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Alt 05.02.2013, 10:09
Bellarina Bellarina ist offline
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Registriert seit: 04.02.2012
Ort: Österreich
Beiträge: 65
Standard Sie fehlt mir unbeschreiblich!

Hallo!

Auch ich versuche es jetzt hier meinen Kummer erträglicher zu machen.
Am 2.1.2013 ist meine geliebte Mama mit 55 Jahren zu den Engeln gezogen. Sie litt ein Jahr an Bauchspeicheldrüsenkrebs, in dieser Zeit haben wir alles versucht gegen diesen Teufel zu kämpfen. Anfangs hat auch noch alles gut ausgesehen, da die Ärzte meinten, meine Mama hätte gute Heilungschancen, da der Tumor bald genug entdeckt wurde. Leider stelle sich bei der Op bereits heraus, dass er stark mit der Bauchaorta verwachsen war, also die Op war schon der völlige Horror. Aber die Ärzte gaben grünes Licht, da alles sichtbar tumoröses entfernt wurde. Mama kämpfte ein Jahr gegen Übelkeit, Gewichtsabnahme, Fieber, Bauchschmerzen, Krämpfe ..., alles wegen der Chemo und dem Krebs. Nur im Sommer konnte sie eine schöne Zeit erleben, halbwegs schmerzfrei und glücklich. Sie war bis kurz vor ihrem Tod sehr positv, meinte sie bekämpft den Krebs. Im Sommer wurde ich (31 Jahre) zum zweiten Mal schwanger, für meine Mama ein richtiger Glücksmoment. Ich hoffte, der kleine Zwerg wird uns alle helfen, auch Mama war von Anfang an tief verbunden mit dem Zwerg. Sie wollte ihn noch so gerne sehen, auch ihre Enkeltochter liebte sie über alles.
So nun ist alles anders gekommen. Leider ist meine Mama nicht mehr bei uns, kann ihre Enkelkinder nicht mehr sehen, nicht mehr mit mir reden, lachen, Zeit verbringen.
Seit drei Tagen bin ich nur am Weinen, ich fühle mich so alleine. Ich kann es überhaupt nicht verstehen, dass meine Mama nie mehr mit mir zusammen sein kann. Immer wieder denke ich, das alles ist nicht Real, sie kommt schon wieder.
Am schlimmsten ist es abends in der Badewanne, da heule ich nur. Ich rede im Gedanken mit ihr, vor allem wünschte ich mir, dass sie mir antwortet, dass ich sie drücken kann. Aber gar nichts von beiden ist möglich.
Sie tut mit auch immer noch so furchtbar leid, weil sie so viel nicht mehr erleben darf. Das ist so hart. Wie soll ich die Geburt des zweiten Kindes ertragen? Wenn ich dann den Kleinen zum ersten Mal in der Hand halte, und weiß, Mama durfte das nicht mehr erleben. Ich hab oft Schuldgefühle, dass ich nochmal schwanger geworden bin. So nach dem Motto: einer kommt, einer muss gehen. Schon bei meiner Tochter war das so. Da ist mein Schwiegervater gestorben, und jetzt meine Mama. Vielleicht hat meine Schwangerschaft Mamas Schicksal besiegelt?
Zur Zeit ist es so, dass mich das Leben nicht sonderlich freut. Wenn nicht meine kleine Tochter wäre, die muntert mich immer sehr auf und ich darf sie ja nicht alleine lassen, das könnte ich nicht. Aber ich fühle mich so einsam, es ist so leer ohne meine Mama. Ich möchte so gerne mit ihr reden. Zur Zeit ist mein Mann auch nicht so eine Stütze, er ist oft genervt, redet wenig mit mir, nimmt mich kaum in den Arm. Er meint er hat sehr viel Stress. Ich fühle mich nur einsam. Wenn solche Zeiten waren, bin ich immer zu Mama, die hat mir immer geholfen, jetzt muss ich alleine durch, aber wie?
Ich dachte anfangs ich schaff das schon, es wird alles bald leichter werden, aber es ist nicht so. Ich finde es wird immer schlimmer!
Ich liebe meine Mama über alles und ich denke jede freie Minute an sie. Momentan träume ich auch fast täglich von ihr, leider kann ich mir den Inhalt nicht merken.
Ich hoffe auf baldige Besserung meiner Situation, denn so ist es echt schlimm, auch weil ich Angst vor einer Depression hab. Ich will das nicht.
Naja, was bleibt mit anderes übrig als auch diesen Tag wieder zu meistern, irgendwie!
Liebe Grüße an euch alle und Sorry, dass der Inhalt meiner Zeilen sehr niederschmetternd sind, aber es sind eben grad meine Gefühle, und ich hoffe doch, dass es bald wieder leichter wird. Bellarina
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