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  #1  
Alt 31.10.2012, 20:06
Benutzerbild von Mirilena
Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: mama, nun bist du ein engel

Liebe Tine,

danke, dass du uns eure Geschichte erzählt hast! Nach all dem, was du während der Begleitung deiner Mama erlebt hast, ist es nicht weiter verwunderlich, dass du dich jetzt leer fühlst. Es hat dich ja auch sehr viel Kraft gekostet. Und wie hier schon geschrieben wurde, es ist eine Art Selbstschutz. Ich denke, wir können die Trauer nur "scheibchenweise" zulassen, in dem Maße, wie unsere Seele sie eben ertragen und verarbeiten kann. Außerdem äußert sie sich auch bei jedem von uns anders und das ist auch gut so. Ich konnte anfangs auch nicht glauben, dass mein Vater einfach nicht mehr da ist, ich ihn nicht mehr besuchen kann, nie wieder seine Hand würde halten können... Und es hat mich wütend gemacht, dass überall (Ämter) sein Name sozusagen getilgt wurde. Und dass die Welt überhaupt die Frechheit besaß, sich einfach weiter zu drehen, dass die Sonne einfach schien und das Leben für alle weiter lief, während für mich nichts mehr so war wie zuvor. Aus eigener Erfahrung kann ich dir nur sagen: nimm dir für deine Trauer die Zeit, die du für dich benötigst und hab Geduld mit dir selbst.

Alles Liebe
Miriam
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Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt...

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  #2  
Alt 31.10.2012, 23:01
lucie79 lucie79 ist offline
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Standard AW: mama, nun bist du ein engel

Hallo Tine, diese furchtbare Krankheit, es Tut mir sehr leid für Dich. Meine Mama ist am 02.10.2012 eine Wolkenmama geworden. Ich war leider nicht bei Ihr, das tut jeden Tag weh. Aber es ging so schnell, keiner hatte damit gerechnet. Ich war erst so geschockt von der Nachricht und danach war ich irgendwie erleichtert das sie nicht mehr so leiden muss. Ich dachte ich habe das ganz gut verarbeitet aber eine Woche später hat es mich dann umsomehr umgehauen. Sie fehlt mir so sehr und ich kann es auch nicht glauben das sie nicht mehr wieder kommt, gleich anruft oder um die Ecke kommt. Es tut gut sich mit anderen auszutauschen die das gleiche durch machen müssen. Ganz liebe Grüße Lucie
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  #3  
Alt 01.11.2012, 00:21
Aquintos Aquintos ist offline
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Standard AW: mama, nun bist du ein engel

Liebe Tine,

es tut mir so leid, daß Du Deine Mama hast gehen lassen müssen.

Ich habe Deinen Bericht aufmerksam gelesen und auch schon vorher "still" bei Dir gelesen.

Mir fehlen die Worte.
Du warst da, Du warst dabei; eine Erfahrung und Erinnerung, die Dir keiner mehr nehmen kann. Es ist soooo schwer;
aber es geht trotzdem weiter, auch wenn es sich blöd anhört. Es braucht noch Zeit.

Ich schicke Dir ein gedankliches Kraftpaket für die nächste Zeit.
Alles Gute!

Aqui
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Man sieht die Sonne langsam untergehen; und erschrickt doch, wenn es plötzlich dunkel ist.

Papa: *31.01.1948 +19.05.2012
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  #4  
Alt 01.11.2012, 07:46
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fraunachbarin fraunachbarin ist offline
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Standard AW: mama, nun bist du ein engel

ach ihr lieben..
ich sag vielmals danke für eure lieben zeilen. es tut so gut, sich verstanden zu fühlen.
ein elternteil zu verlieren ist schwer. wir durften uns von geburt an ihrer sicher wissen. und nun soll es auf einmal weg sein. es macht hilflos, auch wenn man schon erwachsen ist.ein kostbarer schatz ist nicht mehr da.
ich wünsche euch allen ebenso viel kraft und trost. möge eure trauer mit euch behutsam umgehen.
eure tine
__________________
MISS YOU MAMA
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  #5  
Alt 03.11.2012, 18:48
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fraunachbarin fraunachbarin ist offline
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Standard AW: mama, nun bist du ein engel

hallo ihr lieben..
heut war ich am grab meiner mutter. es tat sehr weh und es kamen viele tränen. die erde ist schon ziemlich gesunken und wir haben die alten rosen aus dem gesteck gezupft. nächsten dienstag fahr ich wieder runter und will mit meiner schwester das grab herrichten.
seit gestern gehts mir nicht gut. ich fang glaub langsam an, die wahrheit zu begreifen. meine mami ist tot. weg für immer. und ich spür leere und die wahrheit kann ich nicht ändern. das ist für mich furchtbar zu akzeptieren.
immer wieder lese ich, daß viele zeichen von ihren lieben gegangen erhalten.
ich hab nichts, ich spüre nichts. ich schau abends zu den sternen und spüre nicht, daß meine mami da oben ist. ich träume auch nicht von ihr. das macht mich noch mehr traurig. warum spüre ich nichts? ich würd soviel drum geben.
ach mami.. du fehlst einfach...
tine
__________________
MISS YOU MAMA
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  #6  
Alt 03.11.2012, 19:41
mai-regen mai-regen ist offline
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Standard AW: mama, nun bist du ein engel

Liebe Tine,
als ich deine Zeilen las,standen mir plötzlich die Tränen in den Augen und ich musste schlucken.Zuerst hatte ich dein vorheriges posting gelesen,da hat du es so treffend auf den Punkt gebracht " Wir durften uns von geburt an ihrer sicher wissen. und nun soll es auf einmal weg sein. es macht hilflos, auch wenn man schon erwachsen ist.ein kostbarer schatz ist nicht mehr da." Das ist etwas,was mir erst für mich so falsch vorkam.Und da alle meine Freunde bis auf eine ihre Eltern noch haben,war es schwer,dass zu verarbeiten.Himmel nochmal,wir sind erwachsen,haben selber Kinder,stehen auf eigenen Beinen,und dann stirbt die Mutter oder der Vater.....und man möchte sich wie als Kind an sie klammern,versteht die Welt nicht mehr,stellt sämtliche Wertigkeiten in Frage ( Ich hab z.B einen total stressigen Beruf,den ich aber gern mache,fragte mich plötzlich aber,wofür ich mich da eigentlich abstrample,wenn es doch SO endet...),das Entsetzen ist riesig,man kann nicht schlafen,nicht denken,nur funktionieren....
Und dann fand ich dieses Forum,lauter erwachsene Söhne und Töchter,manche schon Grossmütter,mit den gleichen Ängsten,der gleichen Verzweiflung,der gleichen Trauer.Das tat gut,so konnte ich es besser annehmen.
Ich sehe dich vor mir,am Grab,unter Tränen an den verblühten Rosen zupfen.Dein Schmerz ist ein Geschenk an sie,deine Tränen sind es.Unsere Mütter waren gute Menschen,sie haben uns geboren,versorgt,geliebt und auch wenn wir ihnen manchmal Kummer machten( ich sag nur Pupertät...) war die Tür,war ihr Herz immer offen.Sie sind den Schmerz wert und die Tränen.Obwohl sie uns sicher nicht gerne leiden sehen...
Weisst du,Tine,wenn mich die Trauer überkommt,nehme ich sie an.Miri schrieb hier mal,sie setzt sich mit ihr an einen Tisch.Der Tag,an dem ich keine Trauer mehr um meine Mum fühle,wird der Tag sein,an dem meine Kinder beginnen,um mich zu trauern....
Letztendlich wird man durch den Tod der Mutter aufs schärfste mit der eigenen Vergänglichkeit konfrontiert.Nicht hypothetisch,sondern ganz konkret.Ich musste feststellen,dass mir der Gedanke hilft.Bei allem Schmerz,auch meine Zeit hier läuft ab,und keiner weiss,wieviel Sand noch in unserer Sanduhr ist,in der unseres Partners,der Geschwister,der Freunde,der unserer Kinder....
Das hilft mir,trotzdem froh zu sein,dankbar für die,die ich noch haben darf,für die Zeit,die ich noch bleiben darf.....und dann,daran glaube ich unerschütterlich.....werden wir uns wiedersehen,wo auch immer.
Ich schick dir liebe Grüsse.
__________________
Meine Mum,Lungencarcinom Stadium 4 mit Metastasen
Immer an deiner Seite !

In Liebe gebettet voraus gegangen am 06.05.2012


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  #7  
Alt 03.11.2012, 20:17
Tiina Tiina ist offline
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Standard AW: mama, nun bist du ein engel

Liebe Tine,
mir stiegen bei Deinen Worten auch die Tränen in die Augen... ich kann das sehr gut nachvollziehen...

Ich habe kurz nach dem Tod meiner lieben Mami oft von ihr geträumt - aber das waren furchtbare Träume, weil ich da immer wieder die Situation wieder erlebt habe, dass es ihr schlecht geht und ich einfach nicht helfen kann...

Ein intensives Gefühl ihrer Nähe habe ich ca 10 Monate nach ihrem Tod gehabt - an meinem Geburtstag, wir waren gerade in unser Haus eingezogen... Das hat mir für einige Zeit sehr viel Frieden gegeben.
Jetzt (gut 1 Jahr später) würde ich mir das auch nochmal wünschen...

Alles Liebe für Dich,
Anja
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  #8  
Alt 03.11.2012, 19:44
Schmidti Schmidti ist offline
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Ort: Bielefeld
Beiträge: 17
Standard AW: mama, nun bist du ein engel

Liebe Tine,

Siehst Du, jetzt bröckelt Deine Mauer so langsam. Bei Dir ist es aber auch wirklich noch nicht lange her! Aber immerhin konntest Du am Grab schonmal weinen.
Das geht mir auch meistens so.
Mein Mütterlein ist "schon" am 06.09.12 gestorben und bei mir kommt auch erst jetzt langsam die ganze Tragweite an. Und damit die Verzweiflung und die Entgültigkeit. Dieses "nie wieder" ist einfach nur schrecklich.
Unsere Eltern sind und bleiben einmalig egal wie alt wir schon sind und wie sicher wir normalerweise im Leben stehen.
Der Tod haut uns dann einfach nur um und wir sind verzweifelt. Es fehlen auch viele
Rituale die mit ein Leben lang mit ihnen verbunden waren und nun nie wiederkommen
Und das wird uns jetzt immer fehlen.
Ich weiß ganz genau was Du im Augenblick fühlst und verstehe Dich!

Ganz liebe Grüße
Gaby
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