebe, Deine Liebe, die kann nicht vergehen. Er hat dich geprägt, so wie du ihn und deshalb ist er ein Teil von dir und wird es immer sein. Und wenn man weiß, dass man alles für den Liebsten getan hat - so wie du es getan hast - den aller größten Liebesbeweis auf Erden gegeben hat - dann bekommt man auch ein Gefühl von Ewigkeit.

Ich habe eine Therapie angefangen, um mit dem Tod meiner Ma klar zu kommen. Verrückterweise hat mich meine Lungenentzündung erst dazu gebracht, besser mit ihren Tod umzugehen, aber das ist eine andere Geschichte.

Ich wünsche dir alles Liebe und dass es dir gut geht. Und zwar von ganzen Herzen!
__________________
_________________________

Ich habe mit Hilfe der Menschen im Krebsforum meine Mutter 2010-2011 bei ihrer Lungenkrebserkrankung (Adenokarzinom) begleitet.
Sie starb Weihnachten 2011.
Danke an alle, die mir geholfen haben. Und alles Liebe für alle, die den Kampf gegen Krebs bestreiten.
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  #6  
Alt 13.03.2013, 07:51
Benutzerbild von Mirilena
Mirilena Mirilena ist offline
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Beiträge: 1.508
Standard AW: du fehlst so sehr...

Liebe Edith,

ich habe gerade deine Reiseschilderung gelesen und bin ganz gerührt und freue mich riesig für dich! So schwer es auch ist, solche bedeutenden Orte allein zu besuchen, es kann auch heilsam sein und gut tun. Dir hat es gezeigt, dass dein Mann dich immer begleiten wird. Wo auch immer du bist, er ist an deiner Seite. Und du hast für dich festgestellt, dass du es aushalten kannst: alle euren Erinnerungen und all diese glücklichen oder auch weniger glücklichen Paare um dich herum. Du kannst unglaublich stolz auf dich sein!!!

Und es ist wunderbar, dass du wieder die Schönheit all dessen wahrnehmen konntest. Ich wünsche dir von Herzen, dass dieser Urlaub noch lange in dir nachklingt und dass du dieses Gefühl von Verbundenheit immer abrufen kannst, wenn es dir nicht gut geht.

Liebe Grüße
Miriam
__________________
Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt...

Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark!
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  #7  
Alt 13.03.2013, 09:49
Benutzerbild von SandraG
SandraG SandraG ist offline
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Ort: Frankfurt am Main
Beiträge: 114
Standard AW: du fehlst so sehr...

Liebe Edith,

wie oft habe ich an dich gedacht. Oft am Tag bist du in meinen Gedanken. Ich bin sehr froh, dass dein Urlaub so war, wie du es die vorgestellt hast!
Und du hast in einem recht: dein Mann wird immer um dich herum sein!
Ich habe, nach fast zwei Jahren, auch noch das Gefühl, dass mein Mann da ist, wenn ich an ihn denke. Oft rede ich in Gedanken mit ihm. Vor kurzem habe ich sogar endlich mal wieder von ihm geträumt. Es war so schön, die vertraute Liebe und Geborgenheit zu fühlen! Ich bin mir sicher, dass er wirklich "zu Besuch" da war!
Man lernt wirklich, es auszuhalten, ohne den Geliebten zu sein. Einfach weil man ja auch muss.
Es wird natürlich immer wieder Zeiten geben, wo du weinen musst, dir alleine vorkommst und deinen Mann herbei sehnst. Das hat sich bei mir auch nicht verändert. Die Abstände dazu jedoch werden allerdings Stückchenweise größer.

Liebe Edith, ich wünsche dir weiterhin viel Kraft! Du bist eine tolle, starke Frau und kannst stolz und dankbar über den Weg sein, den du mit deinem Mann beschritten hast! Dein Mann sieht das bestimmt genauso!

Alles Liebe

Sandra

@M10: Liebe Moni, auch ich wurde mit fast 37 Witwe. Ich wünsche dir ebenfalls viel Kraft für deinen weiteren Weg! Es ist nicht einfach, allein ins Leben zurückzugehen, aber machbar. Ich sende dir ein dickes Päckchen Kraft!
__________________

Da es förderlich für die Gesundheit ist, habe ich beschlossen, glücklich zu sein - Voltaire
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