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Alt 31.05.2015, 17:58
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Yogi 12 Yogi 12 ist offline
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Registriert seit: 30.01.2014
Ort: Dortmund
Beiträge: 370
Standard AW: Geht es euch auch so?

Ich denke gerade an die letzten 2 Monate und 1 Woche die du ab Juni 2014 noch gelebt hast.
Viele Gedanken gehen mir dabei durch den Kopf.
Du bist vor mir gestorben.
Das Zurückbleiben ist nicht leicht. Nie werde ich getröstet von dir sterben können.
Manchmal denke ich, was du wohl gemacht hättest wenn ich vor dir gegangen wäre. Vielleicht wärst du in deine Heimatstadt zurückgekehrt und hättest die verhasste Arbeit hier aufgegeben?
Du bist immer zuverlässig zur Arbeit gegangen trotz der scheinbar unüberwindbaren Konflikte mit deinem Abteilungsleiter wolltest du bis zur Rente durchhalten. Genau 10 Jahre hätte das noch gedauert.

Ende November 2013 hattest du dir einen Tag Urlaub für den Termin beim Lungenfacharzt genommen. Der Husten den du schon länger hattest war chronisch und dröhnend geworden.
Uns war klar dass etwas " im Busch " war. Ich dachte an COPD oder an eine Allergie...
Du hattest vor 10 Jahren mit dem Rauchen aufgehört und ich habe nicht an das Schlimmste gedacht ...
Als die Untersuchungen abgeschlossen waren teilte dir der Arzt - kühl und sachlich - die todbringende Diagnose ( Bronchialkarzinom innoperabel/palliativ ) mit. Es tat ihm - glaube ich - noch nicht einmal leid.
Das war der schwärzeste Tag in unserem Leben.

Plötzlich warst du aus der normalen Wirklichkeit gestürzt und das endlose, ergebnislose Grübeln setzte ein.
Du als Betroffener und ich - die ich Weiterleben durfte - es gab wahrscheinlich keine gemeinsame Wirklichkeit mehr.
Du hast dir selten anmerken lassen was in dir vorging.

Für mich war das zusehen müssen und nichts für dich tun können das aller schlimmste. Du wolltest mich trösten, sagtest mir dann immer wieder es sei das Wichtigste " dass ich da bin."

Noch heute denke ich manchmal das ich nicht oft genug da war.
Ich weiß das diese Gedanken unsinnig sind und trotzdem sind sie da.

Meist an den Wochenenden - ohne dich - grübel ich über Dinge nach, die nicht mehr zu ändern sind und von denen ich dachte, dass ich sie schon längst akzeptiert hätte.

In Liebe

Jutta
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