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  #1  
Alt 28.11.2012, 13:10
larap larap ist offline
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Beiträge: 85
Standard AW: Magenkrebs im Endstadium

Hallo Arona, ich habe dir gerade schon in deinem thread geschrieben aber auch hier möchte ich es nicht missen, dir für deine Verbundenheit und dein Interesse zu danken!
Meiner Mutter geht es besser. Sie durfte nach 10 Tagen gehen...mit dem Befund 'keine NW, doch Infekt' den ihr Onkologe dann inzwischen aber doch wieder revidiert hat. Ich sags ja: Vollpfosten!
Ihr Durchfall ist weg und zur letzten Chemo hat sie dann auch noch ein vorbeugendes Mittel bekommen. Zusätzlich habe ich sie überzeugen können, es mit Equinovo (dir sei Dank!!! ) zu probieren und schon jetzt sind die Nebenwirkungen der Chemo deutlich reduziert! Kein metallener Geschmack mehr, kaum Übelkeit, weniger Speichelfluss etc. Sie hat auch insgesamt wohl weniger Schmerzen, die in erster Linie von den Metas in der Leber her rühren, dafür ist sie aber andauernd, viel und zunehmend müde! Sie schläft am Tisch nach dem Essen ein und muss sich nach jedem Gang, jeder Aktivität erstmal ausruhen, meistens schlafen. Das macht mir Sorge!
Mir geht es ansonsten gut. Ich bin sehr beschäftigt im Moment mit allem Möglichen und erfreue mich lediglich, das es im mai noch hiess, dieses Weihnachten zu erreichen wird für sie schwierig. Dafür geht es ihr doch noch erstaunlich gut!!! Man muss sich an die positiven Dinge hängen... nicht an die Negativen und zum Glück haben wir diese positiven Momente und Tage noch!
Drück dich, Lara
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  #2  
Alt 28.11.2012, 16:34
Arona Arona ist offline
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Standard AW: Magenkrebs im Endstadium

Hallo Lara,
es freut mich, dass es euch den Umständen entsprechend gut geht - vor allen Dingen, dass deine Mutter weniger Chemo-nebenwirkungen hat.

Ich war diese Woche in Düsseldorf auf einem Vortrag von Prof. Beuth. Er hat u.a. betont, wie wichtig Bewegung in und nach der Therapie ist. Vielleicht bekommst du deine Mutter ja zu kurzen Spaziergängen motiviert? Das hilft auch gegen die Müdigkeitsattacken, die auch bei meinem Mann besonders im 2. Zyklus während der Chemo massiv waren. Ich habe ihn täglich zum Spaziergang 'gezwungen'.

Auf der Veranstaltung wurde auch auf spezielle Sportgruppen des deutschen Sportbundes für Krebserkrankte hingewiesen, die es wohl flächendeckend gibt - wäre ja auch eine Möglichkeit, den allgemeinen körperlichen und seelischen Zustand zu verbessern.
Viele Grüße und alles Gute!
Arona
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  #3  
Alt 29.11.2012, 01:47
larap larap ist offline
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Beiträge: 85
Standard AW: Magenkrebs im Endstadium

Hi Arona,
tja...mit der 'Bewegung' hatte es meine Mutter noch nie so.
Ich sage ihr jeden Tag, sie solle kleine Gänge machen oder sich einfach an die frische Luft setzen. Aber: sie will nicht! Wenngleich sie auch immer sagt: sie muss! Das war der erste Rat ihres Hausarztes: jeden Tag raus, laufen, egal wie lang, egal in welchem Tempo. Aber in dieser Hinsicht ist sie einfach auch bequem und das werde ich jetzt sicher auch nicht mehr ändern. Leider.
Sie hat früher 2 mal die Woche unseren Hund genommen und ist mir ihm gegangen, hat einmal die Woche mit unserem Hund das ansässige Altenheim besucht, um die Herrschaften dort zu beglücken... alles Dinge, die sie im Endeffekt noch könnte, wenn sie wollte...aber sie will seit ihrer Diagnose Stellung nicht mehr und ich kann nichts anders, als das akzeptieren. Letztens formulierte sie ganz klar, was ich lange vermutete: jetzt ist meine Zeit, in der ich mich nur um mich kümmere (und entsprechende Aufmerksamkeit wünscht).
Und ihre Definition ist auch gleich bedeutend, dass sich alle Welt um sie kümmert... nicht einfach also. Aber gut, dass es bei euch so gut läuft! Ich freue mich!
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  #4  
Alt 05.12.2012, 22:47
larap larap ist offline
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Beiträge: 85
Standard AW: Magenkrebs im Endstadium

Bin aktuell etwas ratlos. Es geht ihr nicht gut. Ich habe es bisher als 'leidlich' abgetan, aber heute meinte sie unter Tränen, das es bergab geht. Seit ihrem KKH Aufenthalt leidet sie unter Durchfällen und seit einiger Zeit immer diese extreme Müdigkeit. Heute erzählte sie, das es sie so angestrengt hat nur einen Kaffee zu machen (und sie hat eine Senseo Maschine, also: Pad rein, Knopf drücken & fertig) und sie danach Schweiss gebadet war und erst mal wieder 2 Std geschlafen hat. Sie klagt über Schmerzen & Krämpfe im Darmbereich, während ihre Metastasen lastige Leber wohl weniger weh tut. Sobald sie sich ein bisschen bewegt, musst sie das WC aufsuchen...also bewegt sie sich kaum noch, verlässt wieder nicht die Wohnung. Ich denke, dass ihr Bewegung und auch frische Luft fehlt und es garnicht so schlimm wäre, würde sie nicht gerade so einen Durchhänger haben. Morgen hat sie die letzte Chemo in diesem Block. Ich glaube immer noch, dass es auch mit der Therapie zusammen hängt. Es ging ihr schon öfter schlechter und dann kam doch wieder mal eine gute Woche. Aber das sie jetzt meint auf der Endgeraden zu sein, macht mir zu schaffen. Sie meinte letztens schon, dass sie sicher ist, das die kommenden Untersuchungen keine guten Ergebnisse bringen werden. Hat sie abgeschlossen??? Ich habe ihr versucht zu erklären, das ihr aktueller Zustand sehr wohl auch auf die Chemo zurück zu führen ist, es immer mal wieder diese miesen Wochen gab und sie jetzt nicht aufgeben darf. Aber natürlich darf sie das, wenn sie es so will. Ich stecke einfach nicht drin, wie schlimm es wirklich für sie ist, welche Schmerzen sie hat. Auch wenn ich ehrlicher Weise sagen muss, dass ich sie manchmal gerne schütteln und anbrüllen würde, dass sie sich nicht so hängen lassen soll. Das sie jeden Tag geniessen soll, den sie noch da ist und das beste daraus machen soll. Letzte Woche habe ich ihre Wohnung weihnachtlich geschmückt als sie zur Chemo war. Sie hat es kaum zur Kenntnis genommen. Ich weiss gerade nicht, wie ich mit ihr umgehen soll.
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  #5  
Alt 06.12.2012, 10:28
puppe88 puppe88 ist offline
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Beiträge: 205
Standard AW: Magenkrebs im Endstadium

Hallo Lara,

für mich liest sich das ziemlich deutlich raus, dass die Chemo deiner Mama ganz arg zu schaffen macht.
Mein Vater war damals (er hatte Magenkrebs mit Bauchfell und Knochenmetas, der Magen blieb drin wegen den bei der OP erkannten Bauchfellmetas) sehr kämpferisch - er wollte soviel Zeit wie möglich raus holen. Und dann kamen die verschiedenen Chemos.
zuerst Irinotecan und 5 FU, da hielten sich die Nebenwirkungen noch einigermaßen in Grenzen. Dennoch lag er viel herum, weil ihm einfach die Kraft fehlte und sein Ehrgeiz, noch sovieles anzupacken litt bereits erheblich.
Leider stellte man nach 3 Monaten fest, dass die Chemo GAR nix gebracht hatte und er bekam Cisplatin. Und dann ging es nur noch steil bergab....
Ich habe damals bereits versucht, ihm die Chemo auszureden (bin selber Krankenschwester und wusste, was auf ihn zukommt), aber er wollte ALLES probieren.
Manchmal denke ich, er hätte noch länger und wesentlich "besser" leben können, wenn er die Chemo weggelassen hätte.
Jedenfalls blieb mit den Nebenwirkungen auch sein Kämpfergeist auf der Strecke - was ich absolut nachvollziehen kann.
Deine Mutter hat nun seit Wochen auch immer wieder mit diversen Beschwerden zu kämpfen. Wie könnte man es ihr verübeln, dass der Lebenswille dabei nachlässt.
Ich kann mir allerdings gut vorstellen, dass sie sich nach der Chemo auch noch einmal "erholt" und sie wieder Kräfte mobilisieren kann.
Die Frage ist halt, wie lange sie die Chemo durchziehen will (bzw. soll).
Leider ist es sehr unwahrscheinlich, dass irgendeine Chemo ihr noch "helfen" kann. Das ist das Fiese am Magenkrebs, wenn er bereits im Bauchfell angekommen ist.
Wenn es meine Mutter wäre, würde ich versuchen, ihr die Chemo auszureden, soviel Zeit wie möglich mit ihr verbringen und langsam in Richtung Palliativpflege bzw. Hospiz zu planen.
Leider kann es dann manchmal ganz schnell gehen, dass sich der Zustand massiv verschlechtert.
Es tut mir Leid, dass ich so negativ durchklinge, aber ich setze mich seit 5 Jahren mit dieser Krankheit auseinander und habe einiges mitbekommen...
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  #6  
Alt 06.12.2012, 17:03
Benutzerbild von Rickerl
Rickerl Rickerl ist offline
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Standard AW: Magenkrebs im Endstadium

Leider muß ich "puppe 88" Recht geben. Es kann manchmal sehr schnell gehen, von einer Woche zu nächsten. Ich habe davon schon öfters gehört. Es ist dann wirklich sehr zu empfehlen, wenn man sich frühzeitig um gute Hilfe kümmert. Palliativstation oder Hospiz sind sicherlich sehr gute Einrichtungen und ich glaube selber kann man eine solche Pflege nicht geben.
Es sind harte Worte, aber leider ist die Wahrheit so hart und die Frage nach dem WARUM, die bleibt?
__________________
________________
Viele Grüße

Rickerl
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  #7  
Alt 06.12.2012, 21:52
Arona Arona ist offline
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Registriert seit: 05.06.2012
Beiträge: 119
Standard AW: Magenkrebs im Endstadium

Liebe Larap,
ja, hört sich nicht gut an.
Ich finde es aber sehr schwer, den Zustand deiner Mutter wirklich einzuschätzen. Hängt sie einfach nur durch, weil Winter, Weihnachten vor der Tür, Wetter schlecht (finde ich alles selbst gerade fürchterlich schwer und extrem anstrengend), dann die 'natürlichen' Nebenwirkungen der Chemo (Müdigkeit, Durchfall) und die psychischen Aufgaben (mit dem eigenen Leben abschließen, Abschied nehmen) noch oben drauf - das ist auch extrem viel an Belastung.
Wenn sie meine Mutter wäre, würde ich die guten Seiten hervorheben - Chemozyklus abgeschlossen, das kommende Jahr in Greifweite, freuen auf die Krokusse im Februar. Jeder Tag ist ein Gewinn.
Meine Vorschreiberinnen haben aber möglicherweise einen klareren Blick - ich weiß es nicht.
Was ich weiß: ich drück euch und wünsch euch trotz allem im Rahmen eurer Möglichkeiten eine schöne, erfüllte Adventszeit,
Arona
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Stichworte
chemotherapie, magenkrebs, palliativmedizin


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