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Alt 09.02.2004, 13:01
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard braucht der himmel so dringend engel?????

Liebe Silke,

dank Dir für Deine liebe Antwort. Mein Mann ist mit 60 J. an Magenkrebs gestorben. Wir haben keine Kinder und auch keine Geschwister,- ich bin alleine.
Wie Du selbst schon bemerkt hast, können Freunde schlecht mit der Situation umgehen, wenn sie den Tod so nah noch nicht erlebt haben. Und nach fast zwei Jahren gilt man sowieso als nicht mehr "normal", wenn man immer noch so traurig ist. Mein Mann war das Wichtigste und Liebste, was ich im Leben hatte. Wir wollten miteinander alt werden.Ich vermisse ihn eher mehr denn weniger. Diese zwei Jahre waren lang ohne ihn und doch ist es, als hätten wir eben noch wie die Kinder herumgealbert. Es tut sehr weh, ihn nicht mehr bei mir zu haben. Jetzt in diesen Wochen erlebe ich wieder seine Qualen und das Verschlimmern seiner Krankheit bis er im März starb. Es kommt alles wieder.Er wollte so gerne noch leben, er hatte noch so viele Pläne,- er hat sich zum Schluss noch so fest an mich geklammert, als könne er dadurch verhindern gehen zu müssen. Es war ganz schrecklich ihn so leiden zu sehen.
Weisst Du, bei Ehepaaren verliert auch der überlebende Partner mit das Leben, wenn man so eng verbunden war wie wir. Für mich ist die Freude und Lebenslust ebenfalls gestorben.
Du hast jetzt eine schwere Zeit, aber ich denke, Du wirst im Laufe dieser Zeit, die Liebe spüren, die Dir Deine Eltern schicken und so ganz langsam wirst Du ein eigenes Leben beginnen. Ich weiss nicht wie alt Du bist,- aber für Dich kommt die Zeit, eine eigene Familie zu haben und dann einen neuen Lebensabschnitt erleben zu dürfen. Du wirst Deine Eltern immer vermissen und manchmal sicher ganz besonders schlimm, aber Dein Leben wird neu weitergehen.Du hast noch viel vor Dir.
Vielleicht könntest Du Dir wirklich vorstellen, dass Dich Deine Eltern hören, wenn Du mit Ihnen sprichst. Ich spreche ständig mit meinem Mann. Oft habe ich das Gefühl nur in die Luft zu reden...aber manchmal kommt aufeinmal das Gefühl auf, er "sitzt mir gegenüber und hört mir zu".
Ich kann nicht sagen, sei nicht traurig..obwohl ich das gerne würde, denn es tut mir weh auch andere leiden zu sehen,- deshalb habe ich Dir auch geschrieben.Du wirst sicher noch eine ganze Weile traurig sein. Man kann die Trauer nicht an Zeit messen.Ich weiss nicht, ob es Dir gut tut zum Friedhof zu gehen? Ich gehe täglich zu unserem Grab. Ich habe ein richtiges Gärtchen für uns (es ist ein Doppelgrab) angelegt.Und da planze ich und buddle und verändere....es gibt mir ein wenig innere Ruhe.Vielleicht gibt es auch für Dich einen Weg, Dich mit Deiner Mutter "zu beschäftigen", dabei mit ihr zu sprechen...bis irgendwann die ganz grosse Traurigkeit einer Erinnerung an gute und lustige Begebenheiten Platz macht, und die schlimmen Bilder der Krankheit etwas verblassen. Ich bin noch ganz weit davon enfernt. Das heisst aber nicht, dass es Dir so gehen wird. Du hast sicherlich noch liebeMenschen um Dich und das tut gut.
Ich wünsche Dir, dass es Dir bald ein wenig besser geht und nehme Dich trösten wollend in den Arm, Nadine
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