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AW: Lungekrebs - wir leben noch
DER TAG VOR DER OP - der 8.12.2011
Mein Mann checkt im Krankenhaus mit einer leichten Verkühlung ein, sein Zimmer befindet sich auf der Chirurgie. Wir hoffen beide so sehr das es bei der „leichten Verkühlung“ bleibt da die OP sonst verschoben werden würde. Meinen Mann geht es gut, er hat keine Angst sagt er, ich habe jedoch Angst um meinem Mann und gehe mit Tränen in den Augen aus dem Spital. Wir haben uns ausgemacht, daß sich mein Mann per SMS rührt wenn alles vorbei ist. Abends noch ein paar SMS, ein Anruf und dann warten …………. ….. bis der Tag der OP kommt. der 9.12.2011 > Ich habe sehr schlecht geschlafen und denke ständig an meinem Mann. Ich weiß nur das er gleich Morgens seinen OP-Termin hat. So gegen 11 Uhr rufe ich mal im Krankenhaus an und erfahre, daß die OP noch dauert. Ich bin sooo nervös und weiß nicht was ich machen soll. Soll ich weiter in der Arbeit bleiben oder soll ich zu meinem Mann fahren? Ich rufe so gegen 15 Uhr nochmals an. Mein Mann liegt schon auf der Aufwach-Intensivstation. Die Schwester meint es „gehe ihm den Umständen“ entsprechend gut und es wäre eine „grosse Operation“ gewesen. Das ist nicht das was ich hören wollte. Abends gegen 19 Uhr klingelt das Telefon – mein Mann. Er sagt er hätte das Telefon von der Schwester bekommen und es gehe ihm gut. Der Tumor wäre leider bösartig – das wurde durch einen Schnellschnitt bestätigt – und es würde eine Bestrahlung folgen. Das alles hätte er von seinem Arzt vor ein paar Minuten erfahren. Ich wünsche ihm eine gute Nacht und heule und heule. Ein guter Freund versucht mich per Telefon zu trösten, es klappt nicht. Morgens rufe ich die Schwester an und frage ob es meinem Mann gut geht, ich beginne jedoch sofort zu weinen und lege auf. Das Telefon läutet und mein Mann meint ich wäre ein Weichei weil ich ständig heule. Da muss sogar ich lachen und es tut so gut seine Stimme zu hören und auch das es ihm so halbwegs gut geht. Die Schwester sagt mir daß ich ihn am Nachmittag besuchen darf. Nachmittags auf der Aufwach-Intensiv. Mein Mann liegt ohne Polster im Bett mit einer Atemmaske, zig Schläuche laufen überall heraus und ich erschrecke ihn so zu sehen. Nachdem er aber die Maske abnimmt (die Maske hat einen Atemwiderstand damit sich die Lunge wieder aufbläst) und er ganz normal spricht mit mir geht es auch mir wieder besser. Er scherzt, erklärt mir seine Schläuche und verhandelt bereits mit der Schwester über seinen Rückstransport auf die Chirurgie.
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mein Mann: Adenokarzinom man sieht die Sonne langsam untergehen und erschrickt trotzdem wenn es dunkel ist - Kafka |
#2
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AW: Lungekrebs - wir leben noch
Die nächsten Tage verbringt mein Mann auf Chirurgie - angehängt an einer Schmerzpumpe die ihm das Leben bzw. seine Schmerzen erträglicher gestalten soll. Zur Besuchszeit um 16.00 Uhr kommt mir mein Mann meist entgegen, er ist guter Dinge und es geht ihm gut > unglaublich für mich nach dieser schweren Operation. Am 7. Tag nach der grossen Operation wird er entlassen – was keine gute Idee war wie sich im nachhinein herausstellte.
Zu Hause ist leider alles anders, da gibt es keine Schmerzpumpe, das Bett kann man nicht so stellen wie man möchte und ich bin kein Arzt und keine Schwester und kann daher keine Auskünft über seine Schmerzen geben bzw. über das warum wieso oder weshalb. Mein Mann hat grosse Schmerzen, er kann kaum Sitzen, beim Liegen glaubt er Ersticken zu müssen …………….. die erste Nacht geht vorbei, mein Mann schläft teils im Sitzen, teils im Liegen auf einer Gartenliege wo er vor läuter Müdigkeit irgendwann eingeschlafen ist. Am nächsten Tag geht es zu seiner Hausärztin die im Tabletten verschreibt. Mein Mann ist sehr sehr schwach, kann kaum gehen und ist sehr sehr müde. Das Atmen bereitet ihm große Schmerzen und die grosse Narbe schmerzt ebenfalls. Essen mag er auch nicht. Die ersten Tage gehen mit vielen Schmerzen und Schlaf vorbei und doch wird jeder Tag ein kleines bischen besser. Mittlerweile können wir gemeinsam vor der Türe ein paar Schritte gehen, die Schmerzen haben sich eingependelt.
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