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Alt 09.05.2012, 00:42
Benutzerbild von nikita1
nikita1 nikita1 ist offline
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Standard AW: Adoption nach Gebärmutterhalskrebs, hat da jemand Erfahrung?

Hallo Darkleia,
willkommen hier, auch wenn der Anlass kein schöner ist.
Soweit wie ich gelesen habe, auch hier im Forum , kommt eine Adoption oder Organspende auch nach der 5-Jahresfrist (Überleben) nicht mehr in Frage.
Wie das im nicht europäischen Ausland gehandhabt wird, weiss ich nicht, aber bestimmt wird man auch dort danach fragen.

Es ist wirklich traurig, dass du nun auch selbst keine Kinder mehr bekommen kannst. Ich habe zwei und könnte sie nicht missen.

Was dich selbst betrifft, so solltest du erst mal an dich denken, ein Figo 2 b ist kein Zuckerschlecken. Du wirst die nächsten Jahre erst mal in den Seilen hängen und vor jeder Nachsorge das grosse Herzflattern bekommen. Und wenn dann vielleicht, eventuell, unter Umständen .... die Nachricht von einem Rezidiv kommt, beginnt der ganze Stress von Neuem. Ideal wenn es nicht geschieht...aber es kann passieren.

Du brauchst also alle Kraft für dich. Mir ist es schwergefallen, mich um Familie und die Kinder zu kümmern und die waren zum Zeitpunkt der Diagnose schon gross. Ich hatte keine Kraft, keinen Antrieb, vielleicht kann man es als depressiv bezeichnen. Nun erhole ich mich laaaaangsam, trotz Rezidiv. Die Unbeschwertheit, die man für kleine (und grosse) Kinder braucht, hätte ich nie im Leben in dieser schweren Zeit aufgebracht. Dazu war ich viel zu viel mit meiner Angst beschäftigt und den Nachfolgen der Therapie.

Ein Kind bedeutet nun mal viel Verantwortung und es wäre unfair, es ebenfalls der Angst auszusetzen, die eine Krebserkrankung unweigerlich mit sich bringt. Wenn es schon da ist, muss man da durch, aber eins bekommen, ist doch sehr riskant. Ich meine damit nicht, dass eine Frau nach einer einfachen Konisation Bedenken haben sollte... oder einer erfolgreichen Trachelektomie...braucht sie nicht, aber ein Figo 2b ist da ein ganz anderes Kaliber....
__________________
Liebe Grüße
Nikita


Tapferkeit ist die Fähigkeit, von der eigenen Furcht keine Notiz zu nehmen.
George Patton

Geändert von nikita1 (09.05.2012 um 00:48 Uhr)
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Alt 09.05.2012, 08:06
Darkleia2903 Darkleia2903 ist offline
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Ort: Rheine
Beiträge: 28
Standard AW: Adoption nach Gebärmutterhalskrebs, hat da jemand Erfahrung?

Hallo Nikita,

danke für deine Antwort.

Aktuell ist für mich die Adoption auch noch lange nicht "Thema Nr. 1", aber halt für meinen Mann. Der Gedanke so doch noch Kinder zu bekommen hält ihn aufrecht.

Selbstverständlich würden wir die Adoption selbst erst angehen, sobald ich auch gesund bin, weil ich das keinem Kind antun möchte. Es soll ja nicht so sein, dass ein Kind seine Bezugsperson neu kennenlernt und diese dann nachher aufgrund der Krankheit nicht mehr zu 100 % zur Verfügung steht.

Ich spiele das Stadium für meine Familie derzeit runter und tu überall so, als ob das alles total easy ist und auf jeden Fall wieder in Ordnung kommt. Ist mein kleiner Selbstschutz, auch vor zu vielen Mitleidsbekundungen.
Bei der Diagnose war meine Reaktion "Schneiden sie's raus, dann ist es weg." während mein Mann in sich zusammensank.
Nach dem zweiten Hammer habe ich natürlich auch geweint und bin auch zwischendurch depressiv. Ich versuche allerdings mich da nicht so reinzusteigern. Ich muss das Beste draus machen, ändern kann ich an der Situation ja leider eh nix.
Die Aussichten bezüglich der Heilungschancen habe ich niemandem gesagt außer meinem Mann. Er hat es direkt verworfen und denkt da überhaupt nicht dran.

Was die ganzen Nebenwirkungen der Behandlung angeht... da mag ich noch gar nicht dran denken. Ich hoffe, dass ich ohne viele Nebenwirkungen da durch komm. Zeitgleich habe ich Angst, dass ich alle Nebenwirkungen mitnehme die ich kriegen kann, da mein Krankenhausaufenthalt wg. den Lymphknoten lt. der Ärzte auch schon länger als üblich war.
Auf einmal habe ich das Antibiotika nicht vertragen, dass kenn ich so von mir gar nicht da ich einen "Schweinemagen" habe. Mein Kreislauf hat mich 3 Tage ans Krankenbett gefesselt. Die Drainage konnte wg. der vielen Lymphflüssigkeit nicht gezogen werden und hat mir dann nach 1 1/2 Wochen derbe Probleme bereitet. 2 Wochen nach dem Krankenhaus bin ich dann auch noch um eine neue Drainage nicht drumherum gekommen (und musste feststellen, dass das bei mir nicht mit ner örtlichen Betäubung ging).

Wie dem auch sei, ich kann alles jetzt nur auf mich zukommen lassen. Meinem Mann sag ich besser nix wg. der schlechten Adoptions-Aussichten, er braucht auch einen kleinen Lichtpunkt...

Dir drücke ich selbstverständlich die Daumen, dass es bei dir weiter aufwärts geht, trotz Rezidiv!!! *thinkpositiv*

LG, Darkleia

Geändert von Darkleia2903 (09.05.2012 um 08:10 Uhr) Grund: noch was vergessen
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