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AW: Ernsthafte Gedanken über Tod und Sterben
Hi, Karpatenkarla
Ich war froh, deine Nachricht zu erhalten. Ich dachte nämlich schon wieder, übers Ziel total hinausgeschossen zu sein. Ich weiß, was du meinst. Du fürchtest nicht den Tod, sondern das Sterben. Diese Antwort wird dir tatsächlich keiner geben können, wie es ablaufen wird. Genauso wenig wie mir. Aber ich glaube, wenn man sich vorher schon darauf vorbereitet, obwohl alle anderen sagen: Schwachsinn, du stirbst doch nicht, kann man einiges selbst in die Hand nehmen. Die behandelnden Ärzte haben meine Schwester schon bei ihrem letzten KH- Aufenthalt dazu befragt. Und sie wollte eben nicht Leben um jeden Preis. Das wird akzeptiert. Und dank der Medizin wird keiner mehr unter wahnsinnigen Qualen sterben, das glaub ich mittlerweile ganz fest. Und du hast Recht, Sterben gehört dazu. Für mich war es immer ein tröstlicher Gedanke, dass unser Bewusstsein einmal ausgelöscht wird. Fertig. Jetzt stell dir mal vor, es würde EWIG so dahingehen. Als Angehöriger denke ich auf einmal anders. Wahrscheinlich auch eine Form von Trost, wie auch immer. Wann und vor Allem wie wir uns verabschieden wird uns keiner beantworten. Vielleicht ist das die Gnade. Wie ich deiner Nachricht entnehmen konnte, bist du krank. Ich habe nämlich geschrieben, dass meine Schwester schon zu Silvester große Schmerzen hatte. Nur aus diesem Grund, weil sie sich weigerte, geeignete Medikamente zu nehmen. Sie bekam dann doch Schmerzmittel, die sehr gut halfen. Sie war danach bis zu ihrem Tod schmerzfrei. Man sah es in ihren Augen, wie gut ihr das tat. Da ihre Leber sehr arg betroffen war, war ihr grösstes Leiden die Übelkeit. Aber auch hier verweigerte sie sehr lange geeignete Hilfe. Ich bin mir sicher, dass sich das auch hätte behandeln lassen. Aber sie meinte wohl, dass es den Sterbeprozess erleichtert, wenn es ihr sehr schlecht geht. Jeder denkt anders, ich würde auf keinen Fall die Heldin spielen. Und danke der Medizin glaube ich ganz fest, dass niemand unmenschliche Qualen erleiden muss. LG Barbara |
#2
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AW: Ernsthafte Gedanken über Tod und Sterben
Hallo Karla,
dieses Thema hat mich auch bereits mehr als einmal beschäftigt, denn ich laboriere inzwischen seit 25 Jahren mit diesem Schalentier herum. Ich wurde in diesen Jahren schon öfter als geheilt bezeichnet und mußte dann doch immer wieder feststellen, dass sich mein Krebs nur irgendwo in mir ausruhte um Kraft zu sammeln, um mir dann wieder die Kraft zu rauben. Aus dieser Situation heraus, habe ich mich auch schon einige Male mit dem Thema "Sterben und Tod" auseinander gesetzt. Dabei bin ich zu dem Schluß gekommen, dass wir unsere Zeit auf Erden mit der Geburt geschenkt bekommen und dann schon fest steht, wann wir Mutter Erde wieder verlassen werden. Die Natur ist so eingerichtet, dass alles seinen Sinn und Zweck hat und vor allem nichts verschwendet wird. Daher bin ich der festen Überzeugung, dass unser Körper die Hülle für unsere Seele ist. Wenn nun der Körper nicht mehr funktioniert, streift unsere Seele diese Hülle ab und geht in der Natur wieder auf. Vielleicht liest sich das jetzt ein wenig durch gedreht, aber das ist meine Vorstellung von unserer Vergänglichkeit. Schmerzen braucht man heute beim Sterben sicher nicht mehr erleiden und ich denke, dass man genau weiß, wann es so weit ist, dass man abberufen wird. Du hast deine Kenntnisse als Krankenschwester und die daraus resultierenden Erfahrungen. Vielleicht ist es gar nicht immer soooo gut, wenn man zu detailliert weiß, wie die Abläufe sind. Ich wünsche dir, dass du deine innere Ruhe findest und dann nicht mehr nach dem Warum und dem Wie fragen musst. blueblue |
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