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#1
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AW: Neu hier, mit schlechten Nachrichten
Hallo Messagio,
das ist keineswegs Selbstmitleid. Diesen O-Ton sollte der Text auch nicht vermitteln. Ich hatte gedacht das ich auf etwas mehr Verständniss stoße. Wir (mein Vater und ich) sind Ihre Bezugspersonen. Wir sind Ihre Familie die sie stützt und versucht Ihr durch diese Zeit zu helfen. Daher ja auch meine Frage wie man in dieser Zeit den Patienten am besten gegenüber tritt. Wir sind von anfang an offen und ehrlich miteinander gewesen. Meine Mutter hat uns immer gesagt was Sie bedrückt und wie Sie über alles denk. Das mag im ersten Moment erschreckend sein, scheint für Sie aber durchaus hilfreich. Der Hintergrund meines Posts ist einfach meine Hilflosigkeit im Umgang mit dieser Zeit. Das ist kein Selbstmitleid, ich möchte nur wissen wie kann ich mich so verhalten das ich meiner Familie eine Hilfe bin und nich noch eine Last... |
#2
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AW: Neu hier, mit schlechten Nachrichten
Hallo Frida,
ich denke du machst das schon gut so. Für mich wirkt deine Beschreibung als würdet ihr als Familie supergut zusammenhalten, und so soll es ja auch sein. Dein Vater weiß genau, wie es ihm ergangen ist, als er krank war. Und deine Mama kann sich sicherlich nur zu gut an all die Sorgen erinnern, die sie sich damals gemacht hat. Wahrscheinlich trägt das auch zu ihrem jetzigen Verhalten bei. Ihr habt aber eh eine gute Gesprächsbasis, und könnt sicher darüber reden. Macht das. Es ist immer schwer, sich von einem geliebten Menschen verabschieden zu müssen. Ich habe es als Geschenk angenommen, dass wir wussten, dass mein Vater sterben würde. So hatten wir Zeit, uns voneinander zu verabschieden, einander alles zu sagen, was noch gesagt werden wollte. Andere verlieren ihre Lieben ohne Vorwarnung von jetzt auf sofort... Ich weiß, das alles macht es kaum leichter, aber eins noch: in der Liebe hat Zeit keine Dimension. Deine Mama mag wohl vorausgehen, aber wenn ihr euch später auf der anderen Seite wiedertrefft, dann wird es so sein als wäret ihr nie getrennt gewesen. Also: genießt die Zeit, die ihr habt, lasst es euch und vorallem deiner Mama so richtig gut gehen! Sprecht miteinander, weint schon mal, wenn es sein muss, aber lacht dann auch wieder gemeinsam! Wenn das Loch, in das du gerade fällst, zu tief ist, gibt es auch Selbsthilfegruppen oder Psychotherapieangebote für Angehörige, du findest hier im Forum sicher die richtigen Kontakte. Hole dir Hilfe, wenn du sie brauchst! Eins ist klar: du bist nicht allein, und hier findest du immer jemand zum zumindest virtuellen ausheulen und Also: Kopf hoch, ihr packt das gemeinsam! Viele liebe Grüße, theresa |
#3
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AW: Neu hier, mit schlechten Nachrichten
Hallo Frida!
Doch, doch, du stösst durchaus auf Verständnis! Ich kann deine Situation einigermassen gut nachfühlen. Als meine Mutter an Krebs erkrankte, hat das das Leben unserer Familie total verändert. Nichts war mehr, wie es vorher war. (Ich habe damals noch zu Hause gewohnt.) Es war eine sehr schwierige Zeit, die uns alle viel Kraft gekostet hat. Ich habe damals vieles, das mir vorher wichtig war, aufgegeben und mich nur noch auf meine Mutter konzentiert. Aus heutiger Sicht - da ich nun selber an Krebs erkrankt bin - frage ich mich, ob das richtig war. Ich merke, dass auch jetzt durch die Diagnose das bisherige Leben total aus den Angeln gehoben wurde. Mein Mann ist total geschockt und depressiv. Das macht mir wirklich zu schaffen. Ich finde es zwar lieb, dass er sich um mich sorgt und für mich da ist. Auf der anderen Seite belastet es mich auch sehr, zu sehen, wie sich durch meine Krankheit sein Leben total verändert. Es wäre mir, ehrlich gesagt, lieber, wenn es nicht so wäre. Also ... Ich würde mir - an Stelle deiner Mama - besser fühlen, wenn ich wüsste, dass du dir genug Zeit für dich und deine Bedürfnisse nimmst. Dass du deine Pläne (Kinderwunsch) weiter verfolgst und dich nicht total aus der Bahn werfen lässt ... Mein Wunsch ist es, dass mein Umfeld - trotz allem - möglichst glücklich ist. Ich weiss, ein kaum erfüllbarer Wunsch ... trotzdem ... Ich hoffe darauf ... Lass dich nicht fertig machen, lebe DEIN Leben! Herzlich, Arsinoe |
#4
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AW: Neu hier, mit schlechten Nachrichten
Hallo Arsinoe
ich kann sehr gut nachvollziehen wie Du Dich fühlst. Als meine Mutter vor 16 Jahren an Brustkrebs erkrankte, war ich auch völlig von der Rolle und wußte nicht wie und was ich mit Ihr Reden sollte.Allerdings hat meine Ma diese Seuche besiegt und ist seit einigen Jahren geheilt. Nun bin ich seit einigen Monaten auch ein sogenannter Krebs-Patient und bin froh über jeden, mit dem ich "normal" reden kann ohne das ich immer das Gefühl haben muss das ich nur bedauert werde. Allerdings habe ich wirklich viel Glück gehabt und denke das nach Ende meiner Strahlentherapie alles wieder gut wird, daran glaube ich ganz ganz fest. Ich wünsche Dir viel, viel Kraft und alles erdenklich Gute Liebe Grüße Susanne |
#5
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AW: Neu hier, mit schlechten Nachrichten
Hallo Susanne
Vielen herzlichen Dank für deine Antwort! Du hast Recht, es ist ganz gut, mal etwas anderes zu denken und über etwas anderes reden zu können, als diese Krankheit. Mit meinem Liebsten habe ich das inzwischen schon besser im Griff. Manchmal habe ich einen "depressiven Anfall", das ist dann schon sehr hart für ihn. Aber oft mündet das Ganze auch in einem guten Gespräch, das halt geführt werden muss. Ich wünsche dir alles, alles Gute! Arsinoe |
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