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AW: Leben ohne Kanüle. Wie geht das?
Hallo Hubert
habe deine Frage leider erst jetzt gelesen. Ich kann dir nur von mir und meiner Erfahrung berichten: Ich bin seit Juni 2001 kehlkopflos und hatte anfangs mit der Tracheostoma-Kanüle so meine Probleme. Das Einführen musste wegen dem Shuntventil vorsichtig vorgenommen werden, bei jeder Kopfbewegung hatte ich das Gefühl, es scheuert in der Luftröhre und schon musste ich husten. Nachts mal durchschlafen war einfach unmöglich. Einschlafen und dahindämmern – Hustenanfall – aufstehen – im Bad abhusten – wieder hinlegen – einschlafen und …… war mein nächtlicher Ablauf. Ich empfand das Tragen der Kanüle einfach als Handicap, aber weglassen traute ich mich nicht. Nach Rückfrage bei meinem HNO-Arzt – fällt das Stoma zusammen? - wurde ich von ihm ermutigt, die Kanüle doch stundenweise wegzulassen. Ich entschloss mich, es erst mal nachts wegen der Probleme zu probieren und ersticken würde ich schon nicht. Lag in meinem Bett, traute mich nicht zu bewegen um das Stoma nicht zu verschließen und wurde das erste Mal nach der OP morgens sehr gut ausgeschlafen wach. Das war ca. 2 Jahre nach der OP und bald darauf ließ ich die Kanüle auch tagsüber weg. Das Tracheostama ist entgegen meiner anfänglichen Angst nicht eingefallen, hat sich nur verkleinert und ist sehr stabil. Die Luftröhre schütze ich mit einem Tracheofix – ein Schaumstoffläppchen mit Klebestreifen - damit keine Staubpartikel beim Atmen eindringen können, darüber trage ich dann ein Stoma-Schutztuch und von Wundsein und Eincremen ist keine Rede mehr. Hubert, jetzt habe ich einen langen Roman geschrieben und hoffe, dass ich dir Mut machen kann. Mut, die Kanüle mal stundenweise wegzulassen. Liebe Grüße
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Jürgen --------------------------------------------- Heute ist das Morgen, über das du dir gestern Sorgen gemacht hast, und alles ist gut. |
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