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Alt 06.09.2012, 01:53
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HelmutL HelmutL ist offline
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Standard AW: Schreckliche Angst um mich selbst

Hallo Dominik,

glaub mir, ich bin nicht der Moralapostel mit dem erhobenen Zeigfinger. Ich weiss genau, wovon ich rede. An meine Schlüsselerlebnisse kann ich mich noch genau erinnern. Das erste vor nun fast 30 Jahren. Da konnte ich gerade noch rechtzeitig die Kurve kratzen, als ich sah, was mit meinen Freunden und Bekannten passierte. Auch in der Familie sah ich, was der Alkohol anrichten kann und ich sagte mir: nicht mit mir. Noch schaffte ich es damals von alleine. Es war bei mir zum Glück noch nicht ganz so weit.

Das zweite mal vor etwa 2 Jahren. Das Gläschen Wein oder das Fläschchen Bier ... es klingt so harmlos. Dazu noch jeden Abend alleine rumsitzen, die Trauer .... fast war es wieder so weit. OK, zuerst wars ein Glas am Abend, dann zwei, dann eine Flasche, dann zum Abendessen noch eine Flasche Bier. Schmeckt ja soo gut. GsD hatte ich noch keine härtere Sachen getrunken.

Eines Morgens stand ich auf. Kopfschmerzen. In die Küche und Kaffee aufgestellt. Neben dem Spülbecken standen 2 leere Weinflaschen. Hab sie mir lange angeschaut und überlegt: "Geht es mir besser dadurch?" Im Mai heiratete meine jüngste Tochter. Ein großes, rauschendes Fest. Ich habe mit gefeiert, was das Zeug hielt. Ein herrlicher Tag ... für mich ohne einen einzigen Tropfen Alkohol.

StomaMaus hat dir die Konsequenzen recht anschaulich geschildert, die dich wahrscheinlich erwarten, wenn du es nicht schaffst. Was sie nicht geschildert hat, ist das Leid in den Familien, bei den Angehörigen, beim Partner eines Alkoholikers. Ich möchte nicht die Sorgen und Ängste erleben müssen, die diese auszuhalten haben.

Ich gebe dir einen Rat. Wenn du es schaffst, mal einen Abend trocken zu bleiben in deiner Stammkneipe oder in der Gesellschaft, in welcher du trinkst, dann beobachte mal die Menschen um dich, wenn sie Bier, Wein und Schnaps sinnlos in sich hinein schütten. Schau dir ganz genau an, was der Alkohol aus ihnen macht: zunächst anscheinend ganz normale Menschen, die zu grölenden, torkelnden, lallenden Zerrbildern ihrer selbst werden, die keine 3 Worte mehr sinnvoll aneinander reihen können.


Du schaust dabei in den Spiegel.


Ich drück dir die Daumen,

Helmut


PS: Ich bin bei weitem kein Antialkoholiker, schon gar kein millitanter. In meinem Keller liegt immer eine gute Flasche Wein und ich weiss deren Inhalt durchaus zu schätzen. Doch dort liegt er gut. Besondere Anlässe sind sehr selten. Für einen ehemaligen Alkoholiker wäre jedoch selbst das ein absolutes Nogo.
__________________
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