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  #1  
Alt 16.01.2013, 13:13
anittebe1962 anittebe1962 ist offline
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Registriert seit: 11.05.2012
Beiträge: 4
Standard AW: Erfahrung mit Leberkrebs

Lieber Wolfgang,
auch von meiner Seite herzliches Beileid. Mein Mann ist vor 11 Monaten an Krebs CUP-Syndrom gestorben innerhalb von 17 Tagen nach Erstdiagnose. Ende Januar wurden Lebermetastasen im Ultraschall festgestellt, eine Woche später ins Krankenhaus und da hatte der Krebs schon überall gestreut und es war außer Palliativmedizin nichts mehr zu machen. Es war nur schrecklich. Ich kann Dir in Bezug auf Suche nach dem Ursprungsherd nur Recht gegeb. Selbst bei meinem Mann musste noch unbedingt eine Leberbiobsie gemacht werden, wofür??? Er ist gestorben, egal ob letztendlich an Leber, Niere, Lunge oder sonstwas für einen Krebs.
Ich bin durch diese Erfahrung, meine schlimmste in meinem Leben, auch zu der Erkenntnis gekommen, dass ich, sollte ich jemals Krebs bekommen, auf Chemo und diese ganzen Sachen verzichten werde. Ich habe mich im letzten Jahr soviel mit diesem Thema beschäftigt, das ich feststellen musste (Entschuldigung für alle, die zur Zeit Hoffnung haben) wenn der Krebs da ist, dann zerstört er Dich. Bei dem einem etwas länger, bei dem anderen schneller. Und die ganzen OP`s und Chemos bringen zusätzliche Schmerzen und Übelkeit etc. mit sich. Ich kennen leider keinen Fall, wo der Krebs besiegt wurde. Vielleicht gibt es das ja auch.
Nun, dass wollte ich Dir einfach mal mitteilen.
Ich wünsche Dir viel Kraft.
Liebe Grüße
Tina
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  #2  
Alt 16.01.2013, 21:01
Benutzerbild von HelmutL
HelmutL HelmutL ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 03.03.2007
Ort: Dreiländereck
Beiträge: 2.019
Standard AW: Erfahrung mit Leberkrebs

Hallo Wolfgang,

zuerst mein Mitgefühl für deinen schweren Verlust und den Tod deiner Frau.

Möchtest du mit uns über deine Trauer reden? Dann bist du hier richtig. Deine Wut, deine Verbitterung, deine Aggression kann ich absolut verstehen, denn so, wie du den Krankheitsverlauf deiner Frau beschreibst, scheint da einiges schief gelaufen zu sein. Wobei ich das nicht wirklich beurteilen kann. Es geht vielen von uns zu Anfang so wie dir. Wir kennen diese Gefühle nur zu genau aus eigener Erfahrung. Die oben genannten Gefühle sind jedoch auch zum Teil durch deine Trauer bedingt. Darüber solltest du dir vielleicht klar werden. Einen großen Teil dieser Gefühle wirst du mit der Zeit überwinden können. Wenn du es willst.

Es fällt vielen Menschen leicht bei solch schwerem Verlust die eigene Wut und Verbitterung an anderen auszulassen. Doch das sollte nicht der Weg der Trauer an sich sein. Trauer kommt aus dem eigenen Inneren, aus der eigenen Liebe zur/zum Verstorbenen und sollte auch im eigenen Ich verarbeitet werden. Dabei können wir dir vielleicht helfen. Über gemachte/vermutete Fehler der Ärzte solltest du dich mit diesen auseinandersetzen.

Über Sinn und Unsinn von Chemo und Co zu diskutieren, ist hier nicht der richtige Platz. Das kann man sinnvoll nur mit Betroffenen, von welchen du hier im Hinterbliebenenforum logischerweise kaum jemanden finden wirst. Ich kann dir dazu nur folgendes sagen: wer sich gegen Chemo und Co (Schulmedizin) entscheidet, ist schon so gut wie tot. Sich für oder gegen Chemo und Co entscheiden kann nur der, der auch unmittelbar vor dieser Entscheidung steht. Leider gibt es keine vernünftige Alternative dazu. Es gibt Beispiele genügend, daß man den Krebs (trotz Chemo und Co, wie es deiner Meinung entspricht) auch besiegen kann. Sollte nach 5, 10 oder 15 Jahren der Krebs doch zurückkommen, so betrachten diese Menschen die ihnen Dank Chemo und Co geschenkte Zeit durchaus als lebenswert, als Geschenk. Und mal ehrlich: sterben müssen wir alle. Der eine früher, der andere später. Niemand kann sich aussuchen, wie. Auf das "Warum?" gibt es keine Antwort.

Das Leben ist nicht unfair. Es ist.


Alles Gute,

Helmut
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