|
#1
|
|||
|
|||
AW: Man kann sich wohl niemals sicher sein?
@AnLiBo
.....ich empfinde es genauso, wie Du es hier schreibst. Vor 2 Tagen ist der Neffe einer guten Freundin von mir im Alter von 22 Monaten in der Nacht für immer eingeschlafen. Einfach so. Ohne Vorankündigung. Die armen Eltern und Geschwister, die Angehörigen und Freunde müssen jetzt noch die Autopsie ertragen, die Beerdigung, den Abschied, den Schmerz. WIR... und ich weiss, das wird bestimmt nicht jedem hier gefallen, haben immerhin die Chance, dadurch, dass wir unsere bösartige Krankheit kennen, uns darauf vorzubereiten, was vielleicht kommen könnte. Wir haben die winzige Chance, uns von unseren Lieben und unserem geliebten Leben zu verabschieden und mit ein wenig Glück und Unterstützung noch einige Jahre hierbleiben zu können, auch, wenn das mit Ängsten verbunden ist, dass diese Krankheit uns wieder einholt. Weshalb ich diesen "umstrittenen" Text über die radikale Akzeptanz wieder erwähne. Für mich ist dies eine große Möglichkeit, das, was ich noch habe, zu genießen und mich darüber zu freuen. Denn wie wir sehen, haben andere Menschen und gerade jetzt die Eltern von Alexander-Benjamin C. diese Chance nie gehabt Viele Grüße und gute Gedanken, Schnee |
#2
|
|||
|
|||
AW: Man kann sich wohl niemals sicher sein?
aber ihr wißt schon, daß ihr gerade mit euren beiträgen den thread shreddert?
denn mit dem thema an sich hat das ja nun gar nichts mehr zu tun. und @schnee....austausch ist wohl nicht so deine´sache. aber gut, ich kann auch mithalten, ich finde deinen absatz mit dem neffen der cousine einer bekannten und den armen hinterbliebenden die beerdiung und autopsie bezahlen müssen an dieser stelle einfach nur daneben und werde diesen beitrag melden. und was meinst du damit, daß wir krebskranken glücklich darüber seín sollten daß uns noch die möglichkeit gegeben wird uns von unseren lieben zu verabschieden? wie bist du denn drauf??
__________________
Einfach leben. |
#3
|
||||
|
||||
AW: Man kann sich wohl niemals sicher sein?
Hallo zusammen,
So, ich schreibe mal wieder zum Thema! Meinen IBK (inflammatorisch) habe ich erst am Befall der Achsellymphknoten bemerkt, wusste also von Anfang an um die Brisanz der Diagnose (Freitags Lymphknoten geschallt, Montags biopsiert und am Wochenende "Brustkrebs ohne Knoten gegoogelt, da war schnell alles klar). So stand zumindest sofort fest, dass ich mich nie wieder sicher fühlen kann und werde. Ebenso war mir klar, was an (inzwischen abgeschlossener) Therapie folgt und was noch folgen kann. Das hat meine Entscheidungen zu einigen Dingen vielleicht etwas "leichter" gemacht. Denn da ich mich wahrscheinlich weiterhin mit dieser Diagnose auseinander setzen muss, habe ich für mich ein paar Dinge entschieden, die mit besserer Prognose wohl anders ausgefallen wären (Ablatio beidseits ohne Aufbau - und ohne Prothese , damit so wenig wie möglich Krankenhausaufenthalt nötig ist und Wundkomplikationen aus dem Weg gegangen werden kann, Entfernung der Eierstöcke, da sowieso voller Zysten und für die Knochen Zometa, obwohl der Einsatz per Studie für prämenopausale Frauen nicht belegt ist, Tumormarker alle drei Monate wegen evtl. Metastasen - ist aber umstritten und - mein Port bleibt drin!) Da ich mir sowieso niemals sicher war, mit 95 Jahren friedlich im Bett zu sterben, habe ich schon lange eine Patientenverfügung, einen Organspendeausweis und ein Testament. Lebe ich mit der Diagnose bewusster? Nein, ich fand vorher schon den Himmel blau und die Blumen bunt und war froh über meine gesunde Familie. Die Diagnose finde ich Scheixxe! Und nun noch ein Satz im Bezug auf den vielseitig diskutierten Text. Ich will und werde - hoffentlich keine Schmerzen annehmen, sondern mir ggf. einen Palliativmediziner mit ins Boot holen! Den Rest kommentiere ich nicht, würde aber gerne wissen, ob die Verfasserin an ihrer Meinung festhält, wenn sie selbst betroffen ist - was ich mir nicht vorstellen kann und ihr bestimmt nicht wünsche!!! Jedem das Seine wünschende Grüße (danke Barbara, deren Grußformulierungen ich immer so gerne gelesen habe) Birgit |
#4
|
||||
|
||||
AW: Man kann sich wohl niemals sicher sein?
Zitat:
Mir geht, wie man bei uns sagt auch regelmäßig "der Draht aus der Mütze" wenn jemand von "bewusster leben" nach Krebs spricht. Ich bin immer offen mit der Krankheit umgegangen und muss mit ihr und den Folgen leben, aber annehmen werde ich sie niemals. Von mir aus kann sich dahingehen, oder Pfeffer wächst, ich brauche sie jedenfalls nicht um bewusst zu leben. Wenn jemand eine andere Einstellung hat, so akzeptiere ich das selbstverständlich, aber "Missionierungsversuche" lehne ich in dieser Hinsicht ab. Ich möche mir auch keinen Kopp machen um an negativen Dingen irgendetwas gut zu finden. Den Krebs auch nach 6 Jahren immer noch scheixxe findende Grüße Susi |
#5
|
|||
|
|||
AW: Man kann sich wohl niemals sicher sein?
Warum meinst Du, dass der Thread geschreddert wird?
Wir haben uns lediglich darüber ausgetauscht, dass man sich allgemein im Leben nie sicher sein kann, denn das kann man auch nicht, wenn man keinen Krebs hat, was ich über dieses Beispiel aus meinem realen Leben zum Ausdruck bringen wollte. Es ging darum uns zu erinnern, dass alle Menschen ein Risiko mit sich tragen. Ich, die selbst und für mich immer noch "neu und frisch" erkrankt ist, versuche mich und vielleicht auch andere Menschen, daran zu erinnern, dass wir nicht allein sind mit unserem Schicksal und das es ausser UNS auch noch viele andere Menschen gibt, die Schmerz und Leid und Angst erfahren. Auch deshalb das schlimme Beispiel was meine Freundin und ihren kleinen Neffen betrifft. Ich weiss nicht, was daran verwerflich ist, über das Leben zu sprechen, wie es gerade ist und auch wie es mich ganz real betrifft. Es ist nur die Wahrheit/Realität und die möchtest Du mir vorwerfen, in dem Du diesen Beitrag melden möchtest? Es tut mir leid, wenn ich Dich da nicht verstehen kann. Vielleicht hast Du mich einfach missverstanden? Ich habe ja auch genauso wenig gesagt, dass wir krebskranken Menschen darüber glücklich sein sollen, dass wir die Gelegenheit haben (vielleicht) uns von unseren Lieben zu verabschieden. Bitte lies meinen Beitrag noch einmal durch. Denn so, wie Du es hier darstellst, habe ich es nie geschrieben. Und schon gar nicht soll es hier irgendjemanden verletzen. Wir sind nun mal in diesem Leben, in dem es Krankheiten, Schmerz, Verlust und auch den Tod gibt. Das ist so. Und es ist nicht meine Idee oder Erfindung gewesen. Dafür, dass ich Morgen umfangreiche Untersuchungen habe, die für mich allesamt neu und auch beängstigend sind, bin ich verhältnismäßig "gut drauf", denke weiterhin positiv und bin mir dennoch dem Ernst der Lage bewusst. Viele Grüße, Schnee Geändert von gitti2002 (25.10.2012 um 01:00 Uhr) Grund: Fehlgeschlagenes Zitat entfernt |
#6
|
||||
|
||||
AW: Man kann sich wohl niemals sicher sein?
Zitat:
Ganz ehrlich, ich kann absolut nichts positives in der Krebskrankheit sehen und dem stimmen mir sicherlich hier sehr Viele zu. Ich glaube, es wäre manches Mal besser "erst in der Krankheit anzukommen" bzw. gelernt haben", mit ihr nach unzähligen Therapien zwischen Hoffen und Bangen leben zu müssen als uns hier mit angelesenem Wissen zu traktieren. Und falls es Dich interessiert, ich lebe schon sechs Jahre mit dem Krebs und habe hier schon sehr viele lieb gewonnene Frauen an diese Sch...xxxkrankheit verloren. Sich niemals sicher seiende kopfschüttelnde Grüße
__________________
**************** „Die hellen Tage behalte ich, die dunklen gebe ich dem Schicksal zurück“ Zsuzsa Bánk Geändert von Mary-Lou (24.10.2012 um 18:13 Uhr) Grund: Ergänzung |
#7
|
|||
|
|||
AW: Man kann sich wohl niemals sicher sein?
@Mary-Lou:
Ja, ich glaube das, was ich hier schreibe, täte ich es nicht, würde ich es niemals tun. Meine Lebensauffassung ist es seit vielen Jahren, selbst dem Schlechtesten etwas Positives abzugewinnen. Eine meiner Signaturen unter meinen E-Mails lautet: "Nichts ist so schlecht, als dass es nicht für irgendetwas gut ist". Das kann mir natürlich auch wieder so ausgelegt werden, dass es aussieht, als sollte dies Negatives bewirken, was keinesfalls so gemeint ist. Ein weiteres Zitat, welches ich mein halbes Leben benutze und zwar deshalb, weil es stimmt, lautet: "Das Leben endet immer tödlich"........... Wirklich niemand hat sich bisher über diesen Satz empört, weshalb auch? Sicherlich ist dieser Satz nicht geeignet, ihn zu äußern, der dem Tode nahe ist. Und das sind wir hier akut ALLE nicht, wenn wir es schaffen, hier zu schreiben und den Ehrgeiz besitzen, uns über Dinge aufzuregen, die jemandes Lebenseinstellung ist. In diesem Fall meine. Und ehrlich gesagt, freut mich das, dass wir alle noch in der Lage sind hier zu schreiben und uns auszutauschen. Ich würde mich freuen, wenn diejenigen, die mich hier nicht verstehen, oder verstehen wollen, zumindest meine Einstellung akzeptieren, so wie ich das auch mit Euren tue. Ich möchte niemandem etwas aufzwingen oder vorschreiben wollen, ich wünsche mir nur, dass hier (bei einigen von Euch) mehr positives Denken einzieht. Ich denke, ich habe mich nun zu diesem Thema genug erklärt und hoffe, dass Ihr mich so nehmt, wie ich bin. Direkt, und ehrlich. Viele Grüße Schnee |
Lesezeichen |
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1) | |
|
|